Warum ich kein Gitarre & Bass und ähnlichen Magazine mehr lesen werde

Und wie haben sie Euch überzeugt, dass Kritik doof ist? Per Liebesbrief vom RA?
Er hat überhaupt keinen von irgendwas überzeugt. Die Reaktion der Boardleitung damals (Johannes und Martin) auf die Drohungen war ein sinnbildliches "So nicht, Keule!" und ein steil in die Höhe gestreckter Mittelfinger.
Dabei war es afair sogar noch eine sehr verhalten formulierte Kritik, die man seitens des Herstellers mit einer erwachsenen und kurzen Diskussion locker hätte aushebeln können. So wie es viele andere Hersteller hier im Board auch tun (müssen).
Kritikfähigkeit ist imho ein enormer Bestandteil in der Kommunikation mit dem Kunden. Die Meisten haben es drauf, andere eben nicht....
 
Mir war aufgefallen, dass die Tests extrem vom Autor abhängig sind. Bei einigen Tests ist die "Handwired"-Arbeit die beste und überhaupt und sowieso. Wobei hier im Forum einige Leutchen deutlich saubere Arbeiten abgeliefert haben.
Andere Tester verdonnern manchen Bohtick-Ämp zum Nachsitzen und vergeben schlechte Noten. Passiert selten aber es passiert. Vor ein paar Monaten bei einem Hersteller aus Deutschland, der seine Platinen mit schwarzer Pampe überzieht.
Es gab auch mal einen Leserbrief zum Thema Werbung und dem Honigumsmaulschimeren. Der Leserbrief wurde in einer sehr direkten Art erklärt. Ich such ihn mal raus, wenn ich Zeit habe...
 
hatte G&B früher mal abonniert, aber ich les den Mist schon seit einigen Jahren nicht mehr. Für das Geld besorg ich mir lieber Saiten und Kabel.
 
Mir war aufgefallen, dass die Tests extrem vom Autor abhängig sind.

Stimmt. Ein Autor scheint beispielsweise ein Fan von Reußenzehn Verstärkern zu sein und bringt die Marke auch gerne in anderen Berichten unter in dem er die Gitarre an so einem Amp testet. Da nehme ich doch eine große Diskrepanz zwischen Erwähnungshäufigkeit in der Zeitschrift und realen Nutzern / Besitzern war, ich glaube ohne die Gitarre & Bass würde praktisch keiner Reußenzehn kennen. Tja, man muss halt Connections haben....
 
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Ich lese sowohl Guitar als auch Gitarre&Bass. Ausserdem ordere ich auch immer das neue GrandGTR (GuitarDreams gibts leider nicht mehr - fand ich das bessere).
Für mich ist es wichtig immer auf dem neuesten Stand zu sein. Artikel die mich nicht interessieren lese ich auch erstmal nicht. Werbung ist ebenfalls interessant da ich so immer weiss was gerade so auf dem Markt herumschwirrt.

Die Qualität der Artikel hat leider in den letzten Jahren abgenommen. Zu alten "Fachblatt-Zeiten" war das schon mal anders. Die Testberichte finde ich jedenfalls interessant, ein Bild muss man sich halt immer selber machen aber so bekommt man natürlich auch mal was anderes zu sehen als im Gittenladen nebenan.

Bezüglich Bewertung von Produkten die auch im Werbeportfolio kann ich nur sagen, das es im Klassen besser abläuft wie z.Bsp. bei anderen Produkten. Ich bin beim ADAC ausgetreten weil deren Pamphlet (anders kann man diese Zeitschrift nicht nennen) alle deutschen Fahrzeuge in den Himmel lobt und andere verreisst. Und weil die mir langsam auf den Senkel gehen mit der Blockierung von Tempolimit 130. Aber das ist ein anderes Thema.

Das Einzigste was mir etwas gegen den Strich geht ist diese Anpreisung von hochpreisigem Zeug als das Nonplusultra. Dieses ganze vanWeeldensuperdupergeilomathabenwill-Boutique-Zeugs. Ich meine... einen Zerrer für 400 Euro als unbedingt-haben-will Produkt anzupreisen finde ich den falschen Weg - hier sollte man mal reinsehen was da drin verbaut ist und vom Mojo wegkommen... man muss sich nur mal ansehen was die Profis wirklich spielen (ich meine jetzt nicht die die man nur in Clubs sieht). Da hat man mal einen TS oder einen CH-3 und ein VOX-Wah im Einsatz und nicht dieses Schickimicki-Zeugs für die Wohnzimmer-Onanie.

- - - Aktualisiert - - -

Dieser Logik kann ich durchaus folgen, aber längst nicht alles, was logisch ist, wird dann auch so gelebt. Hersteller reagieren auf Kritik durchaus sehr allergisch (und werden sich überlegen Geld in ein Medium zu investieren, dass einem "öffentzlich" Negativ-Kritiken verschafft), weshalb hier im Forum z.B. nicht mehr über PUs mit L am Anfang gesprochen werden darf.

Hatte ich da was verpasst? Pickups mit "L"? Hä?
 
Hi zusammen,

wer sich über die vermeintlich fehlende Obejktivität und zu viel Werbung in der G&B aufregt, der sollte mal bei Gelegenheit einen Blick in die amerikanische Guitar World werfen! DAS ist wirklich ein reines Werbeheft.

Und wer statt Tests im Heft lieber Videos sieht (die ich auch sehr mag): das ist meiner Meinung nach eine viel stärkere Manipulation (die auch bei mir funktioniert...) als ein Artikel in der G&B. Wenn es professionell gemacht ist, klingt alles immer super. Bei ProGuitarShop fällt einem die Kinnlade runter, weil der Gitarrist einfach genial spielt, bei Session polarisiert der Olli halt gern und bei Andertons sind die Videos witzig, weil die Typen leicht grenzdebil rüberkommen. Aber mit objektiven Tests hat das wenig zu tun.

Ich bin schon seit Ewigkeiten Abonent der G&B und das hat schon ein ganz anderes Niveau. Auch, wenn man die Tests betrachtet. Da wird sich in der Tiefe mit den Sachen beschäftigt, unter die Motorhaube geguckt und durchaus auch immer wieder darauf hingewiesen, dass man das Testergebnis ins Verhältnis zum Preis setzen muss.
Und was preislich angemessen ist - also darüber wird doch hier im Board auch täglich heftig gestritten. Egal ob es um einen Satz Saiten für 3,99 € geht oder um Kloppmann Pickups für 399,- €. Da muss jeder zu seinem eigenen Ergebnis kommen und für sich selbst entscheiden, ob er dem Autor folgt.
Zudem geht es bei der G&W ja nicht um investigativen Journalismus. Da darf ruhig auch etwas Unterhaltung dabei sein. Und da finde ich auch, dass so ein Blatt auch eine Haltung haben darf zu bestimmen Themen und Equipment.

Auch durch Weglassen kann man Einfluss nehmen und Meinung deutlich machen. Die Kritik steht tatsächlcih oft zwischen den Zeilen. Das ist so ähnlich wie beim Arbeitszeugnis...;)

In der amerikanischen GW wird hier einfach alles abgefeiert ohne jegliche Hintergrundinformationen.

Die G&B wird nur was für einen sein, wenn man sich für die Inhalte auch interessiert. Und auf gewisse Weise ist das Heft schon sehr deutsch und auch ein wenig spießig und trocken. Mir gefällt auch längst nicht alles und als Chefredakteur hätte ich da auch noch die eine oder andere Idee was man besser machen könnte...... aber ich bin keiner und verstehe auch nicht viel vom Verlagswesen.

Zum Thema Werbung durch Autoren und Testschreiber sei gesagt, dass ich den Anmerkungen des Boardbetreibers weitgehend zustimme.
Wer immer einseitig für bestimmte Firmen wirbt, wird von den Konkurrenzfirmen irgendwann gemieden.
Wer immer alles in den Himmel lobt, wird von den Lesern irgendwann gemieden. Wir sind doch alle nicht doof.

Die G&W ist auch nicht die Stiftung Warentest, das sollte doch wohl klar sein. Und selbst da gibt es immer wieder Vorwürfe. Ich habe schon den Eindruck, dass die Autoren in erster Linie Musiker sind und nicht irgendwelche Verkaufssklaven der Industrie.

Ob man die G&B nun mag, ist letzendlich Geschmackssache. Das ist wie bei jeder Hobbyzeitschrift. Keine Anhnung, ob die Leser von "Wild&Hund", "Yacht", "Tattoo" oder "Stricken" die selben Probleme mit den Tests haben....:D
 
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wer sich über die vermeintlich fehlende Obejktivität und zu viel Werbung in der G&B aufregt, der sollte mal bei Gelegenheit einen Blick in die amerikanische Guitar World werfen! DAS ist wirklich ein reines Werbeheft.
Hatte mir mal importierte Ausgaben von US-Zeitschriften am Flughafen gekauft. Teurerere "Kataloge" findet man kaum :D
 
Hier einmal ein komplett sinnbefreiter Beitrag:

Schon gehört? G&B hat nun erstmals eine Luftgitarre getestet. Kurz nachdem die Luftgitarren GmbH Werbeanzeigen geschaltet hat.
Hier der objektive Testbericht: (;))


"Schon beim ersten Eindruck springt das sensationell niedrige Gewicht in`s Auge! Rückenfreundliche 0 Kilogramm stellen einen neuen unglaublichen Bestwert dar!
Konkurrenzlos günstig auch der Verkaufspreis, auf dem Markt existiert schlicht nichts Vergleichbares in der Preisstufe bis 10 €! Darüber hinaus garantiert (!) der Hersteller, dass in den nächsten 10 Jahren kein Saitenwechsel erforderlich wird.
Selbst bei genauster Prüfung durch mehrere Tester konnten keinerlei Qualitätseinbußen oder Verarbeitungsmängel aufgedeckt werden. Pfeifende Tonabnehmer, rauschende Elektronik, all diese typischen Low-Price-Nachteile sind schlicht nicht vorhanden.
Sensationell auch die Eignung für Anfänger: Es war schlicht unmöglich, dieser Luftgitarre auch nur einen einzigen falschen Ton zu entlocken!
Die Handhabung ist schlicht großartig! Mit nur sehr wenig Übung wird es selbst Anfängern gelingen, die Luftgitarre in die Luft zu werfen und aufzufangen und sie mehrfach um den Körper zu wirbeln.
Fazit: Das Konzept geht voll auf: Volle Gewichtsersparnis durch Weglassen zweifelhafter Komponenten zu einem sensationell niedrigen Preis!

Und das Beste zum Schluss: Bei der geprüften Luftgitarre handelt es sich exakt um dasjenige Exemplar, dass der derzeitige Weltmeister im Luftgitarrespielen in seiner Weltmeister-Kür benutzt hat!!!
Volle Kaufempfehlung!"

:D;)


*Ironie aus*
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Leute

Ich finde gerade für Anfänger und Wiedereinsteiger habe diese Hefte einen gewissen Reiz.
Die wichtigkeit einer Sch****hauslektüre ist gar nicht hoch genug zu bewerten;)

Ich hab jetzt seit einem Jahr die "Guitar" aboniert hauptsächlich wegen der Play-Alongs und den Riff-Tabs im Heft. Alles andere sehe ich als interessante Unterhaltung. Equipment nur nach Rezensionen in Heften zu kaufen finde ich schon ein bisschen als Glückspiel.
Es geht nichts über Antesten.

Ich hab's nicht bereut (das Abo)

LG

Tommy
 
Ich habe letztens mal eine geschenkt bekommen und liegt seitdem im Klo rum. Zum Abführen echt super!
Ansonsten würde ich dafür keine 10 ct ausgeben.

Einen Test fand ich besonders "toll", ich muss mich mal ein bisschen darüber auslassen, sorry.

Da war eine Gitarre die (lasst mich nicht lügen...) um die 6.000 Euro gekostet hat (Habe den Namen vergessen...). Gelobt wurde die Ergonomie und die Tatsache, dass sich die Gitarre innerhalb kürzester Zeit auf ein Linkshänder Modell umbauen lässt weil komplett Symmetrisch aufgebaut.

Das Design orientiert sich an die Natur, ein Mensch ist ja schließlich auch symmetrisch aufgebaut. Ok, stimmt ja, allerdings kann das keine ergonomischen Gründe haben, schließlich sind bei einem Gitarrespielenden Menschen die Symmetrieachsen von Mensch und Gitarre in der Regel irgendwo zwischen 45° und 90° gedreht. Ok, dann sind das eben rein ästhetische Gründe, von mir aus. Allerdings sah das Teil imho nicht besonders gut aus.

Die Potis und der PU Wahlschalter waren Hinter der Bridge angeordnet. Bei einer Tele und einer Paula seien die nämlich zu weit weg, bei einer Strat zu nah an den Saiten. Deswegen ist das die Beste Position (würde ich bei der Strat sogar zustimmen, deswegen ist bei mir ein Tonepoti rausgeflogen und das Volumenpoti nach unten gewandert).
Ich habe es aber mal ausprobiert. Ich fand die Position hinter der Bridge schlecht zu erreichen. Klar kommt man ohne Weiteres dran, aber nicht aus der Spielbewegung heraus. Ich fade manchmal Akkorde über das Voluenpoti ein und wenn man dann nach unten anschlägt ist das Poti direkt da wo man es braucht. Dann hinter die Bridge zu greifen ist sehr unhandlich. Nun gut, der Rezensent scheint sowas nicht zu machen.
Meiner Meinung nach, ist das nur ein Kompromiss um das Teil symmetrisch zu halten mit dem einzigen Ziel, dass man es auf Linkshänder umbauen kann. Aber wozu braucht man das? Wenn man sich die Gitarre mit einem Linkshänder zusammen gekauft hat, oder was? Was da als toller Vorteil verkauft wird, macht für mich absolut keinen Sinn.

Aber der Knaller war die Bridge. Das war nämlich ein einziger Gussblock mit der Besonderheit, dass die einfach umgedreht werden kann und dann für Linkshänder funktioniert. Toll, aber wo bei anderen Gitarren angemäkelt wird, wenn da eine Einstellmöglichkeit fehlt, konnte man bei dieser Gitarre rein GAR NICHTS einstellen. Das war wirklich nur ein Block. Keine Octavreinheit, Saitenlage (ich glaube höchstens als Ganzes), Abstände - Nichts.
Das wurde nichtmal erwähnt, dass da jegliche Konfigurationsmöglichkeit fehlt.

Danke für's zuhören... lesen... whatever. :)

Selbst wenn für einen alles perfekt mit den Werkssaiten eingestellt sein sollte, was mich ehrlich gesagt wundern würde, dürfte man dann streng genommen keine anderen Saiten verwenden. Das wurde mit keinem Wort erwähnt. Sehr strange.

Dafür wurde die "schwingfreude" gelobt und dass die Gitarre perfekt für JEDE Musikrichtung sei. Oh Gott...
 
Ich lese die Zeitschrift nur in der Bibliothek, kostet nichts und die ein oder andere Info ist nützlich. Den Testberichten vertraue ich aber auch nicht,.
 
Ich lese die Zeitschrift nur in der Bibliothek, kostet nichts und die ein oder andere Info ist nützlich. Den Testberichten vertraue ich aber auch nicht,.

Und Deine Meinung dazu schreibst Du auch nur, wenn Du Dir den Test fürs Weihnachts-Wunschzettelspiel sparen willst? Ganz schön traurig! :rolleyes:
 
Ein Schmankerl aus dem Test des Fender 68 Custom Deluxe Reverb aus der aktuellen Guitar 7/14 möchte ich euch nicht vorenthalten, Rubrik "Hm, ich brauch noch was Positives für den Artikel...":

"Authentisch wirkt außerdem die Tatsache, dass auf moderne Anschlussmöglichkeiten wie etwa einen DI-Ausgang oder gar einen Anschluss für iOS Geräte verzichtet wurde."

Wow, kein DI-Out, dass gibt Plusspunkte! Der ganz und gar nicht authentische zweite, an den Bassman angelehnte Kanal, gefällt dem Autor aber seltsamerweise wieder...

Soviel zu Qualität und Neutralität dieser Zeitschriften-Tests... Mittlerweile nerven mich meine abonnierten Guitar und Gitarre und Bass eigentlich nur noch, das ist wie mit den Süßigkeiten an der Supermarktkasse für Kinder, ständig wird versucht einem etwas neues, supertolles zu verkaufen. :gruebel: Ich werde meine dieses Mal wohl nicht neu abschließen, selbst wenn es sie durch die Aboprämien fast umsonst gibt.
 
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Wenn man die Zeitschriften weitgehend auf die Tests reduziert sind die geäußerten Kritikpunkte berechtigt. - Aber das ist das gleiche Bild ja fast bei allen Fachzeitschriften - und hier ist Gitarre+Bass noch relativ harmlos. Die Zeitschriften betonen immer - beim Vorwurf das keine negativen Kritiken zu lesen seien - dass Redaktion und Anzeigenabteilung strikt getrennt arbeiten würden, aber ist ist ganz offensichtlich, dass sich die Redaktionen der Tendenz unterliegen alles "schönzuschreiben".... Ich glaub es hat auch noch andere Gründe: Die Instrumente / Geräte die getestet werden kaufen die Zeitschriften ja nicht sondern bekommen diese von den Vertrieben zu Rezension angeboten. Wenn nun ein Hersteller des öfteren negative Rezensionen einstecken muß, überlegt er sich in Zukunft den Redaktionen teures Equipment zu verleihen oder gar zu "schenken".

Aber wenn man sich von der Erwartung harter Kritik freimacht, kann man auch aus den Rezensionen einiges ablesen. Ich sehe diese als Info möglicherweise interessanter Neuerscheinung und zwischen den Zeilen, lässt sich sehr wohl erkennen, ob der Rezensent nur höflich freundlich schreibt, oder wirklich überzeugt ist. Und dann sind die Rezensionen nur ein Teil der Zeitschriften. - Ich versuche mich auch gerne an den Stücken/Noten zum Nachspielen. Auch sehe ich offen gesagt gerne die farbenfrohen Fotos vom Equipment der Werbeeinschaltungen etc. Und einige Bandreportagen sind okey, auch wenn es natürlich Wiederholungen gibt.
Aber in Relation zum Preis (bei Abo mit Werbeprämie), halte ich die Gitarre+Bass für ein extrem preiswertes Unterhaltungsmedium.

Den Vergleich zum Forum, den manche anstellen, kann ich nicht nachvollziehen; - ist ja ganz was anderes (warum kann man nicht beides mögen9. Also ich freue mich immer wenn der Postmann klingelt - an dem Tag gibts dann immer ein ausgedehntes Schaumbad mit unterhaltsamer Lektüre! (Nachteil, archivieren oder wiederverkaufen kann ich meine Exemplare der Zeitschrift nicht:D)
 
Ich glaube nicht an das prinzipielle "Schönschreiben" als Agenda der Zeitschriften. Die Tests sind sicher in positiver Grundstimmung verfasst und Kritik ist häufig sanft formuliert, es bleibt aber Kritik. Jede Fachpublikation, die versucht, ihr i.d.R. fachkundiges und interressiertes Publikum für dumm zu verkaufen, beraubt sich ihrer Existenzgrundlage. Die Leser sind halt keine Deppen. Testartikel sind natürlich durch den Euphorisierungsgrad des Autors beeinflusst und letztlich subjektiv, unterliegen aber dennoch der Kontrolle durch die Kennerschaft der Leser. Redaktionen nehmen Feedback normalerweise sehr genau zur Kenntniss.

Es geht ja auch nicht um Raketentechnik und Urteile sind leicht nachprüfbar. Eine Brückenkonstruktion, an der ich ewig heruschrauben muss, um eine Saite wechseln zu können, ist Murks. Dass weiss jeder, der es muss, jeder Redakteur, Autor und Leser und niemand wird sagen "Superidee!" ohne sich zu blamieren. (Wenn ich hingegen so etwas wie "Öko-Gesundheits-Wellness-Test-weekly" lese, und dort steht, der Spielzeuglaster von Firma X enthält drei mal soviel Trihexylvinylsäurephtalatdibuthylmethylester als erlaubt und das Zeug ist krebserregend, weil es am Genlocus 22p13.32 den Austausch eines schwach gebundenen Peptides verursacht, dann muss ich das glauben.)

Große Schwerpunkte im Heft bilden ausserdem Workshops, Interviews, Band- und Gearvorstellungen. Ich lese so etwas gerne. Werbexte sind letztlich nur die kurzen Produktneuheiten auf den ersten Seiten, die weitgehend den Pressemitteilungen der Hersteller entsprechen. Blättere ich dennoch gerne durch, da es sich im Rahmen hält. Jemand hat zu Recht auf englischsprachige Titel verwiesen, die vor lauter Werbung nicht mehr lesbar sind. "Guitar Player" für 13,- Eur am Bahnhof und dann sind zwei von drei Seiten Werbung. Dagegen sind die deutschen Titel angenehm.

Was der G&B für meinen Geschmack etwas abgeht, ist eine gewisse Lockerheit. Ich mag sie, sie wirkt mir aber etwas bemüht seriös und dadurch für mein Empfinden etwas staubig. Die Guitars finde ich unverkrampfter, vom Layout frischer und auch die Kolummne am Ende hat in der Regel einen gewissen Unterhaltungswert. Ich finde sie zur Zeit sogar richtig gut. Die Comics vor einigen Jahren waren vielleicht etwas zuviel des Guten, unvergessen sind mir aber Abi und seine Abilities. Jedenfalls bestimmen solche Faktoren erheblich meine Wahrnehmung. Weniger die Tests.
 
"Schon beim ersten Eindruck springt das sensationell niedrige Gewicht in`s Auge! Rückenfreundliche 0 Kilogramm stellen einen neuen unglaublichen Bestwert dar!
Konkurrenzlos günstig auch der Verkaufspreis, auf dem Markt existiert schlicht nichts Vergleichbares in der Preisstufe bis 10 €! Darüber hinaus garantiert (!) der Hersteller, dass in den nächsten 10 Jahren kein Saitenwechsel erforderlich wird.
Selbst bei genauster Prüfung durch mehrere Tester konnten keinerlei Qualitätseinbußen oder Verarbeitungsmängel aufgedeckt werden. Pfeifende Tonabnehmer, rauschende Elektronik, all diese typischen Low-Price-Nachteile sind schlicht nicht vorhanden.
Sensationell auch die Eignung für Anfänger: Es war schlicht unmöglich, dieser Luftgitarre auch nur einen einzigen falschen Ton zu entlocken!
Die Handhabung ist schlicht großartig! Mit nur sehr wenig Übung wird es selbst Anfängern gelingen, die Luftgitarre in die Luft zu werfen und aufzufangen und sie mehrfach um den Körper zu wirbeln.
Fazit: Das Konzept geht voll auf: Volle Gewichtsersparnis durch Weglassen zweifelhafter Komponenten zu einem sensationell niedrigen Preis!

Und das Beste zum Schluss: Bei der geprüften Luftgitarre handelt es sich exakt um dasjenige Exemplar, dass der derzeitige Weltmeister im Luftgitarrespielen in seiner Weltmeister-Kür benutzt hat!!!
Volle Kaufempfehlung!"

:D;)


*Ironie aus*[/QUOTE]

Klasse:great:
 
Jede Fachpublikation, die versucht, ihr i.d.R. fachkundiges und interressiertes Publikum für dumm zu verkaufen, beraubt sich ihrer Existenzgrundlage.
Wie du an diesem Thread siehst, passiert ja aber genau das. Offensichtlich machen viele Gitarristen die gleiche Beobachtungen und kündigen ihre Abos bzw. kaufen die einschlägigen Zeitschriften einfach gar nicht mehr. Möglicherweise ist der bewusste oder unbewusste Ausverkauf an die Hersteller der Testobjekte die scheinbar einzige Überlebensstrategie, wird dadurch aber trotzdem nicht ansprechend und führt langfristig vielleicht sogar tatsächlich zum Sägen am eigenen Ast.
Ein Abo hatte ich selbst zwar nie, aber eine Zeitlang war es für mich fast schon Automatismus, vor einer längeren Zugfahrt im Bahnhofskiosk die aktuelle G&B bzw. Guitar mitzunehmen. Irgendwann hab ich mich gefragt: Wofür eigentlich? Für 5€ oder was die Teile mittlerweile kosten, brauch ich keine bessere Werbebroschüre. Und anscheinend stehe ich mit dieser Ansicht nicht alleine da.
[Mich haben ehrlich gesagt auch nur die Testberichte interessiert. Die News über Musik drehen sich gefühlt primär um Reunions von Bands, die in den Siebzigern schon keiner mehr so wirklich cool fand, oder um den jeweils gerade gehypten angeblichen SRV-Erben. Bei den Tabs war nur ganz selten was dabei, was mich interessiert hätte und was ich nicht kostenlos (und meines Wissens legal?) im Internet finde.]

In jüngeren Jahren hab ich hin und wieder Zeitschriften über Computerspiele gelesen. Obwohl die Hefte ganz offensichtlich nicht zu knapp von Hard- und Software-Herstellern gesponsort wurden, wurden Neuerscheinungen regelmäßig verrissen. Ich erinnere mich an irgendein sehr schlechtes Exemplar, das mit dem Zusatz versehen war "Dieses Spiel könnte Ihnen gefallen, wenn Sie... Pest oder Cholera mögen." Oder guck dich mal bei Kritiken für Musik, Filme und Bücher um: Auch wenn die Rezensierenden ohne den Gegenstand der Kritik gar nicht leben könnte, werden Werke in den Branchen regelmäßig in Grund und Boden gestampft. Sowas wäre bei der G&B undenkbar.

Man kann dann meinetwegen noch darüber diskutieren, ob das ganz schlechte Zeug einfach nicht besprochen wird, sodass keine wirklich schlechten Reviews aufkommen können. Aber wenn bei einer 7.000€-Gitarre, die von der Ausstattung her nichts atemberaubendes bietet, der Preis nicht als Negativpunkt aufgeführt wird, muss man hellhörig werden! Und sowas kam des öfteren vor, wenn ich micht richtig erinnere. Konkret bei der G&B gab es dann ja noch diese seltsamen Vorgehensweisen mit Gibson auf der einen und PRS auf der anderen Seite. Ob das noch aktuell ist, weiß ich allerdings nicht. Nichtdestotrotz gab mir das alles früher oder später das Gefühl, dass ich bei einem wackeligen Handy-Kamera-YT-Video mehr Informationsgehalt (da authentisch) habe, als bei der teuren Fachzeitschrift.
 
Mich haben ehrlich gesagt auch nur die Testberichte interessiert.

Wenn Du es darauf reduzierst, ist es nachvollziehbar. Meiner Meinung nach wird das dem Gesamtprodukt zwar nicht gerecht, aber das ist eine individuelle Einschätzung und die Tests sind logischerweise zentraler Bestandteil der Hefte und ein maßgeblicher Kaufgrund oder halt nicht. Dass sie in "positiver Grundstimmung" verfasst werden, hab ich auch vermutet, deshalb gleich von einer Beeinflussung durch Anzeigenkunden auszugehen, wie es in dieser Diskussion des öfteren zu lesen war, halte ich allerdings für gewagt.
 
Mich würde mal interessieren ob es jemand schafft einen Produkttest aus der G oder G&B zu finden und hier zu zitieren, der nicht positiv ausfallen ist. Innerhalb der letzten Jahre kann ich mir nur an einen einzigen erinnern, in dem gings um eine Gitarre aus Alu inkl. Alu-Hals. Dass man sich damit auf der Bühne dank der Wärmeleitfähigkeit schnell die Pfoten verbrennt war wohl nicht zu verheimlichen.

Und zu den ganzen Workshops: Nutzt die wirklich jemand? Ich habs mir schon oft vorgenommen, aber die ganzen Workshops auch nur einer Zeitschriftenausgabe wirklich zu lernen würde mehrere Monate dauern, außerdem sind es in der Guitar auch immer Kolumnen, die über viele Monate laufen. Ich denke nicht, dass da viele dauerhaft am Ball bleiben.

Aber generell gefallen mit bei der Guitar die Songs schon gut, vor allem geben die sich auch Mühe mit den Audiotracks dazu, da gibts immer mehrere, die vor allem auch schwierige Stellen insoliert betrachten. Die G&B fällt da meiner Meinung nach deutlich ab, zu den Songs gibt es oft nur das Leadsheet und einzelne Riffs, sowie nur Minus-Tracks, also ohne Gitarren oder ohne Bass oder ohne Vocals. Nicht mal den kompletten Song gibts...
Bei mir ists aber eh so, dass die Songs nur ganz selten meinen Geschmack so gut treffen, dass ich mir die Mühe mache ihn ganz oder teilweise zu lernen. Wenn mich was interessiert führt eigentlich mein Weg an Guitar Pro Dateien aus dem Netz vorbei... :gruebel:
 

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