Kaufberatung DP für Abendübung

  • Ersteller bebob99
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Aber gerade 'ein bisschen Klimpern' sollte doch mit (fast) jedem Digitalpiano gehen
Missverständnis.

Klimpern möchte ich auf meinem Piano können. Es soll aber schon Hand und Fuß haben. Das DP sollte dazu dienen in den späten Abendstunden noch zu ÜBEN. Ich bin am Piano noch ein DAU und hatte auch als Kind keinen Klavierunterricht. Mir ist also jeder Anschlag auf den Tasten neu und ungewohnt. Der Körper muss erst lernen wie es sich anfühlt, wenn man einen Akkord gleichmäßig und gefühlvoll anschlägt.

Es wäre nun ziemlich kontraproduktiv, wenn sich das DP so ganz anders spielt als mein Piano oder der Flügel der Klavierlehrerin, denn dann nutzt mir die eingeübte Bewegung nämlich nichts. Zielübungen, Treffsicherheit, Fingersatz, das schon, aber der Anschlag eben nicht. Kommt er bei Akkorden gleichzeitig, stimmt die Lautstärke, die Betonung, ... das alles sollte wenn möglich auf ein "richtiges" Klavier übertragbar sein oder ich lasse es lieber bleiben.

Nur weil ich meine Ansprüche an das zu erreichende Ziel nicht so hoch stecke heißt es ja nicht, dass ich die klassischen Klavierübungen nicht bestmöglich erlernen will.

Jemand der schon länger spielt und weiß was zu machen ist, der stellt sich wahrscheinlich schnell auf eine neue Tastatur ein. Den Vorteil habe ich nicht.

Ich war am Freitag im Klaviersalon testen. Vor mir war ein Teenager mit Eltern der verschiedene Klaviere getestet hat. Seine Aussage bei einem "ganz normalen" Piano:
Ma Super! Das spielt sich genau so angenehm wie das vom Klavierlehrer.
Ich habe das später auch probiert und ich hätte nicht sagen können, dass es erkennbar anders ist als mein eigenes oder ein beliebiges anderes der dort ausgestellten Modelle die ich probiert habe.

Die Verkäuferin hat mir, nachdem die Kunden gegangen waren erklärt, dass der junge Mann seit drei Jahren Klavierunterricht hat und daheim auf einem "guten" Digital Piano übt. Weil er so fest dran bleibt gibt es jetzt ein richtiges Klavier. Der war ganz offensichtlich total erleichtert, dass er bald nicht mehr auf dem Digi üben muss.

Ich weiß aber nicht was für ein DP das war. Es reichte wohl für drei Jahre wenn es gar nicht anders geht. Bei den bisher getesteten hätte ich vermutlich auch nichts anderes gesagt, nur habe ich nicht drei Jahre warten müssen um das sagen zu dürfen. Ich werde aber weiter probieren und sei es nur um abzuklären, wie teuer meine Ansprüche letztendlich wären.

Mir scheint, dass sich Boardkollege bebop99 bisher nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, dass es sich mit dem akustischen zum digitalen Piano irgendwie ähnlich verhalten könnte wie mit seiner Klarinette zum Saxophon (oder bei mir mit der Trompete zum Flügelhorn).
Ein guter Gedanke. Ich kann nicht Klarinette spielen, weiß aber dass das zwar zur gleichen Instrumentenfamilie zählt wie mein Saxophon aber "völlig anders" zu greifen ist und auch von der Lippentechnik nicht vergleichbar. Ich würde aus einer Klarinette vielleicht einen Ton heraus bringen aber keine Tonleiter mehr.

Es wäre dort sicherlich auch nicht so gut, wenn ich Saxophon Unterricht habe, daheim aber auf der Klarinette üben muss, weil die nicht so laut ist.
 
Also heutzutage sollte jeder ein dp finden mit dem er als Klavierersatz zum Üben hochzufrieden ist.
 
