Wer findet Guitar and equipment smashing vertretbar, und wieso?

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Während ich mich heut in der Mittagspause ein wenig über eine meiner absoluten Lieblingsbands Muse informiert habe, las ich zu meinem Erstaunen, dass Matthew Bellamy mit 140 durch die Gegend gepfefferten Gitarren im Verlauf der Absolution Tour 2004 den Weltrekord im Gitarrenzerstören hält. Auch sonst scheint während der Auftritte üblicherweise einiges an Equipment zu Bruch zu gehen.



... ich meine, mich als Schlagzeuger würds schon erheblich nerven, wenn ich ständig während eines Gigs die Minuten zählen dürfte, bis der Gitarrist erwartungsgemäß durchknallt und mir seine Gitarre ins Drumkit schmeißt.

Wir unterhalten uns hier im Forum über "die Seele einer Gitarre", "welche Gitarre würdet Ihr nie verkaufen" usw. und währenddessen findet seit Jahrzehnten weltweit "Gitarren-Schändung" auf höchstem sportlichen Niveau durch Gitarrenhelden statt. Hendrix, Pete Tornshend, Ritchie Blackmoore, Curt Cobain und natürlich, mit am bekanntesten, Paul Simonon von Clash (wobei der nur einmal).

Wer sieht darin etwas anderes als völligen Blödsinn - und warum?
 
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Wenn Musik eben nur noch Business ist und das zerstören von Equipment dein Zielpublikum dazu bringt dich noch toller zu finden, amortisieren sich die entstehenden Kosten und die moralische Verwerflichkeit wohl sehr schnell :)
 
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solange niemand anders dabei zu schaden kommt., finde ich völlig in Ordnung, wenn jemand das Bedürfniss hat seine Gitarre zu zerstören und es sich auch leisten kann, warum nicht

Aber der gute Matt wird natürlich hierbei wohl kaum seine geliebten Manson Custom Gitarren verheizen, falls doch, Gratulation an Manson Guitars für das hervorragende Auftragsvolumen ;-)
belebt die Wirtschaft ;)

Ich erinnere mich noch gut an die 90iger, das Konzert von Nirvana das damals auf MTV ausgestrahlt wurde, und Kurt beim letzten Song zu einer schwarzen Strat mit weissem Pickguard wechselt, und diese vollkommen zerstört.. natürlich griff er nicht zu seinen guten Gitarren, hier wird dann wohl meist eine billigst Klampfe hergenommen und das ist dann für die Show..
wobei man sich natürlich fragen muß, brauchts das heute noch? damals, als Teenager in den 90igern fand ich das cool, heute wirkt das für mich abgedroschen, ich werde halt auch schon älter, lol
Wenn hingegen mal was spontan passiert, und nicht geplant ist, finde ich das hingegen sogar wieder interesssant.

aber, es ist mir eigentlich egal was andere mit ihrem Equipment machen solange niemand anders dabei zu schaden kommt.. frei nach der Devise, leben und leben lassen :)

Ich stand auch schonmal kurz davor eine Gitarre vollkommen zu zerstören. ich hatte so einen Hass auf dieses Instrument bekommen (lange Vorgeschichte und immer wieder Probleme damit) und war kurz davor es komplett zu zerstören, aber im Wohnzimmer, ohne Publikum.. ich habe mich aber dann beruhigt und das Instrument verschenkt.. aus den Augen aus dem Sinn ;)

edit, da fällt mir nochwas ein, beim Dillinger Escape Plan Konzert, 2001 oder 2000 in München im Backstage hat Gitarrist Ben Weinmann seine Bühnengitarre während des Konzerts zerstört, das war eine LTD, mit der er schon die hälfte des Abend gespielt hatte, einige Teile habe ich davon noch zuhause, nette Erinnerung, hier wirkte das völlig authentisch und überhaupt nicht gekünstelt, aber die DEP sind halt auch einfach so.. lauter wahnsinnige :)
 
...es tröstet dich vielleicht, dass die meisten der von dir aufgezählten 'Übeltäter' dies heute nicht mehr tun! :engel:


[;)]
 
Kann uns doch egal sein wer sowas macht. Mir ist ja auch egal was ihr mit euren Gitarren macht.
 
