Berichte vom Werksbesuch bei Deutschlands größtem Casebauer

  • Ersteller Martin Hofmann
  • Erstellt am
@DieterWelzel Leider gibt der Konfiguratior das konstruierte Case ohne Massangabe aus, wenn ich das richtig gesehen hatte. Der Unterschied zwischen Wabenkunststoff und Holz beträgt beim FlexCut Koffer 1 800g - FlexCut Schaumstoff exklusive.
 
Man muss sowohl mit links als auch rechts Bohren und Nieten können. Kann man das nicht, liegt man hoffnungslos hinten....
Wenn da echte Männer zu Besuch gewesen wären, hätten die drei"händig" gebohrt und genietet (duckundweg - sorry, aber bei der Vorlage) :rofl:.
(Wieder da)
: So, nun mein Respekt für Euer Engagement und die ersten vermittelten Eindrücke. Habe irgendwie Lust auf mehr :w00t:.

LG Lenny
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
C_Lenny ... nein, einen Presslufthammer braucht man nicht ...

Gruß
Martin
 
Zunächst mal vielen Dank an Martijn und Dietmar Treike für den herzlichen Empfang!

Ich hatte die Firma LT Cases schon zwei Mal besucht, einmal in den 90ern und einmal vor ca. 12 Jahren. Da sich an den Cases zumindest aus der Sicht eines Laien nicht allzuviel geändert hat, könnte man meinen, dass sich auch am Casebau nicht viel geändert hat. Dennoch gehört eine Menge Erfahrung dazu, mit 90 Mitarbeitern ca. 80.000 Cases pro Jahr fertigen zu können, die zum großen Teil individuell angefertigt werden. Auch wenn es ein paar Produkte gibt, die in höheren Stückzahlen gefertigt werden - Massenproduktion findet in Erbshausen nicht statt!

Bei dem Besuch am 1. September 2015 wurde denn auch deutlich, dass die Fertigung in vielen Details optimiert worden ist, was man an diesem Beispiel gut verdeutlichen kann:

Hier wurden gleich Mehrere Bohrer in einer Maschine zusammengefasst, um schnell die benötigten Bohrungen für Rollbretter machen zu können, eine sonst mühsame Arbeit, die hier so wesentlich schneller und vor allem fehlerfrei zu bewältigen ist.
 
Ist da Schwenkarm im Video ??? Es steht auf PRIVAT ...

Gruß
Martin

@Martin Hofmann
 
Jetzt geht's

Was meinst Du mit Schwenkarm?
 
Ein Running Gag von Rockin'Daddy - immer wenn ich bei den Reportage Video mal wieder das Privat übersehen habe ....

Gruß
Martin
 
Schwenkarm = Schweinkram? :confused:
 
Wieso denkst Du, wenn Rockin'Daddy genannt wird, gleich an Schweinkram? :rofl:
 
Muhaha :rofl:

Das wird jetzt ab sofort zum running gag ernannt :D

Leute, postet Schwenkarm! *tränenlach*
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Mein Fazit vorweg:

alles in allem war es ein Tag, der sich trotz des frühen Aufstehens, der zweistündigen Fahrt (gar nicht zu reden von den Umleitungen und Vollsperrungen auf dem Rückweg) voll und ganz gelohnt hat - ich bereue nichts! :D

Die Fahrt führte durch das schöne südliche Thüringen ins ebenso schöne Franken. Und das allerschönste dort: man spricht ein Deutsch, welches ich verstehe - das ist in dieser Gegend mit dem stark rollendem Rrrrr nicht immer der Fall :) Unser Ziel liegt direkt an der Abfahrt Gramschatzer Wald der A7, nicht zu verfehlen. Auf dem großräumigen Firmenparkplatz angekommen, wurden wir (tranquillo hatte mich in Meiningen aufgegabelt, da wir ab da den gleichen Weg hatten) mit einer selbstverständlichen Herzlichkeit empfangen, als wären wir alte Bekannte.

Im Eingangsraum des Bürogebäudes steht eine Gitarre in einer Art Ausstellungs-Case - ich hab leider verpaßt, zu fragen, ob es dazu eine Story gibt :redface:

IMG_6486.JPG


Geplant war, bei Kaffee und/oder kalten Getränken aus dem Marshallkühlschrank eine Einführung in die Firmengeschichte zu geben, die allerdings etwas länger dauerte. Kein Wunder, denn erstens war das alles wirklich sehr interessant, wenn so eine Firma quasi aus dem Nichts erblüht und auch nach 25 Jahren trotz China immer noch festen Boden unter den Füßen hat und zweitens wurden alle Fragen mit einer Offenheit beantwortet, die mich beeindruckte (sry, falls ich das Wort 'beeindruckt' im weiteren Verlauf etwas häufiger verwende :redface: :) ).

