Minimoog Model D Reissue

Sehe/höre ich nicht so stark, auch wenn da immer noch ein Restunterschied bleibt.

Meinen Voyager RME hab ich nach der Slew-Rate Modifikation und Gesamt-Einstellung zurück von Rudi Linhard - und zu meinem Erstaunen locken die Oszis längst nicht mehr so leicht ein wie vorher: jetzt gehen langsame Schwebungen deutlich besser. Den Sound-Unterschied zum Original Mini finde ich insgesamt jetzt nicht mehr so bedeutend, und die Funktionalität des Voyager brauche ich dauernd: da würde ein Original-Mini ohne Preset-Speicher und ohne die wirklich wichtige und nützliche zusätzliche Funktionalität und Sound-Flexibilität (zusätzlich zum oben schon vermerkten: einschließlich Modulations-Möglichkeiten) mir wenig Freude machen.

Für ein Zweitschätzchen mit jetzt (für mein Empfinden) nur noch geringfügig brachialerem/breiterem Sound würde ich aber nie die erforderliche Summe raushauen (die angesichts der exzellenten verbauten Qualität des Neuen an sich völlig ok ist). Jedem das seine: es ist schön, dass es das Original wieder gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann ja leider nicht beides haben – einerseits den ultrafetten Sound eines 1971er Minimoog Model D mit dem allerersten Oszillatorboard, bei dem die einzige herstellerseitig stattgefundene Modellpflege die Wheels statt Faders sind, andererseits die zuverlässige Stimmstabilität eines Digitalen.


Martman
 
Sehe/höre ich nicht so stark, auch wenn da immer noch ein Restunterschied bleibt.

Meinen Voyager RME hab ich nach der Slew-Rate Modifikation und Gesamt-Einstellung zurück von Rudi Linhard - und zu meinem Erstaunen locken die Oszis längst nicht mehr so leicht ein wie vorher: jetzt gehen langsame Schwebungen deutlich besser. Den Sound-Unterschied zum Original Mini finde ich insgesamt jetzt nicht mehr so bedeutend, und die Funktionalität des Voyager brauche ich dauernd: da würde ein Original-Mini ohne Preset-Speicher und ohne die wirklich wichtige und nützliche zusätzliche Funktionalität und Sound-Flexibilität (zusätzlich zum oben schon vermerkten: einschließlich Modulations-Möglichkeiten) mir wenig Freude machen.

Für ein Zweitschätzchen mit jetzt (für mein Empfinden) nur noch geringfügig brachialerem/breiterem Sound würde ich aber nie die erforderliche Summe raushauen (die angesichts der exzellenten verbauten Qualität des Neuen an sich völlig ok ist). Jedem das seine: es ist schön, dass es das Original wieder gibt.

Klingt, als wenn man die SlewRate-Modifikation wirklich machen lassen sollte...
 
In heutigen Analog-Synthesizern werden die Steuerspannungen, soweit ich gelesen habe meist digital generiert ... Das gilt auch für die etwas stimmstabileren VCOs, die dann immer noch phasenfrei durchlaufen, nur nicht mehr völlig ungehemmt umherdriften und auch nicht mehr erst nach mindestens 15 Minuten Aufwärmzeit spielbereit sind.

Sollte es aber mit einer solch digitalen Steuerung nicht auch möglich sein, verschiedene Abstufungen von Starrheit/ Bewegungsfreiheit zu gewährleisten, ohne dass man gleich groß an der Hardware rumfuhrwerken muss?
Man könnte dann einem Voyager oder vielmehr dessen Nachfolger einen Regler spendieren, mit dem man das Laufverhalten und die Stimmstabilität zwischen DCO und völlig entfesseltem Ur-VCO steuern kann.
 
Man könnte dann einem Voyager oder vielmehr dessen Nachfolger einen Regler spendieren, mit dem man das Laufverhalten und die Stimmstabilität zwischen DCO und völlig entfesseltem Ur-VCO steuern kann.
Ja, sowas ist machbar, denn der Macbeth M5 hat einen Regler für die Stability, mit dem man die Stimmstabilität stufenlos regeln kann.
 
Dave Smith hat den "Slope" Parameter... ;)


:hat:
 
Klingt, als wenn man die SlewRate-Modifikation wirklich machen lassen sollte...
Die Erweiterung kostet ja nicht viel und wenn du näher an den Minimoog Originalklang herankommen möchtest, ist das die Lösung.
Außerrdem checkt Rudi das Ding immer gleich komplett mit durch, wechselt Öl und Zahnrienmen, da braucht man sich die nächste Zeit keinen Kopf mehr machen.
 
Nachtrag zur Nicht-Speicherbarkeit, denn er liegt auf der Hand:
es entsteht eine Art Beziehung zwischen Mensch und Klang-Gestaltung.
Hätte der neue Mini 1000 Preset-Speicherplätze, dann wäre der ein oder andere geneigt,
mehr durch die Presets zu steppen, als sich kausal mit dem Klang auseinander zu setzen.
Er spricht halt eine besondere Käuferschicht an.
Wenn jemand an einem Virus einen für sich "geilen" Sound unter den hunderten Presets erwischt,
dann wird er weniger motiviert sein, am kompletten Strang zu "regeln", als unbedingt nötig.
 
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Beim Model-D-Reissue gehört die Nicht-Speicherbarkeit grundsätzlich zum Konzept, alles andere wäre da Verrat am Original.

Bei neueren Synthesizern - gerade auch solchen Vollbeknopftem im Stil eines Minimoog - wären ein paar Dutzend Presets oder vielmehr Templates, welche grundlegende Soundarten abdecken, gepaart mit mehreren Hundert oder gar 1000 User-Speicherplätzen ideal. Dann könnte man immer noch detailliert genug mit dem Gerät auf Tuchfühlung gehen und müsste trotzdem nicht bei jedem Soundwechsel alles mehr oder weniger komplett von Hand umstellen.
 
Verstehe ich auch nicht, inwiefern Speicherplätze dem Schrauben im Weg sind. Jemand, der nur Presets will, der wird sich sowieso keinen Synth ohne Presets kaufen und der wird auch nicht groß selber schrauben.

Auf der Bühne sind Speicherplätze halt unverzichtbar.
 
Verstehe ich auch nicht, inwiefern Speicherplätze dem Schrauben im Weg sind. Jemand, der nur Presets will, der wird sich sowieso keinen Synth ohne Presets kaufen und der wird auch nicht groß selber schrauben.

Auf der Bühne sind Speicherplätze halt unverzichtbar.

Also sind sämtliche Musik-Videos der letzten Jahrzehnte mit Minimoogs Fakes ???

Oder meintest Du, daß Du Dich für Deinen Bedarf nicht in der Lage siehst, ein Instrument wie den Mini ohne Speicherplätze live zu beherrschen ?
 
Die Erweiterung kostet ja nicht viel und wenn du näher an den Minimoog Originalklang herankommen möchtest, ist das die Lösung.
Außerrdem checkt Rudi das Ding immer gleich komplett mit durch, wechselt Öl und Zahnrienmen, da braucht man sich die nächste Zeit keinen Kopf mehr machen.

Ich war am Donnerstag mit meinem Voyager beim Rudi... und was soll ich sagen...hätte ich das gewußt, wäre die Mod am 1. Tag durchgeführt worden !

1. SlewRate - Habe das im Netzt in den Beispielen nie so wirklich rausgehört, aber er klingt jetzt einfach anders. Besser. Frecher. Moogiger. Es sind nicht einfach nur mehr Obertöne (oder doch...?), gefühlt
hat der mittige Bereich ´nen Touch anderen Charakter. Wenn ich´s mir nur einbilde ist´s mir auch sche...egal, mir macht der Kasten jetzt mal gleich 3 x soviel Spaß !
2. Tuning !!! Das ist´s , was meiner Meinung nach den entscheidenden Unterschied ausmacht. Nach seiner Justierung der OSC´s (und auch Tausch von relevanten Bauteilen)sind mit einem mal genau die Verstimmungen
und damit Schwebungen möglich, die man sich wünscht, die den wirklich moogigen Charakter unterstützen. Kein Einlocken mehr, minimale Verstimmung und es klingt auf´n mal völlig anders...Hin und weg !!!
3. Mod-Wheel Issue Einsatz Modulation am Anfang des Regelweges. Meiner hatte es, daß der Beginn der Modulation (und damit ein nicht mögliches, übergangsfreies Ausfaden der Modulation..) sprunghaft waren.
Also z.B. ein leichtes LFO auf Pitch wieder langsam ausfaden, das bei einer runtergefilterten Square-Welle, brachte mit sich, das man den Moment, wo die Modulation aufhört, relativ deutlich, ruppig, vernimmt.
Rudi tauscht auch für die beiden Mod-Busse (wenn dieses Verhalten bemängelt wird...) Teile (fragt mich nicht ob Chips der welche Bauteile auch immer, bin echt Laie und konnte mir nicht jedes Detail merken..),
sodaß die Modulation jetzt wirklich komplett butterweich ein-und ausgefadet werden kann. Alleine dafür hätte ich mir den langen Weg gemacht !!!
4. Das Original Mod-Wheel und vor allem seine achsiale Lagerung ist nicht des Voyager´s größte bauliche Leistung... er hat´s (für nicht wirklich viel Geld..) getauscht, daß jetztige Mod-Wheel ist in Betätigung und
Wirkung ein Traum !
5. Natürlich sind der besseren Qualität geschuldete , im Zuge der Slew-Rate-Modifikation getauschte andere Bauteile im Voyager auch nichts nachteilhaftes...
6. Das Pitchrad geht jetzt wieder in der Mittelstellung tatsächlich auf 0 zurück - er hat ein Service-Menü im OS, wo man´s sehen kann.
7. Das nochmal modifizierte Betriebssystem !
Rudi arbeitet permanent am OS für den Voyager (hey, wo gibt´s eigentlich noch solchen Support???) . Er hat einen, an dem er permanent Veränderungen checkt, probiert und ist für Anregungen offen.
Auf die jetzt möglichen, neuen Optionen einzugehen ist zu vielfältig aber ich finde es grandios, daß ich bei Betätigen der Edit Taste automatisch am passenden Menüeintrag bin, wenn ich vorher den entsprechenden
Parameter benutzt hatte..also Glide verstellen und danach Edit ist man im menü Glide-Modes, Filter-Cutoff spielen und dann Edit ist man direkt bei den Pol-Einstellungen usw. - eine Kleinigkeit, ja , aber ich find´s genial
und zeigt daß da jemand werkelt, der nicht nur sein Handwerk versteht sondern sich mit dem Instrument genauso wie mit den User-Wünschen auseinandersetzt !

Und das muß vor allem gesagt werden : Was für ein klasse Typ, der Rudi ! Das sind Menschen, die in die Welt gehören.
Mir hat´s, obwohl 1.200KM hin und zurück mal eben schon dann auch anstrengend sind (>50 darf das anstrengend sein...) , echt Spaß gemacht, meinen Voyager bei ihm für ein paar Stunden abzugeben.
Ich habe soviel erklärt bekommen über das Instrument, nette Anekdoten über seine Zeit und Erlebnisse mit Bob Moog und ´nen interessanten Gedankenaustausch über zukünftige, weitere Optionen im OS (es ist noch Platz vorhanden...) ....
Für mich war die SlewRate-Modifikation eine riesengroße Inspektion und mächtiges Tuning in einem - und dazu letztendlich zu einem für´s Gebotene lächerlichem Preis !

Mein Dank an alle, die mich in irgendeiner Form mit inspiriert haben die Mod durchführen zu lassen und natürlich an Rudi Linhard !

P.S. Damit meine Lobeshymne hier (jo, bin echt sehr glücklich mit meinem "neuen" Voyager...) nicht total oT ist... wer mit Pitch(>Nullrückstellung!!)-und Modwheel/-verhalten an seinem neuen Minimoog Reissue nicht glücklich ist sollte
wissen, das es da eine kleine aber großartige Firma in der Nähe von Nürnberg gibt wo jemand schraubt, der wirklich weis, was er tut und diese "Probleme" seit Jahrzehnten modifiziert...
 
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Oder meintest Du, daß Du Dich für Deinen Bedarf nicht in der Lage siehst, ein Instrument wie den Mini ohne Speicherplätze live zu beherrschen ?

Beherrschen...naja lassen wir das.

Ich habe schon genug auf der Bühne zu tun. Viel mehr als ich eigentlich will. Zwischen zwei Songs noch einen Sound programmieren, nein darauf habe ich keinen Bock. Monotimbral, bzw. monophon kommt mir aber ohnehin nicht auf die Bühne. Deswegen hat der Nord Electro gehen müssen und deswegen hat auch die Mininova gehen müssen.
 
Verstehe ich auch nicht, inwiefern Speicherplätze dem Schrauben im Weg sind. Jemand, der nur Presets will, der wird sich sowieso keinen Synth ohne Presets kaufen und der wird auch nicht groß selber schrauben.

Auf der Bühne sind Speicherplätze halt unverzichtbar.
Dann muß man aber beim Klang Abstriche machen und kann nicht eine bis ins letzte Detail 100% identische klangliche Replik eines 1972er Moog Music (ex Musonics) Minimoog Model D erwarten.

Bei dem sind nämlich, wie ich schon schrieb, die Potis mit den berühmten Moog-Kappen drauf Teil der Klangerzeugung und -formung. Wenn du den speicherbar machen wolltest, müßtest du auf jeden der klassischen New-Old-Stock-Potis einen magnetisch abgeschirmten Schrittmotor mit mindestens 16, wenn nicht 24 oder 32 Bit Auflösung (Treppchenvermeidung) montieren, die Wippschalter in Relais mit abgeschirmten Elektromagneten verwandeln, die Klangerzeugung tiefer im Gehäuse verbauen und eine separate Platine mit noch einem Satz Bedienelementen direkt unter das Paneel schrauben.

Sobald du nämlich die Potis und Schalter durch digital steuerbare elektronische Regelelemente wie im Prophet-6 ersetzt, klingt die Kiste sofort anders. Nicht drastisch anders, sondern Im-Nachbarforum™-und-auf-Amazona-beschweren-sich-die-Besitzer-des-Originals-daß-es-nicht-so-klingt-wie-das-Original-anders. Auf jeden Fall anders.


Martman
 
Genau, deswegen ist das für mich eher ein Studiogerät. Andere mögen das anders sehen.

Klar, wenn Geld, Roadies und Platz auf den Bühnen unbegrenzt vorhanden ist, dann kann man sich das auch überlegen. ;)
 
So gesehen ist es schon sehr schade, dass die Anzahl der neuen Model-D-Exemplare von vornherein begrenzt ist. Da kann sich nicht jeder begeisterte Retro-Keyboarder und Klang-Fetischist gleich zwei oder drei Stück auf einmal kaufen, auf jedem ein anderes "Preset" vorab einstellen und dann mit sämtlichen Exemplaren ab auf die Bühne.
 
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So wurde das von Superstars auch wirklich gemacht. Während er an einem gespielt hat, hat eine Stage Hand den anderen für die nächste Nummer programmiert. ;)
 
Genau, deswegen ist das für mich eher ein Studiogerät. Andere mögen das anders sehen.
Dabei haben sie sich doch noch die Mühe gemacht und die Steckverbinder in dem Teil verstärkt, damit sie roadtauglicher sind...


Martman
 

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