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Paul Simonon hats nach eigener Erzählung auch schon eine Sekunde danach tief bereut. Aber er hat der Welt eines der aufregendsten Plattencover überhaupt beschert.
Im Übrigen hat er seinen Bass zerdeppert, weil er mit sich, seinen mangelnden Spielkünsten und dem Publikum bei dem Gig insgesamt unzufrieden war.
Unter diesem Gesichtspunkt, in meinen Augen, eines der wenigen Smashings, die ich persönlich positiv sehen kann.
 
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Pete Townsend hat früher regelmäßig seine Custom Shop Gitarren zertrümmert und die Band damit an den Rand des Ruins gedrängt. Soweit die Legende.
Das Abfackeln einer Gitarre wie bei Jimi hatte was, aber das plumpe zerdöppern von Equipment aus Zerstörungslust heraus, finde ich albern.
 
Früher hat Pete Townshend seine kaputten Gitarren für das kommende Smashing beim nächsten Gig immer wieder repariert. Kann man auch im unteren Teil dieses Artikels lesen
 
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Paul Stanley hat seine Gibson Marauders (engl. Plural) sogar ansägen lassen, damit er sich nicht so anstrengen muss - sieht ja uncool aus.
Ich hab mal ein Video gesehen, da purzelte der Korpus schon beim Hochheben vom Hals...
 
Pete Townshend hat aus dem Equipmentzerlegen eine Kunstform gemacht - außerdem war er so ziemlich der Erste der mit sowas angefangen hat.
Kurz danach ist Keith Moon miteingestiegen und hat regelmäßig sein Drumkit zertrümmert. Das war zu jener Zeit halt was Neues. Von diesem Standpunkt aus sei ihnen verziehen. Außerdem fällt das wohl noch unter den Punkt "Jung und Dumm" - später hat das Equipmentzertrümmern nämlich auch aufgehört ;)
Selbst mit dem Jimis "Flammenopfergitarre" kann ich noch etwas anfangen (die flammbierte Strat existiert übrigens noch).
Aber das was Metthew Bellamy von Muse da abzieht finde ich völlig daneben und aus der sicht eines Musikers fast schon peinlich.
Wenn er es unbedingt braucht - soll er doch - die Gitarrenhersteller reiben sich wahrscheinlich die Hände. Wie gesagt jedem das seine :cool:
 
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Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man nach, na sagen wir mal, 40 oder meinetwegen 50 zertrümmerten Gitarren in drei Monaten noch den nötigen Enthusiasmus aufbringt, um die einundfünfzigste in Angriff zu nehmen. Irgendwann muss so eine Attitüde doch auch mal langweilige werden. Aber vielleicht braucht man so einen Sche!ß auch, um zum 300sten Mal den nötigen Schwung zu holen um noch mit Verve Super Massive Black Hole spielen zu können
 
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Also wenn du Pete Townshend heißt darfst du Gitarren zertrümmern ;) Wobei bei ihm ist das angeblich auch durch einen Unfall auf der Bühne entstanden. Und gekostet hat es ihn genug, er war ja bei den Modellen nicht unbedingt wählerisch und hat eigentlich alle gängigen Marken im Lauf seiner Karriere zerstört.
Wenn diese Zerstörung, so wie bei den Who, aus der explosiven Kraft der Musik kommt - und schaut mal das Monterey Video von My Generation, da ist die Zerstörung logische Konsequenz des Gigs - dann ist es ok. Wenn es aber reiner Show Act ist - dann ist es eher fad und peinlich...
Das Abfackeln einer Gitarre wie bei Jimi hatte was, aber das plumpe zerdöppern von Equipment aus Zerstörungslust heraus, finde ich albern.
Das Anzünden der Gitarre in Monterey war übrigens auch eine direkte Folge der Zerstörungswut von den Who. Hendrix und Townshend waren beide nicht glücklich am gleichen Abend auftreten zu müssen, weil sie Angst hatten, dass der jeweils andere ihnen die Show stielt. :D Und keiner wollte nach dem anderen spielen, drum haben sie um den Platz eine Münze geworfen - und die Who haben gewonnen.
Nach dem furiosen Finale von den Who musste Hendrix das natürlich toppen - und das hat ja mit der brennenden Gitarre ganz gut geklappt ;). Ob er das in der Form geplant hatte oder sich spontan zum Anzünden entschlossen hat werden wir wohl nie erfahren.
Kurz danach ist Keith Moon miteingestiegen und hat regelmäßig sein Drumkit zertrümmert.
Keith Moon hat vor allem Felle zertrümmert, die Kessel sind eigentlich immer intakt geblieben. Damit ist er im Endeffekt relativ günstig davongekommen mit seinen Aktionen. Denn bei seinem Spielstil hätte er sowieso regelmässig neue Felle gebraucht... Die Zerstörungen von Townshend waren teurer...
 
