Kleiner Vergleich meiner BassBlockflöten ...

Das kann ich Dir nicht wissenschaftlich beantworten. Ich höre da auf mein Bauchgefühl.

Ein paar Überlegungen.
Die vom Föhn erzeugte Luftemperatur von 40°C ist deutlich höher ist als die normale Umgebungstemperatur, bei der die Flöte gelagert wird und entspricht wohl kaum der Spieltemperatur.
Durch das Föhnen wird die Holzoberfläche einer unkontrollierten Erwärmung ausgesetzt, die nach und nach in das Innere dringt. Wie schnell, hängt von der Wärmeleitfähigkeit des Holzes ab die quer zur Maserung schlechter ist, als senkrecht zur Maserung.

Meine Atemluft hat im Bereich der Mundöffnung eine Temperatur von 30°. Bei der Vermischung mit der Umgebungsluft kühlt sie sofort ab.
Wird die Blockflöte nicht weiter beföhnt, sondern beatmet, sinkt die durch das Aufheizen erreichte Temperatur wieder. Der Effekt verliert sich demnach. Wozu dann das Holz der Flöte auf diese Weise stressen? Das Föhnen setzt die Blockflöte einer in meinen Augen unnötigen Temperaturbelastung aus.

Wasser löst sich erst bei 100° in Luft auf. Deshalb wird auch eine angewärmte Flöte feucht. Das schadet ihr nicht. Denn eine gut gepflegte Flöte ist durch das Ölen gegen übermäßiges Durchfeuchten geschützt.
Der Block wird aus einem Holz gemacht, das das Kondenswasser ableiten kann. Dafür ist er da und dadurch sorgt er für einen klaren Ton. Tut er es nicht, ist mit dem Block irgendetwas nicht in Ordnung. Fettablagerungen z.B. beeinträchtigen die Wasseraufnahme. Dagegen hilft auch kein Anwärmen.

Anwärmen ist sinnvoll und wichtig, weil das zum einen den Kondenswasserniederschlag reduziert und zum anderen die Flöte rascher auf die Spieltemperatur bringt, bei der ihre Grundstimmung auf das Ensemble abgestimmt werden kann. Lagert die Flöte bei 20"-22°C spiele ich die Blockflöten warm. Das reicht in der Regel und ist zugleich schonend.
 
Wasser löst sich erst bei 100° in Luft auf. Deshalb wird auch eine angewärmte Flöte feucht.

Was meinst du damit? Wasser siedet bei Umgebungsdruck bei 100°C. Es ist dann gasförmig, hat isch aber nicht in Luft aufgelöst.

Unter 100°C verdunstet Wasser. Die Umgebungsluft enthält aber immer einen Wasseranteil. Die Luft die wir ausatmen, hat eine viel höhere Luftfeuchtigkeit als die Umgebungsluft. Trifft diese Luft dann auf die kältere Flöte, kondensiert ein Teil dieses Wassers.

So wie ich es verstanden habe, soll sich die Flöte beim Einspielen an diese Feuchtigkeit gewöhnen. Daher würde ich die Flöte auch nicht vorab föhnen. Zumal die Luft aus dem Föhn trockener ist und somit nicht nur die Flöte aufwärmt, sondern sogar trocknet.
 
Sorry da hab ich die "..." vergessen. Das war nur "bildlich" gesprochen/geschrieben und meinte im Grunde, was Du wesentlich korrekter beschrieben hast, als ich.

