Tonja
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Den Anlass für diese Frage ist für mich der etwas unschöne Verlauf in einem anderen aktuellen Thread: https://www.musiker-board.de/threads/wie-singt-man-richtig-laut.624841/page-6
Nach dem Angriff eines einzelnen Users auf Contemporary folgt postwendend die Retourkutsche mit negativen Aussagen zum klassischen Gesang. Als ich es wage, mich darüber etwas zu ärgern, reagiere ich nach eurer Ansicht über, bin empfindlich, allergisch, angespannt, kriege es in den falschen Hals...
ok, dass ist eure Ansicht, dürft ihr auch gerne haben. Bestätigt mich letztlich aber nur in meinem Entschluss, hier in Zukunft wohl nicht mehr mitzutun. Der erwähnte Thread war nämlich nur noch der berühmte Tropfens ins bereits übervolle Fass. Weil, ich finde es sehr schade mit welch oberflächlichen Sach-Kenntnissen hier teilweise im Klassik-Bereich mitdiskutiert wird!
Für viele (nicht für alle) scheint klassischer Gesang ausschliesslich aus Oper zu bestehen und das auch nur gerade aus den paar bekanntesten Ohrwurm-Arien. Oder, wenn, man sich auf einen klassischen Sänger bezieht, dann erscheint Pavarotti und Pavarotti und - Surprise, Surprise - Pavarotti! Für gewisse Leute scheint also die klassische Sängerwelt v.a. aus P... (nein, ich sage es nicht nochmal ) zu bestehen. Andere Beiträge scheinen mir dann plusminus 1:1 aus Wiki oder von irgendwelchen Gesangslehrer-Seiten kopiert zu sein! Oder man zieht seine eigenen Erfahrungen aus Contemporary zu Rate und überträgt diese ebenso 1:1 auf klassischen Gesang oder man hatte gerade mal ein halbes Jährchen klassischen Unterricht und hält sich deswegen für den ultimativen Klassikexperten.
Versteht mich nicht falsch, ich mache selbstverständlich niemandem einen Vorwurf nichts von klassischem Gesang zu verstehen. Das liegt in der Natur der Sache. Ich verstehe umgekehrt genauso wenig von Contemporary, habe mich aber auch immer bemüht, das klar zum Ausdruck zu bringen, mit Nebensätzen wie "so ist das in der Klassik, ob es für Contemporary auch gilt, weiss ich nicht".
Die Tatsache, dass hier so wenig echte Klassiker (an dieser Stelle noch einen lieben Gruss an diese: @moniaqua, @Basselch und @devasya) sind, hat dann auch zu Diskussionsverläufen im Klassiksub geführt, die man meiner Ansicht nach eigentlich nur noch in Absurdistan ansiedeln kann. Bestes Beispiel, der neue Thread https://www.musiker-board.de/threads/singen-üben-wie-richtig.625593/ Das hat ja schon fast Satire-Charakter. Dank Basselch hat das Ganze dann doch noch eine vernünftige Wendung genommen, aber trotzdem: finds ziemlich gruselig!
Und was halt eben generell auffällt: sehr viele Fragen die im Klassiksub diskutiert werden, gehen extrem ins technische, wären also korrekterweise ein Sache zwischen Schüler (sprich dem Fragenden hier) und seinem GL, der für solches bei der klassisch Gesangsausbildung der 1., 2., 3. und 100. Ansprechpartner sein sollte!! Ist auffallend, dass in rein klassischen Gesangsforen Fragen zu technischen Problemen nur einen geringen Teil ausmachen, während es hier total dominiert! Im Contemporary, wo ja wohl viele autodidaktisch unterwegs sind oder nur für kurze Zeit GU haben, kann ich verstehen, dass technische Aspekte diskutiert werden möchten, in der Klassik halte ich solches aber nicht für zielführend und deshalb auch nicht für sinnvoll (Ausnahmen dazu mag es geben).
So wie die Diskussionen hier im Klassiksub je länger je mehr laufen, macht es mir auf die Dauer keinen Spass mehr, hier mitzutun, da für klassischen Gesang wirklich relevante und interessante Diskussionen praktisch gar nicht stattfinden.
Und damit niemand es falsch versteht, das alles soll um Himmels Willen keine generelle Schuldzuweisung an die Contis sein! Es ist offensichtlich, dass es im Forum diverse hervorragende Fachleute gibt, die viel vom Gesang des eigenen Genres verstehen und es auch verstehen, ihre Bemerkungen zum fremden Genre differenziert und vorsichtig formuliert rüberbringen und sie nicht als der Weisheit letzter Schluss verkaufen. Dank euch habe ich auch einen spannenden Einblick in ein für mich vorher aus praktischer Sicht vollkommen fremdes Genre bekommen und das finde ich toll!
Um abschliessend die Frage im Titel zu beantworten: aus meiner Sicht leider ein "Nein" oder allenfalls ein "kaum". Die beiden Richtungen Klassik und Contemporary sind einfach zu verschieden, als dass man diskussionstechnisch so auf einen Nenner kommen kann, dass aus der Diskussion gewinnbringende Resultate entstehen. Keins der Genres ist besser als das andere, das ganz sicher nicht! aber die Wege zum Sänger sind in den 2 Genres zu Teil so sehr unterschiedlich, dass mir die Diskussionen manchmal vorkommen, wie wenn 2 Leute mit ganz unterschiedlichen Sprachen versuchen miteinander zu diskutieren.
Ich diskutiere gerne über Gesang, werde das in Zukunft aber nur noch im Real Life und dann halt nur noch mit anderen reinen Klassikern (was ich im Prinzip trotz allem recht schade finde) tun.
Euch allen hier wünsche ich aber noch viele spannende Diskussionen und vor allem so viel Leidenschaft fürs resp. Spass am Singen wie ich das tagtäglich habe!
Machts gut!
Liebe Grüsse
Tonja
Nach dem Angriff eines einzelnen Users auf Contemporary folgt postwendend die Retourkutsche mit negativen Aussagen zum klassischen Gesang. Als ich es wage, mich darüber etwas zu ärgern, reagiere ich nach eurer Ansicht über, bin empfindlich, allergisch, angespannt, kriege es in den falschen Hals...
ok, dass ist eure Ansicht, dürft ihr auch gerne haben. Bestätigt mich letztlich aber nur in meinem Entschluss, hier in Zukunft wohl nicht mehr mitzutun. Der erwähnte Thread war nämlich nur noch der berühmte Tropfens ins bereits übervolle Fass. Weil, ich finde es sehr schade mit welch oberflächlichen Sach-Kenntnissen hier teilweise im Klassik-Bereich mitdiskutiert wird!
Für viele (nicht für alle) scheint klassischer Gesang ausschliesslich aus Oper zu bestehen und das auch nur gerade aus den paar bekanntesten Ohrwurm-Arien. Oder, wenn, man sich auf einen klassischen Sänger bezieht, dann erscheint Pavarotti und Pavarotti und - Surprise, Surprise - Pavarotti! Für gewisse Leute scheint also die klassische Sängerwelt v.a. aus P... (nein, ich sage es nicht nochmal ) zu bestehen. Andere Beiträge scheinen mir dann plusminus 1:1 aus Wiki oder von irgendwelchen Gesangslehrer-Seiten kopiert zu sein! Oder man zieht seine eigenen Erfahrungen aus Contemporary zu Rate und überträgt diese ebenso 1:1 auf klassischen Gesang oder man hatte gerade mal ein halbes Jährchen klassischen Unterricht und hält sich deswegen für den ultimativen Klassikexperten.
