Hallo zusammen,
wie die meisten hier bin auch ich vom GAS betroffen und baue ständig neue Pedalboards. Ich hatte schon ein riesiges Board, das von einem Musicom Lab gesteuert wurde. Das Teil war wirklich klasse. Mich hatten damals nur die schwergängigen Switches gestört und dass nur jeweils 4 Sounds pro Bank aufgerufen werden können (die Version V kann mittlerweile 5 Sounds pro Bank).
Ich habe noch ein kleineres (von den Effekten fast identisches) Board ohne Looper / Switcher. Es nervt mich nur, dass ich beim Soundwechsel immer wieder ein Steptänzchen hinlegen muss. Daher habe ich mich – mal wieder – entschieden ein weiteres Board zu bauen.
Ich habe lange überlegt, welchen Looper / Switcher ich hierfür verwenden soll. Zuerst wollte ich nicht über den Boss ES-8 nachdenken (blöde Vorurteile … obwohl ich einen Boss HM2 habe und liebe).
Für mich war es wichtig, dass das neue Pedalboard, im Gegensatz zu einiger meiner alten Boards, ein geringes Maß an Komplexität aufweist da ich es für meine Metalband nutze, in der ich nicht viele Sounds benötige. Diese möchte ich aber alle direkt schaltbereit vor meinen Füßen haben.
Die Voraussetzungen für die Auswahl eines Switcher waren u.a.:
· schalten der Kanäle und den Effektweg meines Peavey 5150 (per Patch)
· steuern des Strymon Timelines per Midi (PC und CC)
· 5-8 Loops für Effekte (vor dem Amp und im Effektweg)
· eingebaute Buffer
· gebufferter Tunerausgang
· möglichst viele Patches pro Bank direkt anwählbereit
· kurze Umschaltzeiten
· etc.
Nachdem ich mich mit den Möglichkeiten des ES-8 vertraut gemacht habe, habe ich ein gebrauchtes erstanden.
Das ES-8 erfüllt die oben genannten Voraussetzungen tadellos. Bei dem ES-8 hat man pro Bank insgesamt 8 Sounds direkt zur Verfügung und einen Switch für den Tuner, der das gesamte System beim Stimmen mutet. Ich benötige eigentlich nur eine Bank für die Band (und habe noch eine zweite programmiert mit ein paar abgefahrenen Delay Sounds um die Jungs ab und zu mal zu nerven
).
Durch den eingebauten Boost (per Patch) konnte ich dann auch noch auf meinem TC Spark Boost verzichten. Wie gesagt wollte ich das Board auf das Nötigste beschränken.
Das Board habe ich trotzdem so gestaltet, dass ich die beiden Mooer-Pedale eventuell später durch ein Eventide H9 ersetzten kann. Auch wenn GAS mich dazu verleiten will, versuche ich dies nicht zu machen, da das Board so wie es ist alle Sounds abdeckt, die ich für die Band benötige. Für Spielreien zu Hause habe ich ja noch den Kemper
.
Das ES-8 kann aber noch viel mehr. Der Insertpunkt für den Amp-Effektweg ist pro Patch auswählbar und die Effektreihenfolge ist auch pro Patch frei wählbar. So kann man bspw. den Phaser vor oder nach dem OD setzen, das Delay entweder im Effektweg oder vor dem Amp betreiben, oder den Octaver an den Anfang oder den Schluss der Kette setzen. Wenn man dann noch ein Eventide H9 in einen der Loops hängen würde, wären die Möglichkeiten unendlich (… liebes GAS … was soll das?!).
Speziell für das Delay ist die Spill-Over Funktion sehr geil. Man hört bspw. beim Umschalten eines Solosounds mit Delay nach dem Wechsel auf einen trockenen Sound noch das ausklingende Delay des Solos. Das klingt sehr viel natürlicher, als wenn das Delay beim Patchwechsel abgehackt wird.
Zudem könnte man jeden Switch frei mit jeder Funktion belegen. Mir gefällt aber die Belegung so wie sie ist. Daher belasse ich es dabei. Alle Möglichkeiten Aufzuzählen würde bestimmt ein ganzes Buch füllen.
Einziger Minuspunkt bis jetzt ist das von Boss typisch kryptische Manual. Ohne YouTube hätte ich bestimmt Ewigkeiten gebraucht das Teil zu kapieren (danke für die vielen Tutorials).
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Teil, auch wenn ich nur einen Bruchteil der Möglichkeiten nutze. Ich kann mich jetzt einfach besser auf die Songs konzentrieren, da ich immer nur einen Switch betätigen muss.
So, ich wollte eigentlich nur ein Bild des neuen Boards hier rein stellen, wurde dann aber doch mein erstes Mini-Review. Hoffe es hat euch nicht gelangweilt.
VG
zOrg
Anhang anzeigen 492743