Musikzimmer

Laguna
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Hallo,

Demnächst werde ich umziehen. Dabei soll es in der neuen Wohnung einen eigenen Raum für Musik geben. Ich möchte in dem Raum mixen und produzieren. Mir ist bewusst, dass es keine optimalen Vorraussetzungen sind, dennoch möchte ich gerne akustisch das bestmögliche rausholen.

Hier die Eckdaten (Skizze siehe unten)
  • 10.12 m^2, Grundfläche 4.60 x 2.20.
  • An der einen Seite eine Tür, an der gegenüberliegenden ein Fenster und eine kleine (Breite ca. 45 cm) Dachschräge.
  • Laminat als Boden und tapezierte Wände.
Musikzimmer.png

Leider habe ich noch keine Möglichkeit, Messungen in dem Raum durchzuführen, ein Berhinge ECM8000 ist allerdings bestellt und sobald mein Equipment in der neuen Wohnung steht, werde ich Messungen durchführen.

Nachdem ich hier und in einigen anderen Foren schon einiges gelesen habe, wäre mein (naiver) Plan, in die beiden Kanten links und rechts neben der Tür, sowie unter das Fenster und die Dachschräge, Rockwool Superchunks zu bauen.
Alles weitere muss sich dann zeigen, der Wille für handwerkliche Ertüchtigung ist durchaus vorhanden.

An der Decke lässt sich -- Altbau -- vermutlich nichts wirklich schweres befestigen und ich weis auch garnicht, ob sich die überhaupt ohne weiteres anbohren lässt.

Konkret würde ich mich über Ideen und Kritik zu meiner Planung sowie weitere Vorschläge freuen.
Außerdem interessiert mich, ob es eine Möglichkeit gibt, die sicherlich nicht unproblematische Dachschräge in den Griff zu bekommen.



So Far...
Laguna
 
Eigenschaft
 
Entschuldigt bitte den Doppelpost, ich kann den Beitrag oben nicht weiter editieren.

Endlich habe ich auch Bilder des Zimmers zu präsentieren. Am Wochenende werde ich wohl zu einer ersten akustischen Messung (im bis auf den Tisch leeren Raum) kommen und die Ergebnisse hier


Die Raumhöhe beträgt 2,50m.

So Far...
Laguna
 
Das sieht ziemlich gemütlich aus! Die Dachschräge dürfte Dir akustisch zu gut kommen. Zumal die Breite mit 2,20m schon verdammt ähnlich wie die sonstige Raumhöhe sein dürfte. Das wird sicher etwas knifflig.

Ich steh ja vor einer ähnlichen Situation und baue mir gerade einen Raum aus. Ich habe mir dazu Hilfe bei einem erfahrenen Akustiker geholt. Mein Raum ist 4,76m x 4,26m. Seiner Aussage nach ist das so an der unteren Grenze, was man akustisch noch sinnvoll optimieren kann. In kleineren Räumen muss man wohl naturgemäß mit gewissen Abstrichen leben.

Meinst Du wirklich, an der Holzdecke könne man nichts befestigen? Ein paar leichte Deckensegel werden doch sicherlich gehen und bringen eine ganze Menge.
 
Hi,
Gemütlich wird es in der Wohnung auf jeden Fall. :) Nach 6 Jahren WG (fürs Studium perfekt) ziehe ich jetzt mit meiner besseren Hälfte zusammen, da soll es natürlich schön werden!
Dass der Raum keine akustisch perfekte Mix-Regie wird, ist mir bewusst. Ich denke aber schon, dass ich mit entsprechenden handwerklichen Eigenleistungen noch einiges rausholen kann und damit qualitativ deutlich über meinem WG-Zimmer ansetzen kann.

Die Raummoden für Breite und Höhe liegen mit 156 Hz und 137 Hz recht nah beieinander, da stimme ich dir zu. Allerdings hoffe ich, dass ich die mit den Superchunks in den Ecken halbwegs in den Griff bekomme. Notfalls muss ich mir ein paar Resonatoren basteln.

Das Problem an der Decke ist, dass bei der Dachschräge dahinter nur die Isolierung und dann die Dachziegel kommen. Ich befürchte außerdem, dass die Decke im nur abgehängt ist. Ob ich da jetzt eine mittelgroße Cloud ranhängen möchte ... Da rede ich lieber erst mal mit dem Heimwerker meines Vertrauens (auch wegen Dübeln).

