Streit in Band: Gibt es Regeln für einen Tonartwechsel?

  • Ersteller Hexenkröte
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Ein Segen dass sich die Beatles nicht um Kompositionsregeln geschert haben.

Das haben sie wohl! Natürlich haben sie diese nicht aus einem Buch geholt, sondern sie haben gecovert, was das Zeug hält, sich mit verschieden Stilrichtungen (Rock-'n'-Roll, Blues, Folk) auseinandergesetzt und diese sowie deren Gesetzmäßigkeiten verinnerlicht.
(Im Rock müssen natürlich keine Quintparallelen beachten werden, da gelten andere Gesetze.)

Dann sind sie allmählich dazu übergegangen, eigene Stücke zu schreiben und haben dabei Elemente aus verschiedenen Stilrichtungen vereinigt. Näheres dazu habe ich hier genauer beschrieben:
https://www.musiker-board.de/threads/harmonik-in-der-rockmusik.528302/page-3#post-6437894
Da wurde auch die Harmonik von "Hey Joe" erklärt.

Die Beatles waren außerordentlich kreativ, doch selbstverständlich ist ihr Stil (bzw. ihre Stilrichtungen) durch Gesetzmäßigkeiten gekennzeichnet.

kann leider nicht mehr lange spielen, ohne Schmerzen zu bekommen und habe auch kein Gefühl und keine Kraft mehr im Zeigefinger, welches gerade dem Greifen von Barreegriffen nicht sehr dienlich ist, sowie im Mittelfinger.

Wenn ich Dich richtig verstehe, so warst du bisher die einzige Gitarristin und Du kannst die Barrée-Griffe in Fis-Dur auf Dauer nicht ohne Schmerzen spielen?

Das könnte ja jetzt Mr.Guitar erledigen und ihr könntet den Song mit der Ganzton-Rückung von Janis Joplin (transponiert) spielen. Ich sehe keinen Grund, warum eine Rückung um eine Kleinterz, die aus der Not geboren war, bei diesem Song besser sein soll; und die Halbtonrückung, die Mr.Guitar favorisierte, ist einfach zu abgedroschen. Letztere könnte auch an Bohlen oder Schlager erinnern...
Jeder darf meine Songs so spielen wie er will. Das gleiche mach ich mit anderer Leute Songs auch. ;)
Na, werden Deine Songs so häufig von anderen "bearbeitet", wie die, welche Du selbst "bearbeitest"? :rock:
Je mehr Geld dabei im Spiel ist, desto eher wirst Du mit Anwälten zu tun haben, falls Du keine Erlaubnis vom Urheber oder dessen Vertreter hast:
Das neue Arrangement eines Musikwerkes ist stets abhängige Bearbeitung nach § 3 UrhG oder – bei fehlender Schöpfungshöhe des Arrangements – eine abhängige andere Umgestaltung im Sinne von § 23 UrhG. In beiden Fällen ist die Einwilligung des Originalkomponisten erforderlich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Arrangement#Rechtsfragen

Viele Grüße
Klaus
 
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Na, werden Deine Songs so häufig von anderen "bearbeitet", wie die, welche Du selbst "bearbeitest"? :rock:
Je mehr Geld dabei im Spiel ist, desto eher wirst Du mit Anwälten zu tun haben, falls Du keine Erlaubnis vom Urheber oder dessen Vertreter hast:

Was ich mit einer Westerngitarre am Lagerfeuer mache, hat noch keinen gestört. Was wir live bei Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen gespielt haben, haben die Veranstalter über GEMA abgerechnet. Die bislang fünf Covers, die ich auf CDs veröffentlicht habe, haben die Autoren (Dave Sharp, Terry Taylor, Steve Rowe) persönlich genehmigt. :)

Einige meiner Songs sind in Frankfurt und Umgebung gelegentlich in Gottesdiensten gespielt worden. Eine auf CD veröffentlichte Coverversion von einem meiner Songs habe ich genehmigt - klingt erfreulicherweise völlig anders als mein Original, das finde ich gut. :)

Alex
 
Also ich geb dem neuen Gitarristen mal recht :D

... auch wenn er theoretisch nicht so firm war, das zu begründen - und wahrscheinlich war gemeint - er wollte mit F-Dur beginnen, um dann auf G-Dur zu wechseln. Es kommt dann natürlich schlecht, zur Argumentationshilfe "bei einem Freund anrufen zu wollen"

Der Sprung um eine kleine Terz nach oben ist harmonisch verunglückt, weil dann missverständlich ist, ob der neue Akkord, also die gedachte neue Tonika als
a) Parallelklang der Tonika
b) tertiäre Subdominante
verstanden werden soll. In keinem Fall etabliert man dabei eine neue Tonika.