Ich kann nicht Klarinette spielen, weiß aber dass das zwar zur gleichen Instrumentenfamilie zählt wie mein Saxophon aber "völlig anders" zu greifen ist und auch von der Lippentechnik nicht vergleichbar.
Ok, das liest sich allerdings für mich als die gleiche "negative Analogie", die Du auch beim akustischen Klavier gegenüber dem Digitalpiano anführst.
Die (Jazz-)Saxer, die ich persönlich kenne, haben alle zumindest einen historischen oder aktuellen Bezug zur Klarinette, der fantastische Dirk Rumig spielt sowohl Bassklarinette als auch Flöte neben Tenorsax.
Die Berufsmusikern unter ihnen spielen außerdem Querflöte (andere Lippentechnik, Haltung, Fingerings...), weil das in Big Band Arrrangements vorkommt.

Viele Hobby- und Berufsklavierspieler können auf Digitalpianos mit Befriedigung ihre Musik spielen und Spieltechnik entwickeln.

Für dich kommt ein Digitalpiano möglicherweise einfach nicht infrage, wenn Du keine Freude am Spielen darauf hast, weil immer dieser frustrierende "Notlösungsgedanke" da ist.

Gruß Claus
 
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Also heutzutage sollte jeder ein dp finden mit dem er als Klavierersatz zum Üben hochzufrieden ist.
Also ich komme mit der Kombination Flügel und Kawai ES-7 sehr gut zurecht. Man kann mit diesem E-Piano sehr viele Sachen gut üben - vor allem als Anfänger, der ich noch immer bin und wohl aufgrund meines Alters in gewissen Sinn auch bleiben werde.
Nach Üben eines Stücks am E-Piano komme ich sogar meist am Flügel besser zurecht, als am E-Piano selbst.
 
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Also heutzutage sollte jeder ein dp finden mit dem er als Klavierersatz zum Üben hochzufrieden ist.

Ich denke, das Problem liegt woanders. Wer sich halt extrem gegen Digitalpianos sträubt, tja, dem kann dann wohl nicht geholfen werden.
Ich denke, dass ist hauptsächlich eine mentale Sache.

Klar übertragen sich bei einem Digitalpiano nicht die Schwingungen/Vibrationen wie bei einem analogen Klavier oder Flügel.
Dafür finde ich den Klang täuschend echt - und man kann damit auch noch so oder so klingen.
Gerade auch für Anfänger finde ich das ideal, weil man nicht seine ganze Umgebung mit immer und immer wieder den gleichen Tonleitern oder Phrasen nervt. Dazu ist die Anschlagsdynamik wichtig, und ich finde es auch wichtig, dass man gleich den ganzen Tonumfang hat - aber das ist doch mit fast allen modernen Digitalpianos gegeben.

Zusätzlich kann man im Zusammenspiel mit anderen die Lautstärke variieren - das ist bei 'echten' Flügeln nicht ganz so einfach. Ich erinnere mich, dass ich letztens meinen Bruder mal um Begleitung meines Gesangs zur Probe gebeten habe, am Anfang hat er da noch recht leise gespielt, aber dann hat er in die Tasten gehauen ... ich dachte schon, man hört mich gar nicht mehr. Um so überraschter war ich dann, dass ich auf der Aufnahme, die wir davon gemacht hatten, doch noch gut zu hören war. Aber beim digitalen Piano kann man da einfach die Lautstärke etwas herunter regeln - und jeder ist glücklich.
 
...wenn der TE tatächlich Schwingungen und Vibrationen haben wollte, kann er es ja mal mit einem "Butt Kicker"/"Throne Thumper" versuchen...

...wobei das dem Szenario "Abendübung" natürlich deutlich(!) im Wege steht...
 
Vielleicht gibt es ja bald das erste DP mit Force-Feedback-Tastatur-Controller...

