Strat Projekt klingt irgendwie nicht. Was tun?

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Moin,
ich habe aus folgenden Komponenten eine Strat zusammengebaut:

Rockinger 2-teiliger Erlebody
Mighty Mite 1-teiliger Ahornhals
Fender Tuner
Diego Vintage (Stahl) Tremolo
Tone Emporium TE 65 Pickups

Irgendwie klingt die Gitarre trocken gespielt im Vergleich zu alle meinen anderen Strats "kalt". Der Klang ist "ok" wenn ich sie mal alleine spiele. Vergleiche ich jedoch, sind die Unterschiede doch enorm.

Verglichen wurde:
Am Std Strat mit Palisander Griffbrett
Fender Mex. mit Palisander Griffbrett
Fender USA Richie Sambora MK I und MK II, jeweils Ahorngriffbrett bzw. 1-piece maple Hals

Klar, dass Palisander etwas anders (wärmer) klingt als einteiliger Ahorn. Aber da habe ich ja auch noch zwei weitere Testkandidaten zur Hand, die alle beide mit ihren einteiligen Ahornhälsen wärmer klingen, mehr Seele haben (trotz des Floyds bei der RS MK I).

Wo könnte der Fehler liegen? Ich behaupte mal, dass der Rockinger Body eine mehr als gesunde Basis ist. Könnte das Tremolo oder der Hals einfach Murks sein? Oder anders gefragt: Was trägt mehr zur Tonformung bei: Hals oder Body?

Ich freue mich auf Tipps!
 
Eigenschaft
 
Check mal die Hals/Korpus-Verbindung - sollte sauber aufliegen etc.

Vielleicht nochmal mit anderen Tonabnehmern prüfen? Kennst Du diese Abnehmer schon wirklich oder war das vielleicht eine Fehlentscheidung?

Manchmal hat man bei aller Mühe aber auch schlicht und einfach pech. :( In solchen Fälle kann man es mit einem kleinen Preamp nochmal retten. Ich hätt da noch was, wenn es soweit kommen sollte.
 
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Die Tonabnehmer sind ok. Es fängt ja schon beim unverstärkten Klang an...... Der Hals sitzt perfekt in der Tasche, keine Luft nix....
 
Kannst Du Komponenten tauschen?
Würde als erstes das Trem, als nächstes Trem zurück tauschen und Hals tauschen. Meiner Meinung nach kommt der Großteil des Souns vom Hals.
 
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Irgendwie klingt die Gitarre trocken gespielt im Vergleich zu alle meinen anderen Strats "kalt". Der Klang ist "ok" wenn ich sie mal alleine spiele. Vergleiche ich jedoch, sind die Unterschiede doch enorm.

Wo könnte der Fehler liegen? Ich behaupte mal, dass der Rockinger Body eine mehr als gesunde Basis ist. Könnte das Tremolo oder der Hals einfach Murks sein? Oder anders gefragt: Was trägt mehr zur Tonformung bei: Hals oder Body?

Hm ich beziehe mich nur auf den trockenen Sound also unplugged.
Ich würde wenn möglich schauen ob ich testweise irgenwelche Teile
der anderen Strats tauschen könnte.

Also passt ein anderes Tremolo auf den Rockinger Body
Unterschiedliche Tremolos können den Sound schon anders einfärben
=>
Ich habe Zink, Messing, Alu, und schließlich Stahlblöcke in meinen Gitten (Strats >Maple, Erle) ausprobiert, da war ich noch nicht Online.

Mein Urteil ist:
- Zink=wenig Sustain, bedämpfte Obertöne
- Alu=gutes Sustain, crisp, hell klingend
- Messing=gutes Sustain, dunkler als Stahl und Alu, aber schöne Obertöne (ausgeglichen)
- Stahl=gutes Sustain, heller als Zink und Messing, leicht komprimiert im Anschlag, ausgeglichen in den Obertönen.

Oder passt ein anderer Hals und bringt für dich "bessere" Sounds ....?
MMn ist ein Hals stärker am Sound beteiligt als der Body.
siehe 4:30


Letztlich ist aber immer das Zusammenspiel der Komponenten entscheidend.
 
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Ans Tremolo kann man denken, dann aber wohl eher im Gesamtpaket. Wobei ich das Diego Teil nicht kenne.

