Auch Orchestermusiker sind von den Artenschutzbestimmungen betroffen.
Aktuelle
Beispiele:
Vor dem Gastspiel der Münchner Philharmoniker in der New Yorker Carnegie Hall gab es Probleme beim Zoll. Den Musikern fehlten die Instrumentenbescheinigungen (Cites-Dokument) für ihre Geigenbögen, die an der Spitze meist mit Elfenbein verstärkt sind.
"Nur aufgrund intensiver Bemühungen der Carnegie Hall und der deutschen Botschaft konnte das Gastspiel trotzdem stattfinden. «Wir hatten schon Angst, dass der Zoll die wertvollen Bögen oder Instrumente beschlagnahmt», sagt Orchestersprecher Christian Beuke. Allein den Wert der betroffenen Bögen beziffert er auf 800 000 Euro."
Auch das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bekam die neue Null-Toleranz-Praxis zu spüren:
"Trotz umgangreicher diplomatischer Bemühungen im Vorfeld wurde auf dem New Yorker Flughafen ein Cello-Bogen mit Material des streng geschützten Pottwals beschlagnahmt. Fünf artenschutzrechtlich «besonders riskante» Geigenbögen hatte man aus dem brasilianischen Sao Paolo, wo das Orchester zuvor gastierte, vorsichtshalber in die Heimat zurückgeschickt."
Bei Orchester-Tourneen wurden die Bestimmungen früher eher lax ausgelegt, aber seit dem 1.April gilt das nicht mehr:
"«Seither wird wesentlich strenger kontrolliert», sagt Mario Sterz vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn."
Die EU ist noch nicht ganz so weit:
"«Wir gehen davon aus, dass die entsprechenden Durchführungsbestimmungen noch bis Jahresende auf sich warten lassen», sagt Sterz."