0.11er oder 0.12er Saiten

Grundsätzlich muss also jeder selbst wissen, was er gerne haben möchte. Ich würde allerdings davor warnen, die dünneren Saiten aus Bequemlichkeit zu spielen, weil man bei 12ern oder 13ern halt doch ein bisschen mehr arbeiten muss, und sich dann einzureden, dass die 11er eigentlich doch viel besser seien.
Diesen Satz möchte ich hiermit unterstreichen :great:

Ja, darum erst aufziehen und danach abschneiden. Aber das mache ich ohnehin bei allen Saiten so.
Abzwicken oder Abschneiden mit einem Werkzeug kann man vereinfachen indem man ohne Werkzeug das lose Saitenende mehrmals schnell hin- und herbiegt und somit das überstehende Saitenende einfach abbricht. Der Bruch erfolgt in der Bohrung der Mechanik und es gibt keine kurzen überstehenden Saitenenden. Danach nochmals nachstimmen, da durch die Wärmeentwicklung im Metall beim Biegen die Zugkraft und somit die Stimmung etwas nachgibt und fertig.


Die Diskussion 11er oder 12er Saitensätze kommt immer wieder und dabei wird oft vergessen, dass es heutzutage je nach Saitenhersteller erhebliche Unterschiede in den restlichen 5 Saitenstärken dieser Sätze gibt (11 oder 12 kennzeichnet ja nur die Diskant-e-Saite). Es gibt z.B. einen 12er Satz von Newtone, dessen Gesamtzugkraft in etwa dem eines herkömmlichen 010er-Satzes entspricht.

Es darf jeder verwenden was er möchte und es gibt kein Gesetz welches vorschreibt, dass man sich auf eine Stärke festlegen muss.
 
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Grundsätzlich muss also jeder selbst wissen, was er gerne haben möchte. Ich würde allerdings davor warnen, die dünneren Saiten aus Bequemlichkeit zu spielen, weil man bei 12ern oder 13ern halt doch ein bisschen mehr arbeiten muss, und sich dann einzureden, dass die 11er eigentlich doch viel besser seien.

Naja...... .

Also ich spiele jetzt seit etwa vier Jahrzehnten Gitarre, davon seit etwas einem Jahrzehnt 11er.

Zum einen bilde ich mir ein, eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, was gut und was schlecht klingt.... . Aber gut, das mag tatsächlich Einbildung sein.
Und selbst, wenn ich das objektiv - wie andere wohl - gar nicht beurteilen, ist es immer noch m e i n Empfinden.


Zum anderen klingen solche Sätze immer ein wenig nach "Ein "richtiger" Gitarrist scheut dier Arbeit nicht."
Außerdem: wovor ist denn "zu warnen" bei - etwas - dünneren - Saiten?

Sind sie schlecht für Hände, die Finger oder gar die Gitarre? Dann möge man mir das als Laie erklären......
Oder schlicht, weil sie schneller durchrosten?
 
Ich benutze 010 - 047 - Light. Ich mag es allerdings auch, wenn man die Saiten ordentlich schlackern hört.
 
Das wär für mich ein Graus :D Schlackernde Saiten? Never. Also 12er -Sätze zumal die ein wenig lauter sind was ich gerne mag, sich aber auch leise spielen lassen - der Dynamikumfang scheint mir größer. Aber wie so vieles ist auch das Geschmackssache und rein subjektive Wahrnehmung.
 
Den Hint mit den "5 anderen Saiten" finde ich nicht ganz unwichtig. Es hat sich eingebürgert, dass man immer nur von einem 10, 11, 12er Satz spricht und damit lediglich die Diskantsaiten meint.
Das ist schon etwas irreführend, gerade wenn es um Zugkraft und Spielkomfort geht - sind es doch die Diskantsaiten, die bei der Unterscheidung der Saitensätze eigentlich die geringste Rolle spielen. Viel entscheidender für die aufzubringende Kraft beim Spielen sind doch eher die Bass-Saiten. Da macht es schon deutlichere Unterschiede, ob ich z.B. eine 50er, 52er oder 54er tiefe E-Saite spiele.

Geschmacks- und Gewöhnungsfrage ist es allemal, deswegen würde ich da jetzt auch keine Philosophie draus machen.
Und wer will denn bitte von sich behaupten zu wissen, was für Spieler xyz besser ist?
Letztlich isses auch wurscht. Wenns klingt, gefällt's und wenn's gefällt isses gut. Fertig.
 
Das wär für mich ein Graus :D Schlackernde Saiten?

So is halt jeder Jeck anders ;)

Ich mag es sogar, wenn die tiefe freischwingende E-Saite bei sehr kräftigem Anschlag ein ganz klein wenig an die Bundstäbchen scheppert. Aber nur ein wenig.
 
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Ich bin, wie schon gesagt, Stacheldraht gewohnt. Aber wir konnten die Stacheln vom Draht nur abknabbern, wenn Opa uns das Gebiss geliehen hat...

Nu mal ernst: Jeder soll doch spielen was er meint sei gut. Jeder hat individuelle Vorstellungen von einem "guten" Klang und das, was ich gut finde, findet ein anderer geradezu scheusslich. Und umgekehrt.

Und ein bisschen Spieltrieb hilft hier ungemein. Mit kaum einem anderen Mittel kann man so schnell und so preiswert den Klang einer Gitarre pimpen....
 
... und wenn man sich - wie der TE - nicht so richtig entscheiden kann, dann ist das doch ein willkommener Anlass für eine Zweitgitarre. :)
 
Ohauerha! Das ist gefährlich! So hat das bei mir auch angefangen. Eine 12-Saiter zur 6, dann eine 6 zur 12 und dann sind 1 zuviel und 20 nicht genug. Nu habe ich mehr als 20... und ich suche nach Ausreden, eine Gitarre nicht zu kaufen...
 
Zum anderen klingen solche Sätze immer ein wenig nach "Ein "richtiger" Gitarrist scheut dier Arbeit nicht."
Außerdem: wovor ist denn "zu warnen" bei - etwas - dünneren - Saiten?

Vielleicht habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt. Es gibt mit Sicherheit Stile, Spielweisen, Klangideale, Instrumente... für die dünnere Saiten besser oder zumindest genauso gut geeinget sind. Aber eben auch umgekehrt. Und wenn man nur deshalb dünnere Saiten aufzieht, weil man sich scheut, ein paar Stunden Einspielzeit und vielleicht auch wunde Finger in Kauf zu nehemen, dann schränkt das die Möglichkeiten ein.

Wenn du also sagst, für dich klingen dünne Saiten besser, finde ich das völlig in Ordnung und kann das auch nachvollziehen. Wenn jemand aber von vorne herein sagt, 12er-Saiten kommen für ihn nicht in Frage, weil er damit nicht sauber spielen kann oder ihm zu schnell die Finger weh tun, dann vergibt er vielleicht die Chance, sein Potential auf der Gitarre voll auszunutzen.

Gruß

Toni
 
Wenn du also sagst, für dich klingen dünne Saiten besser, finde ich das völlig in Ordnung und kann das auch nachvollziehen.

Nur um das zu Ende zu bringen: ich habe nie gesagt, dass dünne Saiten besser klingen. Ich sage nur, dass ich den eventuell marginal "dünneren" Sound in Kauf nehme, wenn die Bequemlichkeit dafür erheblich steigt.

Und um den Rabulismus noch ein wenig weiter zu treiben: zum Potential einer Gitarre gehört neben dem guten Klang auch die gute Bespielbarkeit. Und da sind Kompromisse durchaus "erlaubt"!
 
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... und wenn man sich - wie der TE - nicht so richtig entscheiden kann, dann ist das doch ein willkommener Anlass für eine Zweitgitarre. :)

wie ich zu Beginn schrieb, habe ich auf meinen Westerngitarren 12er Saiten, habe derzeit mehrere. Unterschiedliche Saitenstärken auf den Gitarren mag ich gar nicht. Die Modelle sind auch so untereinander recht identisch, Sattelbreite etc.



Wenn jemand aber von vorne herein sagt, 12er-Saiten kommen für ihn nicht in Frage, weil er damit nicht sauber spielen kann oder ihm zu schnell die Finger weh tun, dann vergibt er vielleicht die Chance, sein Potential auf der Gitarre voll auszunutzen.

Ich spiele die 12er Saiten inzwischen schon mehrere Wochen.
Die Finger tun mir dabei überhaupt nicht weh, dass war als absoluter Anfänger das Problem, was sich schon nach zwei Wochen gelegt hat.

Welches Potenzial haben die 12er Saiten?
Ich spiele halt irgendwie unsauberer auf den 12ern und da ich mich inzwischen eigentlich dran gewöhnt haben müsste, versuche ich es nocheinmal mit den 11ern.

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Manchmal liegt das "Problem" auch ganz woanders...
Leider ist es bei Westerngitarren ziemlich aufwendig, die Saitenlage der Saitenstärke anzupassen. Meiner Erfahrung nach ist bei vielen Westerngitarren die Saitenlage ab Werk eher viel zu hoch. Genau das macht dann mit dickeren Saiten noch weniger Spass. Straffe Saiten lassen tendenziell eher eine niedrigere Saitenlage zu, ohne dass großartige Buzz-Probleme auftreten. Gut (günstig) eingestellt ist dann Strumming auch mit dickeren Saiten viel weniger das Problem. Danach also vielleicht auch mal schauen...

Das stimmt, bei meinen Gitarren ist die Einstellung tadellos und trifft in dem Falle nicht zu :).
 
wie ich zu Beginn schrieb, habe ich auf meinen Westerngitarren 12er Saiten, habe derzeit mehrere. Unterschiedliche Saitenstärken auf den Gitarren mag ich gar nicht.

Ich hatte in Erinnerung, dass du mit 12ern beim Strumming etwas "gefühllos" oder wie du jetzt sagt "unsauberer" klingst, es beim Picking aber gar nicht stört un dir der Sound auch besser gefällt. Mein Tipp wäre also, eine Gitarre fürs Picking mit 12ern, eine mit 11ern fürs gefühlvollere Spielen. Dann ginge beides.

Wenn das für dich nicht infrage kommt - einfach nicht machen. ;)

Man muss sich da auch nicht für sein Leben festlegen. Ich habe mit 12ern angefangen und zwischendurch aber auch immmer gern mal gewechselt auf 11er, dann mal wieder 12er. Beides war okay, niemand hat den Unterschied kommentiert. Momentan mag ich halt 10er. Sowohl wegen des Sounds als auch wegen des Handlings. :nix:
 
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@ Corkonian

Ich komme ja auch noch aus den Zeiten des abgenagten Stacheldrahtes, zu dieser Zeit galt es schon als recht dekadent, nicht die billigsten sondern die zweitbilligsten Saiten zu kaufen.

Klar soll jeder das spielen, was ihm gefällt. Aber ich finde den Thread ganz gut zur groben Orientierung, da ich bei meiner Dreadnought auch überlege, 11er aufzuziehen. Nur habe ich nicht das Geld, um nach zwei Wochen Saiten die mich nerven wieder herunter zu schmeissen. Egal was ich kaufen werde, der Satz wird dann totgespielt werden. Und somit finde ich diese Diskussion sehr hilfreich, um die Wahrscheinlichkeit der mehrmonatigen Frustration etwas geringer zu halten.

Liebe Grüße, Annea
 
Jo, es stimmt schon. Es kommt ein bissl drauf an was man spielt. Auf meiner Resonatorgitarre spiele ich grundsätzlich nicht mehr als .13er. Stärkere Saiten gehen da nur noch bei anderen Stimmmungen, in der Standardstimmung drohen bei 016er Saiten Schäden an der Gitarre. Na ja, ist halt ne einfache Reso für 500 Euro.
Beim 39 Euro Lidl-Bestseller ist es wahrschinlich noch wurscht ob sich der Hals krümmt. Bedenkt aber bitte das es hier Leute gibt, die Instrumente für einige hundert Euronen besitzen, bei denen 013er Saiten dauerhaft zu schäden an der Gitarre führnen können. Dabei ist es nicht die erhöhte Zugkraft alleine, die den Schaden anrichtet. Zuviel oder zuwenig Luftfeuchtigkeit, starke Temperaturschwankungen, oder andere Faktoren machen das Spiel mit zu dicken Saiten zu einem Glücksspiel. Wahrscheinlich halten die meißten Gitarren das heute auch prima aus, das aber generell zu verallgemeinern halte ich für verantwortungslos.

Auf 012ern oder gar 013ern zu spielen macht mir nichts aus, nach sehr kurzer Zeit gewöhnt man sich dran und dann machts vom Spiel her eh kaum noch Unterschiede. Würde nicht behaupten, dass man mit 013er zwingend "mehr arbeiten" muss. Im Gegenteil, ich habe ehr das Gefühl, dass dickere Saiten ein unsauberes Spiel ehr verzeihen und dünnere Saiten mehr Platz für gefühlvolles Spiel lassen. Das muss aber wirklich jeder für sich wissen.

Achso, die Sache mit dem Plek. Ich glaube 0.46er sind da nicht die beste Wahl, ich bevorzuge 0.71er und weil ich nicht für jede Gitte einen eigenen Satz Pleks bevorraten will, nehme ich die sowohl auf der Westerngitte, als auch auf der E-Gitte. Dünnere sind mir zu "fluffig" und dickere hab ich aus Bequemlichkeit nicht wirklich getestet. Ich kann mir vorstellen, dass das Strummen dann beim TE auch besser klingt. Muss er halt mal probieren. Auch über Pleks lässt sich nicht streiten. Die einen mögens dünn, die anderen etwas dicker. (oha, bitte keine Assoziationen :redface: )

Edit findet, ich sollte erwähnen, dass ich als letzten Post den von toni12345 gelesen hab. Wegen dem "Jo stimmt" am Anfang. Da hab ich noch nix von abgenagtem Stacheldraht helesen. des wäre dann ein Satz .925er oder?
 
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Update:

Ich hatte jetzt einen mehrwöchigen Ausflug auf 12er Saiten.

Heute habe ich die 11er aufgezogen, zunächst auf eine Gitarre. Habe jetzt quasi den direkten Vergleich von 12er und 11er Saiten vor mir.
Derzeit ist Fakt, dass ich mit den 11er Saiten sauberer spielen kann. Ich weiß nicht, welchen Einfluss das jeweilige Instrument im Bezug auf die Saitenstärke hat, aber ich habe das Gefühl das die 11er Saiten und meine Gitarre quasi zusammen gehört ;). Ja ich komme mit dem Zug der 12er Saiten zurecht, auch Barres, aber mit den 11ern spielt es sich einfach angenehmer. Es hat die Bespielbarkeit der Gitarre ganz klar verbessert. Klangtechnisch finde ich persönlich, dass es quasi fast keinen Unterschied macht. Jedenfalls fällt es offenbar keinem auf.

Das Einzige woran ich mich noch etwas gewöhnen muss, ist das auf uns abrutschen der dünnen E Saite aufgrund des geringeren Zugs. Da kann die Saite aber nichts für, sondern meine Finger...Übungssache.
 
Logisch, kenn ich. Du bist es gewohnt, dass die e-Saite mehr wiederstand entgegenbringt. Du wirst dich schnell dran gewöhnen und die Finger korrekt stellen.
 
Ich benutze 010 - 047 - Light. Ich mag es allerdings auch, wenn man die Saiten ordentlich schlackern hört.

Die benutze ich auch. Aber nur aus dem Grund, weil ich noch Anfänger bin, kaum Hornhaut habe und es für echte Anfänger auch wirklich nur zu empfehlen ist! :)
 
... es für echte Anfänger auch wirklich nur zu empfehlen ist! :)

Das ist Unsinn. Ich bin kein Anfänger, spiele seit 35 Jahren, habe Hornhaut, habe viele Jahre auch Bass gespielt. Ich spiele sie, weil ich sie aktuell einfach gern mag. :nix:
 
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Das ist dann ja auch Geschmackssache. Aber ich finde, dass es für Anfänger, die überhaupt noch keine Hornhaut haben, die 10er am besten sind. Zumindest wenn man so weiche Finger hat, wie ich sie habe. Das schließt ja nicht aus, dass sie manchen zum spielen vom Klang her auch gefallen. Ich mag sie auch vom Klang her ganz gern.
 

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