Es gibt sicher Unterschiede aber die sind minimal. Und ich vergleiche hier Squier Niveau Trems mit Fender Pure Vintage. Bei meiner Gitarre hat das eher das Spielgefühl verändert als den Ton selber. Nur der gesamte Tausch, samt Federn, Block und allen Schrauben haben dann auch was am Ton geändert. Das dann aber doch deutlich, von einem matschigen Bass-Brei zu einem klaren Strat-Sound.

Aber du schreibst nur das du von trocken gespielten Zustand. Was sagt die Strat denn am Amp?
 
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Rockinger 2-teiliger Erlebody
Mighty Mite 1-teiliger Ahornhals
Fender Tuner
Diego Vintage (Stahl) Tremolo
Tone Emporium TE 65 Pickups

Bis auf die Auswahl Deiner Pu's, die ich überhaupt nicht kenne, scheinen mir Deine Komponenten sehr hochwertig zu sein.

An Deiner Stelle würde ich auch, wie zuvor schon erwähnt, die wichtigste Klangkomponente, also den Hals austauschen und Deine anderen Hälse mal probieren, obs besser wird.

Wäre ja echt zu schade, wenn sich da nichts machen ließe.:)

Edit: Bist Du sicher, ob Du einen Stahlblock drin hast? Die Diegos gibt es sonst baugleich auch mit Alu-Block, was zumindest das, was Du als 'Kalt' bezeichnest etwas erklären würde.
 
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Irgendwie klingt die Gitarre trocken gespielt im Vergleich zu alle meinen anderen Strats "kalt". Der Klang ist "ok" wenn ich sie mal alleine spiele. Vergleiche ich jedoch, sind die Unterschiede doch enorm.

Und wie ist es am Amp ?
 
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Und wie ist es am Amp ?

Vermutlich nicht anders... Ich habe jedenfalls immer die Erfahrung gemacht, dass es eine direkte Korrelation zwischen unplugged Sound und verstärktem Sound gibt. Eine Strat, die am Amp saugeil klingt, klingt auch trocken gespielt super knackig und resonant.

Ich hatte auch mal ein Edel Vintage Strat Projekt am Start. Das ganze ist fürchterlich, wirklich fürchterlich in die Hose gegangen.

Das ganze fing so an:

Meine erste Strat war eine Rockinger. Gutes Instrument, mit dem ich immer zufrieden war. Doch dann bekam ein Freund von mir zum Abitur eine Realguitars Standard Built Strat. Body PU Lack, der superfette Hals unlackiert, was eine für mich fantastische Bespielbarkeit anbot. Das Ding klingt tierisch!

Das war schon ein deutlicher Unterschied zu meiner Rockinger. Und wie das eben so ist, wenn man einmal was wesentlich geileres gespielt hat, vermiest einem das einfach den Spaß an der eigenen Gitarre, an der man bis dato, sicherlich auch mangels qualitativ hochwertiger Vergleiche, nichts auszusetzen hatte. Für mich war also klar: Eine neue Strat muss her!

Nun hätte ich ja einfach nach Leverkusen fahren können, diverse Strats antesten, und die mir Liebste erwerben können. Aber ich wollte noch einen draufsetzen. Ich dachte mir: Wenn ich die edelsten Parts zusammenbaue, müsste ja auch eine absolut superedle Strat dabei rauskommen. Eine, die nicht nur optisch sondern auch soundlich vielleicht NOCH besser ist als die Realguitars?

Also Body und Hals bei Warmoth USA bestellt. Korpus klassische Erle, Vintage Shaping, der Hals Vogelaugenahorn mit Fatback Profil, bildhübsche (!!!) Maserung, mit Stainless Steel Bünden. Pickups von Peter Florance, 60s BL, Callaham Tremolo. Alle Zutaten also absolut allererste Sahne. Habe die Gitarre sogar noch in Berlin bei Kuhlo Guitars plekken lassen. Den Hals habe ich ohne Lackierung gekauft und selbst mit einem leichten Öl Finish versehen.

Das Endprodukt war zwar nicht schlecht, aber eben auch bei Weitem nicht so gut, wie ich es mir erhofft hatte. Wunderbares Klingeln, aber irgendwie hatte der Ton kein Fundament, keinen Punch. Definitiv eine bessere Strat als meine Rockinger. Aber im Vergleich zur Realguitars deutlich schlechter. Zudem war ich von der Haptik des Warmoth Fatback Profils mal so gar nicht angetan. Der verlor mir einfach zu viel Fleisch zu den oberen Bünden hin. Dabei weiß ich ein dickes Halsprofil gerade in den oberen Lagen zu schätzen.

