Verspielen bei Live-Auftritt

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Cobra030
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Also zu meiner Frage noch eine kurze Vorgeschichte: ich spiele seit ca. 3-4 Jahren Akustik Gitarre und hatte eigtl. noch nie einen Auftritt vor vielen Leuten(höchstens mal vor Freunden etc.). Jetzt habe ich mich vor ca. einem Jahr mal an Stücke von Tommy Emmanuel herangewagt und konnte auch eines schon durchspielen(Papa George). Dieses kann ich seit ca. einem halben Jahr fehlerfrei durchspielen. Jetzt hatte ich gestern auf dem Frühlingskonzert meiner Schule meinen allerersten Solo-Auftritt, nach dem mich meine Musiklehrerin darauf angesprochen hatte, ob ich nicht Lust hätte. Zur Info: Das Stück ist verhältnismäßig schwierig zu spielen, ich hab es sonst aber eigtl. immer hingekriegt. Auch bei der Generalprobe für das Konzert hat alles geklappt und ich habe das Stück auch vor dem Auftritt noch mehrere Male(fehlerfrei) durchgespielt. Jetzt war ich leider ziemlich aufgeregt vor dem Auftritt und habe mich recht häufig verspielt bzw. die Saiten nicht getroffen(was mir sonst fast nie passiert :(
Dazu kam noch, dass meine Gitarre richtig scheiße klang, von der Aussteuerung her(Basstöne kamen gar nicht rüber und die Gitarre hat einfach geklirrt, ohne das ich mich verspielt hätte), obwohl ich meine Gitarre vorher mit dem Techniker gut abgestimmt hatte und es in der Probe auch viel besser klang(von der Soundqualität).
Jetzt bin ich irgendwie nur enttäuscht, dass das alles so scheiße gelaufen ist, mal abgesehen von den kleinen Patzern bei der Technik. Schließlich konnte ich das Stück, habe mich aber trotzdem oft verspielt. Gibt es da irgendwie Tipps, wie ich live besser klingen kann bzw. diese Aufregung in irgendeiner Form vermindern kann?
 
Eigenschaft
 
Mehr live spielen =3

Die Nervosität verschwindet allgemein nicht einfach dadurch es sich ganz doll zu wünschen, sie verschwindet einfach irgendwann zwischen GiG x und Gig y ohne, dass du es aktiv wirklich merkst.
Bei meinem ersten Autritt war ich auch noch angespannt und nervös wie nix gutes... und das bereits vor nur knapp ~50 Leuten. Beim 2. Auftritt wars dann minimal besser... und dann kam irgendwann ein Auftritt vor mehreren 100 Leuten... und der war dann gar nimmer so schlimm.
Heute ist da nur noch dieses gesunde Maß Nervosität und Aufregung vor jedem Auftritt - eben das Maß, dass dabei hilft konzentriert zu bleiben und nicht zu schludern ;)

Der schlechte Klang.... kann ggf auch dadurch zustande kommen, dass du halt vor lauter Nervosität auch mal richtig rdentlich mit den Griff-, Zupf- usw-Techniken mal ordentlich daneben greifst - zudem ist der Klang in einem leeren Raum auch nochmal n Stück weit anders als der in nem gefüllten Raum.

Gegen die Nervosität einfach anspielen, Fehler einfach souverän überspielen (glaub nicht, dass weltbekannte Bands niemals Fehler machen würden, sofern sie live spielen werden diese nur geschickt improvisiert überspielt ;)) und die Sache mit dem Klang.... ja, wenns mitten im Auftritt plötzlich komisch klingt ist da ohne 10-minütige Unterbrechnung inkl Soundcheck nicht viel zu machen ;)
 
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Du bist ein mensch und keine maschiene. beim ersten auftritt aufgeregt zu sein ist normal. viele bekommen das nie weg. jeder verspielt sich mal. gerade in so einer angespannten situation. laß Dich dadurch nicht runterziehen. nimm es als erfahrung mit. kleine verspieler bekommen die wenigsten im publikum mit. das sind nicht alles profis mit absolutem gehör... ;)

gruß
 
Hallo,

von mir auch ein Kopf hoch und weitermachen!

Noch so ein paar Gedanken:

- Klang es nur bei Dir auf der Bühne schlecht oder auch beim Publikum?
- Wie war die Resonanz von Deiner Musiklehrerin?
- Wie war die Resonanz vom Publikum?

evtl. war es ja gar nicht so schlimm wie Du es gefühlt hast.

Gruß

Fish
 
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als Schüler im Alter von 9 -12 musste ich auch immer auf größeren Anlässen wie Schulfeiern auftreten, das hat in mir damals so einen Druck ausgelöst, dass ich das Spielen mit dem engültigen Vollzug der Pubertät und den damit einhergehenden Selbstfindungsprozessen drangegeben habe. Als ich dann viele Jahre später wieder angefangen habe und schon einiges recht gut konnte, war dieses Lampenfierphänomen inkl. Fehler sofort wieder da; das Lampenfieber selbst habe ich einigermaßen in Griff bekommen aber weg geht das wohl nie, was mir aber hilft ist längeres Einspielen 1- 2 h vorher und ggf. beim Auftriitt 2 einfache Lieder vorweg. Und bei Tommy Emmanuel Arragements darf man sich verspielen ;) Aus zuverlässiger Quelle weiss ich, dass Tommy Emmanuel selber total unter Druck steht, vor dem Auftritt und noch viele, viele Stunden danach, und der ist schon über 50 Jahre auf Achse. Ansonsten unterschreibe ich alles, was MOB gesagt hat.
 
Wie war denn die Reaktion des Publikums?
Wenn da nicht die Musikpolizei oder lauter Spezialisten waren, wird es wahrscheinlich vielen gar nicht aufgefallen sein.
Ansonsten, wie schon von meinen Vorrednern gesagt, Lampenfieber legt sich mit der Anzahl der Gigs, und ein gesundes Maß davon sollte man eigentlich immer haben (hat man auch immer); mit erhöhtem Adrenalinspiegel geht's einfach besser.

Ich hab mich in der Schule im Musikunterricht geschämt, vor Klassenkameraden zu singen. Jetzt spiel und sing ich auch vor >500 Zuhörern und es macht richtig Spaß.

weitermachen!!

Gruß
borgward
 
Ich finde es ja immer wichtig, dass man in so einem Fall einfach im Rythmus weiterspielt, ggf. mit Aussetzern. Nix nerviger als einfach aufzuhören, geht iwie gar nicht, auch das Verspielen muss man sich anlernen:) und das geht !!
 
Its Live und wenn etwas Life ist, dann kann es auch mal nen Patzer geben.
 
Dafür sind Schulauftritte da. Um zu lernnen wie die Bühne ist. Mach auf jeden Fall soweiter und es wird besser. Keep Cool und lerne mit Fehlern umzugehen. Man merkt schnell auch, so finde ich, dass das Publikum eigentlich sehr verzeihlich ist, wenn es nicht gezahlt hat, man selber sympathisch ist und (im äußersten Notfall) auch mal auf der Bühne seine Fehler eingesteht und entschuldigt.
 
Mir geht's so, dass ich alleine im Kämmerlein schwierigere Sachen spielen kann als vor Leuten. Also übe ich ein Stück noch eine ganze Weile weiter, auch wenn ich es für mich alleine schon fehlerfrei spielen kann. Je besser man ein Stück kennt, desto sicherer kann man dann trotz eventueller Fehler weiterspielen.
 
Ist ja schon das meiste gesagt worden, deshalb nur noch mal als Bekräftigung: ist ganz normal, was du erlebt hast.

Das beste Heilmittel ist, einfach immer wieder vor Leuten zu spielen. irgendwann hat deine Anspannung ein erträgliches Maß erreicht, das du lieben und brauchen wirst wie ein Droge :)

Zum Klang: Ich würde sagen, 8 von 10 Gigs fühlen sich klangmäßig seltsam bis schrottig an. Meist ist das aber wirklich nur der Sound, den du hörst oder meinst zu hören. Frag mal ein paar Leute aus dem Publikum, du wirst überrascht sein.

Genau, wir sind keine Maschinen - Verspieler gehören zum Musikmachen, gerade bei anspruchsvolleren Parts. Ich habe mir angewöhnt, über jeden gröberen Schnitzer kurz zu lächeln. auch die Bandkollegen lächeln einander an, wenn jemand einen auffälligen Schnitzer hinlegt. Das Publikum schnallt das meistens gar nicht und fragt sich, warum die Leute da oben so gut drauf sind :)
Vor allem lernst du dabei, dich selbst nicht allzu ernst und wichtig zu nehmen, was ein weiteres gutes Hilfsmittel gegen zuviel Lampenfieber ist.

