maxito
Akkordeon-Mod
Die richtige Biegung der Stimmzunge
Warum funktioniert die Stimmplatte denn (nicht) ?
Wenn am Akkordeon alles richtig eingestellt ist und sauber funktioniert, dann macht man sich meist keine Gedanken , warum und wieso...aber wie so oft kommt s immer wieder mal vor, dass ein Ton nicht, oder nicht "richtig funktioniert.
Wie ein Stimmplatte grundsätzlich funktioniert, das kann man an allen möglichen Stellen nachlesen. Mal ausführlicher, mal einfacher beschrieben, mal richtig, mal falsch...
Eine gute Stelle, um sich einen allgemeinen Überblick zu verschaffen ist z.B. hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Durchschlagende_Zunge
Über die verschiedenen Stimmplattenqualitäten ist auch schon viel geschrieben worden ...und auch darüber, dass nach dem Stimmen der sog." Lösabstand" eingestellt werden muss, bzw. dass die "Stimmzunge" gelegt werden muss. Hier muss also etwas gemacht werden, was mit der Herstellung der Stimmzunge nicht unbedingt zu tun hat und aus dem Betrieb oder aus der Arbeit an der Stimmzunge entsteht.
Was ist das denn nun?
Wenn die Stimmzunge gestimmt ist, kann es immer noch sein, das die Stimmzunge schlecht anspricht, oder nur bei hohem Spieldruck .. oder auch gar nicht... und das obwohl die nächste Stimmzunge aus der gleichen Serie völlig anders, z.B. viel besser und leichter anspricht.
Wieso denn das?
Das kommt daher, dass bei den Stimmzungen oft die korrekte Form und das richtige Maß der Zungenbiegung nicht stimmt. Weil sich die Stimmzunge im Laufe der Zeit aufgrund ihres inneren Spannungsgefüges "verzogen" hat, oder aber weitaus häufiger, weil die Zunge durch die mechanischen Arbeiten daran (z.B. beim Stimmen) verbogen wurde. Bei den tiefen Tönen und großen Basszungen, passiert das letztere nicht so ohne weiteres, aber wenn man sich z.B. so eine kleine Piccolstimmplatte anschaut und die winzige Zunge anschaut, dann kann man sich das schon gut vorstellen. Da ist die Zunge überhaupt nur noch wenige Millimeter lang und die Zunge im vorderen aktiven Bereich nur noch ca. 0,09 mm dick ( ein Blatt Papier ist ca. 0,1 bis 0,2 mm stark!)
Hier mal zwei Beispiele:
Eine Piccolostimmplatte vom Typ"Artiste" wie sie in den früheren Atlanik Akkordeons verbaut wurde:
und zum Vergleich eine Piccolostimmplatte, aus einer Gola:
Die beiden Stimmplatten habe ich auf einem einem Prüfstimmstock gemessen, bei dem man den Luftdruck regeln kann.:
Die Artistestimmplatte begann bei einem Luftdruck von ca. 220 Pascal einen Ton von sich zu geben - und das obendrein nur leise und zögerlich. Es dauerte etwas, bis der Ton so richtig in Gang kam. Und zwar war das die Stimmzunge, die im Stimmstock innen liegend eingebaut ist. ( die äußere war aber anfangs nicht viel besser) Das ist kein besondere Wert und im richtigen Stimmstock eingebaut wird das aufgrund dirverser weiterer Effekte noch schlechter.
Die Golastimmplatte fing bei einem Druck von ca. 75 Pascal an einen Ton zu geben und ab 85 Pascal erfolgte dies auch zügig und ohne nennenswerte Verzögerung! (In dem Fall für beide Zungen der Stimmplatte in etwa gleich) Das ist ein sehr guter Wert für eine Piccolostimmzunge! Der wird allerdings im eingebauten Zustand etwas schlechter ... aber immer noch viel besser, als obige Artisteplatte.
Die Frage ist nun: Warum und woher der Unterschied?
Klar die Golastimmplatten sind ja wesentlich besser als die Artiste.. ist ja logisch! .. sagt man so im allgemeinen... stimmt aber nur zu einem kleinen Teil. Der wesentliche Unterschied lag nach näherer Betrachtung wo ganz wo anders!
Dazu muss man aber die Stimmzunge sehr genau und mit einer guten, starken Lupe von der Seite anschauen. so dass man die tatsächliche Biegungsform der Zunge sieht.
Schaut man die Stimmplatte so seitlich an, kann man, wenn man ganz genau hinschaut erkennen dass da ein ganz kleiner Spalt zwischen Stimmzunge und Platte ist.
Aber erst unter einer starken Vergrößerung betrachtet sieht man wie die Zungen der Artiste- und der Gola-Stimmzunge unterschiedlich ge- oder eher verbogen ist.
Die Golastimmzunge von der Seite im Gegenlicht:
Und im Vergleich dazu die Artistestimmzunge, wie sie anfangs war:
Und wenn man sich nun noch errinnert, dass die Zungen nach vorne hin eine kleine Aufbiegung erhalten sollen, und an der Spitze ca. soviel Spalt, wie die Zungendicke, dann erkennt man sofort, dass die Biegelinie, wie sie die Artiste Stimmzunge aufweist alles andere, als optimal ist. Im Mittelbereich ist der Abstand schon viel zu groß und nach vorne hin zieht sich die Zunge sogar wieder zu...das sind alles andere als gute Vorraussetzuungen für eine gute Ansprache.
Durch die "starke " Aufbiegung wird wesentlich mehr Luft und Druck benötigt um die Zunge zum Schwingen zu bringen und dadurch, dass die Zunge im vorderen Bereich sofort in den Plattenspalt eintaucht, stört das den Schwingungsaufbau zusätlich, so dass als Folge der Ton sehr zögerlich in Gang kommt und obendrein relativ schwach auf der Brust ist.
Jetzt kommt natürlich die spannende Frage:
Kann man da was machen?
Klar!
Die Zunge hat nicht immer so ausgesehen - die wurde irgendwann mal verbogen. Und genauso kann man die auch wieder in die richtige Form bringen. Und das sah dann im Endeffekt so aus, nachdem die Zunge wieder richteg eingestellt wurde:
Verglichen mit der Zunge der Golastimmplatte, ähnelt sich das nun schon stark... und nachgemessen, bestätigt sich das auch im Ansprechverhalten: Die Zunge fängt nun bei ca. 85 Pascal an zu schwingen und ab 95 Pascal kräftig und ohne Verzögerung!
Der kleine Unterschied, der bleibt ist nun einfach noch die bessere Qualität, der engere seiltiche Spalt mit dem die Zunge der Golastimmplatte eingepasst worden ist. Was aber bleibt ist die Erkenntniss, dass eine Stimmplatte mittlerer Qualität (Artiste) sehr wohl bei richtiger Einstellung an eine sehr hochwertige Stimmplatte ( wie die aus der Gola) heranreichen kann! Wie gesagt im Instrument eingebaut kommt in Wirklivhkeit etwas weniger raus, aber der Wert bleibt trotzdem sehr gut!
Und warum war denn nun die Artistezunge so verbogen?
Das war ganz einfach ein typischer Fehler, wie er beim Stimmen reihenweise passiert! Um die innenliegenden Stimmzungen im eingebauten Zustand bearbeiten zu können, werden die Zungen meist "geangelt". Dazu wird mit einem dünnen gebogenen Blechstreifen von außen unter die Zunge gesfasst und dann nach oben gehebelt. Weil nun aber im Plattenspalt zusätzlich dieser Blechstreifen steckt, kann die Zunge nicht einfach nach oben, sondern macht einen Bogen und spannt sich um dann in den Plattenspalt zu schnappen. Und bei dem Vorgang kommt es sehr leicht und sehr häufig vor dass die zarten Stimmzunge der hohen Töne verbogen werden und als Ergebniss bleibt dann so ein typischer "Angelbauch" wie bei der Artistestimmzunge. Und dann wars das mit der guten Ansprache.
Ohne die Stimmplatte auszubauen und die Zunge wieder zu richten, kann man die Ansprache nur noch in engem Bereich verbessern. Gut wirds aber nicht mehr.
