Dann drehen wir das doch mal um: Gehe ab jetzt davon aus, das ich noch überhaupt keine Meinung zum Thema habe und überzeuge mich mit einem Konzept, bei dem wir eine garantierte Erfolgsquote von 85 % Review Rückläufern haben und dabei möglichst wenige Teilnehmer vom Spiel ausschließen.
Soll ich so tun »als ob« wir an einer Verbesserung interessiert sind, oder sind wir ernsthaft an einer Verbesserung interessiert? Soll ich »davon ausgehen«, dass Du mich ernst nimmst, oder nimmst Du mich ernst?
Kannst Du bitte die aktuelle Rücklaufquote posten, damit ich einen Anhaltspunkt habe, um wie viel Prozent wir das Ergebnis verbessern müssen, um auf 85% zu kommen? Immerhin verlangst Du eine Garantie. Da brauche ich Exaktheit in den Messdaten.
Wie auch immer ... Deiner Herausforderung stelle ich mich natürlich gerne Martin.
Was auch immer wir in der Vergangenheit an den Teilnahmebedingungen geändert/erschwert haben, hat nicht dazu geführt das die Reviewabgaben zugenommen haben.
Es ist und bleibt wohl immer vom jeweiligen User abhängig. Egal ob Neuling oder Vielschreiber. Wir haben ja z.B. auch gute Reviews von neuen Usern bekommen, aber ebenso sind langjährige Stammuser säumig was die Reviews befrifft. Die Chance das ein dekorierter User (Mod/HFU/HCA) abliefert ist erfahrungsgemäß sehr hoch, aber wir können die Regeln nicht so abändern, dass Wenigposter und Neuuser ausgeschlossen werden.
Danke Eggi für das Signalisieren einer ernsthaften Gesprächsbereitschaft.
Bevor ich zu meinen Lösungsvorschlägen komme, will ich auf einen zentralen Punkt hinweisen, nämlich auf die Wirkung von Anreizsystemen. Zur Erklärung ein, wie ich hoffe, anschauliches Beispiel von Mathias Binswanger:
»
Zur Zeit der französischen Kolonialregierung in Hanoi gab es eine Rattenplage. Um sie zu beenden, kamen die Kolonialbeamten darauf, jedem, der eine tote Ratte ablieferte, eine Prämie zu zahlen. Was haben die Menschen daraufhin gemacht? Sie haben Ratten gezüchtet!«
Was heißt das für das Musiker-Board und wie kann man das in Zusammenhang mit Gewinnspielen verstehen?
Wenn die Eintrittshürde, die Motivation oder das Anreizsystem, um an einen »Gewinn« zu kommen, das Erbringen von 50 Beiträgen ist, dann werden die 50 Beiträge bei manchen qualitativ minderwertig ausfallen. Der Anreiz ist quantitativ auf 50 festgelegt und nicht qualitativ gefordert. Ich denke, die Erfahrung haben wir zu genüge gemacht und ich meine daher, dass das Anreizsystem ein qualitatives sein soll, weil das Schreiben eines Reviews eine qualitative Leistung ist. Es gilt daher so zu motivieren, dass diejenigen User, die zu solch einer qualitativen Leistungserbringung bereit sind, verstärkt angesprochen werden und jene, die nur kurz mal ohne Aufwand
abstauben wollen, zuerst den Staubsauger und den Staubwedel selbst in die Hand nehmen müssen.
Hier einige Idee zur Diskussion und zum Weiterentwickeln:
Variante A
Wir bleiben beim bisherigen System, wir schrauben alle unsere Erwartungen nach unten und erhöhen unsere Frustrationstoleranz.
Variante B
Das Equipment wird vorab zum Testen an 1 bis 3 User gegeben, die ein Review schreiben und dann erst zum Gewinnspiel frei gegeben. Das hat sich bereits im
Gewinnspiel um die Gibson SG '70s Tribute bewährt.
Vorteil: garantierte Erfolgsquote von 100% Reviews und 0% Zutrittshürde für Mitspieler
Nachteil: die Tester halten für die Reviewschreib-Verweigerer her
Variante C
Je Equipment werden 2 bis 3 potentielle Gewinner (Finalisten der Finalrunde) gezogen, die das Equipment dann nacheinander zu Testzwecken erhalten und jeweils ein Review dazu schreiben. Die Reviews werden bewertet und derjenige mit dem aussagekräftigsten Review erhält den Gewinn.
Vorteil: garantierte Erfolgsquote von 100% Reviews und 0% Zutrittshürde für Mitspieler
Nachteil: wer nicht in der Lage ist, ein informatives Review zu schreiben, ist benachteiligt. Das Bewertungssystem (Boardabstimmung oder Jury) wird Anlass zu Diskussionen geben und sollte daher noch genauerdefiniert werden.
Variante D
Wer am Gewinnspiel teilnehmen möchte muss vorab ein Review, Kurzreview oder einen Anspielkurzeindruck gepostet haben. Realisiert kann das durch einen Pool werden, in den man aufgenommen wird oder durch simples Verlinken des Referenzbeitrages beim Anmeldepost zum Gewinnspiel.
Vorteil: Reviews, Kurzreviews und Anspielkurzeindrücke werden im Board häufiger werden.
Nachteil: Zugangsbeschränkung für alle, die andere Prioritäten haben. Keine Garantie, dass ein Review für den Gewinn geschrieben wird.
Anmerkung: Da Gewinnspiele in der Regel eine längere Durchlaufzeit haben, können ambitionierte Neuzugänge die Zeit für einen der Community hilfreiches Review oder einen wertvollen Anspieleindruck nutzen und brauchen keine rein numerischen Hürde wie 10 oder 50 Beiträge oder xyz Monate Board-Zugehörigkeit vorzuweisen.
Variante E
Die Teilnahme zum Gewinnspiel (alternativ Reviewspiel) wird in den Teilnahmebedingungen klarer formuliert: Teilnahmevoraussetzung ist das Mitteilen der eigenen Meinung über den Gewinn in Form von einem Review, Kurzreview oder Kurzeindruck. Der Gewinn geht erst in den Eigentum des Gewinners über, wenn diese Auflage erfüllt ist. Falls binnen einer definierten Frist die Auflage unerfüllt bleibt, wird ein alternativ zu ziehenden Gewinner ermittelt und der Geübergeben werden.
Vorteil: garantiert Erfolgsquote von 100% Reviews und 0% Zutrittshürde für Mitspieler
Nachteil: ob solche Teilnahmebedingungen rechtsgültig sind müßte die Rechtsabteilung bei Thomann checken.
Anmerkung: andererseits sind die bisherigen Goodwill-Teilnahmebedingungen auch ein rechtlich schwammiger Boden. Zu überlegen wäre, ob man anstelle eines Gewinnspiels nicht einen per Los ermittelten Tester (Reviewer) sucht, der den Testgegenstand (Reviewgegenstand) nach dokumentiertem Test (Review) behalten darf. Ich hoffe hier wird klar, wie wichtig das Wording der Gewinnspielkiste ist.
Ich denke, da gibt es sicher noch andere kreative Ideen. Wer sich engagieren möchte, kann dies in Form von alternativen Lösungsvorschlägen gerne tun. *Einladung-zum-Mitdenken*
Mein persönliches Fazit
Falls es tatsächlich um eine Verbesserung der Reviewquote und den Abbau von Zutrittshürden geht, dann gibt es mMn gute Alternativen zum derzeitigen Stats-Quo.