Röhrenamp -> Anpassung der Impedanz, was stimmt wirklich?

  • Ersteller Nico Ramone
  • Erstellt am
Nico Ramone
Nico Ramone
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.09.14
Registriert
01.12.05
Beiträge
388
Kekse
637
Ort
Berlin
Meine Frage bezieht sich auf das schon viel diskutierte Thema der Impedanzanpassung von Röhrenamps an das entsprechende Cabinet.

Nun habe ich im Netz schon viel dazu gelesen und bin trotzdem fast unwissender als vorher! Teilweise sind die Aussgen wiedersprüchlich, eine einheitliche Meinung fehlt, deshalb muss ich dazu selber noch mal was fragen....
Ich wollte eigentlich nur One Stone damit belästigen, aber der hat die private Nachrichten Funktion im Profil (wohl aus gutem Grund) deaktiviert.

Also ich bitte hiermit nochmal um wirklich fundierte Aussagen zum Thema Impedanzanpassung von Röhrenamps. Ich nenne als Beispiel einfach mal mein derzeitiges Setup: Bugera 6260 Infinum (4,8,16 Ohmschalter) plus Marshall Box (16 Ohm). Wie kritisch sehen die Experten z.B. satte Fehlanapassung von 4 Ohm Amp -> Box 16 Ohm?

Spielt die Lautstärke bei einer Fehlanpassung eigentlich eine Rolle? Ist z.B. eine Fehlanpassung bei voll aufgedrehtem Amp kritischer als sonst oder wird der Amp lautstärkeunabhängig eh immer gleich belastet?

Bonusfrage, Kurzfassung!:D: Am Amp 4 Ohm einstellen, wenn -> 2 Boxen, eine 16 die andere 8 Ohm...richtig? Weil gute 5 Ohm Netto?
 
Eigenschaft
 
Hallo Onkelznico

Um eine volle Verstärkerleistung zu erzielen sollten Box und Verstärker die gleiche Impedanz aufweisen. Falls die Impedanz der Box geringer (z.B. 4 Ohm) als am Verstärker (z.B. 16Ohm) wird Dein Verstärker irgendwann eien Schaden haben.

Frage 2: 8 und 16 Ohm im Paralellbetrieb ergiebt 5.333 Ohm.


Gruß heartrocker
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Bei Fehlanpassungen fließen im Verstärker nicht die bei der Kontruktion erwarteten Ströme, sondern (wenn Impedanz am Amp kleiner gewählt als die anliegende Boxenimpedanz) höhere. Das kann eine Zeit lang gut gehen, irgendwann raucht ein Bauteil ab.
Bei Transistoramps macht es idR keine Probleme, wenn Impedanz der Box > Imp. am Amp, bei Röhrenamps ist es eher andersrum kritischer.
 
Liest denn Keiner die sticky Threads oben im Subforum??? Dort gibts einen der sich "Hinweise & wichtige Themen in Amps & Boxen" nennt und der nach Lesen der einzelnen Subeinträge ungefähr 70% aller hier aufkommenden Fragen bereits beantwortet hätte???

Ansonsten Kurzfassung:

Röhrenamp:
Impedanz Amp = Impedanz Box => Perfekt
Impedanz Amp > Impedanz Box => Nicht empfehlenswert aber bei einer Impedanzstufe machbar
Impedanz Amp >> Impedanz Box => NEIN!
Impedanz Amp < Impedanz Box => Nicht empfehlenswert aber bei einer Impedanzstufe machbar
Impedanz Amp << Impedanz Box => NEIN!
Keine Box angeschlossen => KEINESFALLS!
Kurzschluss des Boxenausgangs => Kostet meist ne Sicherung, ist aber in den meisten Fällen ohne Folge

Sandkiste:
Mindestimpedanz Amp = Impedanz Box => Perfekt
Mindestimpedanz Amp > Impedanz Box => Nein!
Mindestimpedanz Amp < Impedanz Box => Es wird weniger Leistung ausgegeben, keine Gefahr eines Schadens
Mindestimpedanz Amp << Impedanz Box => Es wird noch weniger Leistung ausgegeben, keine Gefahr eines Schadens
Keine Box angeschlossen => Passiert nix
Kurzschluss des Boxenausgangs => Tod der Endstufentransistoren
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 17 Benutzer
Passender Hinweis aus dem Handbuch der Hughes & Kettner Statesman Amps:

Hinweis
Natürlich lassen sich an einem Anschluss mehrere Boxen anschließen,
auch mit verschiedenen Impedanzen. Üblicherweise werden
Lautsprecher-Boxen parallel geschaltet. Bei 2 Boxen mit gleichen
Impedanzen ist dann die Gesamtimpedanz immer die Hälfte der
Impedanz einer der beiden Boxen. Hast du z.B. zwei 8-Ohm-Boxen,
musst du diese an den 4-Ohm-Ausgang anschließen. Um den
Gesamtwiderstand (R) von zwei parallel geschalteten Boxen mit
unterschiedlichen Impedanzen (R1, R2) zu berechnen, werden die
beiden Einzelwiderstände multipliziert und deren Produkt durch die
Summe der Einzelwiderstände dividiert.
Es gilt folgende Formel: R = (R1 x R2 ) / (R1 + R2)
Beispiel mit einer 8-Ohm- und einer 16-Ohm-Box:
R = ( 8 x 16 ) / ( 8 + 16 )
R = 128 / 24
R = 5,33
Da die Boxen-Impedanz niemals niedriger als die des Ausgangs am
Amp sein darf, muss diese Kombination an den 4-Ohm-Ausgang
angeschlossen werden. Wir raten aber dringend von einer solchen
"Fehlanpassung" ab und empfehlen nur Boxen-Kombinationen mit
gleicher Impedanz zu verwenden!
 
Da die Boxen-Impedanz niemals niedriger als die des Ausgangs am Amp sein darf, muss diese Kombination an den 4-Ohm-Ausgang angeschlossen werden

Das ist für Röhrenamps leider etwas irreführend und in dem Fall H&K-spezifisch (bei Sandkisten trifft es 100% zu)... die machen es sich nämlich einfach (zumindest an den Amps von denen die ich bisher in den Fingern hatte) und schrauben einen 8 Ohm AÜ in die Kiste, mehr nicht. Eine Impedanzstufe rauf/runter kann der AÜ ab und man spart sich die Verkabelung und extra Wicklungen auf dem AÜ. Eine noch niedrigere Impedanz schadet dem Amp nur in der Hinsicht dass dann die Ströme über die Anoden extrem ansteigen was den Verschleiß in den Röhren sehr fördert, dito bei einem Kurzschluss und nur wenn die Absicherung des Amps sehr konservativ ausgelegt ist wird im AÜ was durchbrennen (was dann ein Designfehler ist), eher knallt noch ne Röhre. Wers nicht glaubt sollte sich mit dem ohmschen Gesetz (R=U/I) sowie Leistungsberechnung (P=U*I) beschäftigen und dann sich das Prinzip von Röhrenverstärkern bzw die Rolle des AÜ als Umsetzers aneignen, dann wird er es (endlich) kapieren...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
@bluesfreak: Wie gesagt ich wollte eigentlich nur One Stone damit belästigen;) Zudem habe ich wie schon geschrieben so einiges gelesen, würde aber mal wirklich konkrete Antworten von Leuten mit Erfahrung haben. Denn von Überanpassen ist nicht schlimm, Unteranpassen ist nicht schlimm, Überanpassen auf keinen Fall, Unteranpassen auf keinen Fall bis zu ein Ohm Fehlanpassung und man riskiert das Leben des Amps kusieren alle Varianten und Behauptungen im Netz herum. Zusammenfassung :So wie ich das hier lese ist eine Fehlanpassung um die Stufe 1 sowohl nach oben als auch nach unten ungefährlich für den Röhrenamp...richtig? Wie verhält es sich nun mit der Lautstärke bei der Impedanzanpassung. Ist diese ebendfalls maßgebend für die Belastung des Verstärkers? Was sagen die Experten, Ampbauer etc. dazu? Gibt es Leute die ihre Amps länger fehlangepasst "gefahren" haben und damit gute/schlechten Erfahrungen gemacht haben!?

Ich will endlich die ultimative Antwort:rock::ugly:
 
Moin,

die "ultimative" Antwort kann Dir keiner geben denn dazu müssten alle Endstufen gleich und mit den gleichen Schutzmaßnahmen aufgebaut werden. Einen Lautstärkeunterschied wie bei Transen wirst Du bei verschiedenen Impedanzen an den Röhrenamps nicht wirklich bemerken, maximal in einem Bereich in dem die Endstufe bereits >75% ausgesteuert ist, das hängt u.a. mit dem Innenwiderstand der Endstufe zusammen...
Die einzige ultimative Anwort die man geben kann ist: Ausgangsimpedanz Amp = Eingangsimpedanz Box, sprich betreibe den Amp an einer Box die der Impedanzeinstellung des Amps entspricht
Alles andere ist Handeln in Eigenverantwortung...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Okay...ich bedanke mich erstmal bis hierhin. Mein "Problem" sollte damit erstmal gelöst sein!
 
Servus liebe Gemeinde,

Ich möchte diesen uralten Thread wiederbeleben... nein ich muss ihn wiederbeleben.

Ich wollte heute die Speaker in meiner Marshall 2x12 tauschen. Also aufgeschraubt, angeschaut und gekotzt... einer der Vorbesitzer hat die Schaltung von Parallel zu Reihe geändert... toll... der Kerl von dem ich ihn gekauft habe mir extra noch erklärt, dass ich den Amp auf 8 Ohm stellen muss usw.

Ich habe jetzt mal die Box durchgemessen und festgestellt, dass die Impedanz bei 26 Ohm liegt...
Dementsprechend ist der Amp die ganze Zeit mit 8 Ohm am Amp auf 26 Ohm an der Box gelaufen.
Jetzt meine Fragen:

Kann man einen defekten Ausgangsübertrager optisch erkennen?
Kann man am Sound erkennen, dass irgendwas kaputt ist oder kurz gesagt: wie stelle ich fest ob etwas defekt ist?

Sicherungen sind alle ok, keine Verschmorungen oder so zu erkennen.


Vielen Dank und Grüße

Dome
 
26 Ohm geht nicht. Entweder ein 8 Ohm und ein 16 Ohm in Reihe - ergibt 24 Ohm.
Oder zwei 16 Ohm in Reihe - ergibt 32 Ohm. Oder zwei 8 Ohm in Reihe
- ergibt 16 Ohm

Wenn ein Übetrager durch ist läuft nix mehr .... und es stinkt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich habe jetzt mal die Box durchgemessen und festgestellt, dass die Impedanz bei 26 Ohm liegt...
Was du gemessen hast, ist der Gleichstromwiderstand, der liegt immer etwas niedriger als die Impedanz (die Impedanz läßt sich nicht einfach messen).
Daher würde ich von 2x 16Ohm Speakern in Reihenschaltung ausgehen. Zur genauen Klärung noch nachschauen, was auf den Speakern für Werte stehen.
 
was für einer ?
Kann man einen defekten Ausgangsübertrager optisch erkennen?
wenn er verbrannt ist ja, sonst schwer
Kann man am Sound erkennen, dass irgendwas kaputt ist oder kurz gesagt: wie stelle ich fest ob etwas defekt ist?
nicht so einfach, ich gehe mal davon aus dass nichts passiert ist und und hattest Glück
wie lange lief der Amp so mit der Fehlanpassung ?
 
Danke schon mal für eure Antworten!!

Achso. Da habe ich in der Aufregung glatt was vergessen. Es sind zwei Celestion G12T 75 Speaker mit jeweils 16 Ohm. Sollten also 32 Ohm sein, gemessen waren es 26 Ohm.

"Der Amp" ist ein Marshall Jcm 2000 DSL 50 von 2006.

Gelaufen ist das beim Vorbesitzer angeblich nur 2 bis 3x und bei mir auch vll 30x jeweils so 30 Minuten (bei Volume auf 12 Uhr).

Habe jetzt noch gelesen, dass der AÜ, sollte er defekt sein ziemlich heiß wird?!?! Anfassen ist eher lebensbedrohlich oder?
Mir ist auch klar, dass ich wenn ich auf Nr. Sicher gehen möchte zum Tech muss aber das würde ich mir gerne sparen, wenn ich einen Defekt auch anders ausschließen könnte.


Gruß Dome
 
Habe jetzt noch gelesen, dass der AÜ, sollte er defekt sein ziemlich heiß wird?!?! Anfassen ist eher lebensbedrohlich oder?
nö, nur aufpassen mit der Hand und nur den AÜ anfassen
ich behaupte einfach du hattest Glück, ein Techniker wird auch nichts feststellen können
 
Also kann man da nichts nachmessen?

Gruß Dome
 
Okay cool. Dann bin ich schonmal beruhigter.

Vielen Dank!
 
Jau ich war jetzt nach ca. 60 minütiger Spielzeit so mutig/verrückt mal an den AÜ zu fassen. Der ist komplett kalt. Also hoffe/denke ich mal, dass ihr Recht habt und ich aufgrund der kurzen und relativ leisen Spielzeit keinen Schaden erwarten muss.

VG Dome
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben