Ich hatte die gleiche Erfahrung mit SD Singlecoils, nach dem zweiten Versuch hab ich's gelassen. Die Klangbeispiele und Beschreibungen waren in meiner 79er Strat nicht wiedererkennbar.
Da ist schon was dran, deshalb schrub ich auch von PUs, mit denen ich persönliche Erfahrungen gemacht habe. Einen JB oder Pearly Gates zB habe ich schon in so vielen Gitarren gehört, dass ich eine ganz gute Vorstellung davon habe, wie er in einer Gitarre klingen wird, die bestimmte Eigenschaften hat. Davor standen aber schon einige Jährchen, die ich mit Stochern im Nebel bzw. nicht immer stimmigen Herstellerbeschreibungen verbracht habe.
Ich bin hier ja recht viel in Sachen PU-Beratung unterwegs. So mancher hat sich dabei vielleicht schon gedacht, "der bagotrix kommt ja auch immer mit den gleichen PUs an", und das ist sicher nicht völlig falsch. Ich habe einen gewissen Erfahrungsschatz von PUs, die ich schon sehr oft verbaut bzw. in teils sehr unterschiedlichen Gitarren verbaut habe, und den nutze ich lieber, als welche zu empfehlen, die ich nur auf YT gehört habe... Ich probiere auch immer mal wieder neue aus, und wenn die sich in einem bestimmten Kontext bewähren, kommen sie sozusagen zu diesem Pool dazu.
Auch wenn man immer mal einen Fehlschuss landen kann, weil man die Gitarre des Users aus bloßer Beschreibung nicht richtig eingeschätzt hat, oder weil der PU den persönlichen Geschmack doch nicht ganz trifft - es hat sich auch in Reaktionen der User gezeigt, dass gewisse PUs den Mainstream auf einem bestimmten Gebiet einfach sehr gut bedienen. Und da genau liegt mMn eben das Problem der Billig-PUs - man kann da ebenso wie bei Gitarren mal ein richtig tolles Exemplar finden, aber weder weiß man, ob man das Modell je wieder findet, noch ob es dann auch annähernd gleich klingen wird.
Anstatt die PUs zu wechseln schlägt Helmuth Lemme ( auf den bezieht sich ja der TE indirekt ) vor die Externe Lastkapazität zu ändern.
Grundsätzlich ist da zwar was dran - mit passiven Mitteln lassen sich PU-Grundsounds durchaus sehr deutlich verändern. Allerdings braucht man als "Startpunkt" sinnvollerweise einen PU, der eine hoch liegende und ausgeprägte Resonanzspitze aufweist, denn die kann man ja nur abschwächen und/oder nach unten verschieben. Genau das war übrigens der Grundgedanke hinter den Bill Lawrence-PUs, weshalb die in herkömmlichen Schaltungen so extrem bissig klingen.
Bisher allerdings habe ich noch keine solche Kondensatorschaltung gehört, die mich wirklich überzeugt hätte, geschweige denn in irgendeiner Einstellung wie ein anderer, mir bekannter PU geklungen hätte. Ich habe von daher das Gefühl, dass sich bei dieser Theorie doch einige Löcher in der praktischen Umsetzung auftun. Vielleicht liegt es schon an der Zuspitzung auf die Resonanzfrequenz, die als Ausgangspunkt dient. Es gibt ja doch etliche PUs, die zB ganz ähnliche Resonanzfrequenzen haben und wirklich völlig unterschiedlich klingen.
Gruß, bagotrix