0.11er oder 0.12er Saiten

DAS ist ja eine ganz andere Aussage, der man natürlich zustimmen kann.

Dein voriger Beitrag war aber so formuliert, dass 010er-Saiten NUR was für Anfänger sind.
 
Dann tut es mir leid, wenn ich mich da falsch ausgedrückt habe.
Ich meine natürlich, dass sie eben für Beginner deshalb empfehlenswert sind, weil sie nicht so krass doll weh tun und in die Finger drücken. Was aber ja nicht heißt, dass sie vom Klang her für die Katz' sind. Ich mag die 10er, wie gesagt, auch. ;)
 
Wenn manche denken, dass ihnen die 12er Saiten oft zu hart vorkommen - es liegt nicht immer nur an der Saitenstärke sondern auch am Material. D. h. es gibt auch "weichere" 12er Sätze. Eine Phosphor Bronze Umwicklung z. B. macht die Saiten etwas härter als normale Bronze-Stahlsaiten. Im Thomann Online-Ratgeber für Saiten wird das ganz gut erklärt:
https://www.thomann.de/de/onlineexpert_80_9.html
 
Genau. Außerdem vergeht der Schmerz schnell und dann isses wieder ein Gewinn :)
 
Manchmal liegt das "Problem" auch ganz woanders...
Leider ist es bei Westerngitarren ziemlich aufwendig, die Saitenlage der Saitenstärke anzupassen. Meiner Erfahrung nach ist bei vielen Westerngitarren die Saitenlage ab Werk eher viel zu hoch. Genau das macht dann mit dickeren Saiten noch weniger Spass. Straffe Saiten lassen tendenziell eher eine niedrigere Saitenlage zu, ohne dass großartige Buzz-Probleme auftreten. Gut (günstig) eingestellt ist dann Strumming auch mit dickeren Saiten viel weniger das Problem. Danach also vielleicht auch mal schauen...
Ich wärme das auch nochmal auf. Ich hatte bei meiner Ovation teilweise 11er Saiten drauf und trotzdem war sie schwer zu spielen. Und der Klang war dünn.
Nachdem ich von einem Kollegen einen Satz Sattelfeilen ausleihen konnte und die Saitenlage dort einstellen konnte ging es schon besser. Danach noch den Steg tiefer gelegt (da wurde mir hier im Forum gut geholfen - Link zur youtube Anleitung).
Nun habe ich wieder 12-er drauf und es spielt sich viel leichter.
Dickere Saiten haben einfach eine größere Masse und bringen die Schalldecke besser zum Schwingen. Sie klingen einfach voller. (Und mehr Wumms von den Saiten hilft auch wenn man verstärkt spielt, dass man nicht so weit aufdrehen muss und reduziert etwas die Gefahr von Rückkopplungen).
Ich fahre mittlerweile den Trend: dickere Saiten und niedrigere Saitenlage und bin damit sowohl bei der Ovation, bei der Jazzgitarre (ok, da sind es noch 11er) und der Nylon Konzertgitarre (Hard Tension) sehr angetan.
Gruß
Christoph
 
warum probierst du nicht 13er.
Die spiele ich mittlerweile auf allen meinen guten Gitarren!
 
Genau das werde ich beim nächsten Saitenwchsel tun. Und die Jazz Gitarre bekommt 12er.

Gruß
Christoph
 
Zu den 13er hätte ich auch eine Frage. Ich wollte die auch mal ausprobieren auf meiner Gibson Dove. Die waren vom Spielgefühl schon etwas hart, aber ganz ok. Normalerweise spiele ich 12er. Allerdings habe ich beim Seitenwechsel danach festgestellt, dass ein Bridge-Pin gebrochen ist. Seit dem habe ich keinen 13er Satz mehr drauf gezogen, weil ich der Meinung bin, dass das die Gitarre zu sehr beansprucht. Was ist eure Erfahrung mit 13er? War das bei mir nur ein unglücklicher Ausnahmefall?
 
Das muss keine Ausnahme sein. Sehr stabil gebaute Gitarren vertragen 13er Saiten, aber auf meine würde ich keine aufziehen, das macht die nicht mit.
 
13er Saiten vertragen normalerweise alle Gitarren. Jedenfalls meine 5 Dreads. Auch sehr leicht gebaute Gitarren wie die Santa Cruz VJ oder VA haben von Werk aus 13er Saiten drauf, ebenso wie einige Martin Gitarren z.B: die D18 Golden Era. Es gibt auch Ovations, die am ANfang 13er drauf haben.
Um die Gitarre würde ich mir da keine Sorgen machen.
WIchtig ist nur die niedrige Saitenlage.
 
Hallo!

Es kommt auch auf die Gitarre an. Auf meine Furch kommen 11er, auf meine Faith 12er. Diese Sätze passen zu den Gitarren, meinem Pick und meiner Spielweise.

Immer die gleichen Saiten zu nehmen obwohl die Instrumente etwas anderes verlangen, ist nicht klug.

Gruß

erniecaster
 
Ich denke, die Mensur sollte man auch immer etwas in Betracht ziehen, denn bei einer ca. 63cm Mensur fühlen sich 13er in etwa auch 'nur' so hart an, wie 12er bei 65cm Pi mal Daumen gepeilt.
 
Weiß zufällig jemand, welche Saitenstärke Neil Young benutzt?
 
Welcher Neil Young? Der Buffalo Springfield Neil Young, der Crosby Stills Nash & Young Neil Young, der Neil Young and Crazy Horse, der Neil Young in welcher Schaffensperiode??? Bei CSN&Y waren das eher .12 und .13, spaeter fuer Fingerpicking eher leichteres oder fuer das ganz verzerrte Zeug auch mal haertere Ware. Es gibt wohl wenige Gitarristen, die ein aehnlich breites Spektrum abdecken wie der Kanadier. Der kommt uebrigens im Sommer nach Cork und ich werde mir das Konzert antun. Mit bissl Glueck kommt man auf meiner kleinen Insel auch naeher an den Backstage Bereich heran als woanders...
 
Jepp, nicht immer ist die Saitenstärke das Problem. Habe bei meiner Dreadnought mal beherzt am Halsstab gedreht (ja, ich weiß, dass das nicht die eleganteste und auch nicht die korrekte Methode zum Tieferlegen ist) und seitdem spielt sie sich mit 12ern wie Butter.

Liebe Grüße, Annea
 
Das anfängliche problem, anfangs wollte ich auch immer dünne saiten, wegen e-gitarre...jetzt spiel ich 10er auf e und wieder 12er auf der a-gitarre, und die sind total angenehm und klingen für mich vor allem "trocken" super:
https://www.thomann.de/de/thomastik_ac112.htm
 
Eben jeder so wie er mag.

Mich stört nur bei solchen Diskussionen, dass man immer wieder den Eindruck gewinnt, das die spielerische Entrwicklung eines Gitarristen zwangsläufig parallel läuft mit der Entwicklung der Saitenstärke.
Einfache Formel: besserer Gitarrist - dickere Saiten.

Das halte ich schlicht für falsch.

Das spielerische Können hat nichts mit der gespielten Saitenstärke zu tun. Sondern ausschließlich mit den persönlichen Vorlieben. Mancher hat eben keine Lust, mit seiner Gitarre zu kämpfen und mag es leicht und locker.

Und ich bleibe dabei: rein klanglich gibt es zwischen 11ern und 12ern so gut wie keinen signifikanten Unterschied.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Doch: .12er Sätze sind etwas lauter (mehr Masse die Schwingungen anregt) :D
Aber ansonsten d'accord. Was mit typischen 12er-Sätzen halt nicht so gut geht und bei dünneren Saiten besser, ist das Bending. Da bekomme ich gerade mal in den oberen Lagen (ab der 5. etwa und auf den ghe Saiten) einen Halbton gezogen, aber fürs Bending benötigt es wie für vieles, Übung.
Ich mag .12er Sätze einfach. Meine LAG ist supertief eingestellt, fast wie ein E-Gitarre. Das geht auf dieser Gitarre nur mit einem .12er Satz, denn so kann ich trotzdem ordentlich strummen ohne dass es scheppert.
 
Eben. Jeder so wie er es mag.
Da ich eigentlich so gut wie nie strumme, ist dieses Scheppern für mich kein Thema.
Beim Benden kommt es in der Tat zu 90% auf die Technik an. Die Saiten sind da eher von untergeordneter Bedeutung. Hinzu kommt, dass bei der Art von Musik, die ich spiele in erster Linie auf der h - Saite gebendet wird, die sich sowieso meistens "labberiger" anfühlt als die e - Saite.

Man muss sich außerdem immer 'mal die Stärke aller Saiten ansehen. Die Stärke einzelner Saiten kann bei verschiedenen Herstellern ziemlich weit auseinandergehen.

Bei einem EXP 11er Satz sind z.B. die D und die A - Saite genauso dick wie bei einem John Pearse 12er - Satz.

Man kann also nicht immer nur von der Namen gebenden - Saite ausgehen.
 
Also ich spiele tatsächlich nur noch 12er Saiten. Meine Gitarren suche ich danach aus, wie gut sie mit 12er Saiten bespielbar sind. Und ich habe keineswegs das Gefühl dass ich unsauberer Spiele oder sich das Strumming schlechter und schrammeliger anhört. Ganz im Gegenteil.
Früher habe ich auch dünnere Sätze gespielt. Ich hatte einen Flitzebogen zur Gitarre bei der man sich mit 12 Saiten garantiert die Finger gebrochen hätte. Die Gitarre war so billig verarbeitet dass sie nicht mal den Zug der 11er Sätze ausgehalten hat, irgendwann hat es das Ding krumm gezogen trotz vernünftiger Pflege etc. Klanglich fand ich die Saiten völlig in Ordnung. Dass ich heute nur 12 Sätze spiele liegt einzig und allein daran dass sich die Gitarre so unverstärkt besser durchsetzt. Ich habe eine Sehr laute Stimme und meine wenn ich mit Kollegen Musik mache (wir haben damals zum beispiel sehr oft in der Innenstadt gespielt ) hat sich die Klampfe einfach nicht durchgesetzt. Inwiefern das nun an ihren übrigen Klangeigenschaften lag kann ich nicht mehr ausprobieren da sie ja hinüber ist. Aber ich habe mich bei meinen neuen Gitarren dann in kurzer Zeit an 12 Sätze gewöhnt und würde sie auch nicht mehr abschaffen wollen. Wenn meine E-Gitarre sich mit 10er Seiten so butterweich spielen ließe wie meine zwei Akustischen mit 12ern wäre ich schon sehr glücklich.

Insofern - jeder wie er mag. Den größeren Unterschied macht tatsächlich aus, was man mit der Gitarre anstellen kann. Der Saitensatz macht im Klang gegenüber den Differenzen in der Technik durch bessere oder schlechtere Bespielbarkeit den deutlich kleineren Unterschied.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben