Epiphone ES-345 vs. Lucille

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Hi Gemeinde,

Mist, GAS hat mich mal wieder an den... . ES-Gitarren sind einfach schön! Spiele meine Epiphone ES-335 Dot sehr gerne. Genrell weiß ich daher, was eine ES kann und was nicht. Nun überlege ich, ob ich mir nicht auch mal eine ES-345 oder Lucille anschaffen soll. Hauptsächlich interessiert mich die Varitone-Schaltung, auch weil ich sie nur vom Hörensagen her kenne. Ansonsten wäre es recht sinnfrei, sich nach einer weiteren ES umzuschauen.

Zu den beiden Hauptdarstellerinnen und ihren Pro & Contras

ES-345:
...findet man nur noch auf dem Gebrauchtmarkt (bin mit einem GAS-Anfall mal wieder zu spät dran). Sie hat ein Bigsby, was ich nicht wirklich benötige, könnte ich auch gegen eine Trapezsaitenhalterung austauschen, würde mir doch sehr gefallen. Die Inlay´s finde ich spitze. Gibt/gab es in schwarz, weiß, rot.

Lucille:
...ist leicht zu bekommen, gibt es neu und gebraucht. Hat keine F-Löcher (kein Ausscheidungskriterium), dafür allerdings ein rückseitiges E-Fach. Gib es "leider" (Signature-Modell) nur in schwarz. Bei der 345 könnte ich mich mit weiß oder cherry bestens anfreunden. Natürlich sieht schwarz mit goldener Hardware sehr edel aus.

Nun zum Thema der Stunde und vielleicht wißt Ihr mehr. Wurde bei beiden Modellen der Varitone (deren Abstufungen) in etwa oder gar gleich ausgelegt? Wie sinnvoll/sinnlos empfindet Ihr die Schaltung (habe gelesen, dass sie von vielen 345-User deaktiviert wurde) und wie habe ich mir deren Schaltungsoptionen akustisch in etwa vorzustellen? Spricht etwas explizit für die ES-345 oder Lucille (besseres Holz, Hardware, sonst was...)?

Natürlich sind auch die ein oder anderen Kommentare zu den beiden Gitarren willkommen. Des Weiteren auch die Benennung möglicher Alternativen (wenn es welche gibt).

Dank Euch schon mal vorab...
 
Eigenschaft
 
Ich habe eine Lucille, und empfinde die Varitone-Schaltung als völlig nutzloses Gimmick, obwohl ich mehrfach versucht habe ihr eine Chance zu geben. Macht einfach nur deutlich leiser und auf verschiedene Arten dünner, aber nicht so dass ich damit am Amp einen Vorteil davon hätte, bei leichtem Crunch (mein Standard-Sound, ganz clean oder voller Overdrive sind nicht so meins). Schalter ist jetzt deaktiviert, vlt finde ich noch eine Verwendung dafür...

Hardware ist eher mau :
- Dumpfe Pickups (habe jetzt Burstbucker #1 und #2 drin, schon viel besser).
- Fine-Tuner am Saitenhalter sind mE eher nutzlos, und in der Praxis eine massive Behinderung beim Saitenwechsel (man muss genau aufpassen wie die Saite liegt, sonst piekt sie einem in den Ballen). Habe Brücke und Saitenhalter gegen ABM Standardteile ausgetauscht, nun hat die Gitarre auf einmal Obertöne... und mit den neuen Pickups kommen die auch hinten raus. D.h. optimal für den Klang waren die Originalteile offenbar auch nicht. Leider sehr knapper Intonationspielraum bei der G-Saite, vorher wie nachher.
- Stereo-Out bzw Klinkenbuchsen allgemein sind Schrott und waren im Nu defekt, Toggle ebenso. Potis bisher OK.
- Pickguard scheppert mit (mach ich aber eh immer ab).

Nun muss man wissen dass meine als B-Ware marktiert ist und so verkauft wurde aber keine wusste im Laden warum (und ich habe auch nichts gefunden), mag sein dass Teile der Hardware-Probleme meines Exemplars also nicht üblich sind.

Positiv sind für mich:
- der Hals, der ist echt auf der fetten Seite der Macht (dicker als ein Wide-Fat PRS)
- Bundierung ist sehr gut
- extrem wenig markante Deadspots
- ingesamt sehr gute Bespielbarkeit.

Mein Fazit: wenn man günstig an eine kommt und dann etwas aufrüstet kann das eine sehr gute Gitarre sein. Neu und 'as is' ab Werk empfinde ich sie als eher zweifelhaft im P/L
 
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Besitze und benutze meine Lucille seit 7,5 Jahren, auch auf der Bühne,
hatte nie irgend ein Problem mit der Hardware oder der Elektronik
Die Varitone-Schaltung benutze ich, wenn es 'dünner' (als Humbucker) klingen soll
je höher die Ziffer, desto mehr geht's Richtung SC Sound
Den 'Stereo'-Ausgang benutze ich nicht, da ich mono ins ToneLab gehe
FF7BD76D7.jpg




Ich werde diese Lucille niemals verkaufen
Für mich ist die Epi Lucille die vielseitigste ES-35X in dieser Preisklasse überhaupt

Mit Bigsbys konnte ich nie was anfangen......
 
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Schön dass es auch begeistere Lucille-User gibt.
Jedoch, dass Varitone in höheren Stellungen (zumindest ein bischen) nach Singlecoil klingen soll, ja auch lt. Hersteller, kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen. Dazu bräuchte es schon einen Coil-Split.

Ich dächte doch sehr: das was einen SC ausmacht, ist nicht dass er im Bass bzw Mittelton dünner klingt als ein Humbucker, sondern er hat *zusätzlich* zum Normalen (also zB dem Humbuckersound) halt diese schmatzend-silbrigen höchsten Höhen -- und er ist ggf etwas leiser insgesamt (aber nicht zwingend).
Und genau von diesem Sparkle hat die Lucille bzw deren Werks-Pickups halt rein garnichts.
Brauch man für den Blues natürlich auch nicht und erwartet es auch kaum, von so einer Gitte.
 
Dank Euch für Euren Input!

Fassen wir zusammen: die Varitone-Schaltung stellt das Kernstück der ES-345 bzw. Lucille dar und ist nicht das Gelbe vom Ei, GeorgeB hat sie gar deaktiviert. Dünner im Tone könnte ich mir ja noch gefallen lassen, aber dass es auch noch leiser wird, empfinde ich doch eher als suboptimal. Was bringt es mir denn, wenn ich die Lautstärke am Amp je nach Schalterstellung des Varitones nachregeln muss?! Bis zu 18,5 dB ist schon ne Hausnummer! Wird das Ganze intern über das Poti geregelt, d.h., man kann z.B. keine eigene Kondensatorwerte verbauen? Auf den Fotos, die ich dazu sah, hat es mir nicht den Anschein.

@Paruwi:
Was macht denn die Lucille gegenüber einer Standard-335 vielseitiger, doch die Nutzung des Varitones (irgendwie)?

Ich weiß, dass ich mit dem Feinstimmer-STP nicht Freund werde, weswegen ich mir an der Stelle sowieso ein Standard-STP installieren würde.

Bei dem hier geschriebenen stelle ich mir natürlich die Frage, ob es einer Varitone-ES bedarf, wenn ich bereits eine 335 mein Eigen nenne. Aber schön sind die Beiden ja schon... :) Bei eBay wird derzeit eine Weiße verkauft. Ich beobachte einfach mal die Aukion und schaue, wie sie sich entwickelt.
 
Durch die nicht vorhandenen F Löcher soll es noch weniger hupen oder pfeifen.
Ich konnte mit dem "Waschmaschinenschalter" auch noch nie wirklich etwas anfangen und ich kenne den ein oder anderen Besitzer, der die Elektronik rausgeschmissen hat.
 
Mehr verschiedene brauchbare Souns...?
 
Wohl wahr. Da ich auch auf die "gebräuchlisten" Sounds stehe, ist es natürlich schon fraglich, ob das mit dem Varitone bei mir passt. Wie immer kommt man um ein Ausprobieren nicht herum...
 
Jungs, ihr könnt euch doch überlegen, ob ihr bei Nichtgefallen den Varitone rausmacht und einen "normalen" Drehschalter, der dann z.B.
- Coilsplit
- Parallele Schaltung
- Treble Cut
- Basscut
macht.
Sagt ja keiner, daß hinter dem Schalter unbedingt die originale Schaltung sein muß.
 
Ja, sowas in der Art. Bei mir wohl eher ein weiterer Toggle, mit dem ich die zumischbaren Treble-Bleeder über den Vol.Pots varieren kann (damit stelle nämlich ich den Bassgehalt bzw Zerrgrad vs Matschigkeit ein).
Vom Handling ist der Chickenhead mE auch nicht optimal, denn Position gezielt verstellen, schnell während des Songs, mit dem Pick in der Hand, erfordert recht viel Übung, fand ich.
 
Hab mir gestern die ES-345 aus der Bucht gefischt. Zwischenzeitlich gab es in mir einen internen Kampf, ob nicht doch besser die Lucille, ebenfalls in der eBucht zu finden und mein Plan B. Allerdings wurde sie wohl zwei Stunden vor Auktionsende verkauft. Nix mit Plan B. Plan C hätte einen Besuch beim reginalen Shop vorgesehen, jedoch dort nur für eine Lucy in neu.

So, jetzt darf ich gespannt sein und warten, bis die ES bei mir eintrifft und sie mir zeigt, was der Variotone bringt. Optisch gefällt mir die ES besser, als die Lucille. Eine große Gitarre ohne F-Löcher wirkt wohl noch... äh größer! :-D Aber natürlich ist sie auch eine Schönheit.
 
Oh, dann schon mal Gratulation. Bin gespannt was du so berichten wirst.
 
Kann man mit der Varitone Schaltung die Pickups 'out-of-phase' schalten?
 
Ich glaube nicht. Man kann damit den Tone ausdünnen. Aber nachträglich lässt sich sowas bestimmt bewerkstelligen...
 
Ich bin sehr gespannt, wie sich der Varitone schlägt. Muss allerdings wohl noch bis Ende der Woche warten, bis sie bei mir ist.

In meiner ES-335 Dot baute ich einen alten Gibson PAT-No.-Pickup mit über 13 kOhm in der Bridgeposition ein, dort macht er wirklich eine gute Figur. Nun überlege ich, dass, wenn mir der Alnico Classic der 345 nicht gefallen sollte, meinen nicht mehr verbauten Seymour Duncan Jeff Beck SH-4 an der Stelle zu platzieren. Der hat noch mehr Drehmoment und könnte vielleicht auch etwas zu viel des Guten sein?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen JB in so einer Gitarre stelle ich mir heikel vor, zumindest für (semi-)clean Sounds. Wenn SD dann eher ein Pearly Gates.
Ansonsten Gratulation und berichte mal, wie du den Varitone findest...
 
Hihihi, die Frage nach dem Jeff Beck in einer ES hatte ich bereits im Rahmen des Modd meiner ES-335 "Dot" gestellt und auch damals wurde mir davon abgeraten. Mittlerweile begab ich mich auf die Suche nach günstigen Gibson-PU´s und konnte eventuell zwei Kandidaten ausmachen. Mal sehen, wie sich deren Preis in den nächsten Tagen entwickeln. Jeff Beck und mal eben so ausprobieren in einer ES ohne Rückwand, eher heikel.
 

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