Und an dem Punkt steckt der Feinstimmer dann in einem Dilemma. Um so kleine Stimmplatten schonend zu stimmen, müssten die ausgebaut werden - Die Zeit mag aber niemand zahlen. Oder er muss von vornherein sehr sorgfältig arbeiten und diese kleinen Stimmzungen nicht mit der Angel hochhebeln, sondern von innen her mit einem feinen Hilfswerkzeug hochschieben... Dazu muss aber auch der Stimmstock wieder ausgebaut werden... ist wieder ein Zeit und Kostenproblem!
Und an der Stelle kommt dann er menschliche Faktor die Erfahrung und das Fingerspitzengefühl zum tragen. Das sind dann die Unterschiede in der Qualität der Stimmer.
und als Fazit des Ganzen:
Die mechanischen Qualitäten des Materials sind das Eine, aber einen wirklich großen Einfluss auf die Endqualität macht nach wie vor der Instrumentenmacher aus, wie sorgfältig und feinfühlig er mit dem Gerät umgeht. Das kann nicht jeder gleich gut und selbst die guten sind nicht jeden Tag gleich gut. Und wenn man bedenkt, dass man den Zungenspalt der kleinen Piccolostimmzungen ohne starke Lupe gar nicht richtig erkennen kann, muss ich hier an der Stelle den Stimmern meinen Respekt zollen, dass die trotz alledem ohne wirklich zusehen, was sie machen eine Einstellarbeit im 1/100 mm Bereich durchführen. Wenn da mal ein Ton nicht so perfekt ist in der Ansprache, dann sollte man nicht gleich bitterböse den Instrumentenmacher "zur Sau machen", sondern sich zuerst überlegen, obs wirklich lebensnotwendig ist (weil man damit sein Geld verdienen muss), oder ob man hier ne Mücke husten hören will .. und vielleicht auch mal dem Stimmer zugesteht, dass an dieser einen Stimmplatte die Arbeit mal "nur gut" und nicht "perfekt" war!
Soviel fürs erste.
Fortsetzung folgt, sobald ich bei den tieferen Tönen angelangt bin bei meiner Reparatur! Denn auch da gibt es viele Dinge, die einem so auffallen und an denen man die Unterschiede der Qualität feststellen kann.
Gruß, maxito
Warum funktioniert die Stimmplatte denn (nicht) ?
Wenn am Akkordeon alles richtig eingestellt ist und sauber funktioniert, dann macht man sich meist keine Gedanken , warum und wieso...aber wie so oft kommt s immer wieder mal vor, dass ein Ton nicht, oder nicht "richtig funktioniert.
Wie ein Stimmplatte grundsätzlich funktioniert, das kann man an allen möglichen Stellen nachlesen. Mal ausführlicher, mal einfacher beschrieben, mal richtig, mal falsch...
Eine gute Stelle, um sich einen allgemeinen Überblick zu verschaffen ist z.B. hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Durchschlagende_Zunge
Über die verschiedenen Stimmplattenqualitäten ist auch schon viel geschrieben worden ...und auch darüber, dass nach dem Stimmen der sog." Lösabstand" eingestellt werden muss, bzw. dass die "Stimmzunge" gelegt werden muss. Hier muss also etwas gemacht werden, was mit der Herstellung der Stimmzunge nicht unbedingt zu tun hat und aus dem Betrieb oder aus der Arbeit an der Stimmzunge entsteht.
Was ist das denn nun?
Wenn die Stimmzunge gestimmt ist, kann es immer noch sein, das die Stimmzunge schlecht anspricht, oder nur bei hohem Spieldruck .. oder auch gar nicht... und das obwohl die nächste Stimmzunge aus der gleichen Serie völlig anders, z.B. viel besser und leichter anspricht.
Wieso denn das?
Das kommt daher, dass bei den Stimmzungen oft die korrekte Form und das richtige Maß der Zungenbiegung nicht stimmt. Weil sich die Stimmzunge im Laufe der Zeit aufgrund ihres inneren Spannungsgefüges "verzogen" hat, oder aber weitaus häufiger, weil die Zunge durch die mechanischen Arbeiten daran (z.B. beim Stimmen) verbogen wurde. Bei den tiefen Tönen und großen Basszungen, passiert das letztere nicht so ohne weiteres, aber wenn man sich z.B. so eine kleine Piccolstimmplatte anschaut und die winzige Zunge anschaut, dann kann man sich das schon gut vorstellen. Da ist die Zunge überhaupt nur noch wenige Millimeter lang und die Zunge im vorderen aktiven Bereich nur noch ca. 0,09 mm dick ( ein Blatt Papier ist ca. 0,1 bis 0,2 mm stark!)
