Hammond Orgel Gefahren

  • Ersteller BestHammond
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So, nun löst Euch mal von Eurer (leider) antrainierten Ellenbogen-Mentalität und versucht wenigstens mal, konstrukiv gemeinsam Klarheit in die Sache und - um der Sache Willen - zu bringen.

Dieses Forum hier ist schließlich keine Plattform der Eitelkeiten und mich nervt dieser Thread nach anfänglichem Interesse inzwischen immens:mad:!

----und weil wir gerade mal dabei sind - der Ton macht die Musik!!

Dass man heutzutage erst alles sagen muss! (O-Ton meine Omi - sie meinte damit meist den zwischenmenschlichen Umgang)

Keine LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weise hier nochmal ausdrücklich auf die Boardregeln 3 und 4 hin:

3. Die Regeln des respektvollen Umgangs sind einzuhalten. - Netiquette

4. Beleidigungen, Fäkalsprache,
Leetspeak und sonstige verbale Entgleisungen sind nicht erwünscht.

[...]

Hinweis: Jegliche Verletzung der oben genannten Regeln wird entsprechend geahndet:
Das Verwarnungssystem und andere wichtige Informationen

Ich erwarte, daß das von jetzt ab in diesem Thread klappt. Andernfalls wird er geschlossen.

Bitte haltet künftig diese Regeln ein. Wenn Euch Verstöße gegen die Board-Regeln auffallen, benutzt bitte den Meldebutton (schwarzes Dreieck unter dem Avatar. Dann kann die Moderation aktiv werden.

Danke,
McCoy
(Moderator)
 
Hallo zusammen,

abgesehen von den Zahlen wurde auch die Diskussion mit der Zeit ziemlich irrational... :)
Deshalb mal ein Versuch der geforderten "Beweise", sonst steht hier nur Behautpung gegen Behauptung.


Zu dem Text im Patent: da sieht man wieder mal, wie geduldig Papier sein kann. Da steht doch tatsächlich, daß ein Zahnradgetriebe "nur ganzzahlige Übersetzungsverhältnisse gestattet".

Das ist doch auch völlig korrekt:
  • Ein Zahnrad hat eine gannzahlige Anzahl von Zähnen.
  • Bei einer vollen Umdrehung des Zahnrads mit n Zähnen kommen genau n Zähne an einer gegebenen Stelle vorbei.
  • An der Berührungsstelle zweier Zahnräder kommen immer gleich viele Zähne vorbei, denn sie sind schließlich verzahnt (genau das ist der Witz!) und es gibt keinen Schlupf.
  • Daraus folgt zwingend, daß sich das Übersetzungsverhältnis (d. h. auch das Verhältnis der beiden Umdrehungsgeschwindigkeiten) als Verhältnis der beiden Zahnzahlen ausdrücken läßt: Bei zwei Zahnrädern mit n und m Zähnen ergibt sich das Übersetzungsverhältnis n/m.
Ein Übersetzungsverhältnis von n/m ist per Definition rational, denn die Zahnzahlen n und m sind ganze Zahlen.
Das ist mit dem "ganzzahligen Verhältnis" im Patent-Text gemeint (eben das Verhältnis ganzer Zahlen).

So gesehen ist es doch richtig, was das Patent schreibt, oder?


Man kann real kein irrationales Zahlenverhältnis realisieren. Es ist immer ein rationales Zahlenverhältnis. Auch die Durchmesser von Riemenscheiben kann man nur in Form eines endlichen Dezimalbruchs angeben. Hinzu kommt dann auch noch die Ungenauigkeit durch Schlupf usw.

Hier liegt die Wurzel des Übels: die Vermischung von mathematischen Konstrukten und deren praktischer mechanischer Umsetzung.
Es werden also quasi Äpfel mit Birnen verglichen, denn unter dem Aspekt der Fertigungs- und Meßgenauigkeit ist es völlig sinnlos, darüber zu diskutieren, ob ein hergestellter oder gemessener Durchmesser rational oder irrational ist, das läßt die Meßgenauigkeit prinzipiell nicht zu.

Anders gesehen würde ich sogar ganz böse :evil: behaupten, jede von Menschenhand hergestellte Riemenscheibe hat einen irrationalen Durchmesser und Umfang, denn es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, so genau zu fertigen, daß die tatsächliche Länge irgendwann nach dem Komma abbricht. Deshalb sind im Grunde alle von Menschenhand hergestellten Abmessungen irrational.

Auf die Riemenscheiben übertragen bedeutet das:
  • Zwei über Riemen oder Anpressen verbundene Scheiben mit Durchmessern von a und b drehen sich mit einem Übersetzungsverhältnis von a/b.
  • Weil a und b im Gegensatz zu immer ganzzahligen Zahnzahlen jede beliebige Länge annehmen können (und in der Praxis auch immer irrationale Längen haben werden), lassen sich theoretisch alle beliebigen Umdrehungsverhältnisse realisieren.


Böhmorgler;6961233 schrieb:
Die Wellen werden durch Riemenscheiben angetrieben, wodurch sich auch irrationale Überstzungsverhältnisse herstellen lassen, die dann 12. Wurzel 2 entsprechen.

... und genau hier haben die Streithähne (als Repräsentanten der Parteien seien mal Don und Böhmorgler herausgegriffen) begonnen, Äpfel und Birnen (bzw. Theorie und Praxis) in einen Topf zu schmeißen und aneinander vorbeizudiskutieren.

Im Grunde ist also alles klar:
  • Don: Überstzungsverhältnisse, die der 12. Wurzel aus 2 entsprechen, lassen sich in der Praxis nicht exakt herstellen.
  • Böhmorgler: Überstzungsverhältnisse, die der 12. Wurzel aus 2 entsprechen, lassen sich theoretisch mit Riemenscheiben verwirklichen.

Tja, was soll man sagen: beide haben mit ihren Grundaussagen recht! - wo war doch gleich das Problem? :)

Die Herausforderung des Ingenieurs bestand also darin, die praxistauglichste Maschine zu konstruieren.
Auch irrationale Zahlen wie pi oder Wurzel 2 usw. lassen sich erstaunlich gut durch ganzzahlige Brüche approximieren, jedenfalls so gut, daß im Rahmen der Fertigungsgenauigkeit eine Riemenscheibe kaum besser sein kann, auf jeden Fall weniger verläßlich.

Zahnräder bieten den unbestrittenen Vorteil, daß die Übersetzungsverhältnisse immer exakt festgelegt sind, weil eine gewünschte Anzahl von Zähnen genau produziert werden kann. Ein Druchmesser hingegen ist Fertigungsungenauigkeiten/-schwankungen und eventuell sogar Abnutzung unterworfen.

Die Zahnradlösung bietet also ein absolut verläßliches und stabiles Ergebnis.
Nicht umsonst werden Uhrwerke mit Zahnrädern gebaut. ;)

Viele Grüße
Torsten


PS: Ansonsten kann man eine Riemenscheibe als Grenzfall eines Zahnrads mit unendlich vielen Zähnen betrachten. :D
 
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Tja, was soll man sagen: beide haben mit ihren Grundaussagen recht! - wo war doch gleich das Problem? :)

Einfach so, ohne den-/diejenigen zu kennen, aus seinen/deren Beiträgen mithilfe durchaus beleidigender Worte auf angebliche Dummheit zu schließen - das sehe ich als Problem. Das tut man einfach nicht. Da ich in dieser Sache gut begründet das Gegenteil behaupten (sehr richtig, lieber Böhmorgler) kann, wollte ich das da nicht so stehen lassen - es sei mir verziehen.

Ich halte mich ab jetzt hier raus, da ich zum Thema nicht viel beitragen kann, weil ich da mit der Materie auf diesem Gebiet noch nicht zu 100% vertraut bin. Find's einfach schade, dass so etwas passieren muss.

Dieser Beitrag ist übrigens als einfache Erklärung dessen, was für mich das Problem darstellt, zu werten und auf keinen Fall als Anstachelung o.ä.!
 
Danke Torsten, Simon, happyfreddy, goepli, Jürgen, alle anderen, für Eure Bemerkungen. Im Eifer des Gefechts, etwas provoziert von Böhmorglers (Jürgen?) anfänglicher Ausdrucksweise - bitte jetzt keine neuen Flames, lest weiter - hatte ich mich etwas vergallopiert, was die Deutung des "ganzzahligen Verhältnisses" betraf. Das muß ich, der Mathematik geschuldet, zurücknehmen, denn ein "ganzahliges Verhältnis", auch wenn es noch andere Verhältnisse gibt, ist in der Mathematik und in unserer Sprache ein Quotient aus ganzen Zahlen. Ein Quotient kann zwar ein ganzzahliges Ergebnis oder Wert haben, aber in der Patentschrift ist die Formulierung richtig so.

Ich hoffe, Ihr habt dennoch Verständnis für meine Einwände gehabt.

Schöne Ostern
 
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interessantes thema

eine der gefahren ist brand

vor ein paar tagen hab ich ne alte hammond G angeschmissen und nach 10 min hat sie angefangen zu brennen....wäre ich grade mal kurz für 5 min rausgegangen wäre wahrscheinlich das ganze haus abgebrannt...

nun konnte ich mir die leslie 251 abgegriffen, hinten aufgemacht und dort sieht man links oben einen offenen holzkasten in dem bauelemente verbaut sind. innen um den kasten ist eine art wolle, ich schätze wärme dämmung... ich weiß das baujahr der 251 noch nicht aber ich schätze dass es asbest ist oder? hier mein thread mit bildern....

https://www.musiker-board.de/orgel-vintage-keys/574123-leslie-251-nun.html
 
Keine Angst. Asbest wurde in Hammonds nicht verwendet. In dem Motorgehäuse, das dürfte eine Schalldämmung sein, eher ein Filz, höchstens Glas- oder Steinwolle. Das 251 in Deinen Bildern scheint ein europäisches zu sein - Antwerpen vielleicht. Erkennt man an der Form der Zierkante oben und den durchgehenden Louvers oben (Schlitzen). Dürfte Ender der 60er, Anfang 70er sein.Vielleicht findest Du bei Deinem Opi noch eine Rechnung?
 
Zuletzt bearbeitet:
ja, der opi war nicht mein opi aber ich weiß, dass er die orgel mit leslie so etwa in den 90ern bei irgendeinem fachmann in top zustand gekauft hat... zumindest technisch... ich bekomm auch noch paar unterlagen dazu die tage...
 
Vielleicht nochmal zurück zum Ausgangspunkt PCB: Ich bin kein Toxikologe, aber ich würde mich an der Stelle fragen, ob es wirklich sinnvoll ist, die Kondensatoren auszutauschen.

Hintergrund des Verbots, soweit ich weiß, ist, dass PCB vor allem durch die lang andauernde Aussetzung von kleinen Mengen Giftstoffen giftig ist - man will also durch solch ein Verbot erreichen, dass nicht in jedem Gerät solche kleinen "verdunster" sitzen, die an die Umgebung Gifte freisetzen, die dann über die Jahre eine toxische Konzentration im Körper erreichen. Ähnlich wie bei Blei.
Ganz nebenbei hat man bei solchen Verboten natürlich auch den Arbeits- und Umweltschutz im Blick, sprich Leute, die tagtäglich solche Substanzen verarbeiten und die Menge an Giften, die sich irgendwann in Gewässern, der Nahrung etc. wiederfinden.

Wenn diese Gifte aus der Lebensumgebung weitgehend verschwunden sind, ist ein einzelner Kondensator an sich erstmal wenig gefährlich (vgl. Wikipedia zum Thema akute und chronische Toxizität) - die Menge macht's. Man darf aber davon ausgehen, dass man beim Auslöten der alten Kondensatoren (anfassen, heiß machen,...) sicher einem Vielfachen der Dosis ausgesetzt ist, die man alltäglich zu befürchten hat, wenn die Orgel (die ja schon ein paar Jahre ausdünsten konnte) einfach im Wohnzimmer steht oder gespielt wird.
Zudem müsste man die alten Kondensatoren sicherlich als Sondermüll entsorgen, wenn sie als Umweltgift weniger Schaden anrichten sollen als bei der Sperrmüllabfuhr der ganzen Orgel irgendwann in 2022...

PCB ist tatsächlich fies, aber unterm Strich halte ich die paar Kondensatoren in mehr als 25 Jahre alten Altgeräten für konkret weniger gefährlich als den Vorgang, diese auszutauschen.
 
So lange dies Kondensatoren nicht abbrennen oder exlpodieren ist alles Gut. :D
 
Ich kenne mich ja bei dem Elektronikgedöns nicht aus, aber
als Chemieingenieur würde ich mal folgendes dazu sagen:

Isst Du noch Pommes trotz Acrylamid? vermutlich ja
Isst Du Bratwurst vom Holzkohlengrill trotz Nitrosamine? vermutlich ja
Hast Du ständig Gasmaske auf? vermutlich nein

Dann kannst Du Deine Orgel getrost so lassen wie sie ist.

Solange Du die Teile nicht zum Frühstück futterst oder ständig abschleckst,
würde ich die Gefahr da für relativ gering halten. Die geht im allgemeinen
Rauschen der Summe der Umweltgefahren unter mit der wir immer und
überall leben müssen.
Dioxine kann man auch überall messen, nur eine Frage der Messtechnik.

Also am Besten mal Ball flach halten :rock:

Viele Grüße

Frank
 

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