Guten Abend,
so, es ist vollbracht. Mein Stack ist fertig. Aber der Reihe nach.
Nun können die beiden neuen Baffle Boards (denn es sind ja auch zwei Cabinets, die ich umbaue!) in Ruhe trocknen, anschliessend gibt es mattschwarz was aufs Holz...
So sieht das Baffle Board nun aus, nachdem ich es mattschwarz sprühlackiert habe.
Man beachte die Löcher für's Logo: sie sind nicht dunkel gesprüht. Denn ich sehe später helle Löcher durch den Bespannstoff besser, so lässt sich nämlich das Bugera-Logo leichter drauffummeln.
Die Verzerrungten durch's Objektiv bitte ich wieder zu entschuldigen. Mir kommt es bei solchen Fotos nicht auf Ästhetik an, wie ihr sicherlich längst gemerkt habt. Sinn meiner Reihe ist es ja nur, aufzuzeigen, wie man aus Vorhandenem mit Köpfchen, wenig Aufwand, Materialien und Kosten etwas ganz neues schafft. Da braucht es m.E. keine supergenauen Fotos, mir kommt es eher auf den Text an, auf das, was ich hier vermittle...
Die Fotos vom Amp und Cabinet hingegen sollen schon unverzerrt sein, da gebe ich mir mehr Mühe.
Nachdem unser' Baffle Board schön bespannt und gekedert ist (genau, das Kedering hatte ich ja vorher von Originalboard abgenommen und verwahrt) sieht das ganze so aus, zum Vergleich daneben nochmal das Bild vom ehemaligen Original:
So, Front fertig.
Ein schöner Rücken...
Das folgende Foto zeigt die Rückwand, auf der ich unten ein bereits passend zugesägtes Stück (Baumarkt) gelegt habe: MDF 12 Millimeter dick. Das künftige Unterteil passt 1:1 in der Breite, durch das Objektiv wird alles nur perspektivisch verzerrt.
Wat weg, kommt ab - auch hier lässt sich "dank" der nicht vorhandenen Kopierkünste unserer Chinesen das Tolex wunderbar und ohne Aufwand; ja sogar ohne Heißluftpistole, sauber abziehen. Von der alten Rückwand benötige ich ein Stück für das künftige Unterteil der neuen Rückwand - die Linie für den Sägeschnitt ist bereits aufgezeichnet:
Nachdem alles gesägt ist, wird angepasst:
Auf dem Foto sieht man gut Folgendes:
1. Ich habe ein neues Bohrloch (rot umrandet) gesetzt. Es sind ja genug Schrauben und Einschlaghülsen übrig, so dass wir unseren neuen Rückwänden
pro Wand zwei zusätzliche Schrauben spendieren können - das hält einfach stabiler! Die Schraubzwinge drückt rückseitig ein Stück Holz gegen die Leiste, so dass beim Bohren das MDF der Leiste nicfht ausreißt.
2. Der Pfeil zeigt auf ein Bohrloch, (rechts an der gleichen, mittigen Stelle) welches noch von der alten Rückwand stammt. Wir benötigen es nicht mehr, da ja unser' Cabinet an dieser Stelle offen ist, also wird es verschlossen. Dazu wird ein passender engsitzender Dübel durchgetrieben - Hach, was bin ich wieder durchtrieben heute
- mit dem scharfen Stechbeitel sauber abgeschlagen, anschliessend wird der Rest mit Holzpaste verschlossen. Die Farbe der Holzpaste (ich hatte weiße vorrätig) spielt keine Reihe, denn die Leisten werden später ohnehin mit Tolex bezogen - richtig - genau das nämlich, welches wir vorher von den alten Rückwänden abgezogen haben!
3. Gut zu sehen ist das Loch und seine Anfasung für das neue Anschlußterminal.
Nun wird ruck zuck getolext.
Hier nun muss ich einen Kompromiss eingehen. Das Bugera-Tolex reicht nicht für die vier neuen Rückwandteile. Dirk musste ran und ich habe mir bei ihm schwarzes Standard-Fender-Tolex besorgt. Das sieht man auch gut auf den folgenden Fotos. Ich habe zwar noch Reste von hellem Tolex da, auch Snakeskin - aber hier sollte es eben das typische schwarze Tolex sein.
En Cabinet braucht einen Anschluß. Das alte Terminal aus viel zu leicht zerbrechlichem Plastik fällt sowieso flach, denn ich brauche nur eine Klinkenbuchse. Diese, sowie einen passenden, stabilen Träger und ein nettes Schild für die technischen Daten der Box gib es beim Dirk für kleines Geld. Angeschraubt sieht dann alles so aus, das Schild ist noch nicht beschrieben:
So - nun ist alles fertig zum Zusammenbauen.
Die folgenden Fotos zeige ich jetzt einfach mal kommentarlos. Das Bild von der Rückseite des Cabinets zeigt die vier neuen Schrauben rot umrandet.
Man erkennt im Cabinet meinen bislang im V55-Combo gern genutzten Celestion Vintage 30. Ob ich ihn drinlasse? Weiß ich nicht. Das werden die Tests ergeben, wenn ich mich ausführlich mit dem Pimpen des Amps befasse.
Und zum Abschluß das ganze noch im Sonnenlicht:
Wie klingt's denn nun?
Hierzu möchte ich vorerst aus gutem Grund nur wenig schreiben. Ich habe mir probeweise die Original-Bugera-Box, als diese noch die beiden Bugera-Zwölfzöller drin hatte, mit meinem Top angehört. Nun ja. Meine Oma würde hier sagen: "Die klingt nicht nach Ihr und nicht nach Ihm". Will sagen: dieses Neutrale, was ich am V55-Combo schätzen gelernt habe, ist an der 2x12"-Originalbox überpräsent; derart, daß es weder Fisch noch Fleisch hat - leblos. Die Box mit ihren beiden Original-Bugera-Speakern wirkt im Gegensatz zu vielen anderen, soundfärbenden und Druck machenden Gitarrenboxen wie eine Hifi-Box, die hier für Gitarrensounds gar nicht passt.
Und da ich diese Cabinets nun sowieso umgebaut habe zum einen UND auch noch am Amp modifizieren möchte zum anderen, um das Halb- oder Fullstack quasi zusammengehörig zu machen, bringen an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt Aussagen über den Klang gar nichts. Vor hatte ich zunächst eine eher "klassische" Mischbestückung in den beiden Cabs: 1x Celestion, 1x Jensen, fertig. Inzwischen schiele ich aber bereits ein wenig nach den SCUMBAC-Speakern, die sollen ja sagenhaft gut sein.
Das ist aber ein anderes, neues und für mich spannendes Kapitel. Pimpen des Amps und der Cabs, so daß aus dem Ensemble ein homogenes Ganzes wird. Qui vivrá - verrá.
Gute Nacht und Gruß
Michael