Hier mal zwei Beispiele:
Eine Piccolostimmplatte vom Typ"Artiste" wie sie in den früheren Atlanik Akkordeons verbaut wurde:
und zum Vergleich eine Piccolostimmplatte, aus einer Gola:
Die beiden Stimmplatten habe ich auf einem einem Prüfstimmstock gemessen, bei dem man den Luftdruck regeln kann.:
Die Artistestimmplatte begann bei einem Luftdruck von ca. 220 Pascal einen Ton von sich zu geben - und das obendrein nur leise und zögerlich. Es dauerte etwas, bis der Ton so richtig in Gang kam. Und zwar war das die Stimmzunge, die im Stimmstock innen liegend eingebaut ist. ( die äußere war aber anfangs nicht viel besser) Das ist kein besondere Wert und im richtigen Stimmstock eingebaut wird das aufgrund dirverser weiterer Effekte noch schlechter.
Die Golastimmplatte fing bei einem Druck von ca. 75 Pascal an einen Ton zu geben und ab 85 Pascal erfolgte dies auch zügig und ohne nennenswerte Verzögerung! (In dem Fall für beide Zungen der Stimmplatte in etwa gleich) Das ist ein sehr guter Wert für eine Piccolostimmzunge! Der wird allerdings im eingebauten Zustand etwas schlechter ... aber immer noch viel besser, als obige Artisteplatte.
Die Frage ist nun: Warum und woher der Unterschied?
Klar die Golastimmplatten sind ja wesentlich besser als die Artiste.. ist ja logisch! .. sagt man so im allgemeinen... stimmt aber nur zu einem kleinen Teil. Der wesentliche Unterschied lag nach näherer Betrachtung wo ganz wo anders!
Dazu muss man aber die Stimmzunge sehr genau und mit einer guten, starken Lupe von der Seite anschauen. so dass man die tatsächliche Biegungsform der Zunge sieht.
Schaut man die Stimmplatte so seitlich an, kann man, wenn man ganz genau hinschaut erkennen dass da ein ganz kleiner Spalt zwischen Stimmzunge und Platte ist.
Aber erst unter einer starken Vergrößerung betrachtet sieht man wie die Zungen der Artiste- und der Gola-Stimmzunge unterschiedlich ge- oder eher verbogen ist.
Die Golastimmzunge von der Seite im Gegenlicht:
Und im Vergleich dazu die Artistestimmzunge, wie sie anfangs war:
Und wenn man sich nun noch errinnert, dass die Zungen nach vorne hin eine kleine Aufbiegung erhalten sollen, und an der Spitze ca. soviel Spalt, wie die Zungendicke, dann erkennt man sofort, dass die Biegelinie, wie sie die Artiste Stimmzunge aufweist alles andere, als optimal ist. Im Mittelbereich ist der Abstand schon viel zu groß und nach vorne hin zieht sich die Zunge sogar wieder zu...das sind alles andere als gute Vorraussetzuungen für eine gute Ansprache.
Durch die "starke " Aufbiegung wird wesentlich mehr Luft und Druck benötigt um die Zunge zum Schwingen zu bringen und dadurch, dass die Zunge im vorderen Bereich sofort in den Plattenspalt eintaucht, stört das den Schwingungsaufbau zusätlich, so dass als Folge der Ton sehr zögerlich in Gang kommt und obendrein relativ schwach auf der Brust ist.
Jetzt kommt natürlich die spannende Frage:
Kann man da was machen?
Klar!
Die Zunge hat nicht immer so ausgesehen - die wurde irgendwann mal verbogen. Und genauso kann man die auch wieder in die richtige Form bringen. Und das sah dann im Endeffekt so aus, nachdem die Zunge wieder richteg eingestellt wurde:
Verglichen mit der Zunge der Golastimmplatte, ähnelt sich das nun schon stark... und nachgemessen, bestätigt sich das auch im Ansprechverhalten: Die Zunge fängt nun bei ca. 85 Pascal an zu schwingen und ab 95 Pascal kräftig und ohne Verzögerung!
Der kleine Unterschied, der bleibt ist nun einfach noch die bessere Qualität, der engere seiltiche Spalt mit dem die Zunge der Golastimmplatte eingepasst worden ist. Was aber bleibt ist die Erkenntniss, dass eine Stimmplatte mittlerer Qualität (Artiste) sehr wohl bei richtiger Einstellung an eine sehr hochwertige Stimmplatte ( wie die aus der Gola) heranreichen kann! Wie gesagt im Instrument eingebaut kommt in Wirklivhkeit etwas weniger raus, aber der Wert bleibt trotzdem sehr gut!
Und warum war denn nun die Artistezunge so verbogen?
Das war ganz einfach ein typischer Fehler, wie er beim Stimmen reihenweise passiert! Um die innenliegenden Stimmzungen im eingebauten Zustand bearbeiten zu können, werden die Zungen meist "geangelt". Dazu wird mit einem dünnen gebogenen Blechstreifen von außen unter die Zunge gesfasst und dann nach oben gehebelt. Weil nun aber im Plattenspalt zusätzlich dieser Blechstreifen steckt, kann die Zunge nicht einfach nach oben, sondern macht einen Bogen und spannt sich um dann in den Plattenspalt zu schnappen. Und bei dem Vorgang kommt es sehr leicht und sehr häufig vor dass die zarten Stimmzunge der hohen Töne verbogen werden und als Ergebniss bleibt dann so ein typischer "Angelbauch" wie bei der Artistestimmzunge. Und dann wars das mit der guten Ansprache.
Ohne die Stimmplatte auszubauen und die Zunge wieder zu richten, kann man die Ansprache nur noch in engem Bereich verbessern. Gut wirds aber nicht mehr.
Und an dem Punkt steckt der Feinstimmer dann in einem Dilemma. Um so kleine Stimmplatten schonend zu stimmen, müssten die ausgebaut werden - Die Zeit mag aber niemand zahlen. Oder er muss von vornherein sehr sorgfältig arbeiten und diese kleinen Stimmzungen nicht mit der Angel hochhebeln, sondern von innen her mit einem feinen Hilfswerkzeug hochschieben... Dazu muss aber auch der Stimmstock wieder ausgebaut werden... ist wieder ein Zeit und Kostenproblem!
Und an der Stelle kommt dann er menschliche Faktor die Erfahrung und das Fingerspitzengefühl zum tragen. Das sind dann die Unterschiede in der Qualität der Stimmer.
und als Fazit des Ganzen:
Die mechanischen Qualitäten des Materials sind das Eine, aber einen wirklich großen Einfluss auf die Endqualität macht nach wie vor der Instrumentenmacher aus, wie sorgfältig und feinfühlig er mit dem Gerät umgeht. Das kann nicht jeder gleich gut und selbst die guten sind nicht jeden Tag gleich gut. Und wenn man bedenkt, dass man den Zungenspalt der kleinen Piccolostimmzungen ohne starke Lupe gar nicht richtig erkennen kann, muss ich hier an der Stelle den Stimmern meinen Respekt zollen, dass die trotz alledem ohne wirklich zusehen, was sie machen eine Einstellarbeit im 1/100 mm Bereich durchführen. Wenn da mal ein Ton nicht so perfekt ist in der Ansprache, dann sollte man nicht gleich bitterböse den Instrumentenmacher "zur Sau machen", sondern sich zuerst überlegen, obs wirklich lebensnotwendig ist (weil man damit sein Geld verdienen muss), oder ob man hier ne Mücke husten hören will .. und vielleicht auch mal dem Stimmer zugesteht, dass an dieser einen Stimmplatte die Arbeit mal "nur gut" und nicht "perfekt" war!
Soviel fürs erste.
Fortsetzung folgt, sobald ich bei den tieferen Tönen angelangt bin bei meiner Reparatur! Denn auch da gibt es viele Dinge, die einem so auffallen und an denen man die Unterschiede der Qualität feststellen kann.
Gruß, maxito
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