Auch wenn ein DP natürlich niemals ein rein akustisches Klavier/Piano/Flügel ersetzen kann, zum abendlichen Üben bei geringer Lautstärke oder mit Kopfhörer taugt es doch allemal. Ab der Mittelklasse hat man i.d.R. schon eine recht anständige Tastatur und Sound.
 
Solche Schwingungen kann man beim Kawai CA-97 auf Grund des Resonanzbodens leicht spüren und beim Yamaha N2 und N3 werden sie wohl künstlich erzeugt. War nur ein Hinweis. Ich weiß, dass das außerhalb des Budgets liegt.

Andreas
 
Die “stagepianos“ mit eingebauten Lautsprechern schwingen auch ganz nett, zb gebraucht yamaha p 250, beim Kawai es7 bin ich nicht ganz sicher.

User @jtsn ist schon mit seinem kawai es 100 sehr zufrieden, hängt wohl ab und zu pianoteq dran.
Bebop, ich wünsche es dir, dass du das passende findest. Trau dich nach ausgiebigem testen, eine Entscheidung zu fällen.

Mein echtes Klavier (bin Musiklehrer) ist mir zu laut, wenn andere (übende) drauf spielen. Man hat vielleicht Probleme, ey.
 
Es wäre nun ziemlich kontraproduktiv, wenn sich das DP so ganz anders spielt als mein Piano oder der Flügel der Klavierlehrerin, denn dann nutzt mir die eingeübte Bewegung nämlich nichts. Zielübungen, Treffsicherheit, Fingersatz, das schon, aber der Anschlag eben nicht. Kommt er bei Akkorden gleichzeitig, stimmt die Lautstärke, die Betonung, ... das alles sollte wenn möglich auf ein "richtiges" Klavier übertragbar sein oder ich lasse es lieber bleiben.

Ich denke, man sollte hier ein wenig differenzieren: Mit einem DP in der Klasse um die 700,-€ mit Hammermechanik mag das Spielen aufgrund der Haptik und des Sounds vielleicht nicht so viel Spaß machen wie auf einem echten Klavier/Flügel (das ist halt der Kompromiss, den man eingehen muss, wenn das Budget arg begrenzt ist); die Gefahr, sich dabei einen "falschen Anschlag" / eine falsche Technik anzueignen besteht da aus meiner Sicht allerdings nicht (es gibt Klaviere/Flügel, die sich vom Spielgefühl so deutlich voneinander unterscheiden, dass es hier ebenso eine Gewöhnungsphase braucht, wenn man zwischen verschiedenen Instrumenten hin- und herwechselt)!

Es wurden ja bereits einige konkrete Vorschläge gemacht. Dass Du auf diese wenig bis garnicht eingegangen bist, zeigt meiner Meinung nach, dass Du an einer echten "Beratung" (wie es im Threadtitel zu lesen ist) irgendwie doch nicht wirklich interessiert bist, sondern das lieber mit Dir selber ausmachst.

Trotzdem möchte ich nochmal auf meinen vorherigen Vorschlag "gebrauchtes Kawai MP10" eingehen: Du schriebst, dass Dir das von Dir angetestete Kawai CN 35 (für ca. 1500 Euro) noch am ehesten zugesagt hat. Im CN 35 ist allerdings die im Vergleich "einfachste" Kawai-Tastatur verbaut: Plastik, im Vergleich kürzer als die anderen Modelle, Hämmer unter den Tasten:

RH_action.jpg



Die RM3-Mechanik im MP10 (die mir persönlich vom Spielgefühl her im Vergleich deutlich besser gefällt; die neuere RM3-II mit Triple-Sensor ist z.B. im VPC1 verbaut) dagegen hat einen Holzkern, ist deutlich länger und hat vor allem die Hämmer hinten über den Tasten:

RM3_v2-action.jpg


Vor allem die Position der Hämmer bei letzterer wirkt sich meiner Meinung nach deutlich auf das (hiermit realistischere) Spielgefühl aus. Vielleicht ist ja das genau das, was Dir bei den gespielten Mechaniken bisher gefehlt hat; meines Wissens nach sind die Tastaturen der anderen DP-Hersteller in der Preisklasse ebenfalls eher so wie die erstgenannte RH3 aufgebaut.