Das wird schon.
Man erlebt alles ein paar Mal, am Anfang das ganz große Lampenfieber, die zittrigen Hände, später ein paar Blackouts, wo man plötzlich allein und nackt da oben steht und die simpelste Harmoniefolge, die man im Schlaf kann, ist plötzlich weg. Saitenrisse, technische Ausfälle usw.
Irgendwann lernt man, mit allem umzugehen. Wie gesagt, das Publikum weiß meistens gar nicht, um was es da grad geht.
 
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Das Lampenfieber ist das eine, wenn irgendwas nicht richtig funktioniert, technische Probleme wie Saitenreißer, Wackelkontakt etc. oder wenn es ungewohnt klingt, oder man sich nicht optimal hört, ist ein weiterer manchmal sogar größerer Unsicherheitsfaktor, der auch Profis aus der Bahn werfen kann.
Ich würde mich nicht als Profi bezeichnen, mache aber seit über 30 Jahren Musik, und hab bestimmt schon weit über 1000 Gigs gespielt, vor 10-10000 Leuten, und Lampenfieber in dem Sinne von Angst vor einer möglichen Blamage, wenn ich eine erwartete Leistung nicht erbringe, würde ich bei mir ausschließen. Da kann ich längst drüber stehen, nicht weil ich denke, ich bin so gut und kann alles perfekt, sondern weil ich mit dem, was ich in der Lage bin zu leisten, für mich zufrieden bin. Und wenn jemand aus dem Publikum mehr erwartet, dann ist das sein Problem und nicht meins. Trotzdem will ich natürlich das, was ich kann, auch rüberbringen, und da gehört eine funktionierende Technik und stimmige Gegebenheiten als Voraussetzung dazu. Insofern bin ich vor einem Gig natürlich doch immer ein wenig aufgeregt, weil man nie vorhersagen kann, ob alles so funktioniert wie erwartet, weniger bei Locations, die ich kenne, dafür mehr bei unbekannten. Und wenn irgendetwas nicht so funktioniert wie es soll, ist meine Konzentration auch nicht voll da, was durchaus dazu führt, dass ich mich verspiele. Nur habe ich mittlerweile gelernt, damit umzugehen. Ich kann Patzer geschickt überspielen, mal mit einem Joke kommentieren, und wenn was völlig in die Hose gegangen ist, fange ich auch nochmal an. Das ist alles überhaupt kein Problem. Der Musiker ist ein Mensch wie jeder andere, und Fehler passieren überall.
In heutigen Zeiten wertet es eine Darbietung teilweise sogar auf, weil man damit dem Publikum aufzeigt, dass live gespielt wird und nicht irgendein perfektes Playback oder Midifile läuft, und der Musiker auf der Bühne nur Statist ist ;)
 
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Danke danke und nochmals danke an alle, die sich hier die Mühe gemacht haben eine konstruktive Antwort zu formulieren. Ich selber habe mir den Auftritt(den ein Freund aus dem Publikum aufgenommen hatte) nochmal angehört und fand es selbst ziemlich gruselig. Mein Freund fand es auch nicht unbedingt berauschend,aber ok, da er das Stück schon kannte. Hinsichtlich anderer Meinungen aus dem Publikum, weiß ich mittlerweile allerdings, dass es den meisten Leuten gar nicht so stark aufgefallen ist, dass ich ein paar mal gepatzt habe. Viele hat das Stück sogar ziemlich gut gefallen. In dem Sinne: bereue ich den Auftritt nicht, weil es mal eine gute Erfahrung für mich war, die jeder Instrumentalist einmal sammeln sollte. ;)
 
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Its Live und wenn etwas Life ist, dann kann es auch mal nen Patzer geben.
Richtig, verspielen ist live, und live is life.

(Swing time is good time, and good time is better time...)


Martman
 
Vielleicht liegt es aber auch nur an deiner Selbsteinschätzung. Wir hatten am Samstag einen Gig, den wir jetzt nich so doll fanden...Wir hätten uns jetzt eventuell ne 3- gegeben, aber die Leute waren begeistert...und als wir uns den Auftritt auf Video nochmal angesehen haben, fanden wir es gar nicht so schlimm, wie kurz nach dem Auftritt... ;)

LG Kay
 
Man nimmt es auf der Bühne immer anders war. Bei unserem letzten Auftritt habe ich nur Schlagzeug und Gesang gehört. Der Bass war nur Matsch und die zweite Gitarre war weg. Mein Amp stand neben mir und den habe ich auch nur gehört, wenn ich daneben stand.

