Hamer Restaurations- / Lackierungsprojekt

  • Ersteller j.konetzki
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Und wieder was gelernt... Danke :great:

... wenn beispielsweise schon so viel Lack aufgetragen wurde, das sich die Metallicanteile schon nicht mehr richtig ausrichten können ...
Die sind aber nur in bestimmten Lacken vorhanden, oder?
 
Ja korrekt ... man unterschiedet grundsätzlich in Unilacke und Mehrschicht(effekt)lacke. Unilacke können ohne eine Klarlackschicht aufgetragen werden und haben keinen Effekt. Der Lack selber härtet aus und versiegelt das Objekt. Zu finden z.b. auf alten und historischen PKWs (unrestauriert stark verblichen, Lack stumpf!) oder teils sogar noch auf aktuellen Kastenwagen Produktionen. Da Wasserlack sprichwörtlich mit Wasser (Destilat) versetzt und gespritzt wird, könnte dieser restlos nach dem Auftrag wieder abgewischt werden. Eine Versiegelung durch Klarlack ist unabdingbar.

Lackiert wird im modernen PKW Bereich fast ausschließlich Mehrschicht ... ob nun mit oder ohne Effekt (Metallic- oder Perlmutanteil). Im Grund genommen sind das Zusätze die einer Basisfarbe beigemischt werden können. Die Hersellervorgaben (in meinem Fall PSA / Citroen) geben Farbcodes vor, und die Anteile/Mischungsverhältnis der Farben und Meall-Flakes sind vorgeschrieben ... in meine Fall sind das die Werksfarben RA-Gelb für den Bass und Obsidian Schwarz für die Hamer ;)
 
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Danke Dir für die Erklärung! :great:
 
Nach 3 Tagen Ruhe ist der Lack zwar schon trocken und man kann Ihn auch anfassen ... allerdings sollte man nicht feste Drücken, da sich sonst eventuell Fingerabdrücke etc. abzeichnen. Ich habe den Body erst mal vom Abklebeband befreit und werde ihn mitnehmen und zu Hause in einer wärmeren umgebung trocknen und härten lassen. Ich schätze mal zwischen den Tagen werde ich beginnen können zu schleifen und zu polieren. Bis dahin heißt es weiterhin geduldig sein ... gleiches gilt natürlich für den Bass Body ...
 
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2 Tage in der warmen Wohnung haben den Lack bearbeitungsfähig gemacht. Als allererstes habe ich den Head bearbeitet. Aufgrund, dass das Hamer Logo vor dem Farblackgang abgeklebt werden musste, ist der Auftrag vom Klarlack ungleichmäßig und muss beigeschliffen werden. hierfür habe ich mir einen Handschleifklotz mit harter und weicher Fläche organisiert sowie 2000er Nasschleifpapier.

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Hier ein Bild was während des Schleifens entstanden ist. Man siehr recht deutlich wo sich der Klarlack an den Löchern und Kanten etwas höher gestellt hat. Um das Hamer Logo kann man noch den Kranz erkennen. Poliert habe ich dann von Hand mit einer sehr feinen Neuwagen Politur (für die ersten Gänge kann es auch was gröber sein). Die Löcher für die Mechaniken haben sich durch das zweimalige Füllern und lackieren ein wenig verengt. Das habe ich dann mit einem gerollten Stück 120er Schleifpapier wieder ausreichend geweitet, damit die Mechs auch ausreichend Kontakt haben und nicht herumscheppern.

Eine vorherige Arbeit hatte ich Euch noch vorenthalten. Und zwar habe ich noch an dem Sattel gearbeitet. Der war nich mehr schön ... wurde sogar schon mal überlackiert und hatte noch Kratzer.

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Hier 2 Bilder die während den Arbeiten entstanden sind und einen angeschliffenen Sattel zeigen. Letztes Bild zeigt den mit 2000er trocken geschliffenen Sattel. Die Bilder vom fertig polierten Sattel fehlen jedoch. Außerdem habe ich noch Arbeit ist die Abdeckung vom E-Fach gesteckt, was ich jedoch überhaupt nicht fotografiert habe. Das hatte von Gürtelschnallen zentiert auf einem Fleck mehrere tiefe Kratzer. Die Abdeckung habe ich Nass vorgeschliffen mit 800er Papier und dem Schleifklotz den ich bereits oben erwähnt hatte. Abschlussarbeiten dann mit 2000er Nasschleifpapier und dann das gute Stück noch von Hand mit Politur auf Hochglanz gebracht. Die Maschine zu benutzen war mir zu umständlich ... also war auch hier Handarbeit angesagt ;)

Jo ... dann ging es auch schon weiter. Mechs waren schon verbaut. PU's + neue Rähmchen wie auch das neue Trussrodcover vormontiert ... und dann schnell die Saiten druff.

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Dann fix hoch die neue Elektronik (diesmal die günstigen Göldo und keine CTS) verlötet. Aber natürlich Orange Drops müssen es sein! Leider habe ich davon ebenfalls keine Bilder ... aber keine Sorge, es ist sehr ordentlich und auch ansehnlich geworden ;) ... auch das restliche Ergebnis kann sich sehen lassen :)

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Sorry ... mit besseren Bildern kann ich derzeit nicht dienen ... Abends sind die Lichtverhälnisse käse und meine Handycam hat auch so Ihre Grenzen :redface:

Klanglich interessander Weise ein ganz anderes Erlebnis als ich es in Erinnerung hatte. Sie klingt nun frischer und kerniger mit mehr Top-End. Vorher war sie warm, dunkel ... ja mir fast schon zu mumpfig. Da sich am Holz sowie auch an der Konstruktion nichts geändert hat ... vorher war ja auch ein Wasserlack lackiert ... tippe ich auf die geänderten Potis und Kondensator. Vorher waren Langschaftige Potis für Gewölbte Decken verbaut (vollkommener Unsinn übrigens!) ... keine Ahnung wo ich die damals herbekommen habe ... ist auch schon zu lange her? An Kondensator habe ich das verwendet was ich damals so übrig hatte ... keine Ahnung, traue mich gar nicht draufzugucken was das überhaupt für eine misratender Kandidat war :D

Ich bin in jedem Fall sehr positiv überrascht und der erste Anspieltest sagt sehr deutlich, dass die Hamer Ihre Paradedisziplin im seichten Crunch bis hin zum saftigen fetten Overdrive hat. Eine großartige Ergänzung in meinem beschaulichen Gitarrenfuhrpark :great:
 
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Hammer die Hammer :D Ist wirklich toll geworden!
 
Danke :D

Jeppp ... und sie wird noch schöner ;) ... Heute nehme ich mir eventuell schon mal die Armee an Polituren mit, sowie auch unsere elektrische Poliermaschine. Wenn ich Glück habe kriege ich auch Blüten und dafür passendes Schleifpapier zum Aufkleben. Für dieses Jahr sind die Karosserieschäden vor unseren Betriebsferien durch. Das gibt mir Luft zum genüsslichen Arbeiten @ Home ;)

In jedem Fall muss ich sie noch mal komplett demontieren ... hauptsächlich um die Potis was tiefer setzen und meine Lieblingssaiten aufzuziehen, die aktuellen waren nur für den Test und mir viel zu dünn. Wenn aber eh alles runtergebaut ist, kann ich auch gleich anfangen sie komplett zu schleifen und abschließend zu polieren. Jedoch muss sie dann bei dem angegriffenen Lack im besten Fall erneut 1-2 Tage ruhen, damit der abgeschliffenen Lack wieder an Belastbarkeit gewinnt.
 
Ja ... und so ging es Gestern auch wieder weiter (der Bass Body ist ürigens bereits beim Matze) ... die Gitarre hatte ich schon demontiert und die Arbeitsmittel schon bereit gestellt.

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Die Gitarre wurde vorsichtig nass mit 2000er Papier geschliffen um den Klarlack zu ebnen, damit man eine Spiegelglatte Oberfläche erhält. Der klarlack bildet nämlich beim ausdünsten eine Art Orangenhaut worin das Licht unschön gebrochen wird. Klanglich birgt das keine Nachteile. Geschliffen sorgt nur für eine angemessene Optik. Ich persönlich halte weniger davon spiegelglatte Instrumente zu fertigen ... wenn sie keinen nennenswerten klanglichen Vorteil daraus ziehen können. Hier für die Baudoku habe ich es aber gemacht ;)

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Verschliffen wurde natürlich die gesamte Gitarre ... Dokumentiert habe ich die Rückseite und die Vorderseite der Gitarre. Man sieht hier den ersten Scleifgang mit Schleifklotz und 2000er Papier. Die gesamte Rückseite wird so lange verschliffen, bis die letzten Riefen und Rillen der Orangenhaut geebnet wurden.

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Hier ist die Rückseite fast fertig verschliffen. Man sieht vom Lackgang noch vier kleine Bläschen / Krater die sich gebildet haben. Außerdem ist am E-Fach die vom Klarlack geworfenen Wölbung noch nicht komplett verschliffen. Alle abschließenden Feinarbeiten habe ich mit der Blüte, bzw. dem Elefantenfüß durchgeführt.

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Gleiches gilt natürlich auch für die Vorderseite. Durch die Gewölbte Decke ist die Arbeit mit einem Schleifklotz schwierig, aber nicht unmöglich. Es empfielt sich das Top vorsichtig vorzuschleifen, den Rest dann aber mit der Hand auszuarbeiten. Man spürt regelrecht mit den Fingern Ob die Oberfläche nun glatt ist, oder ob es noch weiterer Schleifarbeiten bedarf. Auch hier an den Bildern von der Vorderseite der GItarre erkennt man sehr gut die schon bereits mattierten Stellen und die noch glänzenden Stellen der Orangenhaut.

Auch wenn der Lack schon 5 Tage geruht hat ist ein frisch geschliffenener Lack wieder sehr empfindlich. Auch wenn es in den Fingern juckt sollte der finale Zusammenbau erst in 2-3 Tagen erfolgen, wenn der Lack die dafür benötigte Oberföächenfestigkeit entwickelt hat.

Poliert habe ich die ganze Geschichte mit einer eletrischen Poliermashine mit Schaumstoffaufsatz und als Politur habe ich die P 20 von Würth genommen.

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FLEX L 3403 VRG

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Würth SaBesto P 20
 
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Hi, leider erst so spät gesehen, aber ich habe mitgefiebert, da ich selbst auch solch eine Lady habe. Schön dass Du soviel Arbeit hineingesteckt hast, die HAMER wieder so schön herzurichten.
Gruß Jörch
 
Liebe Musiker Gemeinde ... ich weiß, der Thread ist alt!

Es sind nun bereits etliche Monate verstrichen, als das ich noch ein weiteres Mal um die Hamer gekümmert habe - bzw. in diesem Fall auch habe kümmern lassen. Gem. meiner Recherche habe ich die Hamer am 21. Okt. 2017 auf dem Weg zum Rainer Buschmann (Murle1) gegeben, der sich auch liebevoll um das ehemaliger PunkHolz von wilbour-cobb gekümmert hat :) ... auch wenn es nun fast fünf Jahre her ist ... noch mal ein riesen Dankeschön an Rainer für seine super Arbeit!

Die Gitarre hatte noch etliche Spielspuren auf dem Griffbrett und dann wollte ich auch gleich einmal (so hoffe ich doch final) Tabula Rasa machen:

- alte Bünde raus und Griffbrett einmal sauber abgeschliffen
- neue Bünde rein und auch gleich einen vernünftigen neuen Sattel
- Für die beiden MGH P90 hatte ich Verwendung, da ich eine schwarze Les Paul Custom (günstiger Nachbau) geschenkt bekommen hatte (da drin machen sie sich auch gut!)
- stattdessen verrichten nun ein Vin+ und ein Tozz ihren Dienst in der Hamer (ja ich habe mich von Rainer überzeugen lassen!)
- und es wurde auch eine seitlich verstellbare Bridge von ABM eingebaut, da der Hals nach den wiedereinsetzen nicht exakt gerade war . Kein wirklicher Mangel, aber es hatte mich gestört!

Bilder von der Durchführung der Arbeiten habe ich leider nicht ... meines Wissens wurden die Arbeiten an Griffbrett und Büde auch bei Kraushaar gemacht und nicht von Rainer selbst? Kraushaar hat übrigens auch meine erste Gitarre die ich mir von Rainer habe auf den Leib schneidern lassen komplett neu lackiert. Leider ist sie einem Unfall aus ordernlicher Erhitzung zu zu rascher Abkühlung zu Opfer gefallen :cry: ... dazu aber eventuell zu einer andreren Zeit etwas mehr ...

Unterm Strich habe ich natülich viel zu viel Zeit und Geld in dieses Projekt gesteckt, aber dies kleine dünne Planke hat Geschichte und Charakter ... und das verdient das Label: Erhaltenswert! It's a Player!!

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Sorry, falls ich das überlesen habe. Aber ist der Sattel jetzt neu, oder ist das der originale? Falls er neu ist, hast du den selber gekerbt? Weil das sieht schon sehr gut gearbeitet aus (y)
 
Hi ... soryr für die späte Antwort! Ich bin nicht so regelmäßig hier .... :redface:

Die letzten Arbeiten hatte ich 2017 bei Rainer Buschmann in Arbeit gegehen ... Unter anderem hat er sich um die neue seitlich einstellbaren ABM Roller Bridge und die Häussel Pickups gekümmert (ja, ich wollte nie welche ... nun habe ich doch welche!)

Die anderen Arbeiten hatte Rainer an die Firma Kraushaar weitergegeben. Also Bünde raus, Griffbrettt schleifen, die Bünde nachsägen, neue Bünde rein und alles komplett abrichten ... Der originale Sattel war durch und wurde von Kraushaar gleich mit ersetzt. Jetzt nach gut 5 Jahren weiß ich jedoch nicht mehr ob es Knochen oder ein Plastig Verbundstoff ist ... ich denke eher es ist Plastik. Der Sattel war nur sehr rudimentär geklebt und ist beim ersten stringing rausgefallen. den habe ich dann ausreichend eingeklebt und seit dem hält der bombenfest ....

Die Gitarre hat nach Ihrem Halsbruch und dem damit verbundenen wilden Bühnenleben bei mir nun ein entspanntes zu Hause gefunden. Ich habe die Gitarre tatsächlich selber zu meiner aktiven Bühnenzeit nur 2 oder 3 mal live gespielt ... aber ich muss zugeben nun nach alle der investierten Zeit und Material grabbel ich gerne nach Ihr um was auf Ihr zu jamen ... vielleich tergibt sich auch noch mal die Gelegeneheit sie live zu spielen oder zumindest auf eine Probe. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich auf eine Tele einfach von Grund auf wohler fühle :great:
 
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