Das MP10 (https://www.kawai.de/mp10.htm) ist zwar relativ selten auf dem Gebrauchtmarkt zu haben, könnte aber mit ein wenig Glück Deinem Budget deutlich mehr entgegenkommen als andere Geräte mit ähnlich guter Tastatur. Anzumerken sei hier vielleicht noch, dass das MP10 als Stage-Piano im Gegensatz zu den DP's keine integrierten Lautsprecher hat; aber da das Instrument ja ohnehin zum lautlosen Üben über Kopfhörer dienen soll (an die Vorposter: Hier gibt es dann eh keine Schwingungen in irgendeiner Weise), sollte das ja egal sein. Ich könnte mir sogar noch ein MP8-II vorstellen; die dort verbaute AWA Grand PRO II hat einen ähnlichen Aufbau wie die RM3 (allerdings u.a. ohne Druckpunkt-Simulation, was man v.a. beim leisen, langsamen Spielen merkt), hat ebenfalls einen Holz-Kern, und das Gerät sollte nochmal deutlich günstiger zu haben sein.

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Ich scheine bei Euch gelegentlich falsch verstanden zu werden. Das liegt sicher an mir, aber ich bemühe mich.

Zuallererst: Ich bin wirklich sehr dankbar für alle Eure Ratschläge und Erfahrungen. Ich lese jede einzelne sehr aufmerksam, auch wenn ich nicht jeden Vorschlag auch kommentiere, und mache mir eine Liste von Instrumenten die ich unbedingt testen muss. Die viele Mühe die Ihr aufwendet ist nicht umsonst.

Ich bin den DP gegenüber überhaupt nicht negativ eingestellt, im Gegenteil. Ich bin schon ganz kribbelig, weil nichts weiter geht. Als DAU auf dem Gebiet hatte ich allerdings nach meinen ersten Tests die Befürchtung dass die doch sehr unterschiedliche Tastenreaktion mir eher etwas falsches einlernt. Wenn diejenigen die das besser wissen jetzt überrascht "na so eine blöde Vorstellung aber auch" rufen, dann ist mir das nur Recht. Mein spärliches Können ist eben noch ein sehr zartes Pflänzchen und wie vielleicht andere auch mache ich mir viel zu viele Sorgen um alles Mögliche.

Ich würde im Übrigen auch eine Klarinette mit Begeisterung spielen wenn ich eine hätte und die Zeit fände das zu üben. Aufgrund des unterschiedlichen Überblas Verhaltens (Duodezime im Gegensatz zur Oktave) hat man bei der Klarinette in der zweiten Oktave andere Griffe und auch ganz andere Klappen, weshalb ich da mit meinen Saxophon Kenntnissen keine gute Figur abegeben würde. Umgekehrt geht es wohl einfacher hat man mir gesagt.

Um bei der Analogie zu bleiben - ich hatte mir anfangs auch überlegt zum Saxophon ein EWI dazu zu nehmen, damit ich in aller Stille üben kann. Das geht überhaupt nicht. Die Dinge greifen sich "ähnlich" und man nimmt das EWI in den Mund. Das war aber auch schon die gesamte Ähnlichkeit. Selbst wenn ich darauf noch so viel üben würde, könnte ich dann eben EWI spielen. Am Saxophon brächte mich das keinen Zentimeter weiter. Ich habe das also als für mich unsinnig abgehakt. Mich ängstigt ein wenig die Vorstellung, ein Digital Piano könnte sich als EWI Pendant zum Klavier enpuppen. Interessant, als eigenes Instrument nett zu spielen, bringt mich aber am eigentlichen Problem nicht wirklich weiter. Das scheint Euren Reaktionen zufolge wohl doch nicht der Fall zu sein, auch wenn mich die ersten Tastenversuche erst einmal verschreckt haben.

