Dazu geb ich auch mal meinen Senf ab
Kaufe ich tatsächlich ein Instrument über einen Versender und das Instrument ist als neu deklariert, dann erwarte ich einen nicht geöffneten Karton. Außer, der Versender kann glaubhaft versichern, dass die Instrumente vor Versand überprüft und eingestellt werden. Da gibt es ja auch Anbieter, die das so handhaben. Wobei man sicher unterschieden muss zwischen Gitarren und zum Beispiel Effektgeräten. Das sollte sich aber von selbst erklären.
Warum möchte ich das? Weil ich extrem penibel bin, was den Umgang mit Instrumenten anbelangt und dann möchte ich sicher sein, dass mein Kauf nicht schon zigmal verschickt worden ist.
Deklariert der Händler seine Ware als Retoure - kein Problem! Was mich allerdings wahnsinnig stört - das hab ich leider schon ein paar Mal erlebt - ist, dass es mit der Kennzeichnung von Neu- und Retourenware nicht so eng gesehen wird. Schon einige Male kam ein Paket an und die bestellte Ware war auf jeden Fall nicht neu. Das kann nicht sein, meine ich. Oder Gitarren waren zum Tag x ausverkauft, laut Homepage wird die neue Lieferung in 3 Monaten erwartet und siehe da, nach knapp 30 Tagen ist die Gitarre wieder verfügbar - natürlich nicht als B-Ware oder Retoure.
Langer Rede, kurzer Sinn: wenn ich diese Kennzeichnung als Händler schon mache, dann sollte sich der Kunde darauf verlassen können.
Kann ein "Großer" die Überprüfung leisten? Er könnte - wenn er wollte. Mir ist klar, dass das Geld kostet, aber was machen denn die kleineren Läden? Die hängen die Instrumente in die Ausstellung, haben sie idealerweise geprüft und eingestellt und geben diese Leistung an den Kunden weiter. Und das meist für den gleichen Preis. Möglich wäre das also.
Wie lange sich die Mär vom günstigen Onlinehändler noch hält, weiß ich nicht. In der Regel ist es so, dass mein Händler am Ort oft einen besseren Preis macht als manche Versender. Das geht nicht bei allen Produkten, das ist schon klar, aber die Regel ist das bei mir auf jeden Fall.
Trotzdem kaufe ich sowohl hier als auch dort.
Was die Endkontrolle betrifft meine ich, dass hier der Hersteller in der Pflicht ist. Der sollte nur einwandfreie Ware in den Handel bringen. Dass mal was durchrutscht kann natürlich passieren.
Und hier beginnt das Spiel von vorn. Der kleine Laden packt aus, überprüft, hängt die Ware in den Laden. Der Onlinehändler lagert die Kartons im Lager ein und schickt sie weiter.
Anscheinend geht die Rechnung auch so auf. Lieber mehr zurückschicken als gleich von vornherein vernünftig arbeiten.
Wahrscheinlich kommt es auch auf die Ansprüche der Kunden an. Manchem ist es egal, wie ein Effektgerät lackiert ist, ob ein Bundstäbchen sauber eingesetzt (bzw. die Schlitze an der Halsseite ordentlich verfüllt worden sind), ob ein Tolex penibel aufgezogen ist, manche erwarten für viel Geld eine einwandfreie Leistung.
Wenn "geiz ist geil" regiert und viele Kunden lieber 20€ Nachlass haben wollen als ein von vornherein tadelloses Gerät, dann zieht sich das eben durch.
Würden die Händler und Kunden konstant alle Mängel monieren und dem Hersteller um die Ohren hauen, wäre der auch eher motiviert, seine Qualitätskontrollen gewissenhaft zu erledigen.
Viele Grüße