Etwas spät dazu gestoßen, die Vielfalt der Meinungen sind wohl so tatsächlich der reale Querschnitt, wie es in der Praxis gelebt wird. Gut, dass es ziemlich wertfrei diskutiert wird, und nicht in den Zweifronten-Lagern der Holz-Diskussion ausartet.
Trotzdem ist es sehr subjektiv und die Gewohnheitshaltung, in der man irgendwann eine feste Position bezieht, weil man die Summe der Erfahrungen hinter sich hat.
Wie viele, habe ich auch angefangen, im E-Fach herum zu spielen, die Schaltmöglichkeiten zu vervielfachen usw.
Die Beweggründe sind bekannt, natürlich träumt man von dem ultimativen supergeilen Sound, den irgendwann zu finden glaubt.
Doch die Ernüchterung kommt irgendwann auch: es wird kein neuer Sound gefunden, der nicht schon in irgendeiner Form existiert. Da kann man vielleicht eher noch mit einem Bodentreter-Effekt einen Stich machen.
Aber letztendlich durch die Bastelerfahrungen habe ich das für mich heraus gearbeitet, was sich wirklich vorteilhaft im Sound durch eine modifizierte Schaltung gegenüber einer legendären Schaltung auswirkt.
Das sind Vorlieben, natürlich subjektiv und reine Geschmackssache, Dinge die ich nicht mehr missen möchte.
Ein Beispiel: Mir gefällt am Humbucker eine Ton-Regelung, bei der nur eine Spule mit einem Kondensator per Poti geregelt wird. Dadurch bleibt die Frequenzspitze der anderen Coil ungeregelt, erhöht sich sogar etwas (single-Coilig) obwohl der Höhenanteil schon prozentual abnimmt, Ich nenne es einmal "perforierte Höhen". Für meine Ohren klingt diese Variante authentischer, vollständiger, als wie das Abkappen der Frequenz-Spitze.
Viele andere Dinge, die man noch Bauen und verändern kann, was mangels Innovation und Nachfrage Seitens der Musiker nicht auf dem Markt erhältlich ist.
Es kommen dann immer die Standards in die Schaltungen, die a. schon immer da waren, und b. weil ab Preis Soundsoviel das Bauteil einfach dabei zu sein hat. Z.B. ein überflüssiger Split-Schalter, der den HB nur splittet, und ihn einfach nur doof klingen lässt. Aber aus Gewohnheit, weil es immer so war, und so sein muss, selbst wenn die Gitarre einen Tausender kostet, immer noch dasselbe, es klingt keinen Deut besser.
Natürlich gibt es dann Custom-Shops, die bauen einem auf Wunsch alles, aber man muss neue Innovationen erst ausprobieren, und kann nicht Traumgebilde bestellen, von denen man nicht weiß, wie es real klingen könnte.
So gibt es bei mir einen persönlichen Standard, der in jede Gitarre ein Muss ist, und von dem Bewährten aus werden dann immer so kleine Experimente mit angeschlossen. Die Neugierde, wie mag das wohl klingen, bleibt trotzdem bestehen, auch wenn man weiß, es sind nur Nuancen,
aber das Gehör sensibilisiert sich auch entsprechend. Es hat etwas mit der eigenen Person zu
tun, der inneren ultimativen Gitarre, die immer ein Stückchen über einem schwebt. Wenn alle Interesse und jegliche Aufmerksamkeit erlischt, dann muss man sagen, ist ein Leben auch einmal gelebt.