Klavierunterricht Preiserhöhung

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musik_ina
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Hallo alle :)
ich bräuchte eure Meinungen... Ich möchte meine Preise erhöhen und traue mich nicht so ganz.

Ich unterrichte seit ein paar Jahren Klavier, privat, in München. Ich bin diplomierte Pianistin und Harmonielehrerin (Diplom aber nicht in Deutschland erworben)
Als ich meine ersten Klavierschüler fand, hauptsächlich 5-7jährige, wusste ich nicht so ganz was ich für einen Preis verlangen soll; ich habe mich nicht wirklich erkundigt, was die anderen Klavierlehrer bekommen; ich dachte, 20€ wären fair. Ich sagte den Eltern meiner Schüler, dass der Unterricht 20€ kostet, dass wir mit 20-30 Minuten anfangen und später die Dauer erhöhen
(von erhöhtem Preis nach erhöhte Dauer war aber nicht die Rede, ich habe das nicht so klar und schriftlich formuliert...)

Nach kurzer Zeit habe ich festgestellt, dass ich mit diesem Geld nicht zurecht komme. Mit den 20€ muss man auch Steuer, Fahrt hin und zurück, manchmal Parkplatz oder U-Bahnticket, Bücher, den Druck von Materialien zahlen, für Krankheit oder Urlaub was auf die Seite legen, und andere Kosten zahlen; dazu kommt die Zeit für Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, ob Theorieblätter gestalten, Stücke für bestimmte Schüler arrangieren oder adaptieren, selber die Stücke lernen, neue Musikstücke oder Bücher die zu jedem Schüler passen aussuchen, usw... Gerne würde ich einen Raum für Schülerkonzerte einmal im Jahr mieten... Also eine Menge Kosten, an die ich gar nicht gedacht hatte, als ich die 20€ nannte.

Ausserdem dauert der Unterricht doch 45 Minuten, weil die meisten Schüler interressiert und aufmerksam sind.
2 Schüler sind seit 3-4 Jahren bei mir, grösser geworden, die Anforderungen sind gestiegen, nur einen neuen Preis habe ich nicht besprochen.
Jetzt hat mir eine Mama noch das Geschwisterkind angehängt; sie meinte, ich könne mit der Großen 30 Minuten Klavier lernen, und anschliessend mit dem Kleinen 15 Minuten, das macht 45 Minuten, für 20€. Schon ein bisschen frech, aber ich mag die Schülerin und die Mama, so habe ich es akzeptiert, aber ich finde es nicht in Ordnung!
Wenn neue Schüler auf Empfehlung zu mir kommen, kann ich auch nicht plötzlich einen anderen Preis nennen, weil die Eltern miteinander reden.

Dieses Jahr erkundigte ich mich besser: in München sind die Preise für die Klavierstunde ab 30€: z.B. 35€/Stunde, oder 105€/Monat inkl. in den Ferien - das wäre ein fairer Preis für beide - es geht um Privatunterricht beim Schüler in München. Keine der Familien ist bedürftig.
Trotzdem kann ich nicht von 20€ auf 35€ erhöhen. Der schlechte Preis war mein Fehler...

Ich würde mich freuen, wenn ich auf 25€ erhöhen könnte, und für zukünftige Schüler einen neuen Preis berechne, der realistischer ist.
Das Problem ist, ich traue mich nicht, eine Preiserhöhung zu machen!! Ich weiss nicht, wie ich sie erklären soll und wie die Eltern reagieren werden.

Gibt es Lehrer zwischen euch? Wie würdet ihr die Preiserhöhung machen? Sollte man sie erstmal persönlich besprechen, oder schriftlich erteilen? Wie begründet man sie? Wie reagieren die Eltern?

Vielen Dank für eure Hilfe!
ina
 
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Ich empfehle dir das hervorragende Buch “Marketing und Management für Musikpädagogen“ von Stefan Lindemann.

Langfristig die Umstellung auf monatliche Gebühren (mustervertrag nach verdi kannst du googlen)

Ich nehme jetzt 63,-- eur, die Schüler kommen zu mir, halbe Stunde Unterricht außer Ferien / Feiertage, Gebühr wird durchbezahlt.

Um weiterhin über die Runden zu kommen empfehle ich dir, abends Chöre zu leiten (90,--eur/ 90 min)

Bei Stammkunden behutsam alle zwei / drei Jahre mal erhöhen, wenn du es verkraften kannst, dass sie im schlimmsten Fall aufhören.

Einmal pro Woche an einer privaten Musikschule unterrichten, da hast du dann guten Einblick in preis- und vertragspolitik.