Ihr habt mir schon viele interessante Alternativen genannt und ich werde jede einzelne testen falls und sobald ich dazu Gelegenheit bekomme. Leider habe ich keinen Thomann um die Ecke, wo ich jeden Tag die neuesten Empfehlungen testen und auch gleich Kommentare dazu abgeben kann. Die Musikgeschäfte in meiner Umgebung haben meist dann zu wenn ich Zeit habe, mit kleinen Überschneidungen am Freitag Nachmittag. Ich klappere also in den nächsten Wochen Stück für Stück die Läden ab, es sind aber alles keine "Keyboard" Spezialisten mit großer Auswahl. Die Auswahl an Flügeln ist im Vergleich eher groß. Darum wird sicherlich eine Weile dauern, bis sich in der Sache etwas grundlegendes entwickelt.

Es ist mir dummerweise nachdem ich meine Anfrage gestellt habe noch ein Besuch in der Autowerkstatt dazwischen gekommen, der sich als unerwartet kostspielig herausgestellt meine Finanzierung komplett über den Haufen geworfen hat. Jetzt ist erst einmal Pause. Zeit mir in Ruhe was anzusehen und den neuen Finanzrahmen den Anforderungen anzupassen, falls möglich. In der Zwischenzeit kann ich nur Euren Berichten lauschen, ein bisschen theoretisieren und mir dies und das vorstellen, aber eben auch nicht viel mehr.

Habt bitte Geduld mit mir.
 
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Na ja, als ich damals auf der Musikmesse war, bevor ich mir mein P80 gekauft hatte, haben mir die meisten Digitalpianos auch nicht gefallen. Ich weiß gar nicht mehr, wann das war, aber es ist schon über zehn Jahre her, denn das P80 war damals neu, und es gab noch nicht den Nachfolger.
(Nur am Rande: Bei meinem damals lokalen Musikgeschäft ist mir noch was seltsames passiert. Ich hab mir diverse Digitalpianos zeigen und vorführen lassen, auch selbst probiert, usw. Irgendwann wußte ich, dass ich nur das P80 mit einem Ständer, Hocker und einer einfachen Box für den Anfang haben wollte. Nun bin ich eine Frau und zum Schleppen und zur Hilfe bei der Auswahl war mein Freund mitgegangen. Der Verkäufer hat fast nur mit meinem Freund geredet. Ich konnte das Ding bei ihm nicht kaufen! Irgendwann hab ich dann zu meinem Freund gesagt, ich will das so und so zu dem und dem Preis, er soll das so bitte für mich verhandeln, ich gehe und komme dann zum Bezahlen wieder. Irgendwie war es für den Verkäufer undenkbar und nicht möglich, dass eine Frau ein Stagepiano kaufen wollte. Na ja, wir haben das dann so gemacht, und so ging es. Ich denke mal, die hatten Glück, dass das damals mit dem Internethandel noch nicht so groß war, sonst wäre ich bestimmt gegangen und hätte ich mir das beim großen T bestellt.)

Die Tastaturen der Digitalpianos (damals auf der Musikmesse, als ich dort war) waren vermutlich auch alle leicht unterschiedlich - aber alle mit Anschlagsdynamik im Gegensatz zu den normalen Keyboards. Das war zwar alles ungewohnt - aber wenn Du mal auf verschiedenen Klavieren (echten) spielst, dann haben die doch auch alle einen leicht unterschiedlichen Anschlag. So zumindest hab ich das immer empfunden.
Das bedeutet, auf jedem 'neuen' Klavier mußt Du Dich im Idealfall wieder neu einspielen, weil die Druckpunkte alle leicht anders sind.

Das bedeutet natürlich im Umkehrschluß auch, dass Du vermutlich kein Digitalpiano finden wirst, welches von der Tastatur und vom Anschlag her völlig gleich wie Dein Klavier reagiert.

