Kasper666
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Ich war, als ich hier gestern erstmals seit längerem wieder vorbeischaute, auch etwas überrascht. Andererseits:Jetzt wo ich einer von euch bin könnt ihr mirs ja sagen: warum tut sich im thread hier kaum nochwas ...
Laboga User-Thread: Letzter Eintrag August
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Spontan würde ich sagen: Es gab hier vor 3-4 Jahren einen gewissen "Earforce"-Boom aber mir scheint allgemein das Interesse an "dicken Topteilen" etwas zurück gegangen zu sein? Downsizing? Ich war mit meiner damaligen Band bis vor 3 Jahren 10-12 mal paar Jahr in Sachen Metal live unterwegs und bin seit dem etwas raus aus der Szene, vielleicht spielen mittlerweile alle Kemper/AxeFx? Andere sind da momentan bestimmt näher dran ...
Immerhin: 11 Einträge hier seit gestern Mittag, vielleicht kommt ja wieder Leben rein. So was läuft ja oft zyklisch ab.
... doch nicht so geil?
Als ich es vor 3 Jahren zeitlich nicht mehr mit meiner Band gestemmt bekam, habe ich aus dem Frust heraus mein ganzes Live-Equipment verkauft, darunter auch meinen EF. Insofern habe ich etwas Abstand dazu und gerate hoffentlich nicht in Verdacht, ein undifferenzierter Fanboy zu sein ...
Also, in Kurz: Wenn ich wieder bandmäßig etwas machen würde, wäre ein Earforce nach wie vor meine erste Wahl.
Ich hatte zuvor 15 Jahre einen 5150 gespielt, durch meine jahrelange "semiprofessionelle" Bandtätigkeit bin ich aber mit fast allen typischen "Metal"-Amps in Berührung gekommen, habe viel bei befreundeten Bands gecheckt und auch live immer wieder mal über andere Tops gespielt, die mich interessierten. Letztlich ist das alles natürlich Geschmacksache, was für den einen funktioniert, findet der andere schrecklich ... Sound ist immer Geschmacksache ...
Der EF hat aber ein paar Eigenschaften, die ihn meiner Meinung nach aber durchaus objektiv über die "Stangenware" heben und das sind die Nebengeräuscharmut (als Beleg guter Bauteile und der von Henrich über Jahre optimierten Schaltung) und eben diese unheimliche Direktheit.
Befreundete Gitarristen, die erstmals über meinen Amp spielten und z.B. einen Engl gewohnt waren, erschraken z.B. regelmäßig, wie wenig der Amp "trägt", man muss schon etwas sauberer agieren. Daran hat man sich aber nach wenigen Stunden gewöhnt. Und das eigene Spiel leidet nicht darunter. Als Belohnung setzt sich der Amp aber eigentlich unter allen Bedingungen immer gut durch, im Proberaum, wie live und auf im Monitormix und auch im Studio. Er hat halt diese gesunden Mitten, die so wichtig für einen durchsetzungsfähigen Sound sind.
Vor allem aber: Kein Gitarrist, den ich über meinen Amp gehört habe, klang wie der andere. Auch von den EF-Spielern, die ich kenne, klingt jeder anders und hat sich jeder mit seinem EF "seinen" Sound gebastelt. D.h., eigentlich geschieht das ganz automatisch, da der Amp eben sensibel auf Gitarre, PU und Spielweise reagiert. Während ein 5150 IMMER nach 5150 klingt, egal, was man da reingibt. Auch ein Rectifier klingt IMMER nach Rectifier.
Vielleicht mag man das am EF bemängeln: Er ist eher ein Chamäleon und man bekommt das raus, was man reingibt und hat nicht automatisch den unmittelbar identifizierbaren Trademark-Sound eines 5150, Rectifier, Diezel, Engl?
Wie dem auch sei, ich halte ihn unglaublich flexibel und mir ist es lieber, dass ich bei so einem Amp, wenn er mir zu "gnadenlos" ist, dann eben einen Comp o.ä. davor hänge, als dass mir ein Amp durch seine "eingebaute" Kompression jedes Signal von vornherein glättet. Meinem 5150 war es doch völlig egal, was für eine Klampfe ich in der Hand hatte, der klang immer gleich(gut, immerhin ...).
Also, ich denke, Du hast da ein sehr, sehr gutes Teil erworben und meiner Meinung muss sich weder der Amp noch Henrich selbst hinter irgendeinem – weit mehr – gehypten Konkurrenten aus USA oder Süddeutschland verstecken.
PS: Alles oben geschriebene bezog sich auf den Zerrsound ... Dass der Cleansound des EF im Kontext der anderen Hi Gain-Amps eine eigene Liga darstellt, ist noch wieder ein anderes Thema ... Der war für mich allerdings nicht der Kaufgrund.
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