Der Ganztonsprung nach oben erzeugt zunächst neue Funktionen, die noch als Zwischendominanten zur alten Tonika verstanden werden. Mit passenden Akkordfolgen (die eine mehr oder weniger formale Kadenz beinhalten) wird dann die neue Tonika gefestigt. Das geht auch intuitiv; man benötigt dazu keine planvolle Modulation.

Also vertragt euch...

Nachtrag: Dass in der Popmusik ( im speziellen Fall bei den Beatles) die Harmonielehre "nicht beachtet wird" - das ist natürlich ein Witz. Selbstverständlich wird die Harmonik beachtet - sonst wäre es keine Popmusik und wir hätten evtl. "Avantgarde".
 
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Im hier diskutierten Fall würde sich die Frage stellen, warum eine Rückung um eine Kleinterz nach oben vorgenommen wurde.
War es kompositorische Absicht? Welche? Gefällt es wirlich so besser als die Ganztonrückung?
genau die frage stellt sich eben nicht - es wurde so gemacht, und es klingt gut. das "warum" ist irrelevant.


auch wenn er theoretisch nicht so firm war, das zu begründen - und wahrscheinlich war gemeint - er wollte mit F-Dur beginnen, um dann auf G-Dur zu wechseln.
das wurde weiter oben schon geklärt


Der Sprung um eine kleine Terz nach oben ist harmonisch verunglückt, weil dann missverständlich ist, ob der neue Akkord, also die gedachte neue Tonika als
a) Parallelklang der Tonika
b) tertiäre Subdominante
verstanden werden soll. In keinem Fall etabliert man dabei eine neue Tonika.

... Das geht auch intuitiv; man benötigt dazu keine planvolle Modulation.
jetzt wird's konfus - theoretisch basiert oder intuitiv? Und wenn das intuitive so klingt, wie man es wünscht - warum dann noch theoretisch argumentieren? und wer sagt, ob etwas verunglückt ist?

Und zum thema regeln, beatles etc. - sebstverständlich haben die regeln gebrochen, kreativ ausgelegt und sich nicht sklavisch daran gehalten.
ich frage mich, was die jungs gesagt hätten, wenn ich denen erklärt hätte, dass dieses und jenes zwar gut klingt, aber nicht im einklang mit den gängigen regeln steht und deshalb so nicht gespielt werden kann.

hat sich noch nie jemand gefragt, warum george martin so viele graue haare hatte?
 
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Und zum thema regeln, beatles etc. - sebstverständlich haben die regeln gebrochen, ...

Da dies immer wieder (auch in diesem Forum hier) behauptet wird, wäre ich jedem, der mir dafür ein konkretes Klangbeispiel nenen könnte, immens dankbar. Interessiert mich wirklich.
Wie jeder andere habe ich natürlich auch Beatles-Musik gehört ... aber mir ist da nie etwas aufgefallen, daß auch nur im entferntesten die "Regeln" - oder auch nur die Gepflogenheiten - der Harmonielehre verletzen würde ...

Thomas
 
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jetzt wird's konfus - theoretisch basiert oder intuitiv? Und wenn das intuitive so klingt, wie man es wünscht - warum dann noch theoretisch argumentieren? und wer sagt, ob etwas verunglückt ist?

Bitte genau lesen. Ich hatte es erklärt: Weil beim Quintensprung nach oben um zwei Schritte zunächst IIm und VIm zu II und VI werden, welche problemlos als Doppeldominante und Tert. Dominante in der Ausgangstonart gehört werden. Zugleich steht aber nun VI als Dominante der neuen Tonart zur Verfügung. Das beinhaltet eo ipso eine diatonische Modulation - man muss die Akkorde nur verwenden!

Und zum thema regeln, beatles etc. - sebstverständlich haben die regeln gebrochen, kreativ ausgelegt und sich nicht sklavisch daran gehalten.

Dann mal rüber mit einem einzigen (!) Beispiel, bei dem die Beatles "die Regeln gebrochen haben". Ich wette, ich erkläre dir in 5 Minuten , klaus und turko evtl. in 1 Minute, dass da keine Regeln harmonisch gebrochen wurden. Ich würde das mit der Klassischen Harmonielehre machen, klaus und turko würden evtl. Jazz- oder Blues-Harmonik hinzunehmen. Selbstverständlich würden wir die verwendeten Harmonieregeln konkret benennen.
 
Dann mal rüber mit einem einzigen (!) Beispiel, bei dem die Beatles "die Regeln gebrochen haben".

Mixolydisch in der popmusik?
indische sitar? bläser? streicher?
was sind das für tonarten in penny lane?
vermischen von dur und moll?
yesterday - wieviele takte hat die strophe?
Lucy in the sky with diamonds oder we can work it out - was ist das für ein takt?
 
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Hallo in die muntere Runde,

... Der Sprung um eine kleine Terz nach oben ist harmonisch verunglückt... In keinem Fall etabliert man dabei eine neue Tonika.

ich denke, wir sind hier an einem interessanten Punkt angekommen.
Die Wahrnehmung ist meines Erachtens völlig unterschiedlich, wenn man die Melodie an dieser Stelle betrachtet oder nicht.

Ohne Melodie, nur mit Akkorden, gehe ich mit RMACD konform: Spiele ich in einem Tonika-Dominant-Konstrukt und gehe dann eine kleine Terz höher, wird ohne weiteres tatsächlich keine neue Tonika draus.

Aber wenn man - wie in diesem Falle hier - eine klare Melodie hat, ist es für mich genau andersherum.
Sowohl den Gesang als auch die Sologitarre zähle ich hier zu "Melodie".
Die klare Melodie zwingt mich augenblicklich, die neue Harmonie als neue Tonika wahrzunehmen.
Das geht u.U. innerhalb einer Sekunde und ich kann mich dann allenfalls daran erinnern, daß es vorher mal in einer anderen Tonart war.

Es kommt da auf die "Überzeugungskraft" der Melodie an. Was man natürlich nicht gut in Regeln fassen kann.

Ein Wechsel von E nach G wäre für mich an dieser Stelle zwar etwas schroffer als der originale Ganztonsprung, aber auch so würde ich ziemlich schnell mit dieser neuen Tonika weiterhören.
Und offensichtlich geht's der Band ähnlich.

... wobei ich trotzdem den Ganzton-Schritt bevorzugen würde ...

der Omnimusicus
 
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Mixolydisch ... vermischen von dur und moll? ... wieviele takte hat die strophe?

... ich glaube, Du unterschätzst die Leistungsfähigkeit der klassischen Harmonielehre ein wenig ;)
Schon in der Renaissance war vieles möglich, im 19. Jahrhundert noch mehr und letztlich hat sich auch die moderne Popmusik historisch entwickelt.

Allein schon Carlo Gesualdo (1566-1613) hat schräge Sachen erzeugt, die heute noch anspruchsvoll sind zum Analysieren.
Kleines Beispiel:
Klar, das ist schon extrem, aber sowas gibt's schon seit vielen Jahrhunderten.
Nirgendwo steht, daß ein Stück in ionischem Dur zu stehen hat ...

der Omnimusicus
 
jetzt wird's albern.
nirgendwo steht, dass meine cover-version von bobby mcgee nicht von X auf Y wechseln darf.
 
Mixolydisch in der popmusik?

Gibt´s wohl unzählige Male. Vor allem, wenn man in Richtung Irland oder USA (Country&Western) schaut. Auch, wenn ich Dir jetzt keine konkreten Titel nennen kann, da ich da nicht so daheim bin.

indische sitar? bläser? streicher?

Als ob es zuvor keine Bläser und keine Streicher in der Unterhaltungsmusik gegeben hätte.
Zugegeben, die Sitar ist womöglich eine Innovation. Sie verstößt aber gegen keine Regeln, und das war ja der Ausgangspunkt der ganzen Debatte.

Ich bin der erste, der unterschreibt, daß die Beatles unheimlich kreativ und originell in jeder Hinsicht waren. Deswegen hört man sie ja - noch immer - so gerne.
Aber einen Bruch irgendwelcher Regeln (wie auch immer man die definieren mag) kann ich nicht erkennen.

was sind das für tonarten in penny lane?

H-Dur und A-Dur. Zur Modulation wird H-Dur vermollt, und als MI-Akkord gedeutet, was dann nach A-Dur führt.

Originell. Und schön. JA. Aber keine Revolution weit und breit ..

vermischen von dur und moll?

Das nennt sich in den meisten Fällen Modal Interchange, und ist auch nicht verboten. Nicht einmal geächtet ...

yesterday - wieviele takte hat die strophe?

7. Warum ?

Lucy in the sky with diamonds oder we can work it out - was ist das für ein takt?

Lucy: 6/8, der dann auf 4/4 wechselt.
We can work it out: Das nennt man 4/4. Daran ändern auch die Halben-Triolen nichts, die gelegentlich eingestreut werden.

Alles in allem: Alles sehr originell und geschmackvoll. Aber jedes für sich keine weltbewegende Neuerung oder gar ein Regelbruch irgendwelcher Natur.

Thomas
 
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Mixolydisch in der popmusik?

Ach Herrjeh, die Absenkung der VII. Stufe
Canon in D .... Pachelbel ... prototypisch für Popmusik ... da wird auch 7 zu b7 tiefalteriert.

was sind das für tonarten in penny lane?

Sowas von H-Dur, mit glasklarer Dominante und immer wieder schön über die Dom. zurück zur Tonika
... ganz klassisch!

Die Verwendung von b7 , sowie der Töne #9 bzw b3 und b6 kannst du locker bei Beethoven(*) (und Schubert) finden - diese Absenkungen etablieren in der Regel keine neuen harmonischen Funktionen, sondern reichern den Sound an.

(*) Beethoven nutzt bVII auch im Dur-Kontext gerne, ebenso I7 , also ebenfalls mit Ton b7.

EDIT @ turko: Woran machst du bei Penny-Lane die Modulation nach A-Dur fest? (Man braucht keine, die SS funktioniert auch "so", siehe Waldsteinsonate Takt 4: da wird mit B(b) fortgesetzt, die Tonart ist aber C-Dur)
 
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Ich hoffe, es ist nicht schlimm, das ich nun so eine lange Diskusion ausgelöst habe. Aber ich finde es total interessant, die Beiträge hier zu lesen und daraus auch echt viel zu lernen.

Falls es nun euch widerum interessiert, so möchte ich euch nicht vorenthalten, wie die Probe gestern war, auch wenn es mit dem Thema nun irgendwie nichts mehr zu tun hat:

Unser Mr. Guitar, nachdem er ja Montag noch recht "flauschig" war, kam schon mit sehr angespannten Gesichtszügen zur Probe. Da wir im Mai einen Auftritt haben, haben wir abgesprochen, die 13 Stücke, die wir vortragen werden, in der Reihenfolge wie wir sie spielen wollen, nun zu proben und bei Fehlern sofort einzugreifen und diese solange üben bis sie sitzen.

1. Lied lief gut. 2. Lied war Bobby McGee. Wir haben es auf die alte Weise gespielt und bei dem Tonartwechsel hat er schmerzlich für alle sichtbar sein Gesicht verzogen. Ich fragte ihn, ob es ihm gut ginge. Ja, ja, geht schon. Okay, sagte ich, lass es uns mal in deiner Version spielen. Mach es ganz allein, ich lass meine Gitarre stehen und singe nur....ein Strahlen in seinem Gesicht. Tonartwechsel kommt....F, nicht Fis....schmerzverzerrtes Gesicht.....bei allen! Er dann so: joooo...klingt irgendwie voll Scheiße. Laßt uns mal Pause machen (nach dem 2. Lied!?!!) Wir saßen dann und es ging von vorne los. Ja, aber die Regeln und der und der sagt, bla, bla, bla! Wir haben ihn dann gefragt, was diese Regeln bringen, wenn es nicht gut klingt, zumal ja sein "richtiges" F auch nicht richtig war.
Ich habe dann das ein oder andere von euch zitiert. Da wir im Proberaum auch Internet haben, konnte er es sogar lesen. (er hat es nur kopfschüttelnd überflogen)
Jeder Beitrag, der in die Richtung geht "erlaubt ist, was Spaß macht" ist seiner Meinung nach von dummen Schuljungen, die sich ihre Freizeit mit Wichtigmacherei im Internet vertreiben......naja, es kamen noch mehr dumme Sprüche.
Lange Rede kurzer Sinn: Wir haben 4 Wochen vor unserem Auftritt keinen Leadgitaristen....

Irgendwie kann ich über den Typ nur noch schmunzeln.......


Ich danke euch vielmals für die Zeit, die ihr in meine Frage investiert habt.
Es hat mir wirklich geholfen und wir werden tatsächlich, wenn wir noch mal etwas covern, auf mehr Feinheiten achten.....solange es uns Spaß macht ;-)


Viele Grüße

Thea
 
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Leute Leute, macht euch doch mal locker :D

Ich glaube nicht, dass die Beatles (oder viele andere auch...), wie hier suggeriert wird, zusammen gesessen sind und überlegt haben was musiktheoretisch möglich ist und dann da drauf hin komponiert haben - die haben einfach ausprobiert bis was rauskam was gut klingt... machen wir doch alle so - musiktheoretisch interessiert uns dann ja oft nur noch im Nachhinein WIESO es gut klingt...

Und da findet man zu so ziemlich jeder Akkordfolge eine Regel die besagt warum das funktioniert. Und gbit es keine, wird halt eine neue Regel erstellt :D
ja, oder warum sonst gibt es die klassische, die Jazz- und die Pop-Harmonielehre....? ;-)

Also kurzum: Ich würde behaupten, die meisten "alten Recken" im Pop/Rock-Bereich, die Musikgeschichte geschrieben haben scherten sich einen Teufel um die Theorie und haben nur unbewusst irgendwelchen Gesetzmäßigkeiten gefolgt.

Um mal was zum ursprünglichen Thema "Bobby Mc Gee" beizusteuern: Ich mach viel Musik mit Bläsern zusammen und da muss leider Gottes auch viel transponiert werden... manchmal auch so dass es auf der Gitarre gar nicht mehr klingt... aber bei Tonartwechseln behalten wir eigentlich immer den Intervall des Tonartwechsels bei, einfach weil das halt so irgendwie zum Song gehört.

Klar, ihr müsst irgendwo im Bereich E-G spielen damit es noch singbar bleibt und F# will man vielleicht aus spielerischer Sicht vermeiden. Aber vllt wäre ein Kompromiss (auch für den neuen, wobei ICH würd den nach dieser Vorstellung nicht wollen...) dass man den Song mit F anfängt und den Tonartwechsel auf G macht? Da dürfte musiktheoretisch keiner was zu meckern haben und beiden Tonarten haben nur jeweils 1 Vorzeichen und die Akkorde F und Bb lassen sich auch mit offenen Saiten und Mini-Barre auf der Gitarre spielen (F: x03211, Bb: xx0331, wobei hier der Bass das Bb als Grundton liefern müsste)

So und nun habt euch alle wieder lieb ;-) :engel:
 
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Okay, Hexenkröte,
dann hat das Ganze ja zu einer Klärung beigetragen und das ist etwas, was bei sich abzeichnenden unterschiedlichen Herangehensweisen an die Musik und eine gewisse Debatten- und Entscheidungskultur in einer Band schon ne ganze Menge.

Klar habt Ihr jetzt ein Problem in Bezug auf den Auftritt - aber ansonsten hättet Ihr ein dauerhaftes Problem ...

Wünsche Euch einen schnellen Fund, was die Gitarren-Besetzung angeht, und ansonsten auch alles Gute für das Gedeihen der Band!

herzliche grüße

x-Riff


Zur allgemeinen Debatte:
1. Kann ich zwecks ungenügendem Wissen in diesem Bereich (Harmonielehre etc.) nichts beitragen.
2. Bin ich zu pragmatisch veranlagt. Ich will songs machen (und mache songs) und benutze das als Werkzeug, was ich zur Verfügung habe und manchmal erweitere ich mein Wissen und mein Handwerkszeug, wenn es mir tauglich erschien. Mir reicht die Erkenntnis, dass ich auch ohne vertiefte Kenntnisse in Harmonielehre das erreiche, was ich derzeit anstrebe. Ich will gar nicht bestreiten, dass ich vielleicht manchmal schneller zum Ziel käme, durchaus auf ein größeres Repertoir an möglichen harmonischen Verbindungen oder Akorduntersetzungen oder melodischen Ausformungen und ähnlichem käme, wenn ich mich denn mit der Harmonielehre etc. auseinandergesetzt oder sie drauf hätte, aber momentan schätze ich die Aufwands-Nutzen-Kalkulation für mich als nicht günstig ein.
Ist für mich so ähnlich wie: Wäre schon schön, wenn ich Klavier könnte, ist mir aber momentan zu aufwändig. Oder: klar kann ich mich in das Thema recording-mixing-mastering reinschaffen und das würde meinen Horizont sicher erweitern und hätte auch einen positiven Einfluss darauf, wie ich an songs herangehe - aber das bringt mich (bei gegebener Zeit, die mir zum Musikmachen bleibt) auf einen Weg, der mich von meinem Ziel eher abbringt bzw. mir zuwenig Zeit läßt für das, was ich eigentlich will und wo ich mich wohl fühle.