Aber trotzdem kannst Du - gerade auch als Anfänger - meiner Meinung nach auf fast jedem Digitalpiano Klavierspielen lernen.

Grüße
 
Du schriebst, dass Dir das von Dir angetestete Kawai CN 35 (für ca. 1500 Euro) noch am ehesten zugesagt hat. Im CN 35 ist allerdings die im Vergleich "einfachste" Kawai-Tastatur verbaut
Wenn ich eine reine Vermutung äußern darf: dieses Gefallen spiegelt doch eine verbreitete Vorliebe unerfahrener Klavierspieler wieder (wie mir), denen so eine Tastatur entgegenkommt.

Positive Konsequenz: man muss sich im jetzigen Stadium nicht allzu sehr Sorgen machen wegen der Tastatur und pianistischen Entwicklung.
Weniger üben ist schlechter als eine nicht-ganz-so-toll-flügelartige Tastatur spielen, sprich ein "Economy-Digitalpiano".

Wenn ich in der Situation des TE wäre, würde ich mit dem persönlich ansprechendsten der 600-800 EUR Digitalpianos von Casio, Kawai, Roland oder Yamaha loslegen, sobald das finanziell gestemmt werden kann.

In den nächsten Jahren wird sich beim Antesten dann erhältlicher Modelle der besseren Art schon herausstellen, ob sich ein Umsteigen lohnt.
Wegen des besseren Wiederverkaufspreises (noch eine Vermutung) würde ich bei dieser pragmatischen Zwischenlösung ein Compactpiano/Stagepiano-Design nehmen anstatt ein Wohnzimmermöbel.

@bebop99
Ich finde die Diskussion recht spannend und schreibe aus eigenem Spaß an der Sache ein bißchen mit, soweit ich kann. Also mach' dir keinen Kopf, denn natürlich kannst nur Du entscheiden, ob und welche Ideen daraus für dich nützlich sein können.

Gruß Claus
 
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Im CN 35 ist allerdings die im Vergleich "einfachste" Kawai-Tastatur verbaut: Plastik, im Vergleich kürzer als die anderen Modelle, Hämmer unter den Tasten:

RH_action.jpg


Nur als Information und bitte nicht als Kritik zu verstehen: Das CN-35 und CN-25 besitzen die RH-III-Tastatur und die ist alles andere als einfach:

RH-III-Tastatur.jpg


Die RM-III-Grand-Tastatur aus Holz ist eigentlich nicht mehr der neueste Stand der Technik von Kawai. Die neueste Holztastatur ist die Grand-Feel-II-Tastatur, die auch in meinem CA-67 verbaut ist. Ich weiß, alles nicht im Budget von bebob99. Ein Bild davon habe ich nicht gefunden, aber sie hat längere Tasten und größere Hämmer als die Grand-Feel-Tastatur und eine andere Tastenoberfläche.
Grand-Feel-Tastatur.jpg


Andreas
 
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Nur als Information und bitte nicht als Kritik zu verstehen: Das CN-35 und CN-25 besitzen die RH-III-Tastatur und die ist alles andere als einfach

Hallo @PianoAmateur: Die RH3 meinte ich auch. Hatte allerdings anscheinend oben das falsche Bild verlinkt. Der Aufbau ist aber -wie man gut erkennen kann- der alten RH immer noch ähnlicher als den langen Tastaturen mit Hämmern hinter und über der Tastatur. Danke trotzdem für die Korrektur! :)

Die RM-III-Grand-Tastatur aus Holz ist eigentlich nicht mehr der neueste Stand der Technik von Kawai.

...spielt sich nach meinem Empfinden aber immer noch deutlich angenehmer und "Flügel-/Klavier-ähnlicher" als sämtliche RH-Modelle. Der größte Unterschied zwischen RM3 und der aktuelleren RM3-II liegt in der Verwendung eines Triple-Sensors. Das wirkt sich aber nicht wirklich auf der Spielgefühl an sich aus, sondern bietet z.B. den Vorteil, dass beim schnellen Repetieren nicht so schnell ein Ton wegfällt...

Die neueste Holztastatur ist die Grand-Feel-II-Tastatur, die auch in meinem CA-67 verbaut ist. Ich weiß, alles nicht im Budget von bebob99. Ein Bild davon habe ich nicht gefunden, aber sie hat längere Tasten und größere Hämmer als die Grand-Feel-Tastatur und eine andere Tastenoberfläche.

Die GF-Modelle hatte ich tatsächlich erst gar nicht erwähnt, da die Geräte, in denen diese verbaut sind, deutlich über dem genannten Budget liegen.

Viele Grüße, :)

Jo
 
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So, ich war heute in einem anderen Laden, da waren mehr DPs ausgestellt. Beispielsweise die beiden Top Kawai der CA Serie. Also DIE Tastatur hätte mir gefallen :) Das Preisschild nicht :-(. Ich habe noch eine Zeit vor dem ES-8 gesessen und ich könnte mir vorstellen, dass ich mich an die Tastatur gewöhnen könnte. Ist aber immer noch deutlich ausserhalb des Budgets Plans. ES-100 war keins da, CN-14 auch nicht, aber gerade die Tastatur wollte ich ja eigentlich testen. :sick:

Sie hatte Modelle der RH-III Tastatur und der GF-II wo man die Mechanik sehen konnte wie sie sich beim Drücken bewegt. Komisch, der "Druckpunkt" ist bei der RH-III und auch auf der GF-II nur eine Gummi Lippe über die ein Knubbel an der Taste flutscht. Da wird nichts "angeschnippt" und irgendwie fühlt sich das auch genau so an. Ein richtiges Hämmerchen anzustupsen ist doch noch einmal etwas anderes, aber dann sind wir bei einem AvantGrand und über so etwas kann ich mal nachdenken, wenn meine 6 Richtigen endlich gezogen werden. :w00t: Dann muss ich aber auch nicht mehr arbeiten und kann tagsüber üben, insofern wäre das dann wieder nutzlos.

Beeindruckt hat mich das Roland FP-80. Auch mit der Tastatur bin ich schnell warm geworden und der Klang ist auch OK. "etwas" außerhalb des angepeilten Budgets, aber das würde sonst passen. Das ist aber ein Mords Kasten. In Live sieht das noch größer aus als auf den Bildern. F-20 war keins da, F-50 auch nicht.

Das Casio PX-160 ist etwas spartanisch und die geriffelten Tasten greifen sich etwas seltsam an. Vom Spiel Gefühl war es nicht so schlimm wie ich gedacht habe. Der Klang bleib erwartungsgemäß hinter den vorgenannten zurück.

Das Yamaha P-105 oder 115 passt meinen Fingern gar nicht. Das ist mir zu schwammig. Die Tasten fühlen sich schwer an, aber ohne "Äktschn". Ich hatte das Gefühl, die Kraft aus den Fingern verpufft nur, ein wenig als müsste ich gegen Sirup spielen. Das P-225 war für mich deutlich angenehmer. Mehr Widerstand als am Kawai S-8, aber sonst vergleichbar. Das CLP-535 greift sich wieder so an wie es mir gefallen würde. Wieder im Premium Segment gelandet :dizzy:

Das genaue Gegenteil zum "schwammigen" P-100 waren zwei mir nicht bekannte Pianos mit Fatar TP/40 bzw TP/40W Tatstatur. Bei beiden war der Druckpunkt so prominent, dass ich den Eindruck hatte jede Taste schnappt über einen dicken Gummi Knubbel, gar nicht wie eine Hammer Mechanik. Nicht meins. Ich hatte vom Lesen her den Eindruck gewonnen, die zählen auch zu den höherwertigen Tastaturen. Das ist wohl relativ zu sehen. Mir liegen sie nicht. Oder die Instrumente waren falsch beschriftet. Das waren die beiden einzigen Instrumente bei denen ich mit meinen Fingerübungen gescheitert bin.