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War es nicht so, dass er das aus Wut/Rache gegenüber der Plattenfirma getan hat? Da diese vertraglich das Equipment zahlen mussten und die Band kaum Kohle kassiert hat? :confused: Ich meine das mal gelesen zu haben.

Kann mich aber auch komplett irren :prost:
 
meinst du die WHO? Nö, das musste die Band zahlen - die waren praktisch pleite deswegen - bis Tommy rausgekommen ist und ein Riesenhit war.
 
Wenn ich mal Langeweile habe, versuche ich den Beitrag zu finden. War glaube ich sogar von hier. Aber kann tatsächlich auch total daneben liegen:hail:
 
Kleine Anekdote:

Ich hatte damals das Glück, Queens Of The Stone Age vor ihrem großen Durchbruch in Köln Im Primeclub sehen zu können.
Als die Band zu Beginn des Konzertes auf die Bühne trat (einer nach dem anderen), stieß der Rhythmusgitarrist versehentlich Josh Hommes Gitarre (eine der seltenen Ovation Ultras) um. Josh schmiss darauf sein Bier auf den Boden und schrie "FUUUCKKKK!!!!".
Er ging dann zu seiner Gitarre, um sie zu stimmen, der Rest der Band bereitete sich ebenfalls vor. Plötzlich stoppte Josh, blickte ins Publikum und sagte leise und sehr enttäuscht: "One of my best friends broke my guitar". Dann nahm er die Gitarre ab, holte aus und schlug sie mit voller Wucht zu Boden.
PATSCH!!!
Ich wußte nicht, dass Gitarren mit Mahagonibodies in so viele Teile "zerspritzen" können - das sah sehr krass aus.
Eine Frau schnappte sich den von Josh ins Publikum geworfenen Bodyrest, auch ich konnte sogar einen Mahagonisplitter mit Lack erwischen, den habe ich sogar heute noch :)

Josh gilt ja nicht als jemand, der seine Instrumente zerstört - ich dachte aber, die Geschichte könnte hier hinein passen ;)

Greetz,

Blake
 
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Ich mochte The Who damals nicht. Die sahen in meinen Augen Sche!ße aus, hatten keine Songs, die mir gefielen und dieses Gitarren-Zerstörungs-Dings konnte ich auch nicht gut finden. ich war allerdings auch erst 9, als My Generation damals rauskam. Da hatte man andere Prios :D
 
townshend hat es als bestandteil seiner kunst, als kunstform verstanden, und er hat ja ellenlang darüber philosophiert, was genau das zerstören für eine bedeutung hat.
bei hendrix war es teil der show, eine art von expressionismus.
irgendwann wurde es zu einem statement, und dann haben sich aber alle auch wieder abgeregt.
was im unterschied dazu bellamy macht, ist für mich der ausdruck eines neureichen, verzogenen kindes, das sein spielzeug zerdeppert. vielleicht höchstens noch um zu schockieren, aber vor allem, weil man durch vorpubertäres trotzverhalten etwas aufmerksamkeit auf sich zieht.
komplett uncool.
posing.

Paul Simonon hats nach eigener Erzählung auch schon eine Sekunde danach tief bereut. Aber er hat der Welt eines der aufregendsten Plattencover überhaupt beschert.
super plattencover, super typ - sagt der mit dem super avatar :)
 
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Auch wenn allgemein, vor Allem von ihm selber, behauptet wird, dass er kein wirklich guter Bassist war, fand ich den umwerfend. Die coole, leicht stolpernde Basslinie in London Calling hat mich dazu veranlasst dem Bassisten meiner damaligen Band, der auf Level 42 und hektischen Slap stand, in die Hacken zu treten und ihn zu zwingen sich gelegentlich mal etwas zurückzunehmen.
 
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