Paulabuddy:
Neuer Versuch: Crazy Train. Anfangsriff direkt verhauen. Publikum fängt an zu murren. Er versucht es erneut. Scheitert wieder. Schlumpf geht von der Bühne, gibt mir die Kramer, kommentiert was für ne Drecksgitarre, seine ESP wäre viel besser(...)
Deine Anekdote in allen Ehren, doch trifft sie meiner Meinung nach nicht den wichtigsten Punkt: Was wäre denn gewesen, wenn der Typ dann plötzlich ein 1a Solo hingelegt hätte, daß euch allen die Münder offen gestanden hätten? Wäre seine arroganten Störungen dann akzeptabel gewesen? Mal im Ernst...ich würde selbst Petrucci vor die Tür setzen, wenn er sich über meine bescheidenen Gitarrenkünste lustig macht. Einfach, weil sowas extrem unhöflich und ab einem gewissen Punkt sogar richtig störend ist!
Und davon mal abgesehen, daß es nicht darauf ankommt, ob der Störenfried nun selbst überhaupt "besser" spielt ist es für mich auch schwierig nachzuvollziehen, warum du dich über seine Leistung dann lustig machst. Denn immerhin hat der Typ deinem Bericht zur Folge mit gerade mal 4 Jahren Praxis selbst im betrunkenen Zustand, mit fremder Gitarre und ohne sich warm zu spielen noch "Nothing else Matters" (zu großen Teilen) spielen können - und das in so einer Situation, wo er sicher ziemlich unter Druck stand. Dieser Umstand gibt ihm natürlich nicht das Recht sich unverschämt zu verhalten - aber ich persönlich sehe da auch nichts, worüber man sich lustig machen könnte.
Nilseus:
Kann es sein, dass deine Vorstellungen von der Kuschelpädagogik aus den Achtzigern stammen? Klar gehen diese Maßnahmen auf Kosten der Steuerzahler, allerdings sind jene Kinder und Jugendlichen die in pädagogischen Einrichtungen leben eben genau diejenigen, die genau deshalb NICHT vandalieren, öffentlich mit Drogen oder Alkohol abstürzen oder Leute in öffentlichen Verkehrsmitteln belästigen.
Diesen Kindern geht es dort weitaus besser, als es ihnen in ihren Familien ginge.
Ich glaube mit den "pädagogischen Einrichtungen" meint Fischi eher diese zweifelhaften Projekte...wie fröhliche Zeltlager oder Projektwochenenden in einer Berghütte. Dein Argument, daß solche Maßnahmen sinnvoll wären, weil die Probanten in diesem Zeitraum keine Straftaten begehen ist doch plumpe Augenwischerei. Denn es geht bei diesen Resozialisierungsmaßnahmen ja nicht darum diese Jugendliche zu beschäftigen...sondern sie zu erziehen und sie an Regeln zu gewöhnen. Und die Statistiken weisen eher darauf hin, daß diese "Kuschelpädagogik" hierin hoffnungslos versagt. Unter diesen Bedingungen strengere Konzepte pauschal als "Ideen von vor- vorgestern" zu diskreditieren ist dann eigentlich keine seriöse Diskussionsgrundlage mehr, sondern schlichter Populismus. Und ob es solchen Jugendlichen in den umstrittenen Projekten besser geht wie daheim ist hierbei kein Diskussionsgegenstand - da hier für die Beurteilung und für das Eingreifen eine ganz andere Behörde zuständig ist. Nämlich nicht die Justizbehörde mit ihren "Projekten" als Maßnahme, sondern das Jugendamt mit ihren Einrichtungen. Du überträgst dagegen auf die Justiz eine Teilaspekt der Aufgabe der Jugendämter...was aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten der Justiz dann erst Recht scheitern muß.
Genism:
Wenn ich auf ein Konzert bin, ganz objektiv ob die Band mir gefällt, sage ich immer meine Meinung. Das hat dann auch nichts mit "Mach es besser" zutun, sondern mit einer ehrlichen Meinung, oder warum sind bei Deutschland sucht den Superstar soviele Leute die singen wie auf einer Geisterbahn weil die Kumpels aus Angst sie zu verletzen meinte dass sie geil singen könnten ?
Nein, diese richtig schlechten Musiker landen dort, weil "Deutschland sucht den Supernarr" eine (teilweise) gescriptete Sendung ist und die Regie diese Negativbeispiele bewusst in der Sendung platziert. Um den Zuschauer zu unterhalten. In den meisten Fällen kannst du davon ausgehen, daß es sich dabei um semiprofesionelle Schauspieler handelt, die mit diesem peinlichen Auftritt ein paar hundert Euro verdienen. Für diesen Berufszweig gibt es inzwischen fest etablierte "Leiharbeiter-Firmen"...da kannst du dich anmelden und die vermitteln dich dann. So landest du dann als übergewichtige "Hartz IV-Mutti" bei "Familien im Brennpunkt", als Kunde im Tattooladen mit einer herzzerreißenden Geschichte über einen verstorbenen Angehörigen oder halt bei DsdS mit einer dramatischen Geschichte darüber, wie du zur Musik gekommen bist. Mein Favorit: im koreanischen Format ein junger Mann, der schon seit seiner frühen Kindheit obdachlos und auf sich alleine gestellt lebt, und sich darum in seiner Verzweiflung sein halbes Leben lang den Schmerz von der Seele gesungen hat.
Lg