Da stand ich also nun, gut 1500 Euro investiert und eine Gitarre, die meinen Erwartungen und Ansprüchen einfach nicht gerecht wurde. "Liegt es vielleicht an den Stainless Steel Bünden?", frage ich mich. In meiner Verzweiflung habe ich dann also einen Allparts Hals von Realguitars, mit exakt dem selben Profil wie bei der Strat meines Freundes, verbauen lassen. Dadurch wurde es klanglich etwas besser. Aber immer noch nicht wirklich gut.

So stand sie dann eine ganze Weile bei mir rum, in der ich die Gitarre kaum angefasst habe. Irgendwann habe ich sie dann in ihre Einzelteile zerlegt und Warmoth Body und Hals verkauft. "Lag es vielleicht am Body? War der vielleicht zu dick lackiert?", grübelte ich. Dann irgendwann fürn Hunni einen lediglich geölten Thorndal Body gekauft und diesen mit dem verbliebenen Allparts Hals gepaart. So steht sie jetzt auch noch in meinem Zimmer, aber anfassen tu ich sie trotzdem nicht. Immer noch keine richtig (!) gute Strat.

Ich fasse also zusammen: Ein absolutes Desaster. Knapp 2000 Euro ausgegeben und nichts ist bei rumgekommen. Es bereitet mir jetzt noch Magenschmerzen, wenn ich daran denke, was ich mir für eine geile Strat im Laden für das Geld hätte kaufen können.

Aus lauter Frust und der Tatsache, dass ich gitarrentechnisch immer noch nicht im qualitativ hochwertigen Sektor angekommen war, habe ich mir dann eine Heritage H 150 gebraucht gekauft. Das musste dann einfach sein.

Das Kapitel Strat war mit diesem Trauma mangels Geld dann auch erstmal beendet. Aufarbeiten werde ich es wohl frühestens dann können, wenn ich mein Studium beendet habe und wieder mal ein bisschen was in die Kasse kommt. In der Zwischenzeit tröste ich mich mit meiner Les Paul und versuche so gut es geht, dieses finanzielle Desaster zu verdrängen.

Erkenntnisse habe ich natürlich einige gewonnen, wenn auch teuerst bezahlt. Woran liegt es wohl, wenn die Summe aus erlesensten Komponenten trotzdem keine gute Gitarre macht? Hatte ich mit Body und Hals vielleicht Pech? Ist Warmoth vielleicht doch kein Garant für erstklassiges Tonholz? Ich denke nicht. Damit meine ich aber nicht, dass Warmoth keine guten Hölzer anbietet, sondern einfach, dass sie einem genausowenig wie jeder andere Hersteller garantieren können, dass dieses oder jenes Stück Holz wirklich erstklassig klingt. Warmoth hat ja eine absolut überwältigende Reputation unter Gitarristen, es ist ja quasi DIE Premium Adresse für Gitarrenparts. Und man liest ja auch von vielen gelungenen Projekten. Offenbar hatte ich schlicht und ergreifend Pech mit dem Hölzern.

Ich frage mich nur:

Wenn z.B. ein Laden wie Realguitars aus Allparts Teilen so hammergeile Gitarren baut, wie kriegen die das hin? Glück bei der Holzauswahl? Vermutlich. Wenn die eine Strat zusammenbauen und merken "Mh, naja, eher so lala" werden sie die ja sicherlich auch nicht fürn Tausender + in den Laden hängen. Bauen sie die dann wieder auseinander, versuchen es evtl. mit Rekombination mit anderen Hälsen bis was Gutes dabei rauskommt? Oder haben die jemanden bei Allparts im Lager sitzen der ihnen jedes Stück Holz persönlich abklopft?:D Klar, wohl kaum.


Soviel nur einmal zu meinen Erfahrungen bezüglich Strat-Projekt. Wer denkt, dass (evtl. vermeintlich) gute Parts eine gute Gitarre ergeben, kann damit, genau wie ich, fürchterlich auf die Schnauze fallen. Und klar, die Strat hat viele Komponenten, von denen alle den Sound beeinflussen. Aber eins ist doch klar: Die Grundsubstanz kommt einfach vom Hals und Body. Wenn man da trocken gespielt solche Defizite feststellt, wenn man diesen "Knack" beim trockenen Anspielen vermisst, dann haperts einfach an der Substanz. Das kann kein Tremolo und kein Pickup kompensieren.


Mein Tipp also: Bodies und Hälse lassen sich ja relativ problemlos an- und verkaufen, auch wenn man mitunter einen etwas längeren Atem braucht. Du hast ja noch andere gute Strats, daher bist du ja nicht darauf angewiesen, aus deinem Projekt innerhalb kürzester Zeit auf Teufel komm raus etwas Zufriedenstellendes herauszuholen. Einfach Bodies und Hälse durchprobieren, solange bis es eben klappt. Und was ich gelernt habe: Pech mit Tonhölzern kannst du in allen Preisklassen haben. Ein guter Name lässt leider nicht auf gutes Tonholz schließen.


Gruß
 
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Vermutlich nicht anders... Ich habe jedenfalls immer die Erfahrung gemacht, dass es eine direkte Korrelation zwischen unplugged Sound und verstärktem Sound gibt. Eine Strat, die am Amp saugeil klingt, klingt auch trocken gespielt super knackig und resonant.

Jo, da hab ich eben genau die andere gemacht. Bestimmt 2 Tage nur rumgestellt und mich gewundert warum es nicht besser wird, dann mal am Amp getestet und mit den Aufnahmen davor verglichen und auf einmal waren Welten dazwischen.

Was du meinst weis ich aber es scheint nicht jede Gitarre gleich zu sein. Den Fehler nur unplugged zu testen hab ich deswegen gemacht, weil ich aus Erfahrung mit meinen anderen Gitarren darauf gehen konnte, mit ziemlichem Verlass.

Bestes Beispiel meine beiden Strats, einmal Squier CV und einmal Fender Classic. Die CV hört sich unplugged wie eine grosse Strat an, da glockt es fröhlich vor sich hin und jeder Ton ist glasklar. Die Fender hört sich wie eine ganz normale Gitarre an, wenn ich die trocken mit meinen anderen vergleiche ist der Unterschied nicht gross.

Beim Tuning hab ich dannleider immer nur kurz mit der CV verglichen, für schlechter empfunden und weiter rumgestellt.

Am Amp ist es haargenau umgekehrt, die CV ist halb so fett, obwohl die Tonabnehmeer eigentlich gar nicht so schlecht sind. Die Fender war auch so dünn und noch dazu viel dumpfer als ich sie geakuft hatte, allerdings hatte ich dann das komplette Trem getunt und Sattel usw und daraufhin ewig (unplugged) nach Verbesserungen gesucht. Spielgefühl hat sich geändert, Sound absolut nicht.

So hatte ich es dann auch weiter gegeben im damaligen Post. Dann 2 Tage unzufrieden geschmollt bis ich Depp mal am Amp getestet hab. Da war die Überraschung groß. Da war die Änderung aber weit grösser als man es unplugged hätte vermuten können. Wo trocken immer mehr Attack und Obertöne hörbar waren und das Sound-Gefühl subjektiv sogar schlechter wurde, war wurde der Sound am Amp trotzdem besser. Witzig aber wahr.

Fazit war das ich am Ende komplett auf unplugged gesch*** habe und alles so eingestellt hab wie es mir passt, Seitenlage wieder runter das es halb scheppert usw. Resultat ist jetzt meine Hauptgitarre. Und die hört sich am Amp bestens an.

Aber wie gesagt, ich weis schon was du meinst. Aber weil ich es selber erlebt hab wollte ich ihn lieber fragen ob er denn auch mal am Amp getestet hat, denn aus dem Post liest sich das nicht raus.
 
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Und wie ist es am Amp ?
würde mich auch interessieren.
den 1:1 zusammenhang zwischen trocken und verstärkt höre ich nämlich nicht.

und nochwas: ein instrument ist nicht nur ein klumpen metall, holz und schrauben.
wenn ich aus edelteilen was zusammenschraube, klingt das mit sicherheit nicht so gut wie das, was ein 'richtiger' gitarrenbauer aus rockinger, allparts und tone emporium zaubert.
 
Moin,
ich habe aus folgenden Komponenten eine Strat zusammengebaut:

Rockinger 2-teiliger Erlebody
Mighty Mite 1-teiliger Ahornhals
Fender Tuner
Diego Vintage (Stahl) Tremolo
Tone Emporium TE 65 Pickups

Irgendwie klingt die Gitarre trocken gespielt im Vergleich zu alle meinen anderen Strats "kalt". Der Klang ist "ok" wenn ich sie mal alleine spiele. Vergleiche ich jedoch, sind die Unterschiede doch enorm.

Verglichen wurde:
Am Std Strat mit Palisander Griffbrett
Fender Mex. mit Palisander Griffbrett
Fender USA Richie Sambora MK I und MK II, jeweils Ahorngriffbrett bzw. 1-piece maple Hals

Klar, dass Palisander etwas anders (wärmer) klingt als einteiliger Ahorn. Aber da habe ich ja auch noch zwei weitere Testkandidaten zur Hand, die alle beide mit ihren einteiligen Ahornhälsen wärmer klingen, mehr Seele haben (trotz des Floyds bei der RS MK I).

Wo könnte der Fehler liegen? Ich behaupte mal, dass der Rockinger Body eine mehr als gesunde Basis ist. Könnte das Tremolo oder der Hals einfach Murks sein? Oder anders gefragt: Was trägt mehr zur Tonformung bei: Hals oder Body?

Ich freue mich auf Tipps!

Grundsätzlich sind die von dir gewählten Komponenten von guter Qualität. Ich habe in den letzten Jahrzehnten etliche Strats gebaut und habe es immer wieder mal erlebt, dass trotz ausgesuchter Komponenten eine Strat am Ende des Tages nicht so klingt, wie man es geplant hatte. Es gab immer wieder ein „Frankensteins Monster“ was anfängliche Gehprobleme hatte. Alle Klangrelevanten Teile einer Gitarre, haben ihre eigene Klangfarbe und ihre eigene Eigenfrequenz. Im optimalen Fall ergänzen sich diese Grundklänge und die Gitarre klingt als Instrument so wie man es haben wollte. Es kann aber auch passieren, dass sich Eigenfrequenzen zum Teil gegenseitig auslöschen, oder überlagern was sich dann im Gesamtklang der Gitarre negativ bemerkbar macht. Wirklich schlechte Kombinationen habe ich trotzdem nie erlebt und durch den Austausch der PUs oder des Tremolos kann man hier auch noch korrigierend eingreifen. Hier als Beisspiel eine 63er Custom Shop die mit einem Bronzeblock „gezähmt“ wurde.
https://www.musiker-board.de/threads/tremolo-block-mythos.604499/

Deine Aussage zu den Klangeigenschaften eines Ahorn und Palisandernecks sind so nicht ganz korrekt. In der Regel liefert ein einteiliger Mapleneck gegenüber einem Palisanderneck mehr Mitten. Das Palisander erzeugt eher brillante glitzernde Höhen und wenn man den Begriff „Wärme“ verwenden möchte, trifft dieses eher auf einen einteiligen Ahornhals zu.
Wie hier schon richtig beschrieben wurde, ist die Halsverbindung einer jeden Schraubhalsgitarre ein neuralgischer Punkt. Ist hier nachlässig gearbeitet worden, geht hier Potenzial verloren. Ein klares Indiez dafür ist mangelndes Sustain und schwammiges Attack.
Eine Online Diagnose ist natürlich nicht möglich, zumal die Aussage „die Gitarre klingt kühl“ natürlich eine subjektive Wahrnehmung ist und ich auch nicht weiß, was du unter kühl verstehst und wo du eigentlich hin wolltest.
Spiel die Gitarre mal ohne Verstärker. Drück dein Ohr an das obere Korpushorn….da hörst du das Holz. Schlag mal nen richtigen Akkord und fühl die Schwingungen an der Kopfplatte. Ich glaube nicht das deine Holzkomponenten das „Problem“ sind. Leider kenne ich die Pus nicht…würde aber vermuten das hier der Knackpunkt liegt.
 
Klar, dass Palisander etwas anders (wärmer) klingt als einteiliger Ahorn.
... äh, nein :D das ist eher der optische Effekt, klanglich sollte ein Einteiler-Ahornhals eher den beschriebenen "anders"-Ton haben.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
wenn ich aus edelteilen was zusammenschraube, klingt das mit sicherheit nicht so gut wie das, was ein 'richtiger' gitarrenbauer aus rockinger, allparts und tone emporium zaubert.
... Leo hat ein Instrument entworfen, bei dem jeder Industriearbeiter nach kurzer Anlernphase sowas zusammenschrauben kann. Alles andere ist purer voodoo-Werbe-Custom-Shop-Unsinn :D
 
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;)
...ein Instrument, bei dem jeder Industriearbeiter nach kurzer Anlernphase sowas zusammenschrauben kann.
und selbst das kann man nicht immer voraussetzen.
meine ersten selbstbauten mussten immer anschliessend zum gitarrenbauer.
und da seh ich mich beispielhaft für viele hier im forum (anwesende ausgeschlossen).
 
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meine ersten selbstbauten mussten immer anschliessend zum gitarrenbauer.
... hattest aber sicher auch keine Anlernphase bei Leo :D Mal ohne Scherz: es gibt natürlich schon ein paar Punkte bei einer sinnvollen und erfolgversprechenden Montage zu beachten, und die Materialauswahl kann sicher zu unterschiedlichen Ergebnissen führen (wobei denn auch Fender eben nicht immer die gleichen verwendet hat), aber das ist eben auch bei den Originalen keineswegs irgendwie anders ...

An schwierigsten scheint mir zu sein, wenn der Tester eine vorgefasste Meinung hat zu dem Instrument (die eventuell schon entstehen kann, wenn irgendein haptisches Detail nicht passt, aber bei manchen auch schon dadurch, dass der Glaube fehlt ... ), was er in Händen hält, das macht gelegentlich schon mal 80% dessen aus, was er in der Lage ist aus dem Teil herauszuholen .... ich staune jedenfalls immer wieder, was sich aus einem Instrument machen lässt, wenn ich es erforsche und seine Stärke erfühle, anstatt es an einem vorgegebenen Maßstab zu messen.
 
... hattest aber sicher auch keine Anlernphase bei Leo :D Mal ohne Scherz: es gibt natürlich schon ein paar Punkte bei einer sinnvollen und erfolgversprechenden Montage zu beachten, und die Materialauswahl kann sicher zu unterschiedlichen Ergebnissen führen (wobei denn auch Fender eben nicht immer die gleichen verwendet hat), aber das ist eben auch bei den Originalen keineswegs irgendwie anders ...

An schwierigsten scheint mir zu sein, wenn der Tester eine vorgefasste Meinung hat zu dem Instrument (die eventuell schon entstehen kann, wenn irgendein haptisches Detail nicht passt, aber bei manchen auch schon dadurch, dass der Glaube fehlt ... ), was er in Händen hält, das macht gelegentlich schon mal 80% dessen aus, was er in der Lage ist aus dem Teil herauszuholen .... ich staune jedenfalls immer wieder, was sich aus einem Instrument machen lässt, wenn ich es erforsche und seine Stärke erfühle, anstatt es an einem vorgegebenen Maßstab zu messen.
Das kann ich unterschreiben. Die Fender Schraubhalsgitarren sind Produkte eines Betriebswirtes, nicht die eines Intrumentenbauers. Diese einfachen Konstruktionen laden zum basteln ein und wenn man weiß was man will und weiß welche Komponeten man dazu nehmen muss, dann entspricht das Ergebnis auch meistens dem Plan. Aber hier liegt oft das Problem.....des öfteren weiß der Vater gar nicht was er möchte und wundert sich das in der Krippe etwas liegt, was denn so gar nicht dem entspricht was er denn gerne gehabt hätte....denn er weiß ja gar nicht was er wollte. Das Ergebnis ist dann eine Laune der Natur und viele Fragezeichen über den Kopf des Schöpfers.
 
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...ich habe aus folgenden Komponenten eine Strat zusammengebaut...

smartin hat kurz und bündig zusammengefasst: Wenn Du Pech hast, hast Du Pech. ;)

Der Gesamtsound einer Strat resultiert aus vielen einzelnen Komponenten. Jeder Body klingt anders, Erle ist nicht gleich Erle, Esche ist nicht gleich Esche. Sind die Bodies aus mehreren Teilen zusammengesetzt, klingt er anders, als ein Body aus meinetwegen zwei Teilen. Du kannst mit Erle-Palisander u.U. denselben (!) Klang herausbekommen, wie mit Erle-Maple, wenn die Komponenten ungünstig zueinander klingen.

Wenn Dir ein bestimmter Sound vorschwebt, würde ich mich an deiner Stelle vielleicht mit einem Gitarrenbauer zusammen setzen, der dich beraten kann, falls möglich?
 
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Also ihr habt ja alle auch irgendwo recht, aber bei aller Fertigungsqualität gibt es manchmal eben Holzteile, die einfach nicht klingen wollen. Da kannst Du noch soviel Ausrichten und rummlämmern. Die sind einfach tot, weil irgendwo, irgendwas, irgendwie falsch gewachsen ist. Wer mal eine Hand voll eigentlich gleiche Strats im Laden durchgespielt hat, kennt das Problem.

Dennoch kann man bei der Montage ein paar Abstimmungsgeschichten vermasseln und das sollte durchaus mal ein Fachmann prüfen.
 
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