Versteht mich nicht falsch, ich mache selbstverständlich niemandem einen Vorwurf nichts von klassischem Gesang zu verstehen. Das liegt in der Natur der Sache. Ich verstehe umgekehrt genauso wenig von Contemporary, habe mich aber auch immer bemüht, das klar zum Ausdruck zu bringen, mit Nebensätzen wie "so ist das in der Klassik, ob es für Contemporary auch gilt, weiss ich nicht".
Die Tatsache, dass hier so wenig echte Klassiker (an dieser Stelle noch einen lieben Gruss an diese: @moniaqua, @Basselch und @devasya) sind, hat dann auch zu Diskussionsverläufen im Klassiksub geführt, die man meiner Ansicht nach eigentlich nur noch in Absurdistan ansiedeln kann. Bestes Beispiel, der neue Thread https://www.musiker-board.de/threads/singen-üben-wie-richtig.625593/ Das hat ja schon fast Satire-Charakter. Dank Basselch hat das Ganze dann doch noch eine vernünftige Wendung genommen, aber trotzdem: finds ziemlich gruselig!
Und was halt eben generell auffällt: sehr viele Fragen die im Klassiksub diskutiert werden, gehen extrem ins technische, wären also korrekterweise ein Sache zwischen Schüler (sprich dem Fragenden hier) und seinem GL, der für solches bei der klassisch Gesangsausbildung der 1., 2., 3. und 100. Ansprechpartner sein sollte!! Ist auffallend, dass in rein klassischen Gesangsforen Fragen zu technischen Problemen nur einen geringen Teil ausmachen, während es hier total dominiert! Im Contemporary, wo ja wohl viele autodidaktisch unterwegs sind oder nur für kurze Zeit GU haben, kann ich verstehen, dass technische Aspekte diskutiert werden möchten, in der Klassik halte ich solches aber nicht für zielführend und deshalb auch nicht für sinnvoll (Ausnahmen dazu mag es geben).
So wie die Diskussionen hier im Klassiksub je länger je mehr laufen, macht es mir auf die Dauer keinen Spass mehr, hier mitzutun, da für klassischen Gesang wirklich relevante und interessante Diskussionen praktisch gar nicht stattfinden.
Und damit niemand es falsch versteht, das alles soll um Himmels Willen keine generelle Schuldzuweisung an die Contis sein! Es ist offensichtlich, dass es im Forum diverse hervorragende Fachleute gibt, die viel vom Gesang des eigenen Genres verstehen und es auch verstehen, ihre Bemerkungen zum fremden Genre differenziert und vorsichtig formuliert rüberbringen und sie nicht als der Weisheit letzter Schluss verkaufen. Dank euch habe ich auch einen spannenden Einblick in ein für mich vorher aus praktischer Sicht vollkommen fremdes Genre bekommen und das finde ich toll!
Um abschliessend die Frage im Titel zu beantworten: aus meiner Sicht leider ein "Nein" oder allenfalls ein "kaum". Die beiden Richtungen Klassik und Contemporary sind einfach zu verschieden, als dass man diskussionstechnisch so auf einen Nenner kommen kann, dass aus der Diskussion gewinnbringende Resultate entstehen. Keins der Genres ist besser als das andere, das ganz sicher nicht! aber die Wege zum Sänger sind in den 2 Genres zu Teil so sehr unterschiedlich, dass mir die Diskussionen manchmal vorkommen, wie wenn 2 Leute mit ganz unterschiedlichen Sprachen versuchen miteinander zu diskutieren.
Ich diskutiere gerne über Gesang, werde das in Zukunft aber nur noch im Real Life und dann halt nur noch mit anderen reinen Klassikern (was ich im Prinzip trotz allem recht schade finde) tun.
Euch allen hier wünsche ich aber noch viele spannende Diskussionen und vor allem so viel Leidenschaft fürs resp. Spass am Singen wie ich das tagtäglich habe!
Machts gut!
Liebe Grüsse
Tonja
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