Zu deinem Ausbau würde ich dir gleich noch ein paar kleine Fragen per PN schreiben.

So Far...
Laguna
 
Laguna,

sicher ein schöner Raum, aber, was spielst Du darin - Querflöte, Schlagzeug, Gitarre und Co.? Das Instrument hat sicher Einfluß auf die akustische Optimierung des Raums, denke ich.
 
...
Das Problem an der Decke ist, dass bei der Dachschräge dahinter nur die Isolierung und dann die Dachziegel kommen...
Prinzipiell richtig. Nur das entscheidende hast du ausgelassen: an der Schräge die Sparren und an der Decke die Kehlbalken oder Kehlzangen. Und diesen Hölzern, die du vermutlich in einem Raster von kleiner 0,90m findest, kannst du bedenkenlos alles anvertrauen, was als Akustikbauelement in ein homerecording Studio muß. Mal ganz abgesehen von der Mittelpfette, die ich über dem Absatz in der Decke vermute.
 
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Hi,
Laguna,
sicher ein schöner Raum, aber, was spielst Du darin - Querflöte, Schlagzeug, Gitarre und Co.? Das Instrument hat sicher Einfluß auf die akustische Optimierung des Raums, denke ich.
Das Zimmer soll zum Mixen benutzt werden. Recordings sind erstmal nicht geplant, wobei ich mir natürlich die Option offen halten möchte, dort auch mal einen EBass oder eine Gitarre per DI oder vielleicht sogar Vocals aufzunehmen. Meine Drums passen schon aus Platzgründen (und vmtl wegen Nachbarn :rock:) nicht in die Wohnung.
Prinzipiell soll es aber wie gesagt ein Raum zum Mischen sein.


Prinzipiell richtig. Nur das entscheidende hast du ausgelassen: an der Schräge die Sparren und an der Decke die Kehlbalken oder Kehlzangen. Und diesen Hölzern, die du vermutlich in einem Raster von kleiner 0,90m findest, kannst du bedenkenlos alles anvertrauen, was als Akustikbauelement in ein homerecording Studio muß. Mal ganz abgesehen von der Mittelpfette, die ich über dem Absatz in der Decke vermute.

Danke für die Info! :)
Da sieht man mal wieder, wie wichtig der Austausch mit anderen Leuten ist. Bis eben kannte ich noch nicht mal den Begriff Mitelpfette. :redface:

So Far...
Laguna
 
Meinst Du wirklich, an der Holzdecke könne man nichts befestigen? Ein paar leichte Deckensegel werden doch sicherlich gehen und bringen eine ganze Menge.

Ist doch gar nicht nötig, das Holzprofil ist ein idealer akustischer Baustoff. Der Boden hat naturgemäß kein Profil, :D da gehört Kork oder Teppich drauf. Nackte Wände sind natürlich ein Problem, aber hier kann man sicher was andübeln. Vorhangstoff geht natürlich auch, lässt sich vergrößern oder verkleinern, je nachdem wieviel Personen in dem Raum sind. Bei 12m^2 lohnt eine teure Messung nicht so viel wie das eigene Gehör: 1x in die Hände klatschen, und hoch/ tief singen (lassen) lässt schon viele Rückschlüsse zu.

Und besser der Raum klingt zu trocken; Hall kann man später hinzufügen. Umgekehrt ist schwerer.;)
 
... lohnt eine teure Messung nicht so viel wie das eigene Gehör: 1x in die Hände klatschen, und hoch/ tief singen (lassen) lässt schon viele Rückschlüsse zu.

Boah! Da hätte ich mir ja den ganzen Zinnober sparen können! Messungen, Berechnungen, Simulationen, Planung, all die Materialien beschaffen und die vielen Resonatoren und Absorber bauen... Dabei hätte man nur mal in die Klatschen müssen und die Ohren aufsperren! Und das Holz hätte dranbleiben können und ein Vorhang hätte genügt. Ich bin sprachlos. Wie konnte ich diesem Hype verfallen und auf die Scharlatane reinfallen?

