... >>> der "Berufsmusiker" gehört einer aussterbenden Spezies an. ...
... Sicherheit gibt´s für Musiker sowieso nicht.
Da muß ich nun doch mal ein wenig dazwischenpreschen ...
Schaut man sich die Geschichte der Musik in einem weiteren Horizont an, kann man sehen, daß die Menge der Menschen, die - in verschiedener Weise - von Musik leben können, selten so hoch war wie heutzutage.
Vor 40 Jahren hätten die wenigsten der hier Beteiligten davon leben können. Viele Events, wo heute eine Top-40-Band spielt, hätten da niemals Pop-Musik anbieten können. Pop-Gesang wurde nicht unterrichtet, den Beruf des Veranstaltungstechnikers gab es noch nicht ... klar, die PAs dazu ja auch nicht.
Werbespots, Hintergrundsbeschallung, ... da gibt es viele Stichpunkte, die erst relativ neu sind.
Geht man weiter zurück trifft man z.B. auf fahrende Horn-spieler im 18. Jahrhundert, die von Hof zu Hof zogen, weil man sich ständige Hornspieler oft nicht leisten konnte. Die Komponisten haben Orchesterstimmen oft so geschrieben, daß es auch ohne Hörner ging. Und wenn mal welche da waren, waren alle glücklich.
Die Diskussion hier erinnert mich an den Kampf der amerikanische Musikergewerkschaft in den 40er-Jahren, die für die Radio-Orchester anstelle Schallplatten kämpfte und wortreich wurde damals das Ende der Musik beschworen.
Heute würden sich viele Künstler beklagen, wenn ihre Stücke von irgendeinem Radio-Orchester verhunzt würden.
Ich formuliere absichtlich etwas provokativ ... Es gab natürlich schon bessere Zeiten, aber meistens viel schlechtere. Sicherheit für Musikanten gab's nie.
Heutzutage ist meines Erachtens die schiere Anzahl von Musikern ein Problem. Es verteilt sich halt auf viele Köpfe. Und viele der Köpfe sind auch noch gut.
In der Klassik nicht anders. Es gibt massenweise gute Pianisten, die ihren Chopin CD-reif spielen können, aber wer will sich das anhören ?
Ich sehe auch in meinen Kreisen immer wieder, daß sich Kollegen an bessere Zeiten erinnern, ohne daß ihnen klar ist, wie kurz diese besseren Zeiten waren ...
Der Mensch gewöhnt sich schnell an etwas, was gut paßt.
Mal schauen, was nun an Antworten kommt ...
der Omnimusicus, der nicht von Musik lebt.
(Dafür leben die Musikhändler von mir ...)