Hallo Jürgen,
danke erst einmal für das Zugeständnis, dass ich das ganze professionell sehe.
Allerdings sehe ich das ein wenig anders. Die LTE Mittenlücke ist für 1-2 Strecken ohne besondere Anfordernisse ok. Man muss eben mit Störungen rechnen, wenn jedes Handy mit LTE im Publikum rumfunkt. Ich frage mich sowieso was das soll, denn bei einem Konzert oder Vortrag muss dass Handy ja nicht an sein, anyway.
Die Bandbreite innerhalb der Mittenlücke ist klein und damit ist auch die Schaltbandbreite der Funke klein. Das heißt im Umkehrschluß, dass nur wenige Kanäle genutzt werden können und man nur schwer eine Ausweichmöglichkeit bei Störungen hat. Der Anwender steht also bei Störsignalen erst mal im Regen. Auch wird dies dem Nutzer meiner Meinung nach nicht wirklich ausreichend kommuniziert.
Die höheren Frequenzbereich (GHz Bereich) sind ebenso funktechnisch labil, denn die Dämpfung durch das Publikum und die Ausbreitung der Funkwellen obliegen der Physik und daher ist hier Sichtverbindung maßgeblich. Auch dies wird nicht immer ausreichend kommuniziert und der Anwender wundert sich dann, wenn die Strecke abreißt, sobald man aus dem Sichtfeld des Empfängers kommt oder mal im Publikum herumgeht. Ich hatte diesbezüglich schon ein paar nette Erlebnisse, so dass beim Soundcheck alles gut war und bei der VA dann die Strecke immer wieder mal ausgesetzt hat.
Für mich ist der Bereich um 1.8 GHz noch tragbar und durch die höhere Frequenz bei ähnlicher Schaltbandbreite hat man auch ein wenig mehr Abstand zu den Nachbarbändern. Bei 2.4 GHz reden wir ja auch in der Regel um WLAN und digitale Übertragung. Hier kommen dann noch Latenzzeiten (ob der A/D Wandlung) hinzu und Ärger, wenn viel WLAN im Raum ist.
Letztendlich sind diese Bereich alles Notlösungen und eben nur für Anwendungen geeignet, welche keinen professionellen Anspruch haben. Da gebe ich dir zu 100% recht. Diese (die prof. Anwendung) sehe ich hier schon, denn wenn jemand 1k€ pro Strecke investieren möchte dann ist das sicher kein Hobby mehr. Daher ist der Anmelde- und Gebührenpflichtige Bereich die bessere Wahl. Allein schon, wenn man aufrüsten möchte und eben auch wegen den physikalischen Gegebenheiten (Beugung/Reflexion/Dämpfung).
Es muss also bei jedem Ortswechsel neu gescannt werden ob ein DVB-T Kanal belegt ist.
Naja, bei einer Kiste um 1k€ ist in jedem Fall ein Scanner integriert, welchen man dann auch nutzen sollte. Damit lässt sich wohl in 99% der Fälle ein Ausweichkanal finden, oder?