... allerdings nervt mich, bei einem schon bezahltem Produkt zum unfreiwilligen Betatester zu werden, da das Unternehmen "ungewöhnliche Probleme" nicht ausreichend getestet hat (beliebtes Beispiel: Windows Vista..) - allerdings geht es bedauerlicherweise weniger um die reale Möglichkeit, penibel zu testen, sondern Einsparungen in dem Bereich werden ausschließlich wirtschaftlich motiviert sein.
Wirtschaftliche Motive sind auch ein Grund, aber nicht die gesamte Wahrheit. Schließlich kosten die Retouren ebenfalls ne Menge Geld, und nicht nur wg Versand und Reparatur/Tausch, sondern vor allem wg des aufzuwendenden Marketing-Budgets, um den schlechten Ruf wieder aufzupolieren. Daher denke ich nicht, dass Bugera am Testing spart. Das machen eher Hersteller, die eine einmalige Charge billig verkloppen wollen und dabei keine Marke prägen möchten.
Zum unfreiwilligen Betatester: heutzutage wollen doch alle Kunden ganz besondere Produkte mit Features, die sich von der Konkurrenz abgrenzen (Beispiel Trirec: klingt wie Mesa, ist aber deutlich günstiger, hat dabei "Infinium" und "Varipower", drei Kanäle, jeder verschiedene Modi, ...). Zudem soll es immer das Neueste sein, sonst ist man "out" oder kann nicht mitreden (Samsung Galaxy xy, Windows Metro, Golf 6...). Wer dann nicht freiwillig Betatester sein will, muss entweder unpopuläre, oder teure, oder alte Produkte kaufen, bei denen die "Kinderkrankheiten" bereits gelöst wurden (vgl. Automobilbranche: was liest man da immer über die Mätzchen, die die Autos neuer Modellreihen in den ersten 1-2 Jahren machen). Kurz vor Modellwechsel, am besten nach "Modellpflege"/"Service Packs", bei denen bestehende Erfahrungen ins Produkt integriert und solide Ergebnisse erzielt werden, ist der beste Zeitpunkt, um zu kaufen. Aber dann kauft man wieder nicht das Neueste...
Meiner Meinung nach sind Leute, die sich als "freiwillige Betatester" fühlen, sich selbst gegenüber unehrlich, denn eigentlich sollten sie wissen, dass immer eine solide Alternative besteht, die aber aus Kostengründen, oder weil sie "veraltet" erscheint, nicht gewünscht oder gekauft wird. Wer kein Windows-8-Betatester sein will, soll Windows 7 mit Servicepack, MacOS oder Linux nutzen; wer keine Elektronikprobleme in der E-Klasse haben will, soll sich die MOPF-W211 kaufen, und wer einen Mesa-ähnlichen Amp haben will, sollte die Erfahrungen mit dem Trirec der ersten 1-2 Jahre abwarten und dann eine Revision kaufen, die die gröbsten Probleme behebt, oder gleich einen Rectifier, der eine lange Produktlinie vorweist und keine Kinderkrankheiten mehr hat.
Grade die Vistaproblematik lässt sich mit IT-Erfahrung mehrdeutig auslegen: Die Kunden würden schreien, wenn ihre alten Anwendungen nicht mehr unter dem Nachfolgerwindows laufen würden. Andererseits verlangen Sie den letzten Trend aktueller Entwicklungen. Dass dann ein Riesenprojekt wie Windows, dass aus o.g. Grund mit den Designentscheidungsfehlern der 80er (teils der 70er) weiterleben muss, nicht von Beginn an ordentlich laufen kann, ist klar, denn die "n über k" verschiedenen Kombinationen aller PC-Komponenten, Peripheriegeräten und Softwarekomponenten können nicht im Labor getestet werden. Fehlerberichte von Nutzern machen die Entwickler auf die Probleme aufmerksam, die manches Mal absurd erscheinen und unvorhersehbar sind, und helfen dann, um Service Packs zu erstellen, die die Probleme beheben.
Man sollte sich die o.g. Ausführungen klarmachen und dann noch einmal neu bewerten, ob ein solches Vorgehen "nicht in Ordnung" ist, oder gar "unvermeidbar und indirekt vom Kunden gefordert" wird.