Damit wir diese Frage mal beantworten können, habe ich eine kurze Sprechprobe hochgeladen.
https://soundcloud.com/inesschwettmann/sprechprobe/s-moaU2
Wie ich dadrin schon sage - ich finde meine Sprechstimme nicht hauchig, aber vielleicht fällt es mir selbst auch nur nicht mehr auf.
Ich finde deine Sprechstimme klingt völlig normal und mit gutem Stimmlippenschluss.
Das mit der Nase kann tatsächlich helfen. Ein zu hohes (= zu stark geschlossenes) Gaumensegel führt tatsächlich zu einem schlechten Stimmlippenschluss. Beim Sprechen machst du das aber nicht, sondern nur beim Singen. Das hohe Gaumensegel verbinden viele intuitiv mit "Kopfresonanz", in Wirklichkeit ist es aber meistens charakteristisch für das Falsett (also Kopfresonanz mit fehlendem Stimmlippenschluss).
Bezüglich des Gaumensegels kann es generell hilfreich sein in den Dimensionen vorne/hinten zu denken anstatt oben/unten, was die Töne angeht. Viele denken bei hohen Tönen "nach oben", was oft zum Heben des Gaumensegels und dann zum Verlust des Stimmlippenschlusses führt.
Du kannst dafür mal folgendes ausprobieren:
- Du singst und hältst ein "I" in angenehmer Lage und zwar so als würdest du dich ekeln. Dabei machst du auch das entsprechende Gesicht (Zähne zeigen, Nase rümpfen)
- Spüre dabei wie dein harter Gaumen "summt", das ist das Gefühl für "vorne" oder "Vordersitz".
- Während du das "I" hältst wechselst du auf "E", also ein gezogenes "IIII-EEEE". Beim Wechsel auf "E" stellst du dir vor, dass du den Ton "nach hinten schiebst" in Richtung Rachenwand
- Von diesem "E" ausgehend machst du dann ein Glissando in die Höhe, dabei stellst du dir vor, dass der Ton beim Hochgehen weiter nach hinten geht in den Nacken und schließlich in der hohen Lage "hinter den Kopf"
Das hilft ein bisschen eher in den Dimensionen "hinten/vorne" zu denken und das Gaumensegel entspannt zu lassen. Dabei gilt: tiefe Töne vorne (Vordersitz), hohe Töne hinten.
Die "Fortgeschrittenen"-Version dieser Übung ist, beim Wechsel auf "E" den Stimmsitz vorne zu lassen (also den harten Gaumen summen lassen) und beim Übergang in die Höhe länger vorne zu bleiben. Dadurch bleibst du länger im Belt-Modus und wechselst später in die Kopfstimme. Das solltest du aber erst probieren, wenn das frühe nach hinten schieben sitzt.