So wie ich es verstanden habe, soll sich die Flöte beim Einspielen an diese Feuchtigkeit gewöhnen. Daher würde ich die Flöte auch nicht vorab föhnen. Zumal die Luft aus dem Föhn trockener ist und somit nicht nur die Flöte aufwärmt, sondern sogar trocknet.
Zumindest der Block wird stark durchfeuchtet. Diese eingedrungene Feuchtigkeit trocknet nicht nur nach außen ab, sondern verteilt sich auch im Holz.
Beim Rest der Blockflöte glaube ich nicht, dass die noch viel Feuchtigkeit aufnimmt, wenn die gut geölt oder mit Paraffin getränkt ist. Denn wo Paraffin ist, kann kein Wasser hin.
Ich habe gelesen, dass Paraffin "ausschmelzen" kann. Deshalb muß man auch auf paraffinierte Flöten ein Auge haben. Was passiert, wenn eine paraffinierte Flöte geföhnt wird, weiß ich nicht. Vielleicht unterstützt das das "Ausschmelzen". :nix:

Noch ein Zitat zum Thema Temperaturbelastung
Keinesfalls darf man Wärmequellen, wie z. B. einen Fön, einsetzen, um die Trocknung zu beschleunigen, dies würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Rissbildung führen. Auch direktes Sonnenlicht oder ein ständiger kalter Luftzug können eine nasse Blockflöte zum Reißen bringen.
http://www.moeck.com/de/blockfloete...e/das-einspielen-einer-neuen-blockfloete.html
 
So wie ich es verstanden habe, soll sich die Flöte beim Einspielen an diese Feuchtigkeit gewöhnen. Daher würde ich die Flöte auch nicht vorab föhnen. Zumal die Luft aus dem Föhn trockener ist und somit nicht nur die Flöte aufwärmt, sondern sogar trocknet.

Beim Fön hab ich auch ein schlechtes Gefühl wegen des Luftstroms, der die Flöte zusätzlich trocknet, also selbst wenn die Temperatur niedrig ist.

Noch ein Zitat zum Thema Temperaturbelastung

Das angeführte Zitat bezieht sich auf das beschleunigte Trocknen einer Flöte nach dem Spiel. Das sollte man auf jeden Fall unterlassen, da schon der kalte Luftstrom zu beschleunigter Verdunstung der Feuchtigkeit führt, das die Flöte belastet.
 
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An sich richtig, was ihr da sagt. Allerdings habt ihr offenbar übersehen, dass ich schrieb, den Luftstrahl des Föns in schnellen Zügen und im übrigen in angemessener Entfernung sowie auf kleiner Stufe, über den seit 24 Stunden offen liegend getrockneten Flötenkorpus streichen zu lassen.

Das ist mit Sicherheit nicht schlechter als die offizielle Methode, die Flöte mit den Händen anzuwärmen, denn dann wird der Korpus an einzelnen Stellen mit 38 Grad gewärmt. Nach meiner Methode streicht ein lauer Luftzug über die Flöte, umfasst den ganzen Korpus, und gerät auch in die Innenbohrung. Ich würde sagen, dass das deutlich gleichmäßiger ist als andere Methoden.

Mit Sicherheit werde ich es nicht so machen, den Flötenkopf unter fusselnde T-Shirts an den Körper zu packen, oder das Risiko einzugehen, dass irgendwas an die Labiumkante tickt.

Den knallheißen Fön volles Pfund auf die eiskalte oder feuchte Flöte zu richten - das wäre natürlich fatal. Aber ich werde mal ausprobieren, welche Temperatur direkt an der Flöte erreicht wird. Der Luftstrom selber hat ja bei Erreichen des Korpus auch keine 41 Grad mehr, wenn er die Entfernung (so ca. 30-40cm) zu ihm überbrückt hat.
 
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Gute Denkanstöße.
Danke :great:

Das ist mit Sicherheit nicht schlechter als die offizielle Methode, die Flöte mit den Händen anzuwärmen, denn dann wird der Korpus an einzelnen Stellen mit 38 Grad gewärmt.

Ab 38,5° hat man Fieber.
Selbst wenn sich meine Hände warm anfühlen, komme ich nicht auf 38°C. Da bleibt das Thermometer bei rund 35°C hängen. Auf höhere Temperaturen komme ich nur, wenn ich die Hände gegeneinander reibe.
Unter dem Pulli klettert das Thermometer in warmen Bereichen auf rund 33°, wenn ich ruhig sitze.
In der Innentasche meiner dick gefütterten Jacke liegt die Temperatur bei 30°, wenn ich darunter ein dickes Holzfällerhemd trage.
Weiter vertiefe ich das jetzt mal nicht, auch wenn ich es interessant finde diese Temperaturzonen zu prüfen.

