Clarineau - ich habe es nun auch getan

Ansonsten: Hartes Ganzkörper-Training!

Du hast schon recht damit, dass Blockflöte sich verhältnissmässig einfach anspielt gegen alle diese Instrumente, für die man einen konstanten Druck im Mundraum vorhalten muss.

Meine heimliche Liebe wäre so etwas hier:engel: Früher habe ich mal Schalmei gespielt und es auch mal mit der Klari probiert, aber die Schalllllmei ist eindeutig mein Favorit. Laut sind sie aber mindestens so wie die Klari :D
 
Das Clarineau habe ich jetzt konsequent (fast) täglich geübt, angefangen mit 5min tägliche Übungszeit (mit einem leichten Muskelkater in den Wangen/Lippen nach dem ersten Tag) und jetzt 15-20 min.

Ich habe mir Infos aus dem Netz geholt - das Zauberwort ist "Embouchure", das engl. Wort für Ansatz aus dem franz. kommend; der Fachverkäufer in meinem Stamm-Musikladen ist selber Klarinettist und Saxophonist und von ihm habe ich mir auch noch ein paar weitere Infos geholt. Zusätzlicher Unterricht wäre zwar sinnvoll, im Moment aber nicht machbar.

Der Trainingserfolg stellt sich ein - habe ich anfangs das Clarineau in erster Linie als "Atemübungsgerät" gesehen, so macht es jetzt immer mehr Spaß, dass ich auch überlege, wie ich das Spiel fortsetze. Einige Anfangsfehler beim Einspannen des Blattes und die ersten Probleme beim Ansatz habe ich überwunden - der Vorbesitzer hatte ein völlig falsches Blatt, also deutscher Schnitt statt franz., dazu auch noch mit einer sehr hohen Stärke. Gut für mich, denn so hat er das Instrument gefrustet "verramscht".

Positiv beim Clarineau ist, dass man seine Anfänger Sopranblockflöten Noten und Übungen schön weiterverwenden kann.


Einschränkend ist allerdings jetzt schon der Tonumfang des einfachen Kunath Pocket Clarineau von c' - d''.

Die nächst bessere Version mit 2 zusätzlichen Klappen erweitert den Tonumfang um dis/es'', e'', f'' (kein fis'' greifbar, sondern nur über Ansatz) und dann mit Übung die überblasenen Töne in die Duodezime (also Oktave + Quinte), sprich der überblasene Griff des c' wird dann das g'', allerdings mit der Grifflücke des fis''.

Eigentlich ist dann nur das neueste 3klappige Clarineau eine wirkliche Alternative, denn ohne fis'' macht es keinen Sinn. Dafür hat das Clarineau eine weitere Klappe für das tiefere h, das dann in überblasener Duodezime das fis'' wird.


In dem Preisbereich des 3klappigen Kunath Clarineaus sind dann auch schon die ersten Einstiegs Böhm-Klarinetten aus Kunststoff, von denen man sicherlich nicht zu viel erwarten darf; aber wie bei allen Instrumenten ist da die finanzielle Spanne beliebig offen.


Also übe ich erst einmal mit dem Pocket Clarineau weiter. Aber jeder Tag, den ich mal nicht übte, rächte sich direkt wieder im Ansatz - da muss man echt kontinuierlich dranbleiben.
 
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Jetzt hatte ich genug von dem einschränkenden Tonumfang des Pocket Clarineaus.

Mein Musikladen um die Ecke hat eine Jupiter Schülerklarinette aus ABS als Auslaufmodell mit 44% Rabatt verkauft und da konnte ich der Versuchung nicht widerstehen; als Stammkunde gabs dann noch ein paar Extras drauf.

Der Umstieg fiel dank Clarineau und dem Training der letzten Wochen denkbar einfach aus; der Ansatz ist auf der Klarinette deutlich einfacher als auf meinem Clarineau und es macht mir Riesenspass, auch eine Schwarzwurzel-Imitations-Tröte neben meinen Flöten zu lernen.

Jetzt bin ich mit meiner vielköpfigen Instrumentenfamilie zufrieden.
 
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Gibt es hier von den aktuellen Usern vielleicht Neuigkeiten zum Thema Clarineau und Saxonette? Unterschiede, ob ihr über einen längeren Zeitraum damit gespielt habt oder ob es doch mehr eher "ein netter Kauf für eine kleine Weile" war und nun im Schrank oder im Regal steht?
 