Auf der Bühne klang es grottig. Der Mitschnitt klang grottig, aber im Publikum klang es wohl gut. Problem war hier: Der Mischer hat unser Setup von Soundcheck nicht mehr richtig eingestellt bekommen, da die Band vor uns alles verstellt hat. Was auch Mist war, beim Soundcheck hat er keinen Hall reingemacht... live dafür schon. Was wir auf der Bühne nicht mitbekommen haben...

Verspieler gehören dazu. Das Publikum sieht es nicht so streng wie du selbst bzw bekommt es teilweise nicht mit. Ergo: Einfach weiter spielen!
 
Man hört selbst jeden Fehler, weil man auch jeden einzelnen Ton kennt und weiß wie und wohin der gehört. Das Publikum im Normalfall nicht. Wahrnehmen tut mans sicher, aber bevor kleine Fehler dem Zuhörer bewusst auffallen, geht das Lied schon mit den richtigen Tönen weiter und er hats schon wieder vergesen. Und selbst gröbere Schnitzer verzeiht man schon Mal solange du lässig weiterspielst.

Hab grad einen Gig heut gespielt und es waren ein paar Fehler dabei, von mir und auch vom Gitarristen; aber wir lächeln oder zwinkern bei so was zum Anderen rüber und grooven weiter. Solange keine üble Grimasse schneidest und einfach cool weiter machst, kann dir nicht viel passieren.

Und kritisch mit sich selbst ist man schnell; ich bin selten hundert Pro zufrieden nach einem live Auftritt, aber solange das Gesamtbild gestimmt hat doch sehr :)
 
Und noch Eines solltest Du Dir immer bewusst sein: Du hast den Mut, Dich vor der gesamter Schule auf die Bühne zu stellen und solo etwas zu performen. Gerade als Solo-Musiker kannst Du noch nicht mal die "Schuld" für einen unschönen Klang auf jemand Anderen schieben.

Was glaubst Du, wie viele Deiner Mitschüler sich trauen würden, auf die Bühne zu gehen? Was glaubst Du, wie nervös die wären, wenn sie gefragt werden würden?

Zudem: von Dir erwartet kein Mensch eine perfekte Performance - denn sonst würden & müssten die Zuschauer alle eine Menge Eintritt zahlen.

Die Aufregung und Nervosität ist normal und wichtig, damit der Adrenalinspiegel steigt. Nicht nur, aber auch deswegen gehen Musiker ja auf die Bühne. Die Kunst ist, mit der Zeit an diesem Gefühl etwas Positives zu sehen und es zu genießen - aber das kommt mit der Zeit.
 
Auch wenn's ein bisschen in eine andere Richtung abdriftet, passt aber immer noch zum Thema: Wie verhält man sich bei Verspielern? (ich komme da gerade drauf, weil wurde ja auch schon einiges zu gesagt)
Das mag vielleicht was anderes sein, wenn man als Solo-Künstler performt. Aber gerade wenn man als Band auf der Bühne steht, sind es ja mehrere, die hier auch mal unterschiedlich reagieren können.
Ich hab's halt schon ein paarmal erlebt, dass ein Musiker auf der Bühne total das Gesicht verzieht, wenn ein anderer patzt, oder sogar eine abfällige Bemerkung fällt, die auch das Publikum mitbekommt. Ich finde, sowas geht gar nicht. Ich hab sogar meine Probleme damit, wenn das Fehler irgendwie wenig motivierend in lockere Sprüche verpackt werden, wie z.B.: "Übrigens, an den Drums xxx, heute zum letzten Mal dabei...", "wie ihr seht, alles live, aber diesen Song wollten wir eh schon lange aus dem Repertoire schmeißen, und damit hab ihr ihn heute das letzte Mal von uns gehört", oder das nette Liedchen: "Ja das hat schon seinen Sinn, 2, 3, 4, dass ich Rhytmusgitarrist bin, 2, 3, 4..."
Ich finde sowas gehört überhaupt nicht auf die Bühne, oder?
 
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am sympatischsten sind mir Bands und Musiker, die bei Patzern (die der Normalkonsument eh' meisten nicht bemerkt) sich kaputtlachen.

Gerade Verspieler finde ich immer sehr interessant: woran lag's? wer hat gleich/gut reagiert? wie hat die Band wieder 'reingefunden? Was kann man womöglich aus so einer Situation machen? Wenn man ein eingespieltes Team ist, macht es doch umsomehr "stolz", einen Schnitzer gut kaschiert zu haben. Das ist IMO die wahre Kunst - einfach nur 'runternudeln kann jeder.
 
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