Drummer übertreibt es

  • Ersteller Infinium
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Nein, falsch. Wenn man das öfter machen würde, würde sich jeder dabei was denken. Man will ja nicht selber jedes mal der Grund sein, warum die Band stoppen muss, egal wer letztendlich "schuld" ist. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das funktioniert. Wenn man ihm hingegen das Video vom Moore zeigt, wird er das als ansporn sehen, noch mehr zu spielen. Dass der Typ eigentlich recht songdienlich spielt, bekommt der sich nicht mit, weil er es ja nicht kennt. Für ihn wird es so aussehen, als gäbe es noch Drummer die, das was sie spielen, noch komplizierter spielen können. Denkst du ernsthaft, dass das klappt? Also ich denke, dass das mächtig in die Hose gehen würde...
 
Das erinnert mich an die alten Hendrix Songs mit Mitch Mitchell an den Drums :
ZItat aus Wikipedia : "Als versierter Jazz-Schlagzeuger verfügte Mitchell über ein großes schlagtechnisches Repertoire sowie über ein ausgeprägtes musikalisches Einfühlungs- und rhythmisches Antizipationsvermögen. Auf Grund dieser exzeptionellen Fähigkeiten gelang es Mitchell problemlos, auf Hendrix - gerade live - stark improvisatorisch gehaltene Musik in kongenial-kreativer Weise einzugehen. Einerseits vermochte er dessen komplexe Gitarren-Soli virtuos mit einer diffizilen Polyrhythmik zu unterlegen, andererseits war er in der Lage in den „Lücken“ zwischen Hendrix' Gitarren-Soli bruchlos seine schnellen, energetischen Drum-Soli einzuflechten."
Diffizile Polyrythmik hört sich komisch an, das muss man sich anhören um zu verstehen was damit gemeint ist.
Vielleicht tut Ihr eurem Drummer den Gefallen ein paar Hendrix Songs zu covern , damit er im Gegenzug dann auch bei anderen Songs ebenso Stilecht einen straighten Beat zu Eurer Musik beiträgt ?
 
Ein guter Schlagwerker stützt den Song und lässt sein Können mal aufblitzen (Intro, Breaks, Outro).
That's it... so leicht und doch so schwer.
 
Gut, ob es zum Stil der Band passt ist eine Sache. Andererseits ist es verdammt geil wenn man es richtig einsetzt. Bei "nach jedem Takt ein kleines Solo" denk ich an Randy Foxe:



Wenn euer Drummer das ähnlich gut hinkriegt - gebt ihn uns. Wenn nicht ists peinlich. Aber was ich damit sagen will - Eigenheiten dieser Art haben das Potenzial richtig Schwung in die Sache zu bringen - wenn mans richtig macht.
 
Lasst ihn z.B. wie hier ein etwas längeres Intro spielen:



Dann fallen weitere Fill-ins nicht mehr so auf. ;)
 
Da schon mit dem Drummer gesprochen wurde, sein Verhalten sich aber nicht Richtung songdienlich/Banddienlich geändert hat, solltet Ihr Euch vom Drummer trennen und einen anderen suchen.

Alles andere ist Selbstkasteiung.
 
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lasst ihm Freiraum und lenkt seine Anstrengungen in die richtigen bahnen, anscheinend habt ihr da jemanden der motiviert ist und sich Mühe macht, zwingt ihn nicht nurnoch einfache Beats zu spielen sondern gebt ihm genügend Raum sich auszuleben, das wäre auch etwas was eure Musik von der anderer Bands unterscheiden könnte
 
Hallo,
-je größer eine Band ist, desto disziplinierter sollten die Mitglieder sein.
In der Jimi Hendrix Experience war Mitchells Stil, da er auch relativ oft eher locker gespielt hat, ganz passend.
Er hat einfach hinten "gefüllt" - wer mal in einem Trio live ein gutes 2-Minuten-Solo abdrücken mußte weiß wovon ich rede.
Buddie Miles hatte eher den "straight forward" -Stil drauf, tightes, solides Rockdrumming.
Beides hat seinen Reiz.
Ich hatte das Problem eines übermotivierten Drummers in meiner 4-Mann-Kapelle.
Ein ansich guter Drummer, der durch seine Vorliebe zum Progressive Metal stets ein Drumroll und Fill nach dem Anderen spielte.
Bei Ansicht eines live-Tapes von einem Auftritt war ihm relativ schnell klar:
Er war zu sehr im Vordergrund, und hat mit seiner aggressiven Spielweise auch eher lockere oder "besinnlichere" Stücke plattgespielt.
So klasse dieser Stil für die heftigen Nummern ist - es macht großen Spaß darüber zu solieren - so sehr nervt es bei langsameren oder einfach ruhigeren Nummern.
Der Gesang kommt im Proberaum nicht richtig durch, ab und an schwimmt jemand mit dem Timing , weil man anhand der vielen Fills die "Eins" bei bestimmten diffizilen Parts nicht mehr genau hinbekommt - es funktioniert einfach nicht.
Wir haben ihm das ruhig auseinandergesetzt ... und er stellt sich gerade um.
Da sein Timing bei straightem Spiel felsenfest ist möchten wir ihn auch gern halten, abgesehen davon daß er ein netter Zeitgenosse ist.
So "specken" wir seine Parts jetzt nach und nach ab, sprechen ihn auf Proben direkt nach den Stücken auf Änderungen an, mittlerweile ist er relativ überzeugt - wir machen eben keinen Progressive Metal.
Deshalb : Probe aufnehmen, drüber reden.
Oder die Stücke (falls es gecoverte sind) im Original auch mal anhören.
Wenn er Wert auf einen guten Gesamt BAND-Sound legt, wird er mit sich reden lassen.
Wenn alles nichts hilft wird man ihn austauschen müssen.
Leider verstehen viele Anfänger und Fortgeschrittene nicht, daß einfaches, solides, timingfestes und auf den Punkt gespieltes Drumming auch seinen Reiz hat - es ist gar nicht so einfach wie man denkt.
Sowas ist bei Gitarristen auch weit verbreitet :
Man übt die abgefahrensten Soli, spielt aber eine an Einfallslosigkeit und schwammigem Timing nicht zu überbietende Rythmusgitarre --- man sollte erst Einfaches gut können, und darauf aufbauend Schwierigeres angehen.
Aber die Neulinge glauben oftmals, man muß sein Pulver beim ersten Stück verballern, und in acht Takten alles zeigen was man kann.
Ein wenig kann mans am Drumkit sehen:
Fünfundachtzig Stand- und Hänge-Toms, fünfzehn Becken, alles an so einem albernen Racksystem, Double-Bass-Drum :
Gut für Progressive und Metal-Spielarten. Für Rock noch brauchbar, und da es dort gelegentlich Balladen gibt kann man auch mit anständigem Drumming in der pathetischen Schnulz-Nummer rechnen.
Für funky Stuff, geshuffeltes Zeug und Blues/Bluesrock oder Country/Surf/Americana eher nicht so prall.
Kleines Kit mit nur einer Stand- und Hängetom, wenige Becken, Double-Bass-Drum-Fußmaschine:
Kann alles außer Metal.
Für mich galt bisher immer :
Je kleiner das Drumkit desto besser der Drummer für meine Musikrichtung (Blues/Rock/Funky Stuff/Surf)
Verzeihung liebe Drummer, alles Vorurteile bestimmt....:D
Gruß, Stefan
 
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Bei dem Thema fällt mir sonst noch der Youtube-Klassiker ein: Wrong Drummer at the wrong gig

=>
 
Wenn ich den "Drummer at the wrong Gig" nicht sehen könnte, würde ich nicht erwarten, dass der so eine Show abzieht.
Der spielt m.E. schon songdienlich und kloppt die Nummer nicht kaputt.
Die Verrenkungen sind allerdings allererste Sahne :D
 
Gerhard Eichberger


Bei dem Thema fällt mir sonst noch der Youtube-Klassiker ein: Wrong Drummer at the wrong gig

=>

Den Vorschlag, dem Schlagzeuger die Videos dieses Schlagzeugers vorzuspielen, habe ich schon hier gemacht. Und zwar mit der Überlegung, daß der Schlagzeuger dann damit, sowas zusammenzubringen beschäftigt ist und nicht mehr zum herumsolieren kommt. Dazu hieß es hier jedoch, daß dies den Schlagzeuger dazu anspornen würde, nur noch mehr zu solieren. Persönlich glaube ich das zwar nicht, aber es kommt darauf an, wie der Schlagzeuger so als Mensch drauf ist - da können wir nur spekulieren.

Zum wiederholten Mal die Bitte an den Erstposter: Stell' hier doch mal so eine Probekelleraufnahme mit Eurem Schlagzeuger rein. (Muß kein Video sein, .mp3 genügt.) Denn erst dann kann man bewerten, wie das tatsächlich klingt. So sind wir alle nur auf Vermutungen angewiesen, und es wird sich sicher jeder hier etwas anderes unter den Angaben des Themaerstellers vorstellen.


Gerhard
 
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Tja, blöde Situation... nur ein Drummer in näherer Umgebung verfügbar, der hält sich aber für die ganz große Nummer - Ergebnis sieht man hier. Es ist nun mal so, dass das Gesamtprodukt immer leidet, wenn ein Musiker sich und sein Spiel über das Kollektiv stellt. Gerade Drums und Bass haben nun mal vor allem die Aufgabe, das rhythmische Fundament der Songs zu legen. Es gibt sicher mal Raum für Solo-Ausflüge, aber das ist eben die Ausnahme.

Das ist der springende Punkt, den jeder Drummer begreifen und akzeptieren muss. Wenn er das nicht kann, ist er trotz aller Technik und Talent kein guter, sondern in dem Fall ein sehr schlechter. Kommt dann mangelnde Lernbereitschaft mit dazu, dann ist der Fall fast aussichtslos. Es gibt nur zwei Wege: Versucht, ihm das aufzuzeigen - gerne, wie schon vorgeschlagen, mit Aufnahmen - und wenn er es nicht einsehen kann/will, dann müsst ihr euch von ihm trennen. Im Notfall müsst ihr im weiteren Umkreis suchen... von kilometerweiten Abständen zwischen den Wohnorten können die meisten Bands ein Lied singen. Aber lieber das, als mit einem solchen Typen sich abquälen zu müssen!

Das trifft es sehr gut.
Drummer sind manchmal eine "Rarität" und entsprechend selbstbewußt (um das mal diskret auszudrücken).

Eine gute Lösung war bei uns mal, einfach einen noch selbstbewußteren (erfahreneren) Bassisten zu haben. Denn es sollte in jeder Band üblich sein, daß sich die "Sektionen" (hier Rythmus, sprich Drum, Bass, evt. Percussion) regelmäßig neben den Bandproben im Raum treffen, um schlüssige Beats zu erzeugen.
DORT kann man ihm z.B. mal geschickt einen Studioklick aufsetzen um zu sehen wie Rythmusfest er ist. (Dann muß er mal "hinterherlaufen"^^).

Ansonsten: Klares Ultimatum stellen und die Zeit zum Umsehen nach Ersatz nutzen. Als erstes kommt immer die Band. Nicht der Einzelne.
 
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*hüstel*

Der letzte Beitrag vom TE ist 3 Wochen alt. Inzwischen wurde er mehrfach vergeblich um mehr Infos, Soundbsp. etc. gebeten und hat 59 widersprüchliche Tipps bekommen.
Die geballte Fachkompetenz des Bords :hail: hat ihn in Schockstarre versetzt. :rofl:

Der einzige Tipp, der wegen der knappen Infos passt, ist der von gmaj7:

love it, change it or leave it!

Alles andere könnte passen, könnte aber auch völlig an der Realität vorbeigehen.

Ich wünsche eine schöne Arbeitswoche!
 
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Super Beitrag.
Kannst ja eben alle Beiträge löschen lassen, die andere sich die Mühe gemacht haben zu schreiben, die aber bedauerlicherweise Deinem unverfälschten Urteilsvermögen nicht schmeicheln.
Ob und inwieweit Beiträge am Thema vorbei sind kannst Du getrost den Erstellern überlassen.
Gern würde ich Deinen Beitrag zum Thema lesen, ohne irgendwelche Zitate.
DAS wäre bestimmt genau passend und hilfreich.
(Mein Beitrag ist übrigens weder Spekulation noch KÖNNTE er am Thema vorbeigehen. Er ist schlicht passend. )
Alberner Kram.
 
So nach länger zeit antworte ich jetzt mal wieder.

Also wir haben uns aufgenommen und danach ihm gezeigt wie scheiße klingt, wenn er ständig Solos macht.
Mittlerweile probiert er wenigstens Lieder ohne Soli (oder zumindest passende Soli) zu spielen.

Danke an alle Antworten
Gruß infinium
 
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Danke für die Rückmeldung :great:
Is ja leider nicht alltäglich hier
 
Bei dem Thema fällt mir sonst noch der Youtube-Klassiker ein: Wrong Drummer at the wrong gig
=> http://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

Ich weiß nicht wo das Video überhaupt nur kleinste Brührungspunkte zum Thema hat? Das gilt natürlich auch für "ich bestehe darauf es zuerst gepostet zu haben" G.E.


Beste Aussage war die, dass das Songdienlich spielen eine der schwersten Lektionen für technisch versierte Drummer (und Bassisten) ist. Da muss man erstmal reinwachsen. Und sich einfach mal gute Studiodrummer anhören, sich mal ganz genau aufschreiben wo sie fills machen...

Mit Aufnahemen arbeiten ist immer ein sehr guter Ansatz.
 
Beste Aussage war die, dass das Songdienlich spielen eine der schwersten Lektionen für technisch versierte Drummer (und Bassisten) ist. Da muss man erstmal reinwachsen. Und sich einfach mal gute Studiodrummer anhören, sich mal ganz genau aufschreiben wo sie fills machen...
Als Bassist möchte ich noch Gitarristen anführen. Und zwar ganz vorne! :)
 
Als Bassist möchte ich noch Gitarristen anführen. Und zwar ganz vorne! :)

Als Sänger (und Gitarrist) möchte ich sagen: Da gibts Individuen -aller- Waffengattungen, die das können. :D Ich konnte da bisher keine Vorreiter ausmachen. ;-)
 
Gerhard Eichberger


Nach wie vor wissen wir noch immer nicht, wie der bekrittelte Schlagzeuger spielt. Infinium, poste doch mal Material. Wie schaut's eigentlich mittlerweile aus? Seid Ihr mit dem Schlagzeuger klargekommen?

Fastel, die Videos habe ich deshalb gepostet, weil ich meine, daß sich der Schlagzeuger dadurch angespornt fühlen würde, akrobatisch zu sein und dann keine Zeit mehr für irgendwelche musikalisch unnötigen Dinge hätte. Das ist also genau im Thema - ich hätte dem Schlagzeuger diese Videos vorgespielt (bzw. ihm den Link gemailt) und ihn dazu aufgefordert, vergleichbare akrobatischen Kunststückchen einzuüben - dann würde er eben dieses machen, was dann eine Aufwertung der Bühnenshow bedeutet. Auf diese Art würde ich das vom Erstposter beschriebene Problem lösen.

Allerdings stellt sich mir die Frage, was man denn eigentlich als "songdienlich" bezeichnen mag und wann etwas als "nicht songdienlich" gilt. Es gibt ja Musiker, die einen eigenen Stil haben und daher die Nummern auf ihre eigene persönliche Art spielen, was dann dazu führt, daß sich dadurch eventuell der ganze Charakter der Band ändert. (Ein gutes Beispiel dafür ist die Tullner Band STECKLING, die sich musikalisch aufgrund des damaligen Eintrittes des Gitarristen Thomas Eder sehr stark verändert hat. Ähnlich war es auch bei der Wiener Metalband SEQUOIA DENDRON, als Fredl Petz am Baß dazukam. In beiden Fällen führte das dazu, daß die Bands ihre früheren Fans verloren, aber dafür neue Fans gefunden haben.) Sind diese Musiker dann songdienlich oder nicht?

Eventuell läßt sich ja mit der Art, wie dieser Schlagzeuger spielt, etwas anfangen. Vielleicht kann man ja auch Nummern schreiben, wo der besondere Stil dieses Schlagzeuger verwendet wird oder auch die bestehenden Nummern auf ihn passend zurechtbiegen. Was hältst Du von dieser Überlegung, Infinium?

Aber nochmal die Aufforderung an den Erstposter, hier Material zu veröffentlichen, damit man sich ein Bild machen kann.


Gerhard
 

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