Also wie schon bei meinem letzten Post geschrieben: bei mir war es der Einstieg, richtig Böhm B-Klarinette zu lernen. Der Tonumfang des Clarineau ist beschränkt bei der einfachen Ausführung (c'-d''), so dass es eher nur für ein paar Liedchen oder eine passende Improvisation reicht, aber das Etui passt auch leicht in jede Tasche.
 
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Also meine TUPIAN Chalumeaux sind mehr als ein Ersatz für wenige Liedchen.
2 volle Oktaven C - c' - nahezu chromatisch - finde ich schon ausreichend um eine ganze Menge Spaß damit zu bekommen!

Den Ansatz zu üben, den man später bei der Klarinette identisch benötigt, dazu ist das 80 Euro "teure" Instrument auf jeden Fall prima geeignet. Das Gewicht im spielfertigen Zustand mit Mundstück etc. von nur ca. 125 Gramm, kommt dem Anfänger auch entgegen, denn da liegen schon gewichtsmäßig Welten gegenüber dem einer Klarinette.

Warum also nicht schrittweise den Übergang machen?
Ich fange ja auch nicht mit einer 1.000er Kawasaki an, wenn ich die ersten Fahrversuche auf einem Motorrad mache... immer schön der Reihe nach!

Und wie gesagt, was sind denn schon 80 Euro, verglichen z.B. mit dem Preis einer guten Blockflöte, geschweige einer Klarinette?

Und dazu gibt es doch immer nock Kinder, Patenkinder, Enkelkinder, denen man mit so einem Instrument eine Freude machen kann, wenn man dann doch an's Eingemachte, will sagen, eine richtige Klarinette geht!

Bei mir liegen meine 3 Chalumeaux momentan nur deshalb häufiger in Wartestellung, weil ich inzwischen die Liebe für die Blockflöte (wieder)entdeckt habe und dabei mit deutlich weniger Luft auskomme.

Zwischendurch aber, da greife ich immer mal wieder zu einer meiner 3 TUPIANS und freue mich über den satten Tenor-Ton, der aus einem Holzrohr von der Länge einer Sopranflöte kommt.



 
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@Ralinem Ist der Tonbereich c'-d'' chromatisch spielbar?

Wenn ja, dann ist er zwar immer noch nicht besonders groß, jedoch deutlich vielseitiger nutzbar.
Wenn nein, hmmm ...

Auch für Folk-Instrumente ist das ein recht kleiner Tonumfang. Trotzdem trifft man so einen kleinen Tonumfang auch bei anderen Instrumenten an. So z.B. bei Okarinas, die in sehr unterschiedlichen Formen und Größen und mit unterschiedlichen Griffsystemen gebaut werden. Ich stelle gerade ein Advents- und Weihnachtsliederbuch für so einen begrenzten Tonraum zusammen. Da wird das ein oder andere bekannte Stück fehlen, weil der Tonraum einiger Melodien so groß ist, dass eine kleine Okarina dafür nicht reicht. Um die durch diesen kleinen Tonumfang vorgegebene musikalische Begrenzung zu überwinden, wurden u.a. Mehrkammer-Instrumente entwickelt. Warum ich das erwähne? Das Beispiel zeigt, dass man auf Instrumenten mit kleinem Tonraum viele schöne Stücke spielen kann. Und es gibt viele Menschen, denen das völlig reicht und die damit ihre Freude haben. Die Begrenzung kann auf Dauer aber auch sehr unzufrieden machen. Und daher wurden viele Volksinstrumente in irgendeiner Form mehr oder weniger erweitert. Ob nun das Clarineau als Übergangsinstrument zu bewerten ist, hängt von der individuellen Zielsetzung ab.

2 volle Oktaven C - c' - nahezu chromatisch
... ist dann schon was ganz anderes. Auf den Blockflöten kommt man mit zwei Oktaven ja auch ganz schön weit. Die Blockflöten-Creaks sind damit allerdings auch nicht alle zufrieden. Deshalb gibt es ja die modernen Entwicklungen, die auf einen 3-oktavigen Tonraum zusteuern.



http://www.mollenhauer.com/katalog/...lockfloete-mit-h-fuss-grenadill-5914h#content

Und @Ralinem machte dann den Schritt zur "richtigen" Klarinette.
 
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Also ich halte es so:
Wenn ich die gegebenen 2 Oktaven in jeder Hinsicht perfekt beherrsche, dann brauche ich ein "besseres" Instrument.

Inzwischen habe ich dann aber für einen sehr kleinen Geldbetrag, schon ein Menge lernen können und der tiefe Griff in die Tasche für z.B. einen Eagel Alt oder Helder Tenor der bringt mir DANN eine Menge mehr Möglichkeiten.

Fehlt mir aber noch einiges am Ansatz, der Atemtechnik und der Fingerfertigkeit, dann wäre der hohe Preis rausgeschmissenes Geld.


Ich bleibe dabei, ein Schritt nach dem andern ... für mich die logische und einzig sinnvolle Variante!

Ich kämpfe mich momentan durch einige Kinder-Lehrbücher für C- und F-Flöten, das Buntmalen der lustigen Bilder allerdings spare ich mir, denn ich habe gar keine Malstifte mehr im Haus :D
Zugegeben, ich bin froh, dass mich niemand dabei hört... aber ich merke, der didaktische Aufbau ist gut und wichtig!
Nach den Sternen zu greifen, ohne vernünftige Basis ... geht nicht! Zumindest bei mir nicht!


Aber auch hier gilt natürlich wieder, wie immer und überall:
Jeder wie er's mag ... und wie es dem eigenen Sparschwein passt!

Und die 80 - 100 Euro für z.B. so eine TUPIAN Chalumeau sind ihr Geld immer wert und keinesfalls "rausgeschmissen"!

 
Das sehe ich genauso. 2 Oktaven chromatisch spielbarer Tonraum können für lange Zeit völlig ausreichen. c'' bis d''' ist aber gerade mal eine None. Auch damit kann man schon so einiges spielen. Die Begrenzung ist aber deutlich spürbar.
 
So ein Liederbuch wäre echt gut, für solche Instrumente. Ich habe mich gestern durch das Internet gewurschtelt. Mir erschließen sich die Unterschiede zwischen Saxonette, Clarineau und Chalumeau nicht. Auch das Xaphoon scheint ähnlich zu sein, sieht aber doch etwas anders aus und scheint über einen größeren Intervall spielbar zu sein.
Wenn nun z.B. bei Thomann all diese Instrumente in etwas das Selbe kosten (das Xaphoon jetzt mal ausgenommen, weil man auf ihm wohl mehr Töne spielen kann), welches würdet ihr dann nehmen? Bei Thomann gibt es wohl nicht diese Auswahlsendungen. Jedenfalls habe ich davon noch nichts gelesen.
 
Wenn du in der 100 Euro-Klasse bleiben willst, würde ich keines der genannten, sondern ein Tupian-Chalumeau nehmen. Die haben ohne Klappen mit speziellen Griffen einen größeren Tonumfang. Wenn du etwas mehr ausgeben kannst, sind die Kunath-Clarineaus mit Klappen (1 bzw. 2) vollwertige Instrumente mit 2 Oktaven Tonumfang und sehr sauber gearbeitet.
 
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Mir erschließen sich die Unterschiede zwischen Saxonette, Clarineau und Chalumeau nicht. Auch das Xaphoon scheint ähnlich zu sein, sieht aber doch etwas anders aus und scheint über einen größeren Intervall spielbar zu sein.
Die Frage wollte ich auch eben stellen. Vor allem das Xaphoon interessiert mich schon längere Zeit.

Wenn du in der 100 Euro-Klasse bleiben willst, würde ich keines der genannten, sondern ein Tupian-Chalumeau nehmen. Die haben ohne Klappen mit speziellen Griffen einen größeren Tonumfang. Wenn du etwas mehr ausgeben kannst, sind die Kunath-Clarineaus mit Klappen (1 bzw. 2) vollwertige Instrumente mit 2 Oktaven Tonumfang und sehr sauber gearbeitet.
Und warum kein Xaphoon? Das hat auch keine Klappen und spielt zwei Oktaven.
 
Im folgenden Beitrag nehme ich den Begriff Clarineau auch für die Tupian Chalumeaux, bzw. Juptier Saxonett als Synonym.
Also meine TUPIAN Chalumeaux sind mehr als ein Ersatz für wenige Liedchen.
2 volle Oktaven C - c' - nahezu chromatisch - finde ich schon ausreichend um eine ganze Menge Spaß damit zu bekommen!
Zunächst einmal: Der Tonumfang ist falsch angegeben. Die "normal-langen" Clarineau/Chalimeaus, also in der Länge vergleichbar mit einer Sopranflöte (wie Saxonette, Kunath Clarineau und Tupian C-Modelle) klingen eine Oktave tiefer als die Sopranflöte beginnend mit c', die verhalten sich wie eine "gedackte Flöte" siehe Thread https://www.musiker-board.de/threads/blockfloete-tonumfang-f1-g3.633679/#post-7808008.
Das große C erreichen nur Bassinstrumente (tiefster Ton des Cello, Bass-Klarinette, Fagott etc.). Der tiefste klingende Ton einer Standard B-Klarinette ist das kleine d; Martin Fröst spielt auch mal eine Klarinette auf youtube, die bis zum c herunterreicht, aber der 1 Ton bedeutet nochmal eine deutliche Verlängerung des Instruments.

Allen ist gemeinsam, dass sie eine Mischform aus Klarinette und Blockflöte sind, aber bei allen Holzblasinstrumenten findet man auch noch diese Verwandschaft.

Also im einfachsten Fall eines Clarineaus hat man ein zylindrisches Holzunterteil mit einem Klarinettenmundstück mit einem Einfachrohrblatt. Das Mundstück ist wie bei Klarinetten oder Saxophonen austauschbar und ist sehr wichtig für den Klang. Das eingespannte Rohrblatt (Reed) wird ins Schwingen versetzt und verhält sich physikalisch wie eine einseitig verschlossenen Röhre; also wie eine gedackte Pfeife an der Orgel, siehe o.g. Thread zur Physik. Damit ist der klingende Ton eine Oktave tiefer als bei einer offenen Röhre, das physikalische Modell der Blockflöte ist, mit Öffnung am Labium und am Ende der Flöt).

Das Hauptproblem aller Instrumente mit Rohrblättern ist der Ansatz, der einen Aufbau der Lippenmuskulatur benötigt!

Tupian hat 2 Bauprinzipien, die "Traditionelle Griffweise" und "Tupian Griffweise".

In dieser gleichen "traditionellen" Bauweise sind auch das preiswerteste Kunath Einfach-Clarineau und auch das Jupiter Saxonette gebaut. Die Griffe sind vollchromatisch wie bei einer Blockflöte und der Tonumfang ist eine None (c'-d'') und sie können nicht überblasen werden. Die tiefen Töne sind aber dabei kräftiger als bei einer Blockflöte, da die Tonerzeugung eine andere ist.
Tupian bietet dazu noch Instrumente mit tieferem Grundton an (b, a, g, f, e, d), mit unterschiedlicher Anzahl von Doppellöchern (mehr oder weniger chromatisch spielbar) und auch überblasbar oder nicht. Die tiefen Instrumente mit Grundton e, d sind nur in traditioneller Bausweise, also nicht überblasbar, dafür mit einem weiteren Tonloch für den linken kleinen Finger für eine Erweiterung des Tonraumes auf eine Dezime.

Vorteile sind, dass exakt die Blockflötengriffe genutzt werden können und dass das Instrument nicht-transponierend ist in der C-Variante (jetzt mal von den tieferen Tupian abgesehen). Mit einer None kann man durchaus viel anfangen, man muss aber bei einer Instrumentierung die Limitierung des Instruments beachten und ggf. transponieren; also z.B. bei Stücken in F oder G-Dur, deren tiefster Ton auch der Grundton ist. (Meine erste Sonate für Sopranflöte von Pepusch nutzt im wesentlichen auch nur in G-Dur den Tonraum g''-a''', was dann mit diesen Standard Clarineaus so nicht klingend spielbar ist.

Diese Clarineaus nach "traditioneller" Griffweise sind im Preisniveau 80-100 €. Jupiter bietet auch nur diese Bauform an, Kunath Clarineaus bieten klarinettenähnliche Klappenerweiterung und Überblasen in die Duodezuime per Überblasklappe wie bei einer Klarinette, Tupian hat ein eigenes Griffsystem, mit Überblasen durch halbes Daumenloch und Chromatik wird mittels Doppellöcher erreicht, die ein spezielles Training benötigen.

