Gute Denkanstöße.
Danke
Das ist mit Sicherheit nicht schlechter als die offizielle Methode, die Flöte mit den Händen anzuwärmen, denn dann wird der Korpus an einzelnen Stellen mit 38 Grad gewärmt.
Ab 38,5° hat man Fieber.
Selbst wenn sich meine Hände warm anfühlen, komme ich nicht auf 38°C. Da bleibt das Thermometer bei rund 35°C hängen. Auf höhere Temperaturen komme ich nur, wenn ich die Hände gegeneinander reibe.
Unter dem Pulli klettert das Thermometer in warmen Bereichen auf rund 33°, wenn ich ruhig sitze.
In der Innentasche meiner dick gefütterten Jacke liegt die Temperatur bei 30°, wenn ich darunter ein dickes Holzfällerhemd trage.
Weiter vertiefe ich das jetzt mal nicht, auch wenn ich es interessant finde diese Temperaturzonen zu prüfen.
Während ich das schreibe wird mir klar, dass ich noch nirgends eine Angabe darüber gefunden habe, welches die ideale Betriebstemperatur einer Flöte ist und welchen Einfluss das auf den Klang hat. Es ist nur allgemein bekannt, dass die Stimmung der Blockflöte steigt, wenn sie warm gespielt wird. Um wieviel genau ist bei meinen Blockflöten verschieden und die exakte Abhängigkeit zur Raumtemperatur kenne ich nicht.
Auch habe ich bislang keine Untersuchung gesehen, die beispielsweise mit Infrarotkameras erforscht, wie sich die Temperatur in der Blockflöte bzw. im Holz der Blockflöte beim Musizieren verändert. Fänd ich sehr interessant. Da es da bestimmt auch Abhängigkeiten mit der Umgebungstemperatur gibt, ist das sicher ein komplexes Thema.
Die ganzen Hinweise von Flötenhändlern und und Herstellern, man solle die Flöten vor dem Spielen anwärmen, sind ohne Temperaturangabe und ohne Bezug zur Lagertemperatur sehr vage. Die störende Kondenswasserbildung ist im warmen Instrument geringer, als im kalten. Soviel ist klar. Aber völlig vermeiden lässt sie sich nicht. Auch nicht bei einer Temperatur von 30° bis 35° . Denn wenn man in die warmen Hände hinein atmet, werden diese feucht.
Solange meine Blockflöten bei 21° bis 22° C lagern, beobachte ich bei meinen Holzflöten keine störende Kondenswasserbildung, wenn ich sie ohne Anwärmen spiele. Nicht mißverstehen bitte: natürlich wird die Flöte feucht. Aber der Grad der beobachteten Befeuchtung stört nicht.
Wenn ich die Blockflöte durch kalte Luft (wie kalt eigentlich?) transportiere, versuche ich das Absinken der Flötentemperatur hinauszuzögern, indem ich sie möglichst gut isoliert verpacke. Welche Verpackung bei welcher Temperatur angemessen ist, habe ich immer nach Gefühl gehandhabt. Wenn man das genauer wissen will, muss man mit Hilfe von min/max Thermometern Erfahrungswerte sammeln. Gegebenenfalls macht auch die Verwendung einer "Wärmetasche" Sinn. Die simpelste Version: Eine Kühlbox mit warmen "Akkus".
Anwärmen "an einzelnen Stellen" - das sollte man natürlich vermeiden. Die Frage ist, wie man eine "Ganzkörperbehandlung" am besten hinbekommt. Ein Kasten oder ein Futteral, das sich anwärmen lässt, scheint mir die beste Idee zu sein. Wenn man nichts passendes findet, eventuel mal messen, wieviel Grad die verschiedenen Heizstufen eines Wärmekissens erreichen. Ich würde es aber nur verwenden, wenn sich Temperaturen zwischen 21° und 30° einstellen lassen, um zu vermeiden, dass die Flöte forciert erwärmt wird und austrocknet oder das Paraffin ausschmilzt.
Mit Sicherheit werde ich es nicht so machen, den Flötenkopf unter fusselnde T-Shirts an den Körper zu packen, oder das Risiko einzugehen, dass irgendwas an die Labiumkante tickt.
Direkter Köper- oder Fusselkontakt lässt sich mit einem Flötenbeutel aus fusselfreiem Stoff leicht vermeiden. Und das Anticken der Labiumkante lässt sich mit etwas Vorsicht ebenfalls vermeiden. Ich hätte da schon eher Sorge, dass die feine Labiumkante durch warme Föhnluft zu stark austrocknet und reißt.
Gruß
Lisa