Das ganze Thema gab es schon sehr oft... Der Grund, warum der Tyros, trotz spitzen-Keyboard, anders klingt als eine Synthesizer-Workstation ist ganz einfach: Es sind zwei ganz unterschiedliche Systeme mit ganz unterschiedlichen Einsatzzwecken:
Der Tyros ist, wie schon gesagt, ein Entertainer-Keyboard. Hier müssen die Sounds von vornherein so gestrickt sein, dass sie allesamt im Arrangement zusammen gut klingen. Nehmen wir als Beispiel einen Style: hier haben wir 8 Spuren, die mit einfachen Mix-Techniken (Lautstärke, Panorama, einfache Effekte) zusammen klingen sollen wie eine professionelle Mischung. Also ohne zu matschen, trotzdem Druckvoll, platz lassen für die Hauptstimme, usw... Jeder, der etwas Ahnung von Mixing im Studio hat, weiss, was gemeint ist. Man hat hier eben nicht die Möglichkeiten, alle Spuren/Sounds noch großartig so zu Formen, dass sie sich alle schön einbinden. Daher sind die Tyros Sounds von vorherein schon entsprechend auf "HiFi" getrimmt. Das macht sie im ersten Eindruck, besonders im Vergleich mit den Kollegen Synth-Workstations, "dünn". Auch ein Grund, warum ein Tyros in einer konventionellen Band nicht so richtig durchkommt. Aber dafür ist er eben auch nicht gemacht. Als Begleitinstrument, oder eben im Studio ist er dagegen Top.
Bei den Workstation-Synthis ist es eben genau andersrum: Hier sind die Sounds besonders "fett" und noch relativ "unbearbeitet" im Frequenzbild, weil sie eben eine ganz andere Zielsetzung haben.
Kurz gesagt: Der Tyros und seine Sounds sind für das, was sie machen sollen, super! Man muss sich vorher halt überlegen, wofür man das Key einsetzen will. Der Schwerpunkt eines solchen Keyboards ist nun mal der Begleit-Sektor mit einer Top Begleitautomatik oder eben Mehrspur-Arrangements.