Ich fühle mich jetzt echt schlecht. :engel:

Aber Moment mal! Ich hab ja zufällig tatsächlich mal in die Hände geklatscht:

https://db.tt/ZBqgmV11

Welchen Vorhangstoff hätte ich kaufen sollen?
 
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Hi Laguna.
Falls die Decke nichts an Gewicht aushält, kannst du trotzdem besonders bei deiner Raumbreite einfach eine Cloud installieren.
Einfach Kanthälzer zwischen den Wänden spannen , und daran alles befestigen:

cheers
Mika
wandmonatge cloud.jpg
 
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@areta87 : Ein komplett tot gedämpfter "Proberaum" ist nicht mein Ziel. Ziel ist, die richtige Balance zwischen "Badezimmer" und "tot" zu bekommen, in Kombination mit einem halbwegs anständigen Frequenzverlauf.

@901 : Die Idee mit dem Klatsch-Sound ist super, da mach ich auch gleich mit! Spart ja anscheinend ne Menge Arbeit :D

@mika : Da spricht der Profi! Der Tipp istgold wert und lässt sich auch noch hübsch mit Beleuchtung kombinieren.
Der Link in deiner Signatur bringt für mich einen Fehler 500.


Mein PC-Gehäuse ist von DHL gefressen worden (Verkäufer ist kontaktiert, aus Gründen haben die keine gültige Trackingnummer bekommen, DHL ist informiert, jetzt geht es an die Fehlersuche. Danke fürs Gespräch... :[ ).
Deshalb gab es am Wochenende leider keine Messung. Da ich Donnerstag aber sowieso ein paar Stunden in der Wohnung rumbringen muss (Internet-/Telefonanschluss & warten auf den Telekom-Techniker Zeitraum 8 - 14 uhr :| ) werde ich da mal mit meinem alten Laptop eine Messreihe fahren.

So Far...
Laguna
 
Da kannste ja mal die Dachschrägen abklopfen, ob du die Unterkonstruktion akustisch findest. Bei der Gelegenheit wirst du gleich hören, ob zwischen der Sichtschalung und der Dämmung noch Luft ist, was im ungünstigsten Fall zu fröhlichem Rasseln bei bestimmten Frequenzen führen kann.
Mit der Position der Mittelpfette muß ich wieder zurückrudern, nachdem ich mir die zwei Fotos noch mal genau angeguckt hab. Das was ich für 'nen Absatz in der Decke gehalten hab, ist ja nur der Übergang zwischen der Decke in der Gaupe und der normalen Dachschräge. Aber auch da wäre ein tragendes Hölzchen dahinter zu vermuten.
 
Hi,

Nach einigen Querelen mit DHL und meinem vermissten Gehäuse habe ich vom Kundenservice den kompletten Betrag und 10€ als Gutschrift zurückerstattet bekommen. Super :great: Von dem Geld habe ich mir ein schönes anderes Gehäuse ausgesucht und habe in selbiges heute beim Warten auf den Telekom-Menschen meinen Rechner gesetzt.

Ebenfalls entstanden ist die erste Messung mit dem REW.
IMG_20151203_134753418_HDR.jpg

Die Boxen (tweeter) haben einen Abstand von 55cm zu den Wänden, der die Länge einer Seite des Hör-Dreiecks beträgt 110 cm. Die Höhe der Tweeter über dem Boden sind 115cm und der Abstand zum Fenster beträgt 135cm.



2015-12-03_ersteMessung_leererRaum.png


2015-12-03_ersteMessung_leererRaum_spektrum.png

Das vollständige REW-Datenfile gibt es hier.

So wie ich das sehe, habe ich ein deutliches Problem im Bass mit ~35Hz und Vielfachen, das sich bis rauf zu 190Hz zieht.

Für Vorschläge und Ideen bin ich offen :D

So Far...
Laguna
 
2 Packungen Dämwolle, unausgepackt vors Fenster legen, wäre mal ein Anfang und mit ca 30 Euros super günstig..
Dann nochmalö messen.
cheers
Mika
 
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Hi,

Eben ist mir noch aufgefallen: Es gibt einen anständigen Dip (je nach Messung) bei 70Hz - 82Hz. Kann das von der Aufstellung der Boxen kommen? Für die Messung mit beiden Boxen liegt der Peak bei 78 Hz. 110 cm ergeben genau 1/4 der Wellenlänge. :weird:

Ich bin eben auch am Suchen nach möglichen Dämmstoffen. Stein- oder Glaswolle möchte ich möglichst vermeiden, da das gesundheitlich nicht so der Bringer ist und ich auch keine Lust auf Brennessel-Feeling habe. Bei meiner Recherche im Netz bin ich auf Thermohanf gestoßen und habe an verschiedenen Stellen schon viel Gutes gehört. Nur der Preis ist wirklich amtlich und leider doppelt so teuer wie Steinwolle.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Material akustisch ebenso wirksam ist wie Stein- oder Glaswolle. Der längenbezogene Strömungswiderstand von Thermohanf wird mit = 3 kPa s/m^2 angegeben (Quelle). Dieser Wert kommt mir etwas niedrig vor, gerade im Vergleich zu Steinwolle, die teilweise auf 5 kPa s/m^2 und höhere Werte kommt.

So Far...
Laguna
 
Es gibt einen anständigen Dip (je nach Messung) bei 70Hz - 82Hz. Kann das von der Aufstellung der Boxen kommen?
Na klar. Wenn das allerdings von den 2,20m Breite kommt, hast Du wenig Auswahl, daran was zu verändern. Du wirst Dich mit Sicherheit nicht um 90° gedreht positionieren wollen und eine Unsymmetrie wirst Du auch nicht haben wollen. Aber die gute Nachricht wäre dann, dass mit einer Bedämpfung der Frequenz auch der Dip wegginge.

Bei meiner Recherche im Netz bin ich auf Thermohanf gestoßen [...]. Der längenbezogene Strömungswiderstand von Thermohanf wird mit = 3 kPa s/m^2 angegeben (Quelle). Dieser Wert kommt mir etwas niedrig vor, gerade im Vergleich zu Steinwolle, die teilweise auf 5 kPa s/m^2 und höhere Werte kommt.
Ich habe ja gerade vor Kurzem viel Spaß mit dem Bau von Akustikelementen gehabt, bei denen Thermohanf zum Einsatz kam. Das Zeug ist ziemlich fluffig (Thermohanf Plus) . Insofern kann das schon stimmen. Wenn Du was mit einem hohen Strömungswiderstand suchst, kannst Du mal einen Blick auf Homatherm werfen. Das ist aus recyceltem Papier.
 
Ich habe ja gerade vor Kurzem viel Spaß mit dem Bau von Akustikelementen gehabt, bei denen Thermohanf zum Einsatz kam. Das Zeug ist ziemlich fluffig (Thermohanf Plus) . Insofern kann das schon stimmen. Wenn Du was mit einem hohen Strömungswiderstand suchst, kannst Du mal einen Blick auf Homatherm werfen. Das ist aus recyceltem Papier.

Hmmmm, nachdem ich noch weiter gelesen habe, bin ich jetzt am grübeln... :gruebel:
Strömungswiderstand, Porösität, Gesundheit... Da muss ich wohl noch ein bisschen recherchieren. Ich möchte vermeiden, Unmengen an Geld in das falsche Material zu stecken.
Erstmal werden es wohl, wie empfohlen (Danke :great:) zwei Packungen Steinwolle werden, die gibts im Baumarkt für nicht mal 30€.

So Far...
Laguna
 
Ich meine mich zu erinnern, dass es in einem anderen Forum Vergleichsmessungen zwischen Thermohanf und Sonorock gab. Insbesondere im Bassbereich hat Sonorock besser abgeschnitten.
Auch, wenn sie mit Malerfolie überzogen ist, würde ich mir Steinwolle nicht unbedingt ins Schlafzimmer stellen wollen. Aber bei dir ist das ja zum Glück ein separater Raum.
 
Nicht schon wieder die sinnlose Diskussion zu Mineralwolle. Alles was du aktuell in Deutschland zu kaufen bekommst, hat eine Biolöslichkeit unter 40 Tagen und ein Faserdurchmesser größer 3my, so daß es sich im Lungengewebe nicht festsetzen kann.
Interessant wäre eigentlich für den Innenraum nur die Frage, ob, und wie intensiv es nach Katzenpi**e riechen soll(Glaswolle von Isover) oder dezent nach Kandiszucker(Ecose von Knauf :great:)
 
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