Tupian bietet dann die erweiterten Clarineaus nach "Tupian Griffweise" an. Es ist ein Überblasen durch Halbes Daumenloch möglich. Für Erreichen der Chromatik werden Doppellöcher benutzt, Vollchromatik hat also 5 Doppellöcher, deren Griffweise man auch Beherrschen muss. Das Überblasen muss dann auch technisch beherrscht werden, zu dessen Schwierigkeit ich nichts sagen kann.

Kunath geht einen anderen Weg, ähnlich wie der Grundaufbau einer Klarinette (Grifftabelle hier: http://www.kunath.com/Downloads/Clarineau_827-072K_Grifftabelle.pdf) gibt es oben 2 weitere Klappen: über dem obersten Tonloch und die zusätzliche Überblasklappe, die in die Duodezime überbläst (also 1 Oktave + Quint); wenn der Grundgriff der tiefen Oktave gegriffen wird und zusätzlich die Überblasklappe wird aus dem c' ein g'' aus eine f' wird ein c''' (also der Unterschied der Griffe wie zwischen F und C Flöte, die auch im Quintabstand stehen).
Ausserdem gibt es deutsche und barocke Griffweise wie bei der Blockflöte. Eine moderne Klarinette mit ihren vielen Klappen hat je nach Bauform (franz. nach Böhm oder deutsch nach Oehler) abweichende Griffe, aber eine prinzipielle Orientierung ist mit Blockflötenkenntnissen recht leicht erlernbar.

Die traditionelle Griffweise reicht nur bis zum d''; dis/es'', e'' und f'' werden durch diese 2 oberen Klappen erreicht. Die höheren Töne über f'' durch Betätigen der Überblasklappe. Das 2-klappige Clarineau hat als tiefsten Ton c' und überblasen wird das g'' - es ist also eine Lücke für fis'', das nur durch "Benden" also über Ansatz zu spielen ist, was nicht so einfach ist.
Diese Schwäche gleicht das 3-klappige dann aus, indem noch eine Erweiterung per Zusatzklappe zum h möglich ist; h mit Überblasklappe in der Duodezime ist dann fis''. Aus diesem Grund ist das 3-klappige dem 2-klappigen vorzuziehen.

Die Griffweise ist vollchromatisch, wie mit einer Blockflöte - an das Überblasen in die Duodezime, bzw. Griff der vorderen "e-Klappe" muss man sich gewöhnen, das ist aber dann wie bei einer Klarinette.

Nun mag man sich wundern, dass Kunath nur die Unterstücke anbietet; aber wie ich oben schon schrieb, sind die Mundstücke austauschbar und fast jeder Klarinettist sucht, bzw. hat, "sein" Mundstück. Der Preis für das preiswerteste Unterstück in Birne mit 3 Klappen ist 191 € Listenpreis (also ohne Mundstück und Blatt).


Selber besitze ich nur das einfache Pocket Kunath Clarineau ohne Klappen. Im Vergleich zu meiner Jupiter Klarinette ist das Clarineau deutlich anstrengender zu spielen als die Klarinette.

Eine B-Klarinette hat folgenden Tonraum (notiert, klingend 1 Ton tiefer) e - c'''':
I.) Chalumeaux (Clarineau) Register, nicht überblasen: e - b'
II.) Clarin (Klarinetten) Register, überblasen h' - c'''
III.) hohe Töne bis zum c'''' (im Orchester bis zum a''')
 
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Das Xaphoon hat eine nicht austauschbare Eigenkonstruktion/Form an Mundstück und ist schon daher als Vorbereitung auf eine "normale" Klarinette (Ansatz) ungeeignet... meine Meinung.
 
Danke für die ausführliche Erklärung, Ralinem! :great:

@Old Boy Okay, wenn es zur Vorbereitung auf die Klarinette sein soll, dann ist das ein Argument.
 
Die Frage wollte ich auch eben stellen. Vor allem das Xaphoon interessiert mich schon längere Zeit.
Xaphoon ist ähnlich; das ursprüngliche Xaphoon ist aus Bambus; vielfach wird empfohlen, die Kunststoffvariante für bessere Intonation zu verwenden.

Der Hauptunterschied ist die Griffweise, mit der linken Hand werden 5 Löcher (Daumenloch und 4 vorn) gegriffen, ist sozusagen eine eigenen Erweiterung der Griffweise. http://www.xaphoon.com/fingering-charts/

Es wird ein größeres Rohrblatt wie bei einem Tenorsax verwendet, daher wohl auch die Bezeichnung als "Taschen-Sax".


Ausprobiert oder in der Hand hatte ich es noch nicht. Beim Ansatz ist ein Saxophon leichter als eine Klarinette und von daher leichter zu spielen (also für die Lippenspannung) und so würde ich auch vermuten, dass das Xaphoon weniger Lippenspannung benötigt als Clarineau/Chalumeau anderer Hersteller. Andererseits hat es ein ganz eigenes Griffsystem, das nur entfernt mit Blockflöte, Klarinette oder Sax zu tun hat.
 
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Okay, dann mal Deine Empfehlung für:

Wollte einfach mal so ein Instrument testen und daher nicht soviel Geld ausgeben. Toll wären da auch Ähnlichkeiten zur Blockflötengriffweise (denn die bekommen wir hier hin). 1,5 Oktaven spielen können, wäre schon schön, es sei denn, ich habe ein spezielles Liederbuch für Stücke, wo ich nur eine Oktave für brauche.

(Im Übrigen verstehe ich noch nicht ganz, wie das mit dem Überblasen geht, bei den Instrumenten, wenn sie nicht in die Oktave überblasen. Dann fehlen ja Töne. D.h. ich müsste dann wieder genau hingucken, was für Noten im jeweiligen Heft stehen und ob ich die spielen kann.

Wäre echt toll, wenn es eine Auswahlsendung aus Clarineau, Saxonette und Chalumeau. Dann könnte ich wirklich testen, ob ich mit den Griffen und dem Klang zurecht komme. Im Moment höre ich nicht wirklich Unterschiede im Klang zwischen diesen drei Instrumenten.
 
(Im Übrigen verstehe ich noch nicht ganz, wie das mit dem Überblasen geht, bei den Instrumenten, wenn sie nicht in die Oktave überblasen.
Das sind die Kunath 2und 3klappigen Clarineaus, die mit dem Daumen ähnlich zu Klarinmetten gegriffen werden, oben hatte ich auch eine Grifftabelle verlinkt.

Oben sind 2 Klappen, 1 auf der Vorderseite und 1 über dem Daumenloch.

Wenn Du die C Dur Tonleiter spielst, sind c' bis d" wie bei der Blockflöte, e" ist 2. Tonloch( wie d" )+ vordere Klappe, f" noch die Daumenklappe dazu. Das sind dann Deine "fehlenden Töne.
g" ist dann wie c' + Überblasklappe am Daumen (also die Duodezime).

Bei der 2klappigen Version gibt es keinen speziellen Griff für fis", da muss man das g" über den Ansatz "benden" also einen Halbton herunterziehen.

Die 3klappige hat das h, also Halbton unter c', die Duodezime dazu fis", wird also wie h mit Überblasklappe gegriffen.



Bei allen Rohrblattinstrumenten muss man erstmal den Ansatz trainieren, das ist anfangs schon echt anstrengend und man muss kontinuierlich die Lippenmuskulatur trainieren, die höheren Töne brauchen insbesondere mehr Lippenspannung.

Eine Auswahlsendung wirst du wohl kaum bekommen. Jemand, der alle nebeneinander probiert hat, wird auch schwer zu finden sein. Es sind halt Spassinstrumente, die nirgends einen festen Platz in Ensembles haben.

Evtl kommt auch der Wunsch nach einem anderen Mundstück, das dann noch einmal 35 - 90 € kostet, und die Blätter als Verbrauchsmaterial, bzw. ein länger haltbares aus Kunststoff z.b. von Legere.

Die Fakten und Links zu Grifftabellen und Herstellern sind soweit genannt...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
.. und evtl auch eine andere Blattschraube (ca 10-20 €, besondere auch noch teurer).

... und von Thomann gibt es auch noch das einfache aus Ahorn
 
Zylindrisch gebohrte Rohrblattinstrumente überblasen in die Duodezime. Ohne Klappe fehlen also die Töne zwischen Oktave und Duodezime. Die Töne in der zweiten Oktave (mit Klappe) sind dann natürlich auch nicht mehr identisch mit den Blockflötengriffen. Thomann, Jupiter und Kunath (ohne Klappen) unterscheiden sich "nur" in der Qualität der Verarbeitung und des Zubehörs.
 
Etwas ungewohnt ist es auch bei den hohen Tönen das Daumenloch und die Überblasklappe wie bei der Klarinette also beide gleichzeitig mit dem linken Daumen zu schließen.
 

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