Wie so oft werden die vier Kommunikationebenen des Menschen schön durcheinandergeworfen: Sachebene (Nur ich kenne die wahre Technik), Beziehungsebene (Wer hat dem/der erlaubt zu singen?), Selbstbekundungsebene (Es tut wie, wie gut die/der singt) und die Appellebene (Nehmt mir meine Schüler nicht weg, die so schön seit Jahren nicht vom Fleck kommen) sind meist gut hörbar. Es gibt Hobby-Sänger mit Talent und solche ohne Talent, erfolgreiche Berufssänger, erfolglose Berufssänger, letztere in Kombination mit pädagogischem Talent oder ohne ein solches im beruflichen Mix Lehre-Auftritte. Dazu dann noch ganz allgemeine Menschenliebe oder Distanziertheit. Dazu kommt dann noch die pekuniäre Orientierung. Um einmal das absolute Negativbeispiel zu nehmen: großes pekuniäres Interesse (aus der Not heraus) + menschliche Distanziertheit + erfolgloser Berufssänger + mäßiges pädagogisches Talent = wenig hilfreiche Beiträge zu Sachthemen. Denn die Interessen solcher Leute sind andere als die Ihrer Kunden / Mitmenschen / Hobby-Kollegen.
Wir sprechen hier beim CVT in Deutschland über eine überschaubare Gruppe von Personen, die diese Ausbildung bereits absolviert haben und Einzelunterricht erteilen oder Workshops geben - teils in Kooperation. Auf den bisher einmal ausführlich dargestellten Ebenen habe ich diese Repräsentanten von CVT so kennengelernt: angemessenes pekuniäres Interesse (inklusive Aufklärung darüber, wo Gesangslehrer "stoppen", damit noch ein paar Jährchen weiter fleißig geübt werden kann, aber nix in die Richtung geht, die der Sänger will), große menschliche Anteilnahme an der Begeisterung für ein Hobby, mit dem man seine Seele offenbart. Tadellose menschliche Umgangsformen (so gut, dass ich sehr viel Verständnis hätte, wenn sich der oder die Einzelne früher oder später stark zurücknehmen wird), großes sprachliches Kommunikationsvermögen (auch in Deutsch als Fremdsprache, hier so absolut akzent- und grammatikfehlerfrei, dass über stimmliche, gesangliche, intellektuelle und musikalische Fähigkeiten keinerlei Zweifel mehr bestehen), viel Respekt vor dem, was andere Profis können (ob eine Willemijn Verkaik oder ein Gordon Lightfoot), großes pädagogisches Talent. Bei mir hat sich das alles daran gezeigt, dass ich eine Einzelstunde und ein Wochenende gebraucht habe, um nach Lektüre des Buches dann auch körperlich nachvollziehen zu können, wie man in professionelle Größenordnungen gelangen kann, genauer: wie es nicht nur nicht mehr gequält ist, sondern auch extern gut klingt und wie man dahin kommen kann, wo man hinwill; weil es eben doch bei hinreichendem Talent von der Oper zu Bon Jovi zu kommen, wenn man nicht knödeln will. Insbesondere was Twang ist (plus Weicher Gaumen), wo im Popularmusikbereich der Sound überhaupt erzeugt wird, ist mir konkret beigebracht worden und wie Sound hell oder dunkel geformt wird.
Ich bin anatomisch offenbar recht tough. Ich habe auch mit falschen technischen Vorstellungen und zu frühen Effektversuchen schon einen erheblichen Range erreicht. Heiserkeit habe ich in drei Jahrzehnten zweimal gehabt. Support geht bei mir auch am Piano sitzend. Und das mache ich auch drei Stunden am Stück. Vielleicht habe ich also ein gewisses Talent. Pitchprobleme hatte ich nie. Aber es war eben lange Jahre ohne den Willen zur Verbesserung des Sounds und der musikalischen Wirkung auf ein Publikum. Mt CVT habe ich die größten Sprünge gemacht.
Für CVT spricht aus meiner Sicht also schon einmal in erheblichem Maße, wer sich dieser Technik angeschlossen hat! Und es gibt von den CVT-Dozenten, die ich kennengelernt habe, auch keine Hörigkeit der Methode gegenüber.
Wer hören kann, hört die Modes und auch, ob hier im Zentrum des Modes gesungen wird und sich das gesund anhört bzw. wie lange die Tour wohl schon bis dato ging. Das geht insbesondere beim Vergleich CD-Liveversionen!
Beispiele für Titel, die geradezu Mode-Demonstrationen sind, gibt es zahlreich: "I wanna know what love is" (Das nutzt ein Ken Templin, um im Anschluss an eine Super-Demonstration seiner Top-Fähigkeiten dann nur rumzustammeln, statt sich der CVT-Begrifflichkeit zu bedienen) oder die Mode-Beherrschung einer Willemijn Verkaik in drei Sprachen und deren Vokalbesonderheiten bei bestmöglicher Wahrung des Originalsounds (Wiked)! Was Modes sind, welche Vokale in welchem Mode gehen, wie stark der Twang für welchen Mode sein muss (wenn es um Rock-Pop-Soul geht und nicht um Singsang), wie weit man noch Hauchen kann, wie Effekte draufgesetzt werden und welche Lautstärke mit welcher Höhe in welchem Mode geht, wie bedeutsam die Hell-Dunkel-Skala für die Musik-/Gesangsstile hat, all das erklärt CVT aus meiner Sicht zutreffend. Die Kritik bezog sich hier überwiegend auf Aussagen, die CVT nicht macht oder Ziele, die es als Methode gar nicht hat.