Ich hatte vor Jahren den gleichen Kummer und trete heute dank des oben genannten Buches ganz anders auf. Leute die nach “billig“ fragen enttarne ich schon am Telefon und fange erst gar keinen Unterricht an.

Wichtig ist auch eine Umsatzsteuerbefreiung und die Aufnahme in die künstlersozialkasse.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bei meinem Stammkunden damals, die pro Termin bezahlt haben, habe ich durch folgende rechnung umgestellt:

Ein Termin kostete zb 15 euro, wenn man auf Musikschulbedingungen umstellt, was ich vorhatte, hieß das

9 eur mal 38 Termine pro Jahr geteilt durch zwölf, hat man die mickrige monatsgebühr, diese wurde halbjährlich schrittweise erhöht bis ich beim musikschulstandard war.

Neukunden zahlten gleich den Musikschulstandard und es gab kein: “unser nachbar hat aber gesagt..“

Und such dir einen Raum, in dem du unterrichten kannst sodass die Leute langfristig zu dir kommen.

Alles Gute!
 
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Da der Preis von 20€ noch von vor 3-4 Jahren ist, sehe ich kein Problem darin, den Eltern deutlich zu machen, dass die älteren Kinder nun anspruchsvolleres Material spielen und das länger vorzubereiten ist, wodurch dir ein größerer Aufwand entsteht. Gestiegene Lebenshaltungskosten, Erhöhung der Preise im MVV, Inflation etc. kommen dann noch hinzu. Wenn du den Eltern das erklärst, denke ich schon, dass sie Verständnis dafür haben, dass es nun ein paar Euro mehr kostet. Da sie offensichtlich recht zufrieden mit dir sind, bezweifle ich auch, dass sie sich dann gleich einen neuen Lehrer suchen würden.

so habe ich es akzeptiert, aber ich finde es nicht in Ordnung!
Wenn du es akzeptierst, dann signalisierst du den anderen, dass du es eben schon in Ordnung findest. Wenn du damit nicht einverstanden bist, solltest du ihnen das auch sagen, ansonsten bist du die Einzige, die das zu verantworten hat.
 
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Lieber Stuckl, vielen Dank für deine Antwort! Das Buch “Marketing und Management für Musikpädagogen“ ist schon bestellt!
Zu Hause oder abends unterrichten kommt für mich aus familiären Gründen noch gar nicht in Frage, also ich fahre gerne solange die Fahrerei ein bisschen im Preis mitberechnet ist... Dein Preis ist ungefähr das, woran ich dachte... Du sagst 63€/Monat für 30 Minuten, in deinem Raum. Mein Unterricht ist 45 Minuten, beim Schüler, deshalb meinte ich 105€/Monat... Im empfohlenen Buch gibt es bestimmt auch Richtlinien und Empfehlungen für die Preisgestaltung! Finde ich da Informationen über den "Musikschulstandard"? Ich hoffe, dass ich innerhalb von ein paar Jahren mein Geschäft verbessert und aufgebaut habe...
Vielen, lieben Dank nochmal, du hast mir ganz viele tolle Ideen gegeben!

Danke egoldstein! Ich werde deine Formulierung benutzen, dass "die älteren Kinder anspruchsvolleres Material spielen und das länger vorzubereiten ist". Es stimmt, ich sollte mir keine Sorgen machen, dass sie einen neuen Lehrer suchen. Manche sind ehemalige Schüler der musikalischen Früherziehung, manche haben mich schon weiterempfohlen, zwei Geschwisterkinder habe ich auch schon. Ich mache mir vielleicht unnötig zu viele Sorgen. Nun müsste ich mir eher über die Formulierung Gedanken machen...

Weiter gekommen dank eurer Hilfe!
 
Bloß nicht zu viel rechtfertigen. Man kann nach billigem Ermessen erhöhen aufgrund allgemeiner Kostensteigerung. Am besten per Rundbrief oder Rundmail zu einem Zeitpunkt im Herbst bereits jetzt ankündigen und zugleich ein Sonderkündigungsrecht einräumen, das zeigt, dass der Erhöhungsschritt nicht diskutabel ist.

In dem Buch stehen stehen Rechenbeispiele. Du kannst auch mal eine Wochenendfortbildung bei dem Autor Lindemann machen.

Du brauchst Austausch mit Kollegen und könntest Mitglied beim tonkünstlerverband oder im Musikrat (ist der nicht sogar in München?) Werden.

Wenn man zu den Leuten fährt: das berechnen, was man in der Zeit beim Unterrichten verdienen würde. Die haben die Wahl ob sie einen dann noch fahren lassen oder doch lieber selbst fahren.