Aber ich lese gerne mal ab und zu mit und schaue mal rein ... döfer als doof kann man ja nun auch nicht werden.
Viel Spaß und Erkenntnis noch dabei.
 
EDIT @ turko: Woran machst du bei Penny-Lane die Modulation nach A-Dur fest? (Man braucht keine, die SS funktioniert auch "so", siehe Waldsteinsonate Takt 4: da wird mit B(b) fortgesetzt, die Tonart ist aber C-Dur)

An meinem Höreindruck. Für mich wirkt A-Dur durchaus als neue Tonika, wird als solche angesteuert und danach auch (kadenziell) gefestigt, und das für eine relativ lange Zeit. Während dieser Zeit ist für mich A eindeutig der Grundton.

LG - Thomas
 
An meinem Höreindruck. Für mich wirkt A-Dur durchaus als neue Tonika, wird als solche angesteuert und danach auch (kadenziell) gefestigt, und das für eine relativ lange Zeit. Während dieser Zeit ist für mich A eindeutig der Grundton.

Jaja, der Grundton... Aber tatsächlich fungiert der vermollte H als Gleittondominante zu A, wg. b3 -> 2 , hatte ich nicht aufgepasst. (Insofern, das überrascht mich aber überhaupt nicht, kümmern sich die Beatles sorgfältiger um die Harmonielehre als der Ertaubte...) Das erklärt aber auch, warum bVII in klass. moll zurückhaltend verwendet wird, weil man im Grunde aus der alten Tonart "rausfliegt" und nach Dur ausweicht, aber nicht auf die Parallele, sondern auf die "unkonventionelle" bVII .

Ansonsten ist ja alles geklärt. Der Gitarrist is wech... Tut mir leid für die Band.
 
Vielleicht ist es ja auch blöd, ohne Notenkenntnisse...
Nein, das ist allein deine Sache und es gibt in Rock/Pop und Jazz fantastische "Gleichgesinnte" von Rang und Namen, die alles können - außer Noten.

Also nach so einer "Vorstellung" wie der des Probespiel-Gitarristen würde ich auf jeden Fall weitersuchen, schließlich ist eine Gitarre sehr leicht zu besetzen, beosnders wenn ihr einen Proberaum habt.
Umgekehrt würde ich nicht in einer Band bleiben, in der ich mich nicht (mehr) wohlfühlen kann.
 
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Umgekehrt würde ich nicht in einer Band bleiben, in der ich mich nicht (mehr) wohlfühlen kann.

Da haste Recht .

Der Start des " Neuen " war sicherlich nicht gut ... wollte wohl mit " Wissen " auftrumpfen :gruebel: . .... und ist wohl übers Ziel geschossen ;) .

Bobby spiel ich oft mit unserem Rhythmus Klampfer und freu mich auf die Stelle mit dem Wechsel ..... find ich richtig schick :great: .

Werd auf jeden Fall mal die E G Version ausprobieren .

Ich find auch , das man nicht immer alles genau nachspielen muß ..... wir haben einige Stücke , wo entweder mehr , oder weniger Akkorde vorkommen , als im Original .

.... und wie das dann " Musikalisch " heißt , ist uns schnurz piepen egal . Wenns klingt , ist es doch OK .

Da gibts hier " Hörproben " , wo ich nach spätestens 3 Sekunden " Stop " drücke ;) .

Bobby zu singen ist aber schon ne Nummer :gruebel: ...... @Hexenkröte : hast Du da mal was aufgenommen ?

Ich hab Einiges hier umgeschrieben ( Tonart ) damit das unsere Ex Sängerin und wir singen konnten , dabei fiel mir aber oft auf , das es danach nicht mehr klingt , gerade , wenn offene Akkorde gespielt werden . Ein E Dur hört sich einfach anders an , als ein G Dur . Wenn man dann noch die Folge der Akkorde nimmt , gehts dann manchmal runter , anstatt rauf und hört sich auch komisch an .

Von A nach C klingt anders , als von D nach F .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Ich denke dass der Gitarrist da einfach irgendein "Halbwissen" hat(te). Der Terzsprung scheint ja auch nicht Original... zumindest nicht unumstritten hier.
Und er hat irgend ne Regel im Hinterkopf, aber versteht selbst nicht warum er es nicht anwenden kann. Für mich klarer Fall von Halbwissen. Das muss man sich dann aber auch selbst eingestehen, sonst kommt man ja kein Stück voran. Sucht weiter und habt Spaß... seid froh, dass ihr euch aussuchen könnt mit wem ihr zusammen auf der Bühne steht ;)
 

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