Gibson Les Paul Standard 2013 Plus - Tastbarer Versatz der Decke

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Moin Musis,

ich habe nun schon mehrere Gibson Les Paul Standard 2013'ner Plus Modelle in den Händen gehalten.

Bei allen habe ich am Binding der Ahorndecke zum Mahagoni-Corpus einen tastbareren Versatz gefühlt. Und zwar "sehr tastbar"! Dieser ist nicht immer an der gleichen Stelle. Bei einigen Modellen war an mehreren Stellen ein Versatz tastbar.

Auf Nachfrage wurde mir von einem Versandhandel-Mitarbeiter erzählt, dass dieser Versatz mit dem Produktionsablauf und der Handarbeit an dieser Gitarre zusammen hängt. Und es wäre so von Gibson gewollt.

:gruebel:

Ist das so :confused: ...oder sind diese Gitarren einfach nur mangelhaft gefertigt... :eek:

Könnt Ihr näheres dazu sagen?! Danke!

-------

Hat Gibson eigentlich jetzt einen deutschen Vertrieb oder nicht... ??? ...ich finde da keine konketen Hinweise im Netz.

LG
Lenni
 
Eigenschaft
 
Dieser Absatz kommt daher, dass bei Gibson das Binding überlackiert wird und nach Trocknung der Lack mit einer Ziehklinge abgezogen wird. Das kann die Klarlackschicht dann nicht immer ganz ausgleichen (sind ja auch nur ein paar µchen).

Ein leichter Versatz ist also durchaus ok und im Rahmen des Möglichen, allerdings sollte er natürlich nicht zu stark ausgeprägt sein.

Hier ab 24:55min ganz gut zu sehen:
 
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:eek: ...das Gibson so einen tiefen Einblick gewähren läßt: Respekt!

Für diese Antwort, Luckyreds, gibt es von mir ein dickes DANKE!

Jetzt ist mir so einiges klar geworden.

LG
Lenni
 
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Interessant für mich auf dem Video: Kein Long Neck Tennon....wie immer wieder gepostet wird...?
 
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Haben afaik nur die Custom Shop Modelle? Bin aber kein Gibson Profi (für das Geld bekomme ich 2 Tokais die besser sind :D) - noch habe ich das Video gesehen :redface:
 
Meines Wissens nach auch nicht alle Custom Shop Modelle. Die 54er - 60er Les Paul Reissues haben einen Long-Neck Tennon. Einige ES Modelle. Eine 68er Les Paul Custom RI hat zum Beispiel so ein Zwischending nicht lang nicht kurz.
 
Die Kollegen haben ja schon erklärt, wie es zum Versatz kommt. Ich persönlich wollte nur eins loswerden: Wenn es optisch sauber gemacht und funktional in Ordnung ist, stören mich solche Sachen eigentlich nicht, ich finde es im Gegenteil schön, wenn man noch wahrnehmen kann, dass hier Handarbeit im Spiel war. Für mich macht das viel vom Charme einer solchen Gitarre im Vergleich zu Fabrikprodukten mit höherem Maschinenanteil aus.

Ich kann aber schon verstehen, dass Perfektionisten lieber zu einer PRS greifen - auch für mich tolle Gitarren, aber auf andere Art und Weise. Soll auch nicht heißen, dass die nicht von Hand gemacht sind, die verwenden aber wohl modernere Arbeitsprozesse und man wird nicht so mitz der Nase drauf gestoßen ;).

Gruß, bagotrix
 
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Danke für Eure rege Teilnahme an meinen Threat. Auch die Frage/n nach dem "Long Neck Tennon" (ich wusste gar nicht was das ist...) finde ich sehr interessant!

Wenn es optisch sauber gemacht und funktional in Ordnung ist, stören mich solche Sachen eigentlich nicht, ich finde es im Gegenteil schön, wenn man noch wahrnehmen kann, dass hier Handarbeit im Spiel war. Für mich macht das viel vom Charme einer solchen Gitarre im Vergleich zu Fabrikprodukten mit höherem Maschinenanteil aus. Gruß, bagotrix

Kann man so sehen und ist auch akzeptabel. Aber auch Handarbeit könnte eine so hohe Qualität haben, dass man keinen Versatz spüren müsste.

Ich habe mir das Video 2x angesehen und bin schon sehr beeindruckt: Bei Gibson ist noch sehr viel Handarbeit im Spiel! Prinzipiell könnte man alle Arbeitschritte auch mit Roboter realisieren, aber nur der Mensch kann auf das jeweilige Holz welches vor ihm liegt individuell reagieren und handeln. Ich finde es schön, dass Gibson noch so Gitarren baut.

Und der tastbare Versatz: Also wenn er nicht allzu heftig ist, dann würde ich trotzdem zu einer Gibson greifen... :D

LG
Lenni
 
Naja, bei Gibson ist nicht mehr Handarbeit im Spiel als bei den meisten asiatischen Herstellern auch.
 
Und worauf stützt du deine Aussage?
 