Fehlen mir von den üblichen Verdächtigen also noch die "kleinen" Kawai, das MP10 und MP11 und ein paar der mittleren Roland. Korg hatten sie gar nicht.

Es sieht momentan so aus als müsste ich auf mein Wunsch Budget noch mal wenigstens einen 1000er drauf rechnen oder meine Ansprüche deutlich reduzieren. :stars:Das wird wohl eher letzteres werden. Meine Übungsstücke habe ich jedenfalls "technisch erfolgreich" sowohl auf dem Yamaha P-105 als auch auf dem kleinen Casio spielen können, auch wenn der Spielgenuss deutlich hinter den höherwertigen Modellen zurück blieb.

Wieder daheim habe ich mich gleich ans Piano gesetzt. Was für ein Unterschied! Ich bin einfach verwöhnt, das ist es.
:m_piano2:
 
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*zeitweilige Verwirrung, 'scusi!* :hat:
 
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Hallo bebob99.

Interessanter Bericht, sehr detailreich beschrieben. Kommt meinen Erfahrungen sehr nahe. Ich bin Jahre lang herum gerannt und habe jedes Mal auf eine neue Digi-Generation gewartet und gehofft und wurde jedes Mal enttäuscht. Das CA-67 war das Erste, was sich meiner Meinung nach wenigstens annähernd wie ein Flügel spielt. Es lag auch nicht in meinem Budget aber ich habe es mir dann finanziert. Hätte ich wie Du ein akustisches Klavier, würde ich mir wohl nicht so ein teures Möbeldigi daneben stellen. Schon rein vom Platz und von der Optik her. Einerseits beneide ich Dich um Dein Klavier, andererseits könnte ich es in meiner Mietwohnung zu den Zeiten, zu den ich spielen will, sowieso nicht benutzen. Also bin ich mit dem CA-67 zufrieden. Irgendwie bräuchtest Du so ein gebrauchtes Kawai Stagepiano mit Holztastatur (Grand Feel oder RM-III-Mechanik). Das würde Dir dann auch preislich mehr entgegen kommen. Aber ich glaube, das Thema wurde hier schon durchgekaut. Jedenfalls sind die Spieler, die ein solches älteres Kawai-Stage haben, damit sehr zufrieden, was den Anschlag betrifft.

Andreas :hat:
 
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...vielleicht ist "TP/40W" gar kein so schlechtes Stichwort...

Warum sollte die TP40 mit oder ohne "W" ein gutes Stichwort sein, wenn sie bebob99 gar nicht gefällt?

zwei mir nicht bekannte Pianos mit Fatar TP/40 bzw TP/40W Tatstatur. Bei beiden war der Druckpunkt so prominent, dass ich den Eindruck hatte jede Taste schnappt über einen dicken Gummi Knubbel, gar nicht wie eine Hammer Mechanik. Nicht meins. Ich hatte vom Lesen her den Eindruck gewonnen, die zählen auch zu den höherwertigen Tastaturen. Das ist wohl relativ zu sehen. Mir liegen sie nicht.

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Irgendwie bräuchtest Du so ein gebrauchtes Kawai Stagepiano mit Holztastatur (Grand Feel oder RM-III-Mechanik). Das würde Dir dann auch preislich mehr entgegen kommen. Aber ich glaube, das Thema wurde hier schon durchgekaut.

Ja, ich kann mich da an was erinnern. :D Ein gebrauchtes MP10 (siehe meine letzten Posts in diesem Thread) könnte sowohl dem Budget als auch dem gewünschten Spielgefühl relativ nahe kommen...

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Warum sollte die TP40 mit oder ohne "W" ein gutes Stichwort sein, wenn sie bebob99 gar nicht gefällt?

Habe ich da was falsch gelesen? :gruebel: ...EDIT: Tatsächlich - Hab' das "nicht meins" überlesen!

...my bad :redface: - please ignore! :)
 

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