Ich hab's ja weiter oben schon mal geschrieben: Es gibt in vielen Bereichen "Ausreißer", die untypische Eigenschaften aufweisen und mit denen man alles mögliche begründen, widerlegen und nach Belieben in richtige und falsche Schubladen sortieren oder zumindest stopfen kann.
Es gibt ja auch Katzen ohne Schwänze, Delfine, Vögel, die nicht fliegen können, Autos mit 3 Rädern.
Grundsätzlich finde ich nicht, dass man alles in irgendwelche Schubladen sortieren muss. Und habe dazu in diesem Thread auch schon viel zu viel geklugsch...
Mir ging es halt darum, dass 1 oder 2
technische Parallelen nicht dazu taugen, etwas in bestimmte Schubladen hinein zu "verklären", während der nicht so gut in die Schublade passende Rest ignoriert wird.
Viel wichtiger finde ich das Gesamtbild.
Interessant ist doch die Frage:
was bedeuten die Eigenschaften im Kontext?
Im Gegensatz zu:
was sind die isoliert für sich betrachteten Eigenschaften?
"Sein" im Sinne von einzelnen Fakten (Funktionen, Messwerte, Datenblatt etc.) ist die oberflächliche Betrachtungsweise,
"Bedeutung" blickt tiefer, weil es den Zusammenhang und den Kontext der Fakten bewertet und einordnet.
...seit wann sind im Sequencer.de-Forum ausschließlich Experten unterwegs?
Dort werden auch ständig lustige Katzendarmwitze gemacht und alle vermeintlich originellen Wörter mit (tm) verziert.
Orgeln und Pianos wird dort gerne die Existenzberechtigung abgesprochen, weil sie außerhalb des eigenen Musikgeschmacks und/oder Spielvermögens liegen
. Soll heißen: der Blickwinkel ist dort nicht unbedingt der neutralste.
Miniak, Micron, Matrix 6, Gaia.
Ja, was sind die denn?
Richtig: Sparversionen. Abkömmlinge von voll ausgestatteten Vertretern ihrer Art (Ion) bzw. dem großen Matrix 12* bzw. dem Xpander*
Denen fehlt das typische Interface ja nicht, weil man das plötzlich für besser hielt oder eine neue "Schublade" aufmachen wollte, sondern damit der Martman sich auch noch einen Ion holt, den er sich in der ursprünglichen Fassung vielleicht verkniffen hätte. Diese Geräte wurden nicht als ideal ausgestattetes Topmodell konzipiert, stattdessen wurde ein Teil des vorher existierenden Konzept weggelassen, um neue Käuferschichten anzusprechen und von der Zweitverwertung der vorhandenen Entwicklung zu profitieren.
Der Gaia ist VA mit untypischer Architektur - sowas soll's geben, siehe oben die Katze.
Das hat in dem Fall bestimmte Vor- und vor allem Nachteile, aber insgesamt kann man doch sagen: der hat die JP-8000-Gene, der versucht, Analog zu klingen, der hat pro Funktion 1 Regler - der ist schon als VA gemeint. Also im Gegensatz zum D-50 z.B...
*und nochmal zum Matrix: der 12er und der Xpander sind ja beide Grenzgänger, die historisch und Inhaltlich genau an der Grenze zwischen analoger und digitaler Ära auftreten: ein typisch Analog-subtraktiver Aufbau und entsprechendes Klangspektrum, aber zusätzlich mit dem neuartigen, digital realisierten Feature "Modulationsmatrix" ausgestattet.
Und genau dieses Feature bedingt in den Fällen eine neuartige Bedienoberfläche, die vom Analog-Klischee abweicht, weil sie relativ wenige Regler und dafür viele Displays aufweist.
Das ist natürlich Futter für die Diskussion um "typisch Analog"...
Ich hoffe, man kann sich hier auf "eindeutig Analog, UI = Sonderlösung, die sich nicht durchgesetzt hat" verständigen.