Such dir eine Firma deiner Wahl aus und suche nach einem Factory tour video. Gehört ja heute fast schon zum guten Ton.Du wirst feststellen, dass die Menge an Handarbeit bei allen etwa die Gleiche sein wird und auch was per Hand gemacht wird ist jeweils praktisch identisch.

=> Aufgrund der Plek-Maschine wird bei Gibson evtl. sogar weniger Hand angelegt.

Der Unterschied macht generell nicht die Menge an Handarbeit (Ist überall etwa diesselbe, soweit wie halt möglich/sinnvoll wegrationalisiert), sondern Sorgfalt wenns drauf ankommt und Qualitätskontrollen.


Und die Amerikaner sind zwar innovativ, aber meiner Meinung nach nicht die genausten. Die Autohersteller erreichen heute noch nichtmal die Spaltmasse, die Fiat in den 70er schon hatte.
Das Binding wird übrigens bei allen Firmen per Hand gemacht/eingeleimt und die Gitarre lackiert. (wie auch sonst !?! Automatisiert wird das ziemlich mühsam, die gewünschte Qualität bei all den verschiedenen Gitarrenformen zu erreichen.). Von daher-> Wenn bei anderen Firmen das ohne spürbaren Versatz möglich ist, solltens die Amis eigentlich auch können.


Und wenn du dich mal in den asiatischen Raum begibst, wirst du staunen, wie wenig da wirklich automatisiert ist.(Landwirtschaft, Maschinenbauindustrie, Industrie allg.) Dort war das bisher nicht unbedingt notwendig, die Arbeitskraft war noch genug günstig. Ändert sich ja auch immer mehr.
Automatisierung ist eher ein Spezialgebiet der westlichen Welt. Müssen schliesslich kosten sparen wie verrückt.
Gruss
 
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Die Kollegen haben ja schon erklärt, wie es zum Versatz kommt. Ich persönlich wollte nur eins loswerden: Wenn es optisch sauber gemacht und funktional in Ordnung ist, stören mich solche Sachen eigentlich nicht, ich finde es im Gegenteil schön, wenn man noch wahrnehmen kann, dass hier Handarbeit im Spiel war. Für mich macht das viel vom Charme einer solchen Gitarre im Vergleich zu Fabrikprodukten mit höherem Maschinenanteil aus.

Ich kann aber schon verstehen, dass Perfektionisten lieber zu einer PRS greifen - auch für mich tolle Gitarren, aber auf andere Art und Weise. Soll auch nicht heißen, dass die nicht von Hand gemacht sind, die verwenden aber wohl modernere Arbeitsprozesse und man wird nicht so mitz der Nase drauf gestoßen ;).

Gruß, bagotrix

Das ist richtig. Ich habe eine CD über die Herstellung bei PRS. Bis auf das Lackieren habe ich dort nicht viel Handarbeit gesehen...

- - - Aktualisiert - - -

. Ich finde es schön, dass Gibson noch so Gitarren baut.
Und der tastbare Versatz: Also wenn er nicht allzu heftig ist, dann würde ich trotzdem zu einer Gibson greifen... :D
LG
Lenni

Frage: Warum? Die Handarbeit-Videos sind zum großen Teil Marketing. Bei der "alten" Firma Gibson( Herritage ), da wurde noch bis vor kurzer Zeit so gearbeitet. Wenn ich nicht selber bauen würde, und gezwungen wäre mir eine Gitarre kaufen zu müssen - käme NUR eine Herritage ins Haus. Und es steht immer noch die Frage, warum nicht alle G. einen Long Neck Tennon haben? Bei den Preisen sollte es so sein, wo schon günstige Bausätze so etwas anbieten. Wie von einer Gitarrenzeitschrift veröffentlicht, vor ca. 10 Jahren, benötigt G. für das Einleimen eines Halses wenige Minuten - früher das drei bis vierfache an Zeit. Um Holz auf Holz zu garantieren. Ich benötige mit meinen beschränkteren Möglichkeiten bis zu 3 Stunden!

Habe das Bild noch gefunden...
 

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Wenn ich nicht selber bauen würde, und gezwungen wäre mir eine Gitarre kaufen zu müssen - käme NUR eine Herritage ins Haus. Und es steht immer noch die Frage, warum nicht alle G. einen Long Neck Tennon haben? Bei den Preisen sollte es so sein, wo schon günstige Bausätze so etwas anbieten.

Hi,

zum Long Neck Tenon kann ich Dir nur recht geben, der ist heutzutage mit Sicherheit nicht teurer oder komplizierter zu produzieren.

Da geht es ganz offensichtlich nur darum, den teuren CS-Paulas ein Alleinstellungsmerkmal zu geben, das man nicht nachträglich abändern kann wie PUs und Schaltung. Witzigerweise gibt es ja sogar Epis mit Long Tenon, aber da wird wohl kein Kannibalisierungseffekt befürchtet. Die Bridge ist wohl auch sowas, denn die soundmäßig mMn nur nachteilige Nashville mit den billigen, kurzen Guss-Buchsen ist ja schon ein Graus. Immerhin kann man da nachträglich was dran ändern, wie mit den Faber Inserts.

Ebenfalls interessant: eine Zeitlang (2010??) gabs die Standard mit einem "Key Neck Joint":

218887d1336734186-fragen-den-produktmanager-gibson-thorsten-b-tenon.jpg

Der war noch großflächiger und wohl auch präziser als der alte Long Tenon, und das in der normalen Factory-Abteilung. Ober der einfach zu gut war:gruebel:?

Was Heritage betrifft, so finde ich diese Gitarren auch toll. Der schlankere Headstock gefällt mir persönlich sogar besser als der von Gibson, nur schade, dass die schon vor längerer Zeit auch die Korpusform der Paula etwas abgeändert haben. Einen Long Neck Tenon haben die allerdings meines Wissens jahrzehntelang nicht verbaut, der wurde erst 2010 oder 2011 eingeführt.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Präzision beim Einbau sowieso viel mehr bewirkt als die Länge des Zapfens. Was mir doch ziemlich übel erscheint, ist in sofern eher die Unterseite bei Gibsons Short Tenon, diese Rundung mit zwangsläufig geringer Kontaktfläche. Wenn dann auch noch die Seiten nicht ganz präzise ausgeführt sind... Vielleicht auch ein Grund dafür, warum es so große Unterschiede bei den Factory-Gibsons (zumindest bei etwas älteren) gibt, was Tonfülle und Sustain angeht.

Gruß, bagotrix
 
Die kurze, runde Fläche bei den Short Tennon hat den "Vorteil", ohne groß auf Passungen achten zu müsen, einfach die Halstasche mit Leim voll zu klatschen, und das Ganze auf eine "Schablone" zu legen, die den Halswinkel zum Korpus aufweist. Trocknen lassen - fertig!
Maurer sagten dazu immer: Tu Speis (Zement) hinein - wird auch zu Stein. Wenn eine Lücke vorhanden war und kein passender Stein...

Ein Bild gefunden-
Noch eine Steigerung: Geiz ist geil - und Leim ist teuer.
 
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Also als Wiedereinsteiger mit 9 Jahren Pause bin ich über den "Mythos" Gibson einigermaßen ernüchtert.
Betrifft das denn auch die US Modelle oder "nur" Fernost-Modelle?
Schon als ich gelesen hab, daß sie nun dort bauen (ich war wirklich bis auf die Wohnzimmergitarre raus), hat sich meine geplante Kaufentscheidung leicht verlagert.
Allerdings plane ich eine Gebrauchte... die sind schon "eingespielt".. Soweit ich es bis hierher verstanden habe, kann ich bei Modellen vor 2009 etwas sicherer sein ?
Ich habe mit einer 74er L6-S aufgehört und habe nie eine schönere Gibson gespielt. Ursprünglich dachte ich an eine Nighthawk... Aber nun...

Danke schon mal.
Stefan
 
Gibson hat noch nie in Fernost hergestellt. ALLE Modelle wurden und werden in den USA gebaut. Wer verzapft nur immer wieder so einen Unsinn....?

Das Bild sieht mir auch eher nach Epiphone aus! Der Hals sieht nicht wie Mahagoni aus sonder eher wie Ahorn - bei Epi Paulas nicht untypisch.

Edit: Ich habe eine 2010er R7 und eine 2012er ES330 - beides super Instrumente!!!

mobil gesendet
 
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Die kurze, runde Fläche bei den Short Tennon hat den "Vorteil", ohne groß auf Passungen achten zu müsen, einfach die Halstasche mit Leim voll zu klatschen, und das Ganze auf eine "Schablone" zu legen, die den Halswinkel zum Korpus aufweist. Trocknen lassen - fertig!
Maurer sagten dazu immer: Tu Speis (Zement) hinein - wird auch zu Stein. Wenn eine Lücke vorhanden war und kein passender Stein...

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Noch eine Steigerung: Geiz ist geil - und Leim ist teuer.

Die Brücke schreit klar und deutlich, dass es sich auf dem Bild nicht um eine Gibson handelt.
 
Es dürfte sich wirklich um eine Epi handeln, es geht ja auch nur um die Machart... Aber ist Epi nicht ein Kind von G.? So wie Squire von Fender?
 
@Luckyreds
Die Fernostgeschichte war mehr als (ungläubige) Frage gemeint.
Das Gerücht, Gibson würde auch in Fernost bauen ist ja mind. seit 2011 in diversen Foren verbreitet.
Forum 1
Forum 2

Allerdings enden die dann auch wirklich meist bei "Ja, weil das bei Merzedes doch auch so ist"
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, Gibson hat durchaus in Asien fertigen lassen/lässt durchaus in Asien fertigen, aber da sind dann halt anderes Labels auf dem Headstock. Entweder Epiphone oder Orville, wobei letztere soweit ich weiß nicht mehr gefertigt werden. Schade eigentlich, schließen wissen die Japaner, wie man Gitarren baut, vllt sogar ein bisschen zu gut :D
 

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