Die Wertschätzung ist auch eine andre wenn die Schüler zum Lehrer müssen und nicht umgekehrt (wer ist Chef?)

Musikschulstandard ist wie gesagt schön nachzulesen beim mustervertrag privatmusikunterricht, den du googlen kannst.

Städtische Musikschulen sind subventioniert, wenn man als Freiberufler schon deren Preise mitgeht sollte man zumindest nicht auch noch beim Vertrag Kompromisse machen.

Und wer keinen Vertrag sondern einzeltermine weil zahlt wie bei danny lowinsky einen Euro pro Minute. Flxibilität kostet nämlich!

Unsere Auftraggeber haben größzenteils 13. Monatsgehalt, Erfolgsprämie, Weihnachtszeit und und und. Das ist bei uns längst alles nicht eingepreist. Aber wie gesagt, nicht rechtfertigen gegenüber Kunden. Die bekommen guten Unterricht und der kostet gut was.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Jetzt hat mir eine Mama noch das Geschwisterkind angehängt; sie meinte, ich könne mit der Großen 30 Minuten Klavier lernen, und anschliessend mit dem Kleinen 15 Minuten, das macht 45 Minuten, für 20€. Schon ein bisschen frech, a

Das ist nur frech. Mehr Minuten, gleicher Preis. Beim nächsten mal ablehnen und sagen: ich überlege mir was.

Nach drei / vier Jahren ist eine Preiserhöhung ohne lange Begründung gerechtfertigt.
 
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Das alte Dilemma für Freischaffende: Wenn die Preis in Mü bei 30,- anfangen (ist hier ähnlich) solltest Du Dir über den Wegfall von Kunden keine Sorgen machen. An deiner Stelle würde ich mich auch nicht lange rechtfertigen, du bekommst kein Urlaubsgeld etc.
Die (studierte) Lehrerin meiner Töchter verlangt und bekommt 33 E die 45 Min, Anfahrtszeiten nicht einberechnet. Das ist zwar ein Haufen Geld bei zwei Töchtern jeden Monat, aber da ich weiß, dass selbst diese 33 Euro eher knapp kalkuliert sind, zahle ich es ohne Murren.
 
Kein Urlaubsgeld etc, daher langfristig auf Monatsgebühren per Dauerauftrag umstellen, damit die zahlende Seite sieht, was man monatlich davon hat / nicht hat.

Freischaffender: eh schon hohes Berufsrisiko, daher Unterrichtsvertrag und Monatsgebühren als nicht verhandelbare Minimalforderung, nicht mehr und nicht weniger.

Such dir noch was zum Ausgleich. Zum Beispiel eine Sängerin / Sänger, mit denen du Auftritte bei Trauungen oder ähnliches absolvierst, das wird auch gut bezahlt.

Ich spiel auch ab und zu Hintergrundmusik piano bei den Feiern.
 
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Ich kann allen Antworten nur komplett zustimmen. Für 20$ machst du das wenn du alles kalkulierst quasi umsonst! Und dann noch die Fahrerei.... Selbst in den MusikSchulen sollte man als Honorkraft auf 28$ bestehen (stunde). Ich kenne das Problem hier on Hd/ma, da viele Studenten zu billig unterrichten.
 
Ich kann allen Antworten nur komplett zustimmen. Für 20$ machst du das wenn du alles kalkulierst quasi umsonst! Und dann noch die Fahrerei.... Selbst in den MusikSchulen sollte man als Honorkraft auf 28$ bestehen (stunde). Ich kenne das Problem hier on Hd/ma, da viele Studenten zu billig unterrichten.
Also ich Zahle Pauschal 52€ per Monat, das für 1x 30min in der Wochen, in den Schulferien ist Kein Unterricht.
Und das mit eigener Anfahrt. Das in Ostwestphalen. Für München denke ich reicht das noch nicht mal. Da da
die Lebenshaltungskosten wesendlich höher sind.
Musikunterricht ist einzelunterricht, und dementsprechend kostet das auch. Bei der Autowekstatt kostet
die Stunde wesendlich weniger, und die Mechaniker haben nicht dafür Studiert.

Michael
 
Liegt zwar schon ein wenig zurück, aber meine Erfahrungen bei Nachhilfe und ähnlichen Jobs war, dass wenn ich fest aufgetreten bin und der Preis einfach "mein Preis" und unverhandelbar war, dann gab es die wenigsten Probleme. Natürlich ist man dann auch den ein oder anderen Job los, aber zu gefühlt 95% waren das Jobs, die man eh nicht machen wollte. Wer nicht bereit ist für gute Arbeit angemessenes Geld zu zahlen ist oft auch kein angenehmer Handels/Vertragspartner.
 
Hallo,

mein Gitarrenlehrer verlangt 23,- EUR pro 45 Minuten. In der Ferienzeit wird nicht unterrichtet, aber weitergezahlt. Sind also 29,90 EUR effektiv pro 45 Minuten. Ich fand das akzeptabel.

Ich zahle 92 EUR pauschal im Monat fuer 4 Unterrichtseinheiten a 45 Minuten.
(Wer lust hat, kann sich die Differenz zu meinen Gunsten mal ausrechnen, ich komme auf 7.67 EUR pro Monat, denn manche Monate haben ja 5 Unterrichtseinheiten.)

Generell sind Preiserhoehungen schwierig zu kommunizieren. Weswegen viele "studentische Lehrer" anfangs versuchen, mit Dumpingpreisen auf den Markt zu draengen, z.B. mit 10 EUR
pro Stunde oder so...

Meine Maxime als Unternehmer war stets: "Ich arbeite lieber eine Stunde fuer 50 EUR als 5 Stunden fuer 10 EUR!" Der Satz mag banal klingen, denk aber mal drueber nach.
Daher habe ich mich dafuer entschieden, hohe Stundensaetze zu verlangen, von Beginn meiner Selbstaendigkeit an. Man mag weniger Auftraege bekommen, aber ich brauche
auch nur ein Fuenftel an Auftraegen um auf das gleiche Ergebnis zu kommen. Man hat mehr Zeit, liefert bessere Qualitaet, usw ...

Du solltest moderate Erhoehungen bei Deinen Bestandskunden anmelden, so dass diese auch Zeit haben darauf zu reagieren. Denke Dir ein gute Begruendung aus (gestiegene
Lebenshaltungskosten, etc...), die meisten werden Verstandnis dafuer haben.

Fuer Neukunden sofort neue Stundensaetze verlangen. Stundensaetze und AGB sollte man z.B. auf einer Website kommunizieren, bzw. bei Vetragsabschluss unterzeichnen lassen.

VG
Jacky
 
Langfristig die Umstellung auf monatliche Gebühren (mustervertrag nach verdi kannst du googlen)
Ich wäre an dem Punkt etwas vorsichtig.
Es gibt durchaus Leute, die deshalb die Musikschule hassen, weil es dort Monatsgebühren gibt und in den Ferien, wenn mal etwas mehr Zeit zum Musizieren da ist, es plötzlich trotz Bezahlung keinen Unterricht gibt.
Ich persönlich würde dir die Preiserhöhung weniger übel nehmen als die Umstellung auf den Musikschulmodus, deshalb bin ich doch gerade NICHT in der Musikschule sondern bei einer Privatperson.
Du kannst natürlich eine Art Mindeststundenzahl im Jahr absprechen o.ä., damit jemand nicht dauernd blau macht, aber etwas mehr Flexiblilität wie die Musikschule ist auch ein Mehrwert für den Schüler.
 
Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass alles was nicht unter Monatsbetrag lief leider nicht ernst genommen wurde seitens der Schüler. Da wird dann dauernd abgesagt, irgendwann kam ich auf den Trichter, dann trotzdem zahlen zu lassen, was dann wieder vergessen wurde...
Man muss dem Kunden halt klar machen, dass sich der monatliche Tarif nicht auf 4 Einheiten pro Monat ausrechnen lässt, sondern als Betrag von 39 Einheiten (oder wieviele Schulwochen halt sind) pro Jahr als Abschlag. Denn genau das ist es: du hast für jeden Schüler Vorbereitungszeit außerhalb der Unterrichtszeiten, musst Material beschaffen und vielleicht noch Vorspiele organisieren. Dann Dienste wie Saitenwechsel oder anderes macht man dann auch gern. Also sehe ich den Betrag von X Euro im Monat nicht explizit auf die Stunden angerechnet, sondern man bezahlt für das Gesamtpaket.
 
Weiterhin würde ich auch eines nicht außenvor lassen:
Mein Gitarrenlehrer erhöht den Unterrichtspreis jedes Jahr zum 1.1. um 1€ auf Grund von Inflation.
 
wie sagt der Volksmund so schön: "Was nichts kostet, das taugt auch nichts".
Für € 20 / Stunde würde ich nicht mal aus dem Bett steigen.
 