Während ich das schreibe wird mir klar, dass ich noch nirgends eine Angabe darüber gefunden habe, welches die ideale Betriebstemperatur einer Flöte ist und welchen Einfluss das auf den Klang hat. Es ist nur allgemein bekannt, dass die Stimmung der Blockflöte steigt, wenn sie warm gespielt wird. Um wieviel genau ist bei meinen Blockflöten verschieden und die exakte Abhängigkeit zur Raumtemperatur kenne ich nicht.
Auch habe ich bislang keine Untersuchung gesehen, die beispielsweise mit Infrarotkameras erforscht, wie sich die Temperatur in der Blockflöte bzw. im Holz der Blockflöte beim Musizieren verändert. Fänd ich sehr interessant. Da es da bestimmt auch Abhängigkeiten mit der Umgebungstemperatur gibt, ist das sicher ein komplexes Thema.

Die ganzen Hinweise von Flötenhändlern und und Herstellern, man solle die Flöten vor dem Spielen anwärmen, sind ohne Temperaturangabe und ohne Bezug zur Lagertemperatur sehr vage. Die störende Kondenswasserbildung ist im warmen Instrument geringer, als im kalten. Soviel ist klar. Aber völlig vermeiden lässt sie sich nicht. Auch nicht bei einer Temperatur von 30° bis 35° . Denn wenn man in die warmen Hände hinein atmet, werden diese feucht.

Solange meine Blockflöten bei 21° bis 22° C lagern, beobachte ich bei meinen Holzflöten keine störende Kondenswasserbildung, wenn ich sie ohne Anwärmen spiele. Nicht mißverstehen bitte: natürlich wird die Flöte feucht. Aber der Grad der beobachteten Befeuchtung stört nicht.
Wenn ich die Blockflöte durch kalte Luft (wie kalt eigentlich?) transportiere, versuche ich das Absinken der Flötentemperatur hinauszuzögern, indem ich sie möglichst gut isoliert verpacke. Welche Verpackung bei welcher Temperatur angemessen ist, habe ich immer nach Gefühl gehandhabt. Wenn man das genauer wissen will, muss man mit Hilfe von min/max Thermometern Erfahrungswerte sammeln. Gegebenenfalls macht auch die Verwendung einer "Wärmetasche" Sinn. Die simpelste Version: Eine Kühlbox mit warmen "Akkus".

Anwärmen "an einzelnen Stellen" - das sollte man natürlich vermeiden. Die Frage ist, wie man eine "Ganzkörperbehandlung" am besten hinbekommt. Ein Kasten oder ein Futteral, das sich anwärmen lässt, scheint mir die beste Idee zu sein. Wenn man nichts passendes findet, eventuel mal messen, wieviel Grad die verschiedenen Heizstufen eines Wärmekissens erreichen. Ich würde es aber nur verwenden, wenn sich Temperaturen zwischen 21° und 30° einstellen lassen, um zu vermeiden, dass die Flöte forciert erwärmt wird und austrocknet oder das Paraffin ausschmilzt.

Mit Sicherheit werde ich es nicht so machen, den Flötenkopf unter fusselnde T-Shirts an den Körper zu packen, oder das Risiko einzugehen, dass irgendwas an die Labiumkante tickt.
Direkter Köper- oder Fusselkontakt lässt sich mit einem Flötenbeutel aus fusselfreiem Stoff leicht vermeiden. Und das Anticken der Labiumkante lässt sich mit etwas Vorsicht ebenfalls vermeiden. Ich hätte da schon eher Sorge, dass die feine Labiumkante durch warme Föhnluft zu stark austrocknet und reißt.