IMG_6477.JPG


Martijn Treike hat eine kleine Diashow am versenkbaren Monitor vorbereitet:

IMG_6481.JPG
IMG_6480.JPG
IMG_6484.JPG


Die beiden Mustertafeln mit den einzelnen Zubehörteilen und den Farb- und Materialproben fanden reges Interesse:

IMG_6475.JPG
IMG_6476.JPG


In der Konstruktionsabteilung:

IMG_6487.JPG


mit dem lustigen Wandschmuck:

IMG_6488.JPG


wurde uns anschaulich demonstriert, warum nicht jedes Rad einfach so an ein Keyboard-Case paßt:

IMG_6493.JPG
IMG_6496.JPG


Außerdem kamen Erinnerungen von z.B. Martin Hofmann, dessen Vater Schreiner war, zu Tage, wonach er nach einem Konzertbesuch der Gruppe Yes von dem Case für die damals riesigen Verfolger mit Kohlefadenlampen so begeistert war, daß er es unbedingt nachbauen mußte... :D

Irgendwann wurde es dann Zeit für einen kleinen Imbiss, deshalb legten wir uns vorher noch schnell und kurz entschlossen die Produktion "FlexCut"-Koffers fest, ein für mich neuer Begriff für eine gar nicht so neue Sache:


Im Theater hab ich seit Anfang der 90er sogenannte Systainer aus dem Werkzeuggerätebereich, die ich mithilfe der entsprechenden Einlagen zu Mikrofonkoffern umgestaltet habe. Leider ist inzwischen das Schaumstoffmaterial arg bröslig geworden, so daß ein solcher FlexCut-Koffer grad passend für mich bzw. mein Theater ist :great:

IMG_6582.JPG


Auf der Tour durch die Werkhallen hab ich nur noch gestaunt, und, ich geb's zu, ich bin nicht ganz der Schnellste, ich hab nicht alles und nicht jedes Detail mitbekommen. Anhand von ein paar Bildern versuch ich mal zu zeigen, was wir da zu sehen bekommen haben:

Zurück vom (hauseigenen) Lackieren:

IMG_6497.JPG
IMG_6499.JPG
IMG_6500.JPG


Für die Nietmaschiene sollte man eine ruhige Hand haben:

IMG_6502.JPG


Jede Menge Aluprofile:

IMG_6510.JPG


Scharniere, Griffe usw liegen neben dem Arbeitstisch griffbereit:

IMG_6511.JPG


Ebenso griffbereit die Nieten in drei Größen:

IMG_6512.JPG


Wer wollte, durfte es auch mal probieren, gar nicht so einfach:

IMG_6516.JPG


Um das Eigengewicht zu reduzieren, wird auch Plastikmaterial verwendet:

IMG_6518.JPG


Rackschienen für Sonderanfertigungen:

IMG_6519.JPG


Hier werden die Griffe eingenietet:

IMG_6522.JPG


Und hier die Löcher in die Aluprofile gestanzt, immer mehrere auf einmal:

IMG_6524.JPG


Dabei entsteht auch ein bißchen Abfall:

IMG_6527.JPG


Mit dieser Säge werden mehrere Profile gleichzeitig winklig geschnitten:

IMG_6528.JPG

IMG_6529.JPG


Warum auf der Kiste Hanomag steht, hab ich auch vergessen zu fragen, vielleicht in Anlehnung an den alten Spruch von früher: "ein bißchen Blech, ein bißchen Lack und fertig ist der Hanomag"?

IMG_6531.JPG


Um die Rollenbretter leicht auf beiden Seiten anzufasen, gibt es diese kleine (sehr laute) Maschine:

IMG_6534.JPG


Und diese hier macht quasi nur "Unterfase", wie z.B. in den Ausschnitten für die Griffe:

IMG_6537.JPG


Zu der "Multibohrerbohrmaschine" hat Martin Hofmann ja schon ein Video gezeigt:

IMG_6540.JPG


Und hier nun warten unsere vormontierten Koffer (der blaue wird meiner :)) auf die Endmontage:

IMG_6543.JPG


So sieht es bei der Vormontage aus, die Teile müssen alle fest arretiert sein, bevor die Winkelecken und alles andere drankommen:

IMG_6544.JPG


Nach der Endmontage geht es zu den Klebern:

IMG_6548.JPG
IMG_6551.JPG


In den Kesseln wird der Kleber auf ca. 180°C vorgeheizt, bevor er in die Klebepistolen eingefüllt wird. Das spart Zeit:

IMG_6552.JPG


Es ist irre, wie das alles funktioniert. Von außen, auf den ersten Blick, sieht es ziemlich chaotisch aus, hat irgendwie entfernt was von Garagenproduktion (im positiven Sinne). Es fehlt die klinische Sauberkeit, die kalte Perfektion einer automatischen Fließbandlinie - dort ist alles eben noch menschlich. Das gefällt mir sehr und das hat auch einen, für den deutschen Standort vermutlich entscheidenden Vorteil: auf jeden Kundenwunsch, der nicht dem Standardprogramm entspricht, kann sofort eingegangen werden, selbst wenn es sich um 21"Cases handeln würde :D

Mir sind im Vorfeld der Werksbesichtigung 1,2 Fragen eingefallen, die erste betraf ein 6HE Eco-Case für mein Siderack. Da ist ja der Tragegriff am Deckel und dieser hält mit zwei Schnappverschlüssen das gesamte Case.

Siderack.jpg


Irgendwie hab ich immer ein bißchen Bammel, daß sich da womöglich ein Verschluß von selbst öffnet und mir das ganze Case zu Boden knallt. Nun jedoch bin ich etwas beruhigt, diese Cases wurden mit einem Gewicht bis zu 30 kg getestet, da hab ich höchstens ein Drittel an Gewicht drin :)

Meine zweite Frage, die ich vorbereitet hatte, betraf das Jacky-Case: warum ausgerechnet Whiskey & Cola? Die Antwort war simpel: zumindest dort in der Umgebung ist das das Standardgesöff in der Musikerszene :D Machbar wäre auf Kundenwunsch aber auch alles andere, wer es z.B. britisch mag: mit Gin & Tonic. So ganz nach dem Motto: "sag mir, was du gern trinkst und ich bau dir den passenden Koffer" Prost!

Die Firmengeschichte kann man ja auf der relativ neuen Homepage nachlesen. Fakten wie:

1987: 2 Mann = 200 Cases/Jahr
1997: 1. CNC-Fräse mit einer Auslastung von 4 Stunden am Tag
2015: 3 CNC-Fräsen, die 9 Stunden am Tag laufen

sind so ein paar Eckdaten, die von der positiven Entwicklung zeugen. Einer der beiden Firmengründer, Dietmar Treike, hat mich mit seiner Antwort auf Martin Hofmanns Frage, wie hoch das Verhältnis beim Materialeinsatz von Holz zu Plastik sei, fast unter den Tisch lachen lassen: "Wir haben keine Zeit, das auszurechnen, wir verkaufen Cases!" :rofl:

IMG_6555.JPG


Überhaupt ist der Seniorchef, der ganz offensichtlich von dem Begriff "Senior" noch viel weiter entfernt ist, als der Mond von der Sonne, eigentlich das interessanteste "Teil" (sorry) an dieser Firma. Er erzählte mir, daß er einst ebenfalls, wie die meisten hier, als Hobbymusiker angefangen habe, da es sich finanziell lohnte, wurde er Berufsmusiker, Schlagzeuger, wenn ich mich jetzt nicht irre. An den Wochenenden hatte er Auftritte, doch unter der Woche begann er sich zu langweilen und suchte eine Beschäftigung. Und so fing er an, sich Gedanken zu machen, wie er für seine Band Cases basteln könnte, die nicht so schweineteuer wie die damals aus England und USA kommenden Cases. Und so kam das dann alles...

Ich fürchte, ich hab die Hälfte von dem, was ich eigentlich noch so alles schreiben wollte, schon wieder vergessen, es waren eine Menge Eindrücke. Ach ja, zum Beispiel:

- die überdachte Raucherinsel auf dem Werksgelände, kein unbedingt üblicher Punkt bei manchen Firmen, unser Theater hat sowas leider nicht hinbekommen

- die Festeinstellung von Zeitarbeitnehmern, wenn sie sich bewährt haben, find ich prima!