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wie sagt der Volksmund so schön: "Was nichts kostet, das taugt auch nichts".
Für € 20 / Stunde würde ich nicht mal aus dem Bett steigen.

vor allen Dingen nicht, wenn man nebenbei noch einen richtigen Vollzeit Job hat.

Ich gebe zwar keinen Musikunterricht, arbeite aber nebenbei als Dozent an einer privaten Hochschule. Das Honorar habe ich selber ausgehandelt - nun gibt es einen Euro pro Minute.
 
Hmm.... wenn man als Freiberufler (bin nicht so ganz sicher, ob das eine gewerbliche Tätigkeit ist) von so einem Job leben will, muss man ganz andere Kurse anbieten. Steuern, Krankenkasse, Altersvorsorge, Wohnung und Lebensunterhalt wollen ja auch bezahlt werden. Überlegt mal, was der Kfz-Mechaniker oder der Elektriker oder Maler pro Stunde auf die Rechnung schreibt. Unter 50 € geht da gar nix mehr heute. Und diese Damen und Herren haben nicht jahrelang studiert, sondern in der Regel 3 Jahre Berufsausbildung in einem Betrieb gemacht. Man kann sich nicht dauerhaft, jedenfalls nicht, wenn das ein Beruf sein soll, so extrem unter Wert verkaufen.

Warum bei Lehrern jeglicher Coleur eine Stunde nur 45 Minuten hat, erschliesst sich mir aber auch nicht.

Fazit: Wenn man davon dauerhaft leben will, braucht man als selbstständiger Musiklehrer Minimum 50.000,-- € /brutto im Jahr (Umsatzsteuer mal aussen vor). Ob man das als One-Man-(Woman)-Show hinbekommt...... ich bin da eher skeptisch.

Keep on rockin
 
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Mit Handaufhalten hat es die deutsche Geiz-ist-geil und Sparbrötchengesellschaft nur leider nicht mehr so... außer es sind die eigenen Hände :)
 
Hi,

ich habe das ab einem Gewissen Punkt so gehandhabt, dass ich mich hingesetzt und meine Preise für mich ganz klar durchgerechnet habe. Wieviel will/muss ich pro Stunde verdienen, wie viele Pausen will ich einbauen, wie lange soll der Unterricht dauern usw. Dann habe ich erstmal meinen Preis für eine Unterrichtseinheit (in meinem Fall, wie bei vielen, sind es 45min). Wer monatlich bezahlen will, zahlt den Einzelpreis mal 36 (bei mir sind es 36 Stunden im Jahr, kein Unterricht in den Ferien) geteilt durch 12 (Monate). Dann noch ein bissl Rabatt für die monatliche Bezahlung mit Dauerauftrag (weil ich mit dem Geld leichter rechnen kann und es für mich natürlich noch diverse andere Vorteile bietet) und gut ist. Letztendlich kann sich dann jeder selbst überlegen, was für ihn/sie besser passt (Eltern zahlen für ihre Kinder gerne monatlich, erwachsene Schüler die nicht an Ferien gebunden sind, zahlen einfach jede Stunde einzeln und gut ist). Wenn ich nach Hause fahren soll, sind das hier im Landkreis pauschal 10€ pro Stunde Aufschlag, sowohl bei der stündlichen als dadurch auch bei der monatlichen Bezahlung.
Nachdem das alles ziemlich schlüssig durchgerechnet ist (und ich kann das auch am Telefon jedem der es hören will auf Komando vorrechnen), habe ich das bei Neuanmeldungen ausschließlich immer genau so gehandhabt. Zu den alten Schülern kann man gehen und erklären, dass mittlerweile (für Neuanmeldungen) der Preis auf soundsoviel Euro gestiegen ist. Auf Grund der langen Zusammenarbeit gibt's natürlich einen Rabatt, aber der Preis von vor x Jahren ist einfach nicht mehr tragbar (man kann auch einen Kompromiss finden, z.B. der alte Preis, aber kein Hausbesuch mehr oder so, da darf jeder selbst kreativ sein).
Soviel von meiner Seite aus, hoffe das hat ein wenig geholfen :great:.

Viele Grüße
:hat:
 
Man muss dann auch einfach viele neue Kunden finden die das akzeptieren, Stammkunden stellen sich da oft zu asi an wenn es um Umstellung geht.

Nur Mut.

Und wer die Flexibilität will der zahlt für Flexibilität, wo kommen wir sonst hin?
Was ist das sonst für eine Wertschätzung des Lehrers.

Aus nichtigsten Gründen wird abgesagt, wenn man Flexibilität anbietet, meine Erfahrung.

In einer Ausbildung muss man sich beidseitig Mühe geben, wenn man es ernst meint.
 

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