Gruß
Lisa
 
Bitte nicht die Flöte mit dem Fön vorwärmen!
Wie schon aus dem Link von Lisa hervorgeht, warnen alle Flötenbauer davor, die Flöte starken Klimawechseln auszusetzen.
Ein Fön mit seiner trockenen, warmen und bewegten Luft ist auf jeden Fall ein krasser Klimawechsel.
Das sich da das Holz dabei verziehen und reißen kann, ist wohl gut zu verstehen.

Wenn der Flötenkopf zum Vorwärmen in die Jacket-Innentasche (oder einer anderen körpernahen Tasche) gesteckt wird, dann bewegt sich die Luft nicht und sie ist auch nicht trocken. Dieses wird auch von allen Flötenbauern empfohlen.
Gruß Norbert
 
Ich habe das jetzt beim heutigen Einspielen mal überprüft: die Temperatur des Luftstrahls, der letztlich am Korpus ankommt, beträgt ca. 28 Grad. Die relative Luftfeuchte des Luftstroms sinkt von um die 50% auf gute 40%.

Das ist sicherlich unbedenklich. Natürlich raten Flötenbauer von einer Traktierung des Flöte mit einem Fön ab, oder sie vielleicht sogar auf die Heizung zu legen. Hier muss man allerdings wirklich unterscheiden zwischen der Hardcore-Behandlung mancher Spieler, und meiner Methode, einen sanften lauwarmen Luftstrom um die 5 Minuten über die Flöte streichen zu lassen!

Ich habe jahrelange Erfahrung in der Holzbearbeitung, und das auch mit Holzsorten, die so ein Flötenbauer in seinem Leben wahrscheinlich wahtscheinlich noch nicht gesehen hat ;)

Also geht mal davon aus, dass ich nicht einen fetten Turbofön nehme, und mit dem kurz vor der Schmelztemperatur auf Zentimeterabstand meine schweineteure Flöten röste und einer Austrocknungs-Schockbehandlung aussetze ...

Und was den bewegten Luftstrom angeht - das ist auch nicht anders als das Spiel an sich, wo logischerweise auch so einiges an bewegter Luft durch die Flöte gejagt wird. Auch die Labiumkante dürfte da keine Probleme haben mit der Fönung, wenn sie das Spiel selber aushält.

Wenn ich allerdings lese, dass sich Leute darüber unterhalten, dass das Kondenswasser nach dem Spielen teilweise aus dem Daumenloch rauskommt - oha. Da frage ich mich schon, wie das eigentlich zustande kommt, bzw. welch feuchtes Spiel die Leute haben. Selbst nach stundenlangem Spiel habe ich noch nie eine dermaßen nasse Flöte erlebt.

Nach 15 Minuten Spiel ist der Block der Küng momentan auf der Windkanalseite durchs Labium betrachtet, einen halben Millimeter tief angefeuchtet, der Windkanal selber ist nahezu trocken. Der Rest der Flöte ist minimal oberflächenfeucht, ein Auswischen nicht nötig.

Danach trocknet sie wieder offen für knapp 24 Stunden, bis sie erneut das tägliche Einspielen erfährt. Mir kommt es darauf an, dass der Block sanft an die Feuchtigkeit gewöhnt wird. Da ich diverse Flöten zur Verfügung habe, kann sich die Küng ganz genüsslich einspielen, damit der Block möglichst wenig quillt.
 
Wie ist denn der Geruch deiner Altblockföte aus Pflaumenholz? In meiner Auswahlsendung war auch eine Huber in Pflaume - der intensive Geruch hat unteranderem mich davon abgehalten
Darauf wollte ich noch einmal antworten. Manche Flöten rochen bei der Ankunft meiner Auswahlsendung auch noch recht stark, z.b. die gebeizte Küng nach Rauch (bzw. nach Beize - da ich aber noch nie Beize in der Hand oder Nase hatte, muss ich den Geruch nach den mir bekannten Gerüchen beschreiben). Nach ein paar Tagen an der Luft verflog das aber weitgehend.

Die Küng Kirsch roch anfangs auch noch etwas nach "Werkstatt" - den Geruch kann ich gar nicht so genau beschreiben. Nach der gestrigen Ölung mit dem neutral riechenden Mollenhauer Blockflötenöl ist der Geruch jetzt aber absolut neutral.
 
