Wahrnehmung des Registerbruchs

  • Ersteller cracked_copper
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Stimmt nicht, zumindest nicht bei mir. Mehr Kopfstimme geht ja nur mit weniger Masse.
Kopfstimme bezieht sich auf Resonanz, Masse halt auf Stimmlippenmasse. Das sind zwei verschiedene paar Schuhe. Kopfstimme geht mit viel Masse (so wie es Männer z.B. in der Klassik tun) und mit wenig (so wie es die Frauen tun). Die Stimmlippenfunktion ist in beiden Fällen eine andere.

Wenn du Masse wegnimmst in der Höhe, gehst du eher weg vom Belt, hin zu einer Mix/Fake-Belt-Koordination. Das geht natürlich auch. Aber in dem Fall muss man dann halt auch runter vom "Gaspedal", was den Atemdruck angeht, weg vom Belting halt. Die Stimme geht dann innerhalb von 1-2 Tönen in die Randfunktion.

Das ist auch meine bevorzugte Singweise in der Höhe, aber andere belten halt lieber, jedem das seine. Und auch in dem Fall ist es so, dass man bis zum "Umkippen" der Stimme in die Randfunktion auf der vollen Masse singt.

Diese Vorstellung, dass sich die schwingende Masse in der Höhe schrittweise verkleinert, wird immer mal wieder gebracht, aber sie stimmt eigentlich nicht. Wenn jemand sagt "ich singe mit viel/mittel/wenig" Masse, heißt das in der Regel nur, dass er den Übergang in die Randfunktion früh/mittel/spät macht. Physiologisch gesehen singt er aber nicht mit mehr oder weniger Masse als jemand anders, sondern mit mehr oder weniger Spannung auf den Stimmlippen.

Ansonsten ist die Stimmlippenfunktion wie Foxx auch schon schrieb im Prinzip eine "Halbschwanger gibts nicht"-Geschichte. Bei der Resonanz sieht das ganz anders aus.
 
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Wenn du Masse wegnimmst in der Höhe, gehst du eher weg vom Belt, hin zu einer Mix/Fake-Belt-Koordination. Das geht natürlich auch. Aber in dem Fall muss man dann halt auch runter vom "Gaspedal", was den Atemdruck angeht, weg vom Belting halt.

Ich kann bis g/gis" belten, an guten Tagen auch bis a". Und da ist viel Kopfstimme dabei. Trotzdem viel Stütze und nix runter vom Gaspedal - das ist sehr laut. Klingt aber völlig un-klassisch.
Eine klassische Gesangsdozentin fragte mich mal sichtlich erstaunt: wie machen Sie das ? Meine Antwort lautete: ich weiß es nicht, ich tue es einfach.
 
Ich kann bis g/gis" belten, an guten Tagen auch bis a". Und da ist viel Kopfstimme dabei. Trotzdem viel Stütze und nix runter vom Gaspedal - das ist sehr laut. Klingt aber völlig un-klassisch.
Eine klassische Gesangsdozentin fragte mich mal sichtlich erstaunt: wie machen Sie das ? Meine Antwort lautete: ich weiß es nicht, ich tue es einfach.
Ja, wie gesagt, Kopfstimme ist nicht unbedingt Randstimme. Da ist dann auch viel Masse dabei, aber eben kopfig. Wobei man natürlich sagen muss, dass Fake-Belts auch SEHR laut sind in der Höhe, die du beschreibst.
 
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Und auf welche Tonlagen beziehst du dich dabei? Doch sicher nicht auf g" und darüber ?
Um Gottes Willen! Ich glaube nicht, dass irgendwer seine Vollstimme da hochprügeln kann.

Ich zitiere mich mal selbst, weil ich folgendes Beispiel einfach klanglich sehr anschaulich finde:

http://www.clipfish.de/special/supe...2012-juliette-schoppmann-singt-natural-woman/

Man beachte vor allem den komplett gebelteten zweiten Refrain (ab ca. 1:31 min) sowie die Beltpassagen in der Bridge (2:01 min) und dann im Gegensatz dazu die Highnote ab 2:10 min.

Für die absolute Höhe muss sie in die Randstimme, das würde anders gar nicht gehen. Davor beltet sie vollstimmig, aber eben super "kopfig" bzw. "verschlankt" (je nachdem wie man diese Begriffe versteht).
 
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Um Gottes Willen! Ich glaube nicht, dass irgendwer seine Vollstimme da hochprügeln kann.

Ich zitiere mich mal selbst, weil ich folgendes Beispiel einfach klanglich sehr anschaulich finde:



Für die absolute Höhe muss sie in die Randstimme, das würde anders gar nicht gehen. Davor beltet sie vollstimmig, aber eben super "kopfig" bzw. "verschlankt" (je nachdem wie man diese Begriffe versteht).

Ah ok, jetzt bin ich beruhigt. Dann meinen zumindest wir beide ungefähr dasselbe.
 
Und auf welche Tonlagen beziehst du dich dabei? Doch sicher nicht auf g" und darüber ?
Es gibt Frauen, die das können (bzw. die Definition von Modalstimme ist in diesem Bereich etwas umstritten). Du hattest ja "Belt" gesagt, und Belt heißt für mich eben Vollstimme. Aber wie gesagt auch ein Fake-Belt (Randstimme) ist auf der Höhe SEHR laut.

Foxx' Beispiel ist wirklich sehr anschaulich, die High Note bei 2:10 ist ein Fake-Belt, der Rest ist Belting. Oder anderes gesagt: Die Note bei 2:10 ist Randstimme (leichte Masse) mit Kopfresonanz, die anderen Passagen sind größtenteils Modalstimme (große Masse) mit Kopfresonanz. Die High Note ist also "verschlankt" im Vergleich zum Rest. Aber der Rest ist schon mit voller Masse, denn tilten tut sie meiner Meinung nach wenig.

Der beste Indikator bei Fake vs. "echtem" Belt ist meistens der Vokal, auch schön in dem Beispiel von Foxx zu hören. Echte Belts sind in der Höhe auf "o" oder "ä", Fake-Belts sind oberhalb des hohen c'' fast immer auf "a", weil nur noch das "a" die Formantenstruktur zur Verfügung stellt, die es erlaubt den Belting-Klang zu imitieren.
 
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Ich meine mich an ein Paper zu erinnern, dass die Grenze für die Vollstimme bei Männern zwischen a' und c'' angegeben hat und für Frauen zwischen a'' und c'''.
:eek:

Ich frage mich, wie die in dem Paper auf die Grenze gekommen sind. Ich habe noch nie ein vollstimmig gebeltetes a'' gehört, geschweige denn darüber liegende Töne.

Der von dir genannte Bereich zwischen g' und e'' kommt mir dann doch deutlich plausibler als Grenze für die Vollstimme vor. ^^ Selbst Sängerinnen, die für ihr Belting explizit bekannt sind, wie Beyoncé oder Kelly Clarkson, hört man nicht höher in der Vollstimme singen.
 
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:eek:
Ich frage mich, wie die in dem Paper auf die Grenze gekommen sind. Ich habe noch nie ein vollstimmig gebeltetes a'' gehört, geschweige denn darüber liegende Töne.
Ich hab's gerade rauseditiert, weil ich mir grad nicht mehr sicher bin, ob sie da wirklich auf die Stimmlippen geguckt haben. Einige definieren die Register ja nach dem EGG und nach der Länge der Schließphasen. Es war auf jeden Fall so, dass Frauen diesbezüglich die Schließcharakteristik der Vollstimme erzeugen konnten. Das sagt aber natürlich erstmal nichts über die Masse. Ob sie das per Laryngoskopie gegengecheckt haben, weiß ich nicht. Ich kann mir schon vorstellen, dass es möglich wäre, aber nur in dem Modus, den CVT "Edge" nennt. Und das wäre dann natürlich Screaming der übelsten Sorte.

Scheint mir aber so, dass wir wegen einer unterschiedlichen Belting-Definition aneinander vorbeireden. Ich verstehe Belting im Prinzip so wie bei Estill, was in etwa dem CVT Overdrive entspricht, und eben definitiv immer in der Vollstimme stattfindet. Bell schrieb halt, sie könne an guten Tagen bis a'' belten, aber vielleicht versteht sie Belting eher über den "schmetternden" Klang oder allgemein verlängerte Schlussphasen.

Ich habe auch schonmal von einem Gesangslehrer was gelsen, der behauptet hat eine seiner Schülerinnen könne bis a'' noch im Overdrive singen :eek:

@Bell: Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen wäre es jetzt natürlich interessant, ob du beim Belten in der Höhe irgendwo einen Registerübergang wahrnimmst.
 
Scheint mir aber so, dass wir wegen einer unterschiedlichen Belting-Definition aneinander vorbeireden.

Ja, das wird´s wohl sein. Ich definiere Belting hauptsächlich über den Klang. Vielleicht deshalb, weil ich es mir, als ich es lernte bzw. anwendete, von meinen musikalischen Vorbildern abgeschaut und abgehört habe. Der Begriff existierte ja nicht einmal, jedenfalls nicht in deutschen Sprachraum. Es exisiterte nicht einmal Contemporary-Unterricht: das lernte man nicht, das konnte man einfach, und wer mehr lernen wollte, nahm klassischen Unterricht. Die verschiedenen Belting-Definitionen und Diskussionen darüber kamen erst viel später.
Für mich ist und bleibt Belting eine sehr vordersitzige mixed voice mit zunehmender Verschlankung ab der zweigestrichenen Lage. Diverse Klangspielereien je nach persönlichem Geschmack und Vermögen inbegriffen.


@Bell: Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen wäre es jetzt natürlich interessant, ob du beim Belten in der Höhe irgendwo einen Registerübergang wahrnimmst.

Einen Übergang durchaus, durchs Verschlanken und den wachsenden Kopfstimmanteil, das kann man ja im Kopf ganz gut spüren. Ob man ihn so drastisch hört ... weiß ich nicht, müßte ich evtl. mal aufnehmen.
 
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:eek:

Ich frage mich, wie die in dem Paper auf die Grenze gekommen sind. Ich habe noch nie ein vollstimmig gebeltetes a'' gehört, geschweige denn darüber liegende Töne.

Der von dir genannte Bereich zwischen g' und e'' kommt mir dann doch deutlich plausibler als Grenze für die Vollstimme vor. ^^ Selbst Sängerinnen, die für ihr Belting explizit bekannt sind, wie Beyoncé oder Kelly Clarkson, hört man nicht höher in der Vollstimme singen.

Wahrscheinlich ist mal wieder die klassische Lehrmeinung "Männer- und Frauenstimmen sind exakt eine Oktave auseinander" daran schuld. ;) Die funktioniert bekanntlich nur, wenn Mann sich auf die Vollstimme beschränkt und bei den Frauen die Randstimme dazugerechnet wird. Wobei ich persönlich selbst das für eine Milchmädchenrechnung halte; ich stehe meist bei einem randstimmigen g'' oder a'' deutlich weniger unter Spannung als bei einem vollstimmigen g' oder a'.

Was die Vollstimmengrenzen angeht, gehen die meisten hier ja mittlerweile eher von einer Quinte Unterschied zwischen Männlein und Weiblein aus. Ein vollstimmiges a'' einer Frau entspräche damit einem d'' bei einem Mann (Michael Jackson, Bruno Mars, Bryan Adams), ein bb'' folglich einem eb'' (wie z. B. von John Parr in "St. Elmo's Fire").

zum Thema a'' als Belt: Ist das hier noch Vollstimme? http://www.youtube.com/watch?v=Nd_N6VsdIuQ
(bei 3.04 min, die Töne sind dis'', gis'' und dann a'')
Hier haben wir halt das oben bereits erwähnte Problem, dass bei sehr leichten Stimmen der Übergang zwischen Voll- und Randstimme am schwersten zu hören ist.

Ein vollstimmiges a'' oder bb'' ist auf jeden Fall machbar, auch für Männer, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. ;) Dass du es noch nie gehört hast, liegt wahrscheinlich daran, dass es ziemlich hara-kiri-mäßig wäre, so etwas standardmäßig in einen Song einzubauen - wie oft hintereinander klappt das wohl? ^^

Wenn man sich den oben verlinkten Song mal live anhört, da spart sich die Dame den gis''-a''-Übergang meistens und singt einfach normal nach dem Tonartwechsel weiter; das gis'', was vorher mal kommt, macht sie hingegen auch live, also dürfte das Randstimme sein.

Ich gehe auch meist nur beim Einsingen so hoch, meist mit einem schnellen Sweep über Dreiklangstöne (f' - bb' - d'' - f'', und dann eben wenn machbar bb''; Alternative wären Töne aus F-Dur: f' - c'' - f'' - a''), und kann dann tatsächlich in der Vollstimme bleiben. Das klingt natürlich trotzdem dünner und heller als die tieferen vollstimmigen Töne, aber - wo wir schonmal beim Fühlen des Registerübergangs sind - es fühlt sich definitiv anders an als randstimmig getwangte Töne, obwohl das Klangergebnis bei mir in der Höhe gar nicht mal so unterschiedlich ist.

Damit hat man noch einen weiteren Grund, warum da oben oft die Randstimme genommen wird: Warum soll man sich mit einem Belt abrackern, wenn in der Lage die Randstimme fast genauso klingt? Den größten Unterschied zwischen Vollstimmen- und Randstimmentönen hört man ja bekanntlich im unteren Passagio, also bei Männern z. B. zwischen d' und g'.
 
Diese beiden Aussagen:

ich persönlich stehe meist bei einem randstimmigen g'' oder a'' deutlich weniger unter Spannung als bei einem vollstimmigen g' oder a'.

es fühlt sich definitiv anders an als randstimmig getwangte Töne, obwohl das Klangergebnis bei mir in der Höhe gar nicht mal so unterschiedlich ist.

deuten eher darauf hin, dass du die Kopfstimme entdeckt hast. (im Gegensatz zum getwangten Falsett).
 
Immer dieses 4-Begriffe Chaos mit Brust-, Kopf-, Voll- und Randstimme. ^^

Klar, der Kopfanteil scheint recht groß bei diesen hohen Tönen, aber obwohl es Kopfstimme ist, ist es wohl trotzdem noch Vollstimme und auf jeden Fall nicht Randstimme. Habe ja in einem anderen Thread ("Die Tür nach oben ist offen...") schonmal beschrieben, wie sich das insgesamt anfühlt, das Gaumensegel klappt quasi mit steigender Tonhöhe immer weiter nach oben und der Ton liegt gefühlt am hinteren Gaumen. Dabei merkt man auf einmal, dass man hinten im Rachen richtig viel "Platz" hat; bei der "Zen of Screaming"-DVD von Melissa Cross wurde einem dafür immer vorgeschlagen, man solle sich vorstellen, ein Ei im Mund zu haben, wobei der dickere Teil des Eis eben hinten im Mund ist.

Ich würde es noch um die Vorstellung ergänzen, dass an der Oberseite des Gaumens ein Faden befestigt ist, der oben aus der Schädeldecke rausgeht. Wenn man den nach oben zieht (man kann ja leider nie ganz verhindern, dass man beim "nach oben"-Singen auch "nach oben" denkt), ginge dann auch das Gaumensegel hoch.
 
Jaja, Begriffechaos, aber ich meine schon die Randstimme. Ich dachte du würdest die Begriffe so verwenden, wie es bei TVS gemacht wird. Die Vorstellung, die du beschreibst, erzeugt Kopfresonanz, aber hat nichts mit Vollstimme oder Randstimme zu tun, auch das Gaumensegel nicht.

Bei TVS bezeichnet "Kopfstimme" eine Randstimme "mit Muskelaktivität", was einfach nur bedeutet, dass du die Muskeln, die an der Produktion der Vollstimme beteiligt sind, nicht komplett erschlaffen lässt. Diese Muskulatur ist dann zwar nicht mehr an der Tonerzeugung beteiligt, bleibt aber "in Bereitschaft", um z.B. wieder sauber in die Vollstimme zurück zu kommen.

Beim Falsett hingegen (nach TVS Definition) werden diese Musklen losgelassen. Problematisch ist, dass viele Gesangsanfänger den Übergang in die Randstimme gerade genau mit dem Loslassen dieser Muskelgruppe identifizieren. Das Loslassen geht auch mit einem deutlich geringeren Support-Aufwand einher.

Wenn dann die Kopfstimme erlernt wird, nimmt man gar nicht mehr so richtig wahr, wann eigentlich die Randstimme aktiv wird, weil man sich so daran gewöhnt hat, dass Randstimme = Loslassen der Vollstimmenmuskulatur bedeutet. Physiologisch gesehen erfolgt aber natürlich trotzdem noch ein Wechsel in die Randstimme, je nach Lautstärke auf höheren oder tieferen Tönen.

Die wohl noch neutralste Methode das zu überprüfen ist den Tilt des Schildknorpels zu erfühlen. Der ist beim Übergang in die Randstimme sehr ausgeprägt. Man kann zwar auch schon vorher "tilten", aber das ist dann weit weniger ausgeprägt und hat v.a. klanglichen Effekt.

Um die Randstimme zu erfühlen legst du einen Finger auf "die Spitze" des Adamsapfels. Darüber kannst du eine V-förmige Struktur ertasten, die in die Kehlkopfspitze mündet. Wenn du jetzt einmal "Hundewinseln" imitierst oder ein kopfiges "HU" "HU" machst, merkst du wie die v-förmige Struktur nach vorne kippt, das ist der Tilt. Sobald beim Singen dieser Tilt erfolgt, ist die Randstimme noch maximal 1-2 Töne entfernt. Mach also einfach eine Sirene in die Höhe mit dem Finger auf dem Kehlkopf und du kannst fühlen, wann der Übergang in die Randstimme in etwa erfolgt.

Während ich mir Vollstimme bei Frauen im Bereich um a'' gerade noch so vorstellen kann, ist das bei Männern doch deutlich zu hoch. Die in der Literatur angegebene Obergrenze liegt in den allermeisten Fällen zwischen a' und dis'', je nach Stimmfach.

Gerade im amerikanischen Sprachraum und manchmal auch in der Klassik ist es allerdings durchaus üblich es als "Vollstimme" zu bezeichnen, wenn die entsprechende Muskulatur nicht abgespannt ist, physiologisch gesehen ist das aber falsch.

EDIT: Ein guter Test, ob deine Randstimme wirklich nur Falsett + Twang ist, ist übrigens, wenn du dir einen mittelhohen Ton nimmst (ein f' eignet sich gut), diesen in der Randstimme ansingst und ihn dann Anschwellen lässt, lauter und lauter, bis du in der Vollstimme bist. Wenn das funktioniert, war deine Randstimme "connected", also "Kopfstimme" nach TVS-Definition. Wenn es nicht geht, war es Falsett. In dem Fall geht er Übergang genau deshalb nicht, weil die Vollstimmenmuskeln nicht "in Bereitschaft" sind, während du in der Randstimme singst.

EDIT2: Beim Hörbeispiel sehe ich das genauso wie Foxx
 
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zum Thema a'' als Belt: Ist das hier noch Vollstimme? http://www.youtube.com/watch?v=Nd_N6VsdIuQ
(bei 3.04 min, die Töne sind dis'', gis'' und dann a'')
Nein, nur das dis''. Hört man auch.

Ein vollstimmiges a'' oder bb'' ist auf jeden Fall machbar, auch für Männer, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. ;)
Das zweifle ich jetzt einfach mal stark an und behaupte, dass Du Dich da bei irgendwas gehörig vertust. :)
 
Gerade im amerikanischen Sprachraum und manchmal auch in der Klassik ist es allerdings durchaus üblich es als "Vollstimme" zu bezeichnen, wenn die entsprechende Muskulatur nicht abgespannt ist, physiologisch gesehen ist das aber falsch.

Okay, das heißt, es kommt mal wieder auf die Definition von "Vollstimme" an, ob meine Behauptung stimmt oder nicht. :) Ich dachte, wenn ich "Vollstimme" statt "Bruststimme" und "Randstimme" statt "Kopfstimme" schreibe, wäre alles klar, aber offenbar sind nicht einmal diese beiden Begriffe klar definiert.

Ich weiß aber, dass du in einigen anderen Beiträgen schonmal geschrieben hast, dass, je nach dem, wie man Vollstimme definiert, deine auch bis f'' ginge. Das scheint dann ja ein ähnlicher Effekt zu sein, wenn deine Stimme insgesamt etwas tiefer ist als meine, dann kommst du eben bei f'' raus und ich bei a''. ;)

Gehen die unterschiedlichen Definitionen von "Vollstimme" dann auch mit unterschiedlichen Definitionen von "Belting" einher? So wie ich das verstanden habe, ist ein Fake Belt die Power Metal-typische Randstimme mit Twang. Aber was ist dann mit diesen Mixed Belts, die auch andauernd erwähnt werden? Sind die in der Vollstimme oder der Randstimme, und daraus resultierend, sind sie auch "fake" oder echt? Schlussendlich liefe das ja sonst darauf hinaus, dass nur Overdrive "echtes" Belting wäre, aber Overdrive hat ja offenbar auch wieder viele Merkmale, die mit "gesundem" Belting in den hohen Lagen nicht vereinbar sind.



Was immer das für eine Technik ist, die ich jetzt anwende - bis ich sie entdeckt hatte, hatte ich schon ab a' so meine Probleme und ein c'' ging nur noch "gebrüllt" (vgl. Overdrive, schätze ich). Als ich dann durch ausprobieren auf die oben erwähnte Methode gekommen bin, ging auf einmal eine Oktave mehr, ohne, dass ich von einem Ton zum nächsten einen großen Anstrengungsunterschied bemerkt hätte, wie es vorher immer der Fall war.

Wenn das aber tatsächlich Randstimme wäre, dann müsste ich damit ja genauso hoch kommen wie mit meiner getwangten Randstimme, oder? Denn bei dieser Technik ist spätestens bei bb'' Schluss, und höher als f'' gehe ich damit auch nicht wirklich gerne. Mit der normalen getwangten Randstimme hingegen sind die Töne von f'' bis a'' oder b'' kein Problem, und meist ist auch noch ein c''' oder cis''' drin, ehe komplett Sense ist.

Ich habe auch schonmal von einem Gesangslehrer was gelsen, der behauptet hat eine seiner Schülerinnen könne bis a'' noch im Overdrive singen

Das würde ich jetzt wiederum für ein Gerücht halten. ;) Klar, wer von Natur aus eine ausreichend hohe Stimme hat, der kriegt das vielleicht hin. Aber wie gesagt, wenn ein potentiell vollstimmiges a'' bei einer Frau ungefähr dem d'' eines Mannes entspricht, da würde ich ja nicht mal die Paradebeispiele von Michael Jackson ("Thriller") oder Bruno Mars (Schluss von "Grenade") als Overdrive bezeichnen.

Deshalb war mir auch soweit klar, dass das von mir verlinkte Video beim a'' auf keinen Fall Overdrive zeigen kann, aber je nach Definition hätte es eben ein Belt sein können oder nicht.

enn dann die Kopfstimme erlernt wird, nimmt man gar nicht mehr so richtig wahr, wann eigentlich die Randstimme aktiv wird, weil man sich so daran gewöhnt hat, dass Randstimme = Loslassen der Vollstimmenmuskulatur bedeutet.

Ist es im Endeffekt dann das, worauf Robert Lunte hinaus will? Nach Twang fühlt sich das nämlich überhaupt nicht an, was ich da mache, und Lunte trainiert ja hauptsächlich erstmal den Twang.

Ich merke halt einfach, dass bei dieser Herangehensweise in der Höhe deutlich mehr von der Farbe meiner "normalen" (Sprech-)Stimme erhalten bleibt, als wenn ich in der Randstimme twange. Natürlich ist das immer noch nicht viel, weil man in der Lage ja nicht sprechen würde. Aber diese Ähnlichkeit zwischen Gesangsstimme und Sprechstimme war halt für mich bisher immer das Hauptmerkmal, an dem ich erkannt habe, dass sich jemand gerade in der Vollstimme befindet.

Hier geht's ja auch nicht um angeben oder sowas, mich würde nur mal interessieren, was ich da eigentlich mache. Mal sehen, vielleicht kann ich das einfach in den nächsten Tagen mal aufnehmen und als Hörprobe hochladen. Heute ist ja Sonntag, da kann ich so 'nen Krach nicht machen, aber ab morgen's geht's ja wieder. :D

Und wenn das Videobeispiel kein vollstimmiges a'' ist - habe mir zum Vergleich nochmal einen der wenigen Live-Auftritte angesehen, wo sie diesen Ton tatsächlich gesungen hat - dann würde mich natürlich mal interessieren, wie das z. B. bei Bell klingt, wenn sie tatsächlich in vollstimmiges a'' singt. ;)
 

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