- der moderate Umgang mit der temporären Notwendigkeit, Überstunden zu leisten

Alles solche Dinge, die für mich beeindruckend sind und dazu führen, daß ich jetzt die Firma und vor allem die Produkte mit etwas anderen Augen sehe, jetzt, wo ich weiß, wieviel Arbeit in so einer Kiste steckt ;)

Vielleicht sollte ich mir mal zum Vergleich und zum Testen ein Case aus China bestellen - ich wüßte jetzt allerdings gar nicht wie und woher... :nix:


Abschließend möchte ich mich ganz herzlich bei allen Beteiligten (sry, mit Namen hab ich es nicht so, da fehlt in meinem Gehirn 'ne Windung :redface: ) für die Einladung und die Durchführung dieses spannenden Werksbesuches mit anschließendem Koffergeschenk bedanken, es hat mir sehr gut gefallen, und vielleicht bin ich ja bei einer eventuellen Wiederholung in fünf Jahren oder so wieder mit dabei - das würde mich freuen :great: Ich komm auch, ohne einen Koffer abzufassen, wobei der allerdings echt schick ist:

IMG_6580.JPG


Bedankt auch die beiden (osteuropäischen?) Textilienhändler(?) die aus dem Kofferraum eines weißen SEAT für jeden ein schwarzes und ein weißes T-Shirt mit MB-Logo hervorzauberten :)

IMG_6558.JPG



Nachlese: Lederwaren und Reiseartikel: http://www.infobel.com/de/germany/d...rg/DE102026343-093672606/businessdetails.aspx

Lederwaren_Dietmar_Treike.JPG


Nachlese von der Thomann-Homepage: https://www.thomann.de/de/thon.html?hl=orgdeals198

Wissenswertes über Thon

Die Ursprünge der Firma Thon reichen ins Jahr 1987 zurück, als Dietmar Treike den Grundstein für das Unternehmen legte. Die Hauptniederlassung der Firma Thon ist in Hausen/Erbshausen (D). Die Anzahl der Mitarbeiter liegt bei 60 (Stand 2010).

Thon ist eine unserer Hausmarken. Die Produkte werden von verschiedenen namhaften Herstellern gefertigt, die auch für viele andere bekannte Marken produzieren. Durch Direktimport ohne Zwischenhändler können wir Ihnen so Markenqualität zum günstigsten Preis anbieten.

Bei uns sind aktuell 1042 Produkte von Thon gelistet – davon sind 711 versandbereit auf Lager verfügbar und 62 Angebote in unseren aktuellen Hot Deals. Wir führen Produkte von Thon seit 1987.
Thon gehört zu unseren Top-Marken. Jeder 19-ste Thomann-Kunde hat ein Produkt von Thon bei uns gekauft.

Diese Information von vor 5 Jahren können wir nun eigentlich aktualisieren ;)


Danke fürs Lesen, es ist doch mehr geworden, als ich mir vorgestellt hab, bloß gut, daß ich mir nicht alles merken konnte ;) :)

Wer nicht mitkommen konnte, bekommt in diesem von Martijn Treike hochgeladenen Video einen ganz guten Eindruck vom Casebau:



:great:
 
Grund: Vertippsler :o
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 21 Benutzer
So, von mir erstmal ein Text-Only Bericht. Die Videos folgen bald.

Gegen 10 Uhr sind wir in Hausen bei LT Cases freundlich empfangen worden. Nach einer kurzen Vorstellung und einem kalten Getränk, natürlich stilecht aus einem Marshall-Fridge, bekamen wir einen Überblick über die Firmenhistorie, gefolgt von der Vorstellung eines motorisierten Displaycase, das allgemein für Erheiterung sorgte. Das Case ist natürlich auf Video verewigt.

Es folgte eine Demonstration der CAD-Software, die speziell für LT Cases geschrieben wurde (und noch immer wird). Diese wurde immer wieder durch angeregte Diskussionen über spezielle Cases und Features unterbrochen. Hier wurde auch der Vorschlag aufgegriffen, dass wir uns unser eigenes Case bauen konnten. Wir entschieden uns für einen Flexcut-Koffer (ein Koffer mit einem Schaumstoff-Inlay, das auf beliebige Geräte zugeschnitten werden kann), da dieser von jedem individuell angepasst werden kann.

Nach einer kurzen Sandwich-Pause und einem Besuch im Konstruktionsbüro (das übrigens aus Containern zusammengesetzt wurde. Und ja, es wurde angedacht, den Containern Kugelecken zu verpassen) fingen wir die eigentliche Besichtigung im Lager (das auch einen Raum zum Lackieren von Rollbrettern und anderen Holzteilen hat) an. Bei den Mengen an Cases die sich dort finden, denke ich automatisch an Rückenschmerzen :) Doch der Bau eines Cases startet beim...