Und was den bewegten Luftstrom angeht - das ist auch nicht anders als das Spiel an sich, wo logischerweise auch so einiges an bewegter Luft durch die Flöte gejagt wird. Auch die Labiumkante dürfte da keine Probleme haben mit der Fönung, wenn sie das Spiel selber aushält.

Ich denke, dass die Atemluft feuchter ist als Föhnluft. Insofern sehe ich da schon einen Unterschied. Aber wenn Du das Gefühl hast, dass Du mit Deiner Methode klar kommst und Du das mit der Temperatur gut unter Kontrolle hast ... Jeder ist seines Glückes Schmied. :)

Mir wäre das zu viel "Hampelei". Wenn Anwärmen notwendig wäre, würde ich eine leicht temperierte Tasche/Kiste vorziehen, in die ich die Flöte hinein legen kann.
 
Ich würde sagen, mit dem Verwenden der Flöte ohne sie etwas anzuwärmen, dürftest Du Dein Glück wahrscheinlich noch eher herausfordern. Übrigens ist die "Hampelei" mit dem Fön nicht besonders aufwändig.

Aber offengestanden sehe ich eher die Diskussion darum als unnötig an. Wenn Du der Meinung bist, Flöten müsse/solle man gar nicht anwärmen, dann ist das ja eher müßig. Zumal in diesem Thread. Also von mir erstmal kein weiteres Statement mehr dazu.
 
Sorry für den saloppen Ausdruck "Hampelei".

Wenn Du der Meinung bist, Flöten müsse/solle man gar nicht anwärmen, ...

Mißverständnis.
Ich bin da schon vorsichtig. Wenn sich eine Flöte kalt anfühlt, wird sie gewärmt. Im Musikraum sind meine Flöten so gelagert, dass sie meiner Beobachtung nach in der Regel warm genug sind, wenn ich sie spiele. Wenn ich unterwegs bin sorge ich für isolierende Verpackung und halte die Blockflöte vor dem Musizieren am Körper warm. Aber das schrieb ich ja bereits. Föhnen wäre in so einer Situation gar nicht möglich.

Die mich brennend interessierende Frage ist, welches denn die optimale Lager- und Anspieltemperatur ist. Darüber schweigen sie die Hersteller aus und ich fürchte, dass wir da nur schwer eine Antwort drauf finden. Beim Musizieren wird die Temperatur der Flöte vermutlich irgendwo zwischen Umgebungstemperatur und Atemlufttemperatur liegen.

Aber Du hast schon recht. Wir sind bei diesem Thema an einem Punkt angekommen, wo man das besser nicht weiter vertieft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry für den saloppen Ausdruck "Hampelei".

Danke :)


Die Lagertemperatur ist nicht entscheidend, zumindest wenn sie sich im normalen Rahmen bewegt. Da die Flöten offenbar standardmäßig auf 20 Grad intoniert sind, nehme ich das mal als Referenzwert. Im Sommer können das mal 25-30 Grad werden, im Winter ja normalerweise in der Wohnung nicht weniger als 20 Grad.

Wenn sich das in dem Rahmen bewegt, macht das keinem Holz was aus. Viel problematischer ust die Luftfeuchte. Morgens nebelig mit 80% Luftfeuchte draußen, mittags dann mit Knallesonne runter auf 30% usw.

Das ist auch meine größte Sorge bei meiner Wohnung, da die dirch ihre Passivwärmeausnutzung extrem trocken werden kann. Im Sommer geht das meist runter bis auf 20%. Und das ist auch das eigentliche Problem: je schneller die Veränderung, desto schlechter. Ob es gleichmäßig 10 Grad sind oder gleichmäßig 40 Grad, ist weniger wichtig bei gelagertem Holz.

Ich habe in meinem Keller um die 50kg Holz aus aller Welt gelagert. Am empfindlichsten hat sich da übrigens Pflaume herausgestellt, das am ehesten zu Rissen beim Trocknen neigt, nur so mal als Info.

