Die 400/500er-Serie wird von Gibson schon immer etwas "günstiger" angeboten. Das heißt nicht, dass sie "schlechter" sind. Burstbucker, Classic '57 und Konsorten sind PAF-Derivate, die an die alten Modelle von Seth Lover angelehnt wird. Viele verbinden den "Gibson-Sound", sofern es so etwas überhaupt gibt, mit PAFs und von daher kann man für solche PUs wohl etwas mehr verlangen.
Die "Modern-Serie" ist bei vielen Gitarristen nicht so beliebt. 498T, 500T und 496R sind für Viele etwas zu "heiß" gewickelt. Dabei schlagen sie sich sehr gut, wenn man "härtere" Musik spielen möchte. Rein qualitativ sind sie aber auch nicht "besser" oder "schlechter" als Burstbucker oder andere Gibson PAFs. Hier hilft nur antesten und sich auf sein Gehör/Gefühl zu verlassen.
Mir ist z.B. ein 500T am Steg lieber als ein Classic '57. Ich spiele die meiste Zeit Musik, die metallisch angehaucht ist und der Classic '57, ist mir da etwas zu matschig und undefiniert vom Sound. Ein Blueser sieht das dann schon wieder anders.
Der "schlechte" Ruf der 400/500er-Serie resultiert meiner Meinung nach auch daraus, dass diese PUs oft auch in die "falschen" Gitarren eingebaut wurde. Es gab in den 90ern mal die Les Paul Classic (nicht mit der heutigen zu vergleichen), die mehr oder weniger "klassische" Specs hatte (ABR-1 etc.) und sozusagen eine Historic für den schmalen Taler war. Anstatt PAFs hat Gibson diese Gitarren aber mit dem 500T und dem 496R versehen. Das sind "heiße" Keramik-Humbucker. Der 500T ist dem SH-6 Distortion von Seymour Duncan nicht unähnlich, der wiederum eine Referenz und Klassiker im Metal ist.
Da nimmt dann Jemand diese Gitarre in die Hand und erwartet einen Sound, der dem einer '59er Les Paul nicht unähnlich ist und aus dem Amp kommt dann anstatt eines warmen, holzigen Tones gleich ein volles, übersteuertes Brett.
Den Amp musst du nicht unbedingt mitnehmen. Der Blackstar HT-5 sollte ähnlich klingen und den haben viele Händler im Sortiment. Bei der Box mit dem doch eher speziellen Speaker sieht es etwas anders aus. Viele Boxen mit dem Celestion G12T-100 gibt es nicht.
Ich weiß nicht, wie das bei den 2016er-Modellen ist, aber die Studios hatten früher immer einen etwas dünneren Korpus als die Standards. Das muss kein Nachteil sein. Es gibt auch dünn klingende, massive Les Pauls mit voller Korpusdicke. Von Sachen wie dem Weight Relief würde ich mich auch nicht abschrecken lassen. So ein paar Löcher im Korpus können einer "dumpfen" Les Paul auch zu einem etwas "luftigerem" Ton verhelfen.
Was ein wichtiger Aspekt ist, ist das Halsprofil. Da musst du auf jeden Fall quertesten. Manche kommen mit dem halbierten Baseballschläger aus den 50ern nicht zurecht, für Andere ist eine Les Paul mit dünnerem 60s-Profil keine echte Les Paul. Es gibt Gitarristen, die sich an viele Halsformen gewöhnen können. Aber manche Gitarristen bekommen aus einer Gitarre mit dem "falschen" Halsprofil keinen ordentlichen Ton raus. Dieser Aspekt ist meiner Meinung wichtiger als die Pickups. Die kann man später noch tauschen, der Hals ist eingeleimt und lässt sich nicht mal eben tauschen.
Du könntest dir natürlich zum testen auch eine FGN nach Hause schicken lassen und bei Nichtgefallen vom Money-Back Gebrauch machen. Ich halte ganz ehrlich aber auch nicht so viel davon, sich Sachen nur zum Antesten zu bestellen.