Nein, die Zeichnung beschreibt eine Phasenmodulation.
Natürlich wird moduliert, nämlich der Sägezahn mit dem Rechteck.
Sorry - nein. Wenn im Sinne der Phasenmodulation der Rechteck den Sägezahn modulieren würde (ich nehme an "oben" beim Rechteck soll 180° und "unten" 0° bedeuten, dann sähe dein Bild so aus:
Resultat wäre ein Sägezahn mit halber Amplitude (+ DC-Offset) und doppelter Frequenz.
Ich empfehle dazu auch den entsprechenden
Wikipedia-Artikel, die dortige Grafik der Modulation zweier um 180° zueinander gedrehten Sinuswellen zeigt sehr anschaulich die Veränderung der Wellenform.
Glaub mir, den Artikel kenne ich - und er ist leider für den Anwendungsfall eines Synthesizers, der mittels der technisch einfacheren Phasenmodulation so zu klingen wie ein echter FM-Synthesizer, denkbar ungeeignet zum Verständnis. In dem Artikel geht es letztlich um die Modulation digitaler Daten auf ein Trägersignal - außerhalb der Musik eigentlich der einzig sinnvolle Anwendungszweck.
Und an deinem Verständis des Phasenbegriffs (oder aber der Art das zu beschreiben) solltest du arbeiten, wenn du dich mit dem Thema FM/VPM auseinandersetzen willst: "gedreht" wird da gar nichts. Das ist ein auch bei "Mischpultlern" landläufig vorhandenes Missverständnis, dass eine Polaritätsumkehr irgendwas mit "180° Phase" zu tun hat. Das ergibt
ausnahmsweise bei einem reinen Sinus (oder anderen symmetrischen Welleformen) und auch da nur genau beim Spezialfall 180° das gleiche Bild - für andere Signale (bspw. ein Sägezahn) und/oder andere Phasenlagen ist das ein himmelweiter Unterschied.
Weiter oben schreibst du:
Die Dreickwelle (rot) wird mit einer gleichfrequenten Rechteckwelle (blau) moduliert. Die daraus resultierende Welle entspricht dem Durchschnitt beider Wellen, es entsteht also eine Mischung aus beiden (violett).
Dass bei der Phasenmodulation eine Mischung (zumindest so wie von dir dargestellt) entsteht, ist falsch. Selbst wenn wir annehmen, dass es in deinem Beispiel (zufällig) so wäre, dass Mischung und PM das gleiche Signal ergeben (was nicht so ist, s.o.), dann wäre das eben auch nur in diesem einen und vielleicht einer Handvoll anderer Fälle so - als allgemeine Aussage kann man das nicht so stehen lassen.
Mit einer FM (und letztlich auch mit der PM) erzeugt man vielmehr
Seitenbänder, noch am ehesten vergleichbar mit einer Multiplikation der Signale. Das ist der Trick, warum FM beim UKW-Runkfunk so gut funktioniert - man multipliziert das Signal mit der Trägerfrequenz auf a) die doppelte und b) 0 (oder eine Zwischenfrequenz) runter und kann dann mit einem simplen Bandpass 20Hz...20kHz das Audiosignal in hoher Qualität zurückgewinnen (und Amplitudenschwankungen bleiben im Gegensatz zu AM außen vor).
Glaube mir - mein erster Synthesizer überhaupt war direkt ein DX7 (I). So habe ich Synthese gelernt, und das ist bei diesem Parametergrab wahrlich nicht leicht.