Vester schrieb:
Das mit den Maximalschwankungen stimmt natürlich. Dennoch, die 5 % kann man so nicht direkt veranschlagen, weil die Gesamtkonstruktion dann nicht möglich wäre (Beim 850 mm langen Basshals wären das 42 mm)
Lieber Vester, da muss Du jetzt etwas verwechseln
du meinst glaube ich das
Longitudinale oder einfacher gesagt axiale Schwinden des Holzes, und das liegt
nicht bei 5 % sondern
bei 0,1 - 0,3 %, also mach dir keine Sorgen um den Hals von Deinen Bass
, bei den von mir geschilderten 5 % handelt es sich jedoch um das radiale Schwinden
Ich versuche das mal in gekürzter Fassung von ganz vorne zu erklären:
In der
Anisometrie des Holzes spricht man vom
axialen,
radialen und
tangentialen Schwinden des Holzes.
Das Schwinden oder Quellen des Holzes ist untrennbar mit der Holzfeuchtigkeit verbunden, erst unterhalb des FSB kommt es zum Schwinden oder Quellen des Holzes, da nur das gebundene Wasser in den Zellwänden dafür verantwortlich ist.
Vom FSB (Fasersättigungsbereich) liegt durchschnittlich bei 30 %, spricht man, wenn beim Holz nur noch die Zellwände (zwischen Micellen, Fibrillen u. Makrofibrillen) mit Wasser gefüllt sind.
Im saftfrischen Zustand sind die Zellwände und die Zellhohlräume mit Wasser gefüllt. Das Wasser befindet sich somit in den Zellräumen als freies Wasser und in den Zellwänden als gebundenes Wasser.
axiales Schwinden des Holzes (in der Länge) = 0,1-0,3 %
radiales Schwinden des Holzes (in der Breite) = bis 5 %
tangentiales Schwinden des Holzes (in der Stärke/Dicke) = bis zu 10 %
Die tatsächliche Schwundgröße innerhalb dieser prozentualen Schwundmaßangaben ist stark abhängig von den klimatischen Umweltbedingungen und der Restholzfeuchte des Materials beim Verarbeiten, z. B. zu einer Gitarre.
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@hatschipu, vielen Dank für Deinen Beitrag ! Wieso die
dauerhafte Anwendung eines Schallloch-Befeuchters das Griffbrett und den Hals verändert habe ich in meinem Thread schon geschrieben, da Holz ein hygroskopischer Werkstoff ist, kann dieser Feuchtigkeit abgeben, aufnehmen und speichern. Bei hoher Luftfeuchtigkeit nehmen die Holzzellen im Inneren der Gitarre diese Feuchte besonders gut auf, da das Holz dort unbehandelt, offenporig ist. Das Holz dehnt sich bei
dauerhaft hoher Luftfeuchte, das ist wie bei einen Schwamm z.B. beim Auto waschen, ist er trocken schrumpft und verkleinert sein Maß, ist er nass vergrößert er sich wieder.
Von außen kann durch den lackierten Klangkörper dagegen gegen null tendierend Feuchtigkeit aufgenommen werden, also dieser langsame Prozess der Feuchtigkeit-Aufnahme verläuft über das
Schallloch und somit dem Innenleben der Gitarre und sonst nirgendwo. Ein Schallloch-Befeuchter macht auf jeden Fall Sinn, ich kann mir ja schlecht bei dem seit 10 Tagen extrem warmen trockenen Wetter mit einer relativen Raum-Luftfeuchte von nur 25 % überall Wasserbehälter hinstellen und die Gitarre jetzt in einen Koffer aufbewahren (wenn ich einen für diese Gitarre hätte) bringt ja im momentanen Zustand auch nix mehr. Und da die Risse ja ausschließlich paralell und entlang zum Griffbrett bzw. Hals verlaufen gehe ich ganz stark davon aus, das durch das Austrocknen des Griffbretts auch der Hals etwas schrumpft und die Decke in dem Bereich daher auf Spannung ist. (siehe 1.Beitrag von Richelle)
Hier muss ich mich korrigieren, bezüglich der Zonen an der Gitarre, die Feuchtigkeit aufnehmen können, meine Ortega M 4, um die es ja in diesen Thread geht
hat einen Schellack auf der Decke und
keine PU-Lackierung somit kann die Feuchtigkeit auch über den Außenbereich des Klangkörpers der Gitarre aufgenommen werden, ebenso kann von außen Feuchtigkeit in das Ebenholz-Griffbrett eindringen,
also nicht nur über das Schallloch.
SORRY !!!