Die Hersteller sagen ja schon zumindest indirekt, was sie vorschlagen: am Körper angewärmt. Ich würde das auf um die 30 Grad schätzen.

Die Heinrich mag es wegen des ziemlich geschlossenen Systems der Luftzuführung etwas wärmer, wird dann aber auch nicht heiser. Die Küng ist da sehr stabil, die mag es offenbar etwas kühler. Und die Kobliczek wiederum wird erst beim Spiel zunehmend besser im Klang, da habe ich bisher keinen Unterschied erkennen können, ob das Anwärmen einen Vorteil bringt im Klang.
 
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Vielleicht habe ich eine brauchbare Alternative zum Föhn gefunden:
Zwecks Hexenschußbekämpfung habe ich ein dünnes elektrisches Heizkissen mit einem Zeitschalter, der sich auf 3 Stufen einstellen lässt. Bei Stufe 1 hat mein Thermometer 30° gemessen. Also dieselbe Temperatur wie in der körpernahen Westentasche, Eine kleine Flöte könnte man darin einwickeln. Für große Flöten bräuchte man wohl eine Heizdecke, wenn man nicht nur den Kopf einwickeln will..
 
Keine dumme Idee, Lisa. Der Fön ist ja auch nur eine Übergangslösung für das Einspielen, damit die Flöte möglichst wenig Stress mit dem Kondensationswass hat.

Ich hatte für ab demnächst daran gedacht, eine geolsterte Kiste bereitstehen zu haben, die mit einer schlichten Wärmflasche bestückt wird. Warmwasser aus dem Kran, Wärmflasche in die Kiste, Flöte auf einem Podest in die Kiste, Deckel drauf, fertig.

Hört sich komplizierter an als es ist, mal sehen, was ich mir da bauen kann ...
 
Update


Die Küng:


Meine Küng BBF ist nun nach ca. zwei Monaten größtenteils eingespielt. Es ist deutlich zu erkennen, dass das sorgsame Einspielen unter Beachtung der individuellen Vorlieben der Flöte, einiges gebracht hat.

Alle Töne sind voller, runder, stabiler und auch deutlich lauter geworden.

Heiser wird sie eigentlich nie, allerdings spiele ich mit ihr mittlerweile auch nur so um eine halbe Stunde am Tag. Ab und zu gönne ich ihr einen Tag Pause, mal werden nur getragene Lieder gespielt, mal durchweg schnelle Lieder mit hohem Luftdurchsatz.

Dazu wird ihr Kopf nach dem Spiel nur sanft ausgeblasen, ausgewischt wird sie gar nicht. Allerdings liegt sie auch 24/7 offen in ihrem Flötenkoffer, was das sanfte Abtrocknen unterstützt.

Als Fazit kann ich das Einspielen als sehr wichtiges Moment im Leben der Flöte ansetzen, was nicht vernachlässigt werden sollte.


Die Yamaha:

War der klangliche und dynamische Unterschied zu meiner Yamaha Plastik-BBF im Anfang zwar deutlich spürbar, aber nicht Welten auseinanderliegend, ist die Yamaha mittlerweile Für das anspruchsvolle Spiel schlicht inakzeptabel gegen die Küng.

Sie wird nur noch für das Ausprobieren irgendwelcher Melodien genutzt, weil ein Großteil des Ausdrucks der Küng mit der Yamaha schlicht nicht machbar ist.


Zur Heinrich:

Auch die Heinrich ist nahezu eingespielt, allerdings hat sie sich nicht besonders verändert oder verbessert während dieser Zeit. Ihr Klang ist voller, ja. Aber da sie bereits einmal eingespielt wurde als sie neu war, hat sie sich wahrscheinlich bereits klanglich eingependelt, und musste nun nur noch wiedererweckt werden.


Die Kobliczek:

Die Ansprache und die Intonation der Kobliczek hat mir mittlerweile insgesamt gegenüber der Küng nicht gefallen, so dass sie ein Sammelobjekt geworden ist.
 
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