Röhren: Verschleiß vermeiden

  • Ersteller Pie-314
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Ja, genau - aber in beiden Faellen immer noch Verbrauch und auch Verschleiss. Auch das Auto, dass staendig auf Betriebstemperatur ist, braucht irgendwann seine Wartung.
Klar, zum Beispiel einen Ölwechsel. Das ÖL hält aber wesentlich länger, wenn man nur Langstrecke fährt.

Glühbirnen gehen meistens beim Einschalten kaputt und häufiges Einschalten verkürzt die Lebensdauer. Ich habe keine Ahnung, ob das auch für Röhren gilt. Ich nehme einfach mal an, dass der Heizdraht einer Röhre bei Weiten nicht so hohe Temperaturen aushalten muss und auch etwas dicker ist als der Glühdraht einer gewöhnlichen Glühbirne.

Wie dem auch sei, genug der Analogien.

Ob ich einmal im Jahr einen Zweierset EL34 kaufen muss oder alle zwei, drei oder vier Jahre ist mir eigentlich egal, die kosten nicht die Welt.
Ich finde aber das Thema interessant und würde einfach gerne wissen, wie man die Lebensdauer maximiert.
Bei Bugera versucht man es ja mit der "Infinium Technologie", die (so wie ich es verstanden habe) den Arbeitspunkt im Betrieb selbstständig anpasst, was die Lebensdauer verlängern soll und anscheinend den Tausch einzelner Röhren sogar gegen andere Typen ohne Einstellarbeiten ermöglicht.

Mir stellt sich da die Frage, wie viel das überhaupt ausmacht. Eine um 10% verlängerte Lebensdauer würde es ja nicht gerade raus reißen, die doppelte Lebensdauer wäre da schon eher Anlass zur Freude.
kann jmd. rein technisch erklären, was eigentlich beim Stand-By Schalten passiert?
Die Kathodenspannung wird weg geschaltet. Es läuft nur die Heizung, wenn ich richtig gelesen habe.
Ich stelle in kl. Pausen einfach den Master-Vol runter. Vll. erreiche ich dadurch den gleichen Effekt!?
Nein, dann fleißt immernoch der Ruhestrom. Der fließt im Standby nicht.
 
Indem ich, bei mehrmaligen Übungszeiten am Tag den Verstärker über mehrere Stunden einfach angeschaltet lasse und in Spielpausen den Standby Schalter betätige?
Nachteil: Die Röhren laufen dauernd durch.

Oder indem ich den Verstärker in Übungspausen komplett ausschalte und ihn somit mehrmals am Tag an- und ausstelle?
Nachteil: Die Röhren kühlen ständig ab und werden wieder heiß.
Mein 1987X ist da ziemlich zickig - wiederholtes Ein- und Ausschalten quittiert er gerne mit einer kaputten Sicherung, wogegen er nach einer guten Stunde Betrieb so langsam warm wird und dann stabil auch mehrere Stunden lang zuverlässig schiebt. Transporte aller Art hasst es sowieso, so dass ich live nicht eines der weiter oben erwähnten MultiFX mitführe, sondern Schraubenzieher und Ersatzmaterial. Über die Kosten (Stromverbrauch vs. Materialverbrauch) sehe ich zugunsten des Sounds hinweg und versuche dabei gelassen zu bleiben.
Aber wenn dann auch noch Luftdruck und relative Feuchte mitspielen, dann liefert die Zicke einfach einen sagenhaften Ton.
Mein Hot Rod quittiert Fehlbedienung der On- und Standby-Schalter gerne mit einem Kill der Endstufe.
Der Super Reverb reagiert elektrisch gutmütig, knallt bei einer Fehlbedienung mit seinen vier 10"ern aber höchst unangenehm.

Ich denke, da macht jeder so seine Erfahrungen je nach Amp. Das schweißt zusammen ... oder trennt!
 
Bei Bugera versucht man es ja mit der "Infinium Technologie", die (so wie ich es verstanden habe) den Arbeitspunkt im Betrieb selbstständig anpasst, was die Lebensdauer verlängern soll und anscheinend den Tausch einzelner Röhren sogar gegen andere Typen ohne Einstellarbeiten ermöglicht.

Das ist fuer mich halt auch des Pudels Kern. Wie gesagt, bei "soliden" Amps, die ich so besessen habe (grosse Namen, Marshall, Fender, ...) war das Thema Roehrenverschleiss eigentlich keins. Dort hat man offenbar gut gearbeitet, eingestellt, konstruiert - so dass sich das alles im Rahmen hielt bzw. kein Thema war. Gerade Fender - wenn man klassischen Fender-Clean faehrt, halten die Roehren teilweise eeeewig. Und ich denke schon, dass Amps mit automatischem Biasing etc. (wie das auch immer genannt wird) Vorteile haben, was die Lebensdauer angeht.

Aber bei "puristischen Billig-Amps" (also in meiner Erfahrung die Fendersche Chinaware, Pawn Shop Series und so) sieht's dann anders aus. Gibt ja zu den einfachen Billig-Amps auch zig mods, wo man die Spannungen reduziert/optimiert und somit die Lebensdauer der Roehren verbessert.

Wenn man so einen Amp aber HAT, und von der Technik dahinter wenig bis gar nix weiss, dann kann man selbst eben relativ wenig tun, um diese konstruktionsbedingten Nachteile auszugleichen. Denn diese Amps haben oft noch nichtmal einen Standby-Schalter (eingespart bis zum Maximum)... daher sind so Faustregeln wie "Aufwaermen im Standby (wenn vorhanden), in Proben-/Spiel-Pausen dann gern auch wieder Standby, am Ende ausschalten" und "Dauerbetrieb ist auch nicht besser" und "am besten gar nicht transportieren - und wenn es sein muss, dann vorsichtig" alle, die ich beherzige. Sonst lebe ich damit, dass eben irgendwann neue Roehren faellig sind.
 
...Die Kathodenspannung wird weg geschaltet...

Zwar liegt an manchen Kathode eine Spannung an, aber die ist vergleichsweise ziemlich gering (von den Kathoden in einigen PI mal abgesehen oder bei Kaskadestufen). Liegen wie bei manchen Endröhren die Kathoden auf Masse geschaltet, dann liegt da nichts an außer Massepotential, also Null.

Wir sprechen hier lieber von den hohen Betriebsspannungen, die an Anode und Schirmgitter anliegen, also vereinfach von der HV, um die es geht.

...kann jmd. rein technisch erklären, was eigentlich beim Stand-By Schalten passiert?...

Das ist nicht ganz trivial und nicht mit ein, zwei Sätzen beschrieben, da man diverse Punkte unterscheiden muss:

- Amp mit oder ohne Gleichrichterröhren
- Amp in Pause nur auf Standby oder komplett aus
- Amp "kalt" einschalten nach Ruhepause (z.B. über Nacht)
- Amp mit Standby oder ohne einschalten
 
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Mein 1987X ist da ziemlich zickig - wiederholtes Ein- und Ausschalten quittiert er gerne mit einer kaputten Sicherung, wogegen er nach einer guten Stunde Betrieb so langsam warm wird und dann stabil auch mehrere Stunden lang zuverlässig schiebt. Transporte aller Art hasst es sowieso, so dass ich live nicht eines der weiter oben erwähnten MultiFX mitführe, sondern Schraubenzieher und Ersatzmaterial. Über die Kosten (Stromverbrauch vs. Materialverbrauch) sehe ich zugunsten des Sounds hinweg und versuche dabei gelassen zu bleiben.
Aber wenn dann auch noch Luftdruck und relative Feuchte mitspielen, dann liefert die Zicke einfach einen sagenhaften Ton.
Mein Hot Rod quittiert Fehlbedienung der On- und Standby-Schalter gerne mit einem Kill der Endstufe.
Der Super Reverb reagiert elektrisch gutmütig, knallt bei einer Fehlbedienung mit seinen vier 10"ern aber höchst unangenehm.

Ich denke, da macht jeder so seine Erfahrungen je nach Amp. Das schweißt zusammen ... oder trennt!
Das so etwas überhaupt verkauft werden durfte. Ich würde das schlicht als Fehlkonstruktion bezeichnen, wenn mein Amp erst nach einer Stunde so klingt, wie er soll oder wenn eine "Fehlbedienung" die Endstufe killt. Aber mit Gitarristen kann man es ja machen...
 
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Bei Leistungshalbleitern wird die Lebensdauer erheblich erhöht, wenn die Bauelemente auf eine möglichst niedrige und gleichzeitig konstante Temperatur gehalten werden. Ersteres erklärt sich von selbst, Zweiteres wird mit geringeren mechanischen Spannungen durch die Ausdehnung des Substrats begründet.

Ich weiß nicht, ob man das 1:1 auf Röhren übertragen kann. Wenn ja, wäre eine aktive Kühlung in Form eines Lüfters oder Wasserkühlers eine Möglichkeit die Lebensdauer zu verlängern. Ist die termische Zeitkonstante nicht zu klein, kann man auch mit einfachen Mitteln eine Basisregelung umsetzen, die das Temperatur-Delta verkleinert/vergleichmäßigt.
 
kommt auch drauf an, welche HL du benutzt, beim III-V Sio2 Schmelzen ist es eher unkritisch der lattice missmatch ist eher gering. Für Audioanwendungen hast Du natürlich Recht!!
Die thermische Belastung von Röhren ist eher ein Problem des Stromes durch den Glühwedel. Alles andere ist vernachlässigbar.
 
Eine kalte Röhre - das klingt wie trockenes Wasser.......:eek:

Naja - es gibt ja diverse Amps mit eingebautem Lüfter - ich selbst hab das auch schon gemacht: Wenn man einen Princeton 2 x 6L6 verpasst dann ist das im Originalgehäuse thermisch nicht mehr machbar. Auch Wasser-gekühlte Röhren sind in der Hochfrequenz-Technik keine Aliens - ganz im Gegenteil: die großen Senderöhren werden definitiv mit Wasser gekühlt. Das Problem ist eher dass die NF-Endstufenröhren nicht für so was gebaut sind - und ich würde da mit Wasserspielen vorsichtig sein; ich hab als "Fachmann" kein Angst (ich sag jetzt absichtlich nicht Berührungsangst) mit Gleichspannungen über 300 oder 400 Volt; aber Wasser hat da eher nix zu suchen.
Lüfter: kein Problem, das machen einige Hersteller.

Die Alterung der Röhren wird aber durch die Kühlung der Oberfläche nicht wirklich beeinflusst.
die Lebensdauer einer Röhre ist stark abhängig davon, bei welchem Arbeitspunkt sie betrieben wird. Betreibt man 2 x 6L6 in einer Schaltung bei einem Arbeitspunkt, der die Röhre am Rande ihrer Möglichkeiten "würgt" und ihr Leistung >40 Watt abverlangt, werden diese 6L6 sicherlich nicht lange halten. Lasse ich sie in einer "konservativen" Schaltungsumgebung laufen und hole nicht mehr als 25 Watt aus beiden raus, schaffen sie auch schon mal 8.000 bis 10.000 Betriebsstunden. Das ist ähnlich wie bei einem Automotor: Der Motor eines Autos, das regelmäßig 110 oder 120 km/h fährt, hält auch länger als der gleiche Motor, der ständig im hohen Drehzahlbereich bei 160-200 km/h läuft. Gleiches gilt auch für Vorstufen- und Gleichrichterröhren: 12.000 respektive 20.000 Stunden sind bei guten Röhren drin.

Der Grund einer geringeren Röhrenlebensdauer ist, dass die Emissionsschicht der Kathode bei sehr hohen Spannungen überbeansprucht wird: Die emittierten Elektronen werden durch zu hohe Spannungen förmlich aus der Emissionsschicht gerissen und reißen dabei mikroskopisch kleine, winzigste Teile der Emissionsschicht mit sich. Die Emissionsschicht verbraucht sich viel schneller = Röhre hat irgenwann keine Emission mehr. Das läüsst sich aber durch eine "Außenkühlung" nicht wirklich vermeiden.

Die "Außenkühlung" kann die Verlustleistung abführen, die bei einem zu geringen Wirkungsgrad einer Röhre anfällt - das ist aber bei NF-Anwendungen im Regelfall kein Problem (siehe oben=>Konvektionskühlung bei genügend Platz oder ein kleiner Lüfter.

BTW: Mit der Heizung der Röhre hat das alles nichts zu tun solange Heizspannung/Heizstrom der Vorgabe entsprechen. Natürlich kann bei Erschütterung der heiße Heizfaden brechen, das ist mir aber in über 4 Jahrzehnten Röhrentechnik nie passiert.
 
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kommt auch drauf an, welche HL du benutzt, beim III-V Sio2 Schmelzen ist es eher unkritisch der lattice missmatch ist eher gering. Für Audioanwendungen hast Du natürlich Recht!

Ich schrieb ja Leistungshalbleiter... bei mir sind 1200V IGBT das untere Ende und 10kV Thyros das obere Ende der Fahnenstange ;)
Da habe ich noch schöne Röntgenaufnahmen die einen rundgelutschten IGBT aufgrund von Pulswechsellast zeigen, obwohl die Sperrschicht bei anfänglichem Nennbetrieb nicht wärmer als 80°C wurde.

Ansonsten danke ich euch beiden für die Aufklärung.
 
...Der Grund einer geringeren Röhrenlebensdauer ist...

Offenbar gibt es noch jemanden, der sich mit der Technik auskennt - wohltuend zu lesen. :great:

Ergänzend dazu kann man noch schreiben, dass es früher für diese Zwecke die Langlebensdauerröhren hatte, die man z.B. in den Zwischenverstärkern der Unterwasserkabel drin hatte. Die mussten funzen, denn sonst war es schwierig mit einem "eben-mal-schnellen" Austausch.

Ansonsten ist der Grund heutiger vorzeitiger Ausfälle - die Herstellerqualität. Abplatzendes Kathodenmaterial sorgt für hübsches Feuerwerk, die Röhre ist aber hin, ebenso wie sich verziehende Heizer, so dass f-k-Schlüsse für Brummeinstreuungen sorgen.

Ein weiteres Thema ist inzwischen bei díversen JJ-6V6 ihre Klirranfälligkeit; insbesondere in Princetons & Consorten, wo sie hängend drin sind und ziemlicher mechanischer Belastung ausgesetzt sind - die Elektrodensysteme sind offenbar nicht mehr so stabil befestigt, wie früher und das ganze klirrt ohne Ende.

Weiter geht es mit den Durchmessern der Sockelstifte, die mal eben 0,1 mm dünner sein können als z.B. Stifte von EH-6V6. Ist wenig, aber hat man eine ausgeleierte alte Fassung, so macht sich das schnell bemerkbar durch Kontaktprobleme; man muss an die Fassungen ran und nachbiegen.
 
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ein Amp ist zum Spielen da ;)
es ist halt ein Werkzeug das benutzt werden soll
Im Auto muss du auch die Bremsbeläge erneuern, außer du fährst nicht, dann brauchst du auch kein Auto:D

Deswegen sollte die Frage trotzdem erlaubt sein wie man die Röhren in seinem Fall am besten schont...Ist doch eine ganz normale Frage?

Ich muss mich hier immer mehr wundern. Aber gut das es noch Leute gibt die auch normal antworten können.
 
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Mir sagte mal mein Amptech, dass die mechanische Beanspruchung der Röhre schädlicher sei, als die elektrische Beanspruchung. Der Tip ging dahin, dass man nach Möglichkeit sein Topteil nicht unbedingt auf die Box stellt um den Röhren die Erschütterung zu ersparen. Erschien mir logisch. Im Proberaum mache ich das so.
Andererseits hab ich bei meinem Combo, der in Sachen Lautstärke und Arbeitspunkt humaner ist auch keine Probleme. Ich bin nur immer etwas skeptisch, wenn ich Combos sehe, deren hängende Röhren in Sockeln stecken, die direkt auf der Platine verlötet sind. Hab schon erlebt, dass die Platine durch die Hitze einer Halltreiberröhre einen Defekt bekam. Ich weiß aber nicht, ob so etwas bei Combos öfter vorkommt.

Du brauchst eigentlich erst zum Amptech, wenn die Endröhren anfangen zu scheppern/rasseln. Entweder Du hörst das beim Spiel oder beim vorsichtigen Klopfen z.B. mit einem Stift gegen die EndRöhre.

...und wenn der Amp einen Standby hat, dann nutze ich ihn.
 
Danke nochmal an alle für Eure Antworten.

Jetzt habe ich gelernt, dass ich viel gelassener mit meiner Röhrenendstufe umgehen kann. :)
 
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:evil:Leiterplatten in Gitarrenamps? Wo gibts denn so was? :evil:
 
Mir sagte mal mein Amptech, dass die mechanische Beanspruchung der Röhre schädlicher sei, als die elektrische Beanspruchung

Ja und Nein :) Es kommt (wie) immer auf die Stärke der Einwirkung an. Zu hoher Gitter/Anodenstrom oder ein Überschreiten der maximalen Spannungsdiferenz Heizung/Gitter kann auch zu einem schnellem Exitus führen, andersrum genaus der übereifrige Roadie der den gut durchgeheizten Amp nach einem 4h Gig mit Schwung von der Box reißt und auf den Boden knallt.

Hab schon erlebt, dass die Platine durch die Hitze einer Halltreiberröhre einen Defekt bekam. Ich weiß aber nicht, ob so etwas bei Combos öfter vorkommt.

Kommt viel öfter vor als Du denkst, insbesondere seitdem RoHS Lot verwendet wird, dieses ist deutlich hitzeempfindlicher und auch spröder. Vor allem 7ender Combos scheinen unter diesem Problem zu leiden, ich hab hier schon etliche neuere BJr, HRDLx und Konsorten gehabt die exakt dieses Problem hatten. Letzter Kandidat war ein Koch Studiotone bei dem sage und schreibe 12 der 18 Endröhrensockellötstellen gebrochen waren...alles entlöten und mit "altem"bleifreien Lot verlötet (zu Reparaturzqecken erlaubt) und gut wars/ists wieder....
 
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aktive Kühlung in Form eines Lüfters

Hat mein Mesa Mark V ... man kann ihn für Recording Zwecke ausschalten (den Lüfter).

heiße Heizfaden brechen,

In Bezug auf das Gitter haben wir bei H&K mal einer Röhre absichtlich einen Schlag versetzt. Thomas Blug hat dann mal gemütlich angefangen zu spielen und beim ersten vollen Akkord hat es die Röhre gebröselt. Das hatte was von Wunderkerze, aber auch gezeigt, wie die Röhre unmittelbar die Belastung durch die geforderte Leistung abbekommt.

Bei an/aus bin ich ziemlich entspannt, habe aber meinen Ablauf. Für AN ähnlich wie beim Diesel warten bis vorgeglüht ist ... Ich sehe es wie viele Vorredner. Um 10-20 % zu schinden werden wir nicht "optimal" genug agieren können. Mechanische Belastung versuche ich jedoch im heißen Zustand komplett zu vermeiden und trage lieber 50 m, als ihn mit dem Rollwagen über Kopfsteinpflaster zu schieben ...

my2ct
 
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Erstmal zum Thema: ich hab mich das als Röhren-Anfänger letztens auch gefragt und folgendes hier gefunden, das mir doch sehr geholfen hat. http://www.elektronikinfo.de/strom/roehrenirrtum.htm

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieser fantastische Link einfach ignoriert wird. Um zu verdeutlichen, was der berufene Techniker/Musiker/Hifi-Freak zu dem Thema Myten und Halbwahrheiten unter Punkt 11 zu sagen hat, zitiere ich:

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11. Röhren verschleißen und müssen regelmäßig ausgetauscht werden

Es hält sich in manchen Kreisen hartnäckig das Gerücht, daß Röhren in einem festen Rhythmus ausgetauscht werden müssen. Oft werden 1 oder 2 Mal pro Jahr genannt. Hier muß man sehr deutlich differenzieren: Bei einem häufig genutzten Gitarrenverstärker, der andauernd übersteuert wird, kann das unter ungünstigen Umständen tatsächlich der Fall sein. Wird eine Röhre nicht sonderlich beansprucht, ist ihre Gebrauchsdauer jedoch deutlich länger. Es gibt Röhrenradios aus den 50er Jahren, die trotz nahezu täglichen Betriebs bis heute ohne jeden Röhrenwechsel überlebt haben.

Lebensdauerbeschränkende Effekte gibt es im wesentlich drei: Einmal kann wie bei einer Glühlampe der Heizfaden durchbrennen. Dann ist definitiv Feierabend, denn die ungeheizte Katode kann keine Elektronen mehr emittieren. Dieser Fall ist jedoch eher selten. Weiterhin kann eine Röhre durch Überlastung im Innern teilweise oder ganz verschmoren, so daß sich zumindest die Kennlinien mehr oder minder stark ändern. Bei einem sauberen Schaltungsdesign kann dies z.B. bei einem Kurzschluß der Lautsprecheranschlüsse passieren. Auf der anderen Seite nimmt die Emission der Katode im Laufe der Zeit ab. Der Katoden- und damit der Anodenstrom reduziert sich dementsprechend und mit ihm die Übertragungskennlinie der Schaltung. Die Geschwindigkeit, mit der dies geschieht, hängt von zahlreichen Einflußgrößen wie z.B. dem Grad der Übersteuerung und der Gebrauchsdauer ab. Als Anwender kann man leider die Reduktion der Emission nicht zuverlässig feststellen. Klarheit gibt nur ein Röhrenprüfgerät. Bei HiFi-Verstärkern in Röhrentechnik sollte man daher die Röhren regelmäßig überprüfen (lassen). Bei Instrumentenverstärkern ist dies nicht unbedingt erforderlich, da es ja nicht auf möglichst originalgetreuen Klang ankommt: Solange man mit dem Klang und der Ausgangsleistung zufrieden ist, besteht keine Veranlassung, die Röhren überprüfen bzw. austauschen zu lassen.

Ein kostenintensiver Austausch der Röhren ist aber auch bei deutlich reduzierter Emission nicht unbedingt nötig. Normalerweise kann man Röhren im Bedarfsfall nämlich ein- bis zweimal problemlos regenerieren, was nur wenige Sekunden dauert. Nur leider sind viele Werkstätten davon wenig begeistert, weil man an einer Regeneration kaum etwas, an einem neuen Satz Röhren aber recht ordentlich verdient. Entsprechend wird auch oft völlig unnötig der komplette Satz ausgetauscht, obwohl die Vorstufenröhren meistens (aber nicht immer!) deutlich weniger schnell verschleißen als Endröhren, die speziell bei Instrumentalverstärkern oft an der Grenze ihrer Belastbarkeit betrieben werden und je nach Verstärkerhersteller und -modell auch schon mal drüber.

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Wenn es Röhrenradios gibt, die noch mit den Werksröhren zumindestens überlebt haben, ist es ja wohl eher die Schaltung und der Gebrauch, die den Verschleiß begünstigen.

Mein Tip: Den heißen Verstärker nicht bewegen. Auf keinen Fall stark erschüttern!!! Das mögen Röhren gar nicht. Wer viel mit Endstufenverzerrung spielt, macht die Endröhren auch schneller platt.

Ich habe mir 2006 in meinen Marshall JMP Super Lead MkII von einem guten Röhrenspezi genau ausgemessene Röhren einsetzen lassen. Den Amp (den ich bis 2012 ca. 5-6 Stunden/Woche im Proberaum und auf der Bühne gepielt habe) habe ich gerade verkauft. Der klingt immer noch grandios.

Vorher hatte ich mir immer Matched-Pairs vom großen T bestellt. Das klang immer nur ca. 1-1 1/2 Jahre ganz gut. Aber so geil wie nach dem "Grundreinemachen" klang das nie. Die Röhren müssen schon abgestimmt und von guter Qualität sein. Das kann man als reiner Musiker aber kaum selbst nachprüfen, leider...

LG Jörg
 
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Aufeinander abstimmen kann man Röhren nicht - man kann aus einer Tranche Röhren zueinander passende heraus suchen. In modernen Röhrenschaltungen ist selbst das nicht notwendig.
Die Qualität: Nun - es gibt Weltweit nur noch drei oder vier Hersteller - einer davon in China, der die meisten Vertriebsfirmen bedient.
Diverse Firmen (ich nenne da mal keine Namen) entfernen den Aufdruck (geht übrigens mit einem Glasfaserradierer einfach und perfekt) und Re-Labeln diese Röhren mit ihrem eigenen Aufdruck.
Ich kaufe immer wieder mal ganze Kartons der Typen die ich brauche in der Bucht - für billiges Geld und messe Durchgriff und Steilheit (dynamische Messung, Röhrenkennlinienschreiber).
Die, deren Kennlinien am meisten beieinander liegen werden Pärchen oder Quartett.
Den Schmarrn mit NOS oder "gut eingelaufenen" Röhren, super Qualitätsröhren usw. kann man getrost als Mojo einordnen.
Jeder Lieferant hat mal ne schlechte dabei, und auf die Packungen kann man viel draufschreiben.
Als Laie kann man nicht viel falsch machen kann man wenn man den Amp zu einem Techniker bringt der diese Röhrentechnik noch beherrscht - mit einem "Baugruppentauscher" der heutigen Zeit tut man sich und dem Amp keinen Gefallen.
Matched Pairs werden nur bei einer mittleren Gitterspannung und meist unzureichender Anodenspannung statisch (ein Punkt auf der Kennlinie) gemessen - das das in die Hose geht ist mir persönlich klar. Ich mag nicht weiter ins Detail gehen - die User hier sind nicht alle elektronische Fachleute - wenn dazu Infos gebraucht werden dann bitte nachfragen (hier im Formum, keine PN bitte).
 
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man kann aus einer Tranche Röhren zueinander passende heraus suchen

Dazu hier zwei Bilder von Electro Harmonix aus New York.

full


Die Spezifikation sollte immer in der "Mitte der benötigten Werte" liegen. Die Verteilung innerhalb der Charge sagt auch was über die Qualität der Herstellung aus. Gibt es einen Bauch in der Nähe der Spezifikation und nur "Streugut" an den Rändern ist alles gut. Hier leider nicht mehr komplett zu sehen, aber wenn du vor dem Arbeitstisch stehst, dann wirst du dich in der Mitte positionieren um niedrige Positionen und hohe Positionen gut zu erreichen. Bei der erwarteten Häufung von Ergebnissen in der Mitte des Spektrums, wird zuerst die Mitte auf deinen mittig platzierten Bauch (nein, ich unterstelle der Dame nichts) treffen. (Bauchkurve :eek:)

full


x = Packungen mit einem Wert zwischen 3 und 10 ...

3 ====== 10
XXXXXXXXXXX
..XXXXXXXX..
...XXXXXX...
....XXXX....



Gruß
Martin
 
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