Waldorf Streichfett

  • Ersteller mockingbird90
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Nun musicdiver, ich denke, wir haben unterschiedliche Ansätze. Ich musiziere ohne Computer und Sampler und bin kein Programmierer. Ich nehme noch "klassisch" mit Stand alone-Multitracker auf.
Was meine Klangerzeuger angeht, brauche ich schnellen Zugriff und "kurze Wege" zum gewünschten Resultat.
Die Exoten waren mir zudem schon immer näher, als der x-te Moog-Verschnitt.
Mag sein, dass ich speziell auf den Hersteller Waldorf einen etwas verklärten Blick habe, da ich mal einen PPG Wave 2.3 besessen habe. :)
Aktuell ärgere ich mich allerdings, da Waldorf den Liefertermin für den Streichfett nach hinten verschoben hat. :mad:

Ich empfinde es gerade bei kleineren spezialisierten Expandern als Vorteil, dass man sie leicht austauschen kann.
Wenn ich so in anderen Strängen lese, dass die Besitzer von den großen Workstations sich über irgendwelchen Systemmurks ärgern, für den die Hersteller immer wieder gut sind, freue ich mich. Denn ich kann ein Gerät, mit dem ich nicht klarkomme, oder dass mir nicht (mehr) gefällt austauschen.
Was die Anordnung der kleineren Expander am Keyboard-Ständer angeht, gibt es von K&M und anderen wunderbare Halterungssysteme, so dass man sich alles passgenau hinkonfigurieren kann. Da ich nicht live auftrete, muss ich nichts transportieren, das sei noch erwähnt.

Schönen Feiertag,
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Klar, zuhause / im Studio ist das was anderes. Da sehe ich auch eher Platz für einen Spezialisten oder ein modulares Setup - da hat sich seit den 80ern nichts verändert. Live waren Racks der logische nächste Schritt nach den großen Synthburgen, und heute sind es eben die Workstation-Allrounder. Selbst ich mit einem inzwischen recht kompakten Setup fluche bei jeder Treppe wieder, warum ich nicht Flöte gelernt habe ;)

Wenn man zuhause Platz hat und sich das alles in Ruhe einrichten kann, dann wäre ich auch für das eine oder andere Teil zu begeistern, was für ein Live-Setup für mich nie in Frage käme...
 
... bin absolut bei Euch.
Es hängt vom Anwendungsfall ab. Im Studio müssen die meisten mit Platz und noch freien Anschlüssen kämpfen, daher meine vorhergehende Argumentation.
Reduce to the max - ist die Devise.
Daher halte ich von überladenen Workstations - zumindest was das Studio angeht - nicht mehr viel. Hierzu wurde ich aber im Forum bereits geprügelt.
Bei mir kommen daher nur noch Synths ins Studio, den Rest übernimmt mein Mac mit Cubase und VST Instrumenten. Für einen Streichfett würde ich die Anschlüsse am Pult nicht freimachen wollen, da muss dann schon mehr dabeisein.
... @Teilnehmer - mein Tag ist gerettet, hänge auf den Kanaren rum, und checke auf dem iPad das Cubasis aus. Bin jetzt der Musikant mit dem Taschenrechner in der Hand :)
 
Für mich ist das keine Niesche sondern eine Beschneidung eines normalen VA Synth, der für seine Größe recht gute Parameterzugriffe bereitstellt - das wars.
Als Beispiele für andere Geräte die deutlich mehr können aber nur ein wenig mehr kosten fallen mir der Roland GAIA ein, der viel mehr kann und gerade Streicher auch sehr gut reproduziert, und ebenfalls der neue AIRA System 1, der wiederum aber eine Ganze Liga weiter oben spielt als "Streichfett", wie ich auf der Musikmesse es selbst bereits testen konnte. Zudem noch Dave Smith Mopho oder Tetra - deutlich besser.
Von Korg fällt mir noch der King-Korg ein, der aber noch etwas teurer wäre, - ebenfalls teurer der Access Virus TI Snow, der dann auch eine ganze Liga weiter oben spielt.
Warum mache ich mir eigentlich mehrfach die Mühe zu erklären, was der Unterschied zwischen einem Synthesizer und einer Stringmachine ist, wenn das kaum einer liest?

Streichfett ist kein beschnittener VA, weil er völlig anders konzipiert ist und völlig anders funktioniert als ein VA – wie auch eine Eminent oder ein Solina anders funktioniert als ein Memorymoog oder ein Jupiter-8. Das ist eine komplett andere Baustelle. Ein Solina String Ensemble hat mit irgendeinem x-beliebigen Polysynth (außer dem Polymoog) genau überhaupt nichts gemeinsam bis darauf, daß beide polyphone analoge elektronische Tasteninstrumente sind.

Ich meine, wenn's danach geht, ist ein Nord Lead auch nur eine Beschneidung eines Romplers, weil der Nord Lead eine einstellige Anzahl an Waveforms hat und eine Motif XF eine vierstellige.

Und nein, die Strings einer Eminent oder eines Solina oder eines Hohner/Logan String Melody oder eines Yamaha SS-30 oder eines Roland VP-330 – oder eines Streichfett – kriegt man so aus keinem Synthesizer geholt. Aus keinem Polysynth, aus keinem VA, aus keinem Rompler, egal wie teuer.

Aber ich glaube, 95% der Synthleute wissen heutzutage gar nicht mehr, was eine Stringmachine ist – wenn schon Waldorf selbst beim Streichfett eine Assoziation zu Porno-Soundtracks aufbaut statt zu Jarre oder Vangelis oder Prog Rock. Alle Welt glaubt, den Sound eines Oktavteiler-Stringer mit Eimerketten-Ensemble kann man ersetzen durch zwei oder drei gegeneinander verstimmte Sägezahn-Oszillatoren in einem Polysynth ohne Effekt dahinter.


Martman
 
Streichfett ist kein beschnittener VA, weil er völlig anders konzipiert ist und völlig anders funktioniert als ein VA - wie auch eine Eminent oder ein Solina anders funktioniert als ein Memorymoog oder ein Jupiter-8.
Nana, langsam. Der zweite Halbsatz stimmt ja, aber wenn hier eine Oktavteiler-Stringmachine in einem FPGA oder was auch immer nachgebildet wird, ist das natürlich auch ein VA. "Virtuell analog" eben - digitale Emulation analoger Schaltkreise. Es ist kein VA mit subtraktiver Synthese (wobei: eigentlich selbst das dem Wortsinne nach... nur eben nicht so, wie man es üblicherweise versteht...), dann wird ein Schuh draus.

Und nein, die Strings einer Eminent oder eines Solina oder eines Hohner/Logan String Melody oder eines Yamaha SS-30 oder eines Roland VP-330 - oder eines Streichfett - kriegt man so aus keinem Synthesizer geholt. Aus keinem Polysynth, aus keinem VA, aus keinem Rompler, egal wie teuer.
Halte ich - zumindest bei der Sampler/Rompler-Schiene - für eine gewagte These. Zumal der Streichfett schon genau das (ein spezieller VA) ist ;) Wenn du mir im Blindvergleich gute(!) Samples einer Stringmachine vom Original auseinanderhalten kannst, reden wir weiter...

Aber ich glaube, 95% der Synthleute wissen heutzutage gar nicht mehr, was eine Stringmachine ist - wenn schon Waldorf selbst beim Streichfett eine Assoziation zu Porno-Soundtracks aufbaut statt zu Jarre oder Vangelis oder Prog Rock.
Martman, achte doch bitte nochmal ein bisschen auf deinen Tonfall - es macht keinen Spaß mit jemandem zu diskutieren, der meint, er wäre der einzig Wissende umgeben von Trotteln.

Alle Welt glaubt, den Sound eines Oktavteiler-Stringer mit Eimerketten-Ensemble kann man ersetzen durch zwei oder drei gegeneinander verstimmte Sägezahn-Oszillatoren in einem Polysynth ohne Effekt dahinter.
Das hat niemand behauptet. Aber einen VA mit ausreichender Polyphonie verausgesetzt (bei 61 Tasten sind 61 Stimmen mal Fußlagen dann wohl genug ;) ), kann man natürlich sehr wohl pro Taste ein Rechteck passender Frequenz bzw. ein schon gefiltertes Rechteck erzeugen - wie auch im Original. Da das ganze digital ist, wäre das, wenn man die Verstimmung auf 0 setzt, auch Phasenstarr. Und nur am Rande: Ein Eimerketten-Ensemble digital nachzubilden, ist nicht so schwer. Das zumindest habe ich schon zigfach in sehr ordentlich gehört. Und zur Not nimmt man da eben noch ein echtes Ensemble mit Eimerkettentechnik - sowas gibt es seit fast 50 Jahren auch als Tretmine für Gitarren...
 
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Leider fehlt mir beim Streichfett ein gewisser Eingriff in die Eimerketten-Delays,
so wie es der Elkorus (sogar analog) komplett kann. Dafür hat der Elkorus wiederum keine
eigene Klangerzeugung, das kann man positiv (man kann ihn mit allem "füttern") oder negativ sehen.
Positiv beim Streichfett u.a. aber, den DCO stufenlos zu durchfahren.
Also als String-Ensemble-Fan: am besten beide kaufen und fürs Herz noch
´ne Eminent in Omas (trockenen!) Keller stellen.
 
Neues vom streichfett, waldorf hat ein neues Video eingestellt



ab diese Woche kann man ihn auch kaufen
 
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Was hat diese Neuerung String / Chorus über den Ensemble-Knopf auf sich?
 
Was hat diese Neuerung String / Chorus über den Ensemble-Knopf auf sich?
Laut dem Streichfett-Handbuch lässt sich damit zwischen dem klassischen Ensemble-Effekt alá Solina/Hohner/Logan und einem Chorus-Effekt umschalten. In der mittleren Position sind sowohl Ensemble, als auch Chorus aktiv.
 
Warum gibt es eigentlich noch nirgendwo richtige Testreviews des Streichfett?

Come on, AMAZONA...!
 
Vielleicht werden die geneigten Tester davon abgehalten, daß 1) Waldorf selbst das Ding mit Pornos assoziiert statt mit Pink Floyd, Vangelis und/oder Jarre, 2) das Ding keinen "Minimoog kann" (und 303 auch nicht) und 3) das ganze Gerätekonzept für die "Generation EDM" uninteressant ist, weil selbst im Ambient keine Stringers verwendet werden.


Martman
 
1) Waldorf selbst das Ding mit Pornos assoziiert statt mit Pink Floyd, Vangelis und/oder Jarre,
Ich zitiere dazu mal den ersten Abschnitt aus dem Text, der bei der Vorstellung des Streichfett auf deren Facebookseite verfasst wurde:

Erinnern Sie sich noch an „Bilitis“ Oder an „Shine on you crazy diamond“ von Pink Floyd [?] An die Hits „Saturday Night Fever“ und „How deep is your love“ von den Bee Gees [?] Dann erinnern Sie sich auch an die ewig weiten, unendlich breiten, wabbeligen, mariuhanösen Streicherflächen, die den Klang der Musik der späten 1970er und frühen 1980er Jahre auf so wunderbare Weise geprägt haben.

Pink Floyd wird (zusammen mit dem bei Vintage-Soundschraubern wohl beliebtesten Song von ihnen) namentlich erwähnt, "mariahuanös" ist ein wenig subtiler Verweis auf Psychedelic und ähnliche Stilrichtungen (je nach Künstler Progressive Rock, Krautrock, Ambient, New Age).
Die Bee Gees sind zwar weder Vangelis, noch JMJ, aber immerhin auch ein Stück 70er Jahre-Musikgeschichte.

Zusätzlich dazu werden noch Pornos erwähnt. Denn Sex generiert immer irgendwie Aufmerksamkeit, Waldorf ist sich dessen bewusst und nutzt es entsprechend, damit der Streichfett einem im Gedächtnis hängen bleibt. Funktioniert anscheinend auch.

2) das Ding keinen "Minimoog kann" (und 303 auch nicht)
Gerade deshalb ist es doch etwas Neues. Zudem ist wohl niemand so weltfremd, dass er einen digitalen 250€-Desktop-Synth mit als extra kitschig beworbenem Soundcharakter mit einem 70er/80er Jahre Monosynth vergleicht, der bei eBay für mehrere tausend Euro weggeht.
Und - auch wenn du es hier öfters behauptest - bezweifle ich, dass sich all zu viele Leute darüber beschweren werden, dass man keinen gefühlt zwanzigsten Aufguss eines Minimoogs herausbringt. Davon gab es in den letzten Jahren in Hard- und Software-Form genug. Gleiches gilt für den TB-303, für den sich außerhalb der recht überschaubauren Acid-Szene wohl eh kaum jemand interessieren wird.

3) das ganze Gerätekonzept für die "Generation EDM" uninteressant ist, weil selbst im Ambient keine Stringers verwendet werden.
Für reine Laptop-Musiker weniger interessant, weil ein Software-Synth immer noch leichter einzubinden und zu bedienen ist. Genau wie bei allen anderen Expandern.
Aber im Alternative/Indie-Bereich der selben Generation sind String Machines in Rahmen eines gewissen Vintage-Hypes durchaus wieder gefragt (ebenso wie Mellotron-Sounds). Unter anderem benutzt in Songs von Gorillaz, Kasabian, Radiohead und andere Projekten von Thom Yorke.
Da sehe ich durchaus Potential, zumal das Gerät relativ günstig und platzsparend ist.
 
Ich denke Punkt 2 war nicht ganz ernst gemeint. :)

Zu Punkt 3 muss ich zustimmen. Klar gibt es dise Sounds auch noch, aber im Moment sind wir trotzdem eher beim Technodrome Sound der 90er als beim Psycho Sound der 70er, was nicht heißt, dass sich das nicht ändern kann.
 
Ich denke Punkt 2 war nicht ganz ernst gemeint. :)
Doch, doch, das gibt's ja (leider) heute noch, die Frage, ob ein Synth auch bestimmte ikonische Minimoog-Sounds hinkriegt. Und wenn nicht, ist er eben untauglich.


Martman
 
Ich denke nicht, dass ein Amazona Tester so denkt, oder? :)
 
Normal nicht, aber ich hoffe trotzdem, daß Amazona oder Bonedo jemanden an das Ding ranläßt, der auch einen Draht zu solchen Sounds hat und nicht nur EDM im Kopf.

Mein Freundlicher™ hat noch keinen da, sonst würde ich ihn selber mal in Augen- und Ohrenschein nehmen.


Martman
 
Gibt es den Streichfett überhaupt schon zu kaufen? Auf der Frankfurter Musikmesse hieß es Juni/Juli, beim großen T soll er ab dem 22.8 verfügbar sein. Wenn es noch länger dauert und es auch keine (Test)berichte gibt, dann ist der Streichfett schon vergessen bevor er überhaupt erhältlich ist. :ugly:
 
Siehe Beitrag #47 weiter oben (habe auch einen Newsletter von Waldorf bekommen, in dem das steht).
 
Klar gibt es diese Sounds auch noch, aber im Moment sind wir trotzdem eher beim Technodrome Sound der 90er als beim Psycho Sound der 70er, was nicht heißt, dass sich das nicht ändern kann.
Sobald die Butter angekommen ist, mach ich nur noch psychedelisch! ;)
 
Mein Streichfett ist endlich angekommen!
Ich muss sagen, dass ich sehr positiv überrascht bin.
Vielleicht war meine Erwartung niedriger, denn den Klang
finde ich überwältigend. Ich mache es subjektiv kurz:
Klang:
- sehr "groß", lebendig, voll und etwas edel
- Ensemble-Effekt ist sogar Stereo, was die
Ur-Ahnen nicht konnten, jedoch wird der Ens-Effekt dadurch nicht
"kaputtgemacht", sondern klingt homogen
- klingt wirklich sehr analog, zugleich wertig
- ich kenne die Ur-Machines, das Streichfett klingt tatsächlich genau so gut,
ich habe mir den Sound zuvor "digitaler" vorgestellt
- unerwünschter Nebeneffekt der Ur-Maschinen ist beim Streichfett ebenfalls
vorhanden, gemeint ist das "Pfeifen" in tiefen Lagen
- jedes Antriggern klingt anders (=analog), sowie endlich der "Schmelz"
bei polyphon gehaltenen Tönen ist hier vorhanden (Ensemble wirkt auf das gesamte Signal),
das kriegt ein Plug In nicht hin; die meißten Demos auf YT sind viel zu hektische
Stress-Demos; das Streichfett benötigt Ruhe und eine feine Hand; bei den Demos
soll das Fett alles geben - heraus kommt viel Matsch

Vorteile:
- eindeutig der Ensemble-Effekt, Gesamt-Klang
- kleiner Zusatz-Synthesizer auf der rechten Seite; warum heißt der eigentlich
"Solo", wenn er doch polyphon spielt; jedoch wird kein Ensemble-Effekt drüber gelegt;
dieser Mini-Synthie macht richtig Spaß und lässt sich sinnvoll mit der String-Sektion auf
der Linken Seite kombinieren - Gut !
- vielfältiger und variabler als die Ur-Ahnen
- Programmierbarkeit
- Gerät ist leicht, klein und sieht gut aus
- Eimerketten-Bearbeitung der Ensemble-Delays ist, wie ich es dringend gewünscht hätte,
nicht nötig, da ich den Ensemble-Effekt mit Vergleich perfekt empfinde

Nachteile:
- das Morphen der Grund-Wave ist zwar prima, aber wenn ich z.B. nur eine pure Saw
möchte, ist teilweise eine zehntel Millimeter-Drehung am Poti schon zuviel, und ich
lande in der Nachbar-Wave
- nur 12 Speicherplätze für eigene Sounds
- kein Power-Schalter
- ich denke wirklich darüber nach, meine echten String-Machines zu verkaufen; habe Hunderte in die
Revidierung gesteckt, die ich nie wieder rein kriege

Mein Fazit:
Als Synthie-Freak ist mein Streichfett nicht wegzudenken. Das Gerät ist jeden Cent wert,
es gibt nichts vergleichbares, alles (TBs, TRs u.a.) wird on mass geclont, nun auch endlich eine String-Machine.
Großes Lob an Waldorf und sein Entwicklungs-Team.
 
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