Zuschnitt

Hier werden die Konstruktionspläne in Material verewigt. Insgesamt vier CNC-Fräsen schneiden alles aus, was Rundungen hat (nein, die Dinger können keine Frauen...), während alle glatten Holzteile mit Maschinen geschnitten werden die alle aus dem Baumarkt kennen. Zur gleichen Zeit werden die Schliessprofile und die Aluminiumwinkel zugeschnitten und gestanzt (hier werden alle Nietlöcher gleichzeitig durchgeschossen wie im Video zu sehen). Dabei ist es egal, ob das Material für die Serienfertigung oder für ein Customcase ist. Die geschnittenen Teile wandern nun zur...

Vorbereitung

Als erstes werden die ersten Holzteile (bzw. Kunststoffteile (im Moment werden zwei verschiedene Kunststoffe verarbeitet, allerdings durften wir uns auch eine Neuentwicklung ansehen (ja, ich mag klammern))) durch Zweispitz-Nieten (Diese Nieten ähneln einem Nagel mit zweigeteiltem Schaft. Sie werden durch das Holz gedrückt, spalten sich dabei und verbinden die Teile) mit mit den Aluminiumwinkeln verbunden. Dies erfolgt mit einer kleinen Maschine an der wir uns auch selbst versuchen durften (gut, es gibt wohl insgesamt vier der Maschinen). Natürlich kamen wir nicht auf die Geschwindigkeit der eingefleischten Casebauer. Danach werden die Schliessprofile, Ecken und Beschläge geheftet, so dass das Case schon als solches erkennen zu ist. Nach diesem Schritt gehts zur...

Endfertigung

Auch wenn es so klingt, hier ist nichts zu Ende. Es werden die fehlenden Nieten eingezogen und ich muss sagen, mit so einer pneumatischen Nietpistole geht das wunderbar (wer schon mal mit der Hand Nieten eingezogen hat, weiß, wovon ich rede). Nachdem das eigentliche Case nun fertig ist, gehts zum...

Innenausstatter

Ja, diese Leute kann man wirklich so nennen. Ob Rackschienen, Schubladen oder Fächer, alles was ins Case hinein kommt, wird hier montiert. Unter anderem auch die Rollen bzw. Rollbretter (die Löcher der Rollbretter werden übrigens mit bis zu 12 Bohrern auf einen Schlag gesetzt bevor die Bretter lackiert werden). Eine Tür weiter ist dann das...

Schaumstoff-Center

Der letzte Handgriff ist das Auskleiden des Cases mit Schaumstoff (falls gewünscht). Und das geht richtig fix. Unser Flexcut-Koffer wurde in weniger als fünf Minuten fertig gestellt. Da hier mit Kleber gearbeitet wird, der bis zu 180 Grad Celsius heiss ist, haben wir diesen Schritt lieber den Profis überlassen.

Die Schaumstoffe werden ebenfalls direkt im Werk in Form gebracht. Nur grössere Chargen werden extern eingekauft.

Was gibts sonst noch?

Im Werk wird nicht nur Thon, sondern auch MegaCase hergestellt. Pro Tag stellen ca. 90 Mitarbeiter ca. 400 Cases, Racks und Koffer zum größten Teil in Handarbeit her, wovon sicher die Hälfte Sonderanfertigungen sind.

Alles in allem ein sehr interessanter Besuch von dem jeder etwas hatte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Nun endlich will ich auch mal meinen Senf dazugeben. Die vorangegangenen Beiträge haben den Inhalt ja bereits sehr umfangreich wieder gegeben, so will ich mehr auf meine persönliche Sicht eingehen.

Bei der Vorbereitung bzw. Vormontage wurden die Niete mit einer Maschine durch das Material geschossen, nur die Aluteile waren gebohrt.

Mich hat bei der Endmontage überrascht, das so viele unterschiedliche Nieten mit unterschiedlichen Längen zum Einsatz kommen. 8,15,16mm -und das waren noch nicht alle. Je nachdem, ob die Niete den Winkel, die Kugelecken oder die beiden Profile zwischen Ober- und Unterteil des Koffers verbinden. Ist aber auch logisch, wenn ich drüber nachdenke. Auch war ich überrascht, wie lange die Endfertigung dauert, das haben wir nämlich selbst durchgeführt (mit kompetenter Unterstützung). Klar braucht der Profi nicht so lange, aber es sind schon einige Niete, die angebracht werden müssen.

Montage.jpg



Hier wird der Griff montiert.

Das Video mit dem schönen Monitor im Case muss ich erstmal zurechtstutzen - ich hoffe, ich bekomme es hin.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
G
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Userwunsch
Du meinst: 90 MB-T-Shirts für die Casebauer? :D Wobei ich die dort getragenen Sprüche auch cool fand: "Ene mene miste- es rappelt in der Kiste!" war mein Favorit :rofl:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben