Rüdiger Baldauf kommt am 16.5 auf ein Workshop nach Schongau, das ist nicht weit weg von mir.
Super - Glück muss man haben!
Ab dem E2 macht dann mein Hals langsam irgendwie zu, weil ich vielleicht versuch durch das Voraushören der Note anfange in das Instrument zu singen und so die Stimmbänder mit einbringe.
Das Singen beim Spielen ist natürlich als reine Vorstellung gemeint, Du denkst dir den Ton bzw. die Phrase.
Nimmt man die kleine Breath Attacks Übung, die ich oben notiert und als PDF hinterlegt habe, könnte man nach den ersten Warm Up Übungen wie Lip Buzzing und Mouthpiece Buzzing so vorgehen:
Die erste Zeile dient nur dem Kennenlernen, wenn man mit dem kleinen Atemimpuls aus der Rumpfmuskulatur noch keine Erfahrung hat. Als allererster Schritt ohne Instrument ist die Lachübung ein guter Einstieg: Ha-Ha-Ha-Ha...Ha-Ha-Ha-Ha... usw.
Die zweite Zeile ist die eigentliche und warm up-mäßig einfache Übungsform, die man chromatisch transponieren kann:
in C Dur spielen und wenn man das kann, kommt "in C#/Db";
Wenn man das kann, kommt in D; wenn man das kann kommt in D#/Eb; wenn man das kann, kommt in E.
Vermutlich müsstest Du dir diese Dur-Tonleitern mit Fingersätzen erst einmal aufschreiben, gerade Db-Dur ist im tiefen Register schon ein ziemliches Fingerspiel.
Mit diesen Übungen hast Du jedenfalls deinen aktuellen Tonraum geübt.
Wenn das für dich locker spielbar ist, kommt die Übung in F und das wird wieder solange im Täglichen warm up gespielt, bis sie locker spielbar ist. Weiter geht es mit F#...
Du musst natürlich nicht alle Tonarten jeden Tag komplett durchspielen und genauso wenig musst Du jeden Tag versuchen, die Grenze nach oben zu verschieben. Besonders an nicht so tollen Tagen macht es Sinn, sich mit den
Grundübungen zu beschäftigen, möglicheriwese findet man dann wieder Ton und Ansatz.
Der Vorteil dieser Legato-Tonleiter-Breath Attacks ist, dass Du dabei die Koordination von Atem und Ansatz aufrecht erhalten kannst.
Wenn eine Zeile legato gut spielbar ist, kommt die Wiederholung der Zeile in staccato dazu.
Gestoßen bedeutet nicht, mächtig Druck aufbauen und ein "knallhartes t" zu artikulieren. Günstig ist eine kleine Zungenbewegung, mit der Zeit wird der Anstoß aufgrund der guten Koordination klar und deutlich. Dazu hilft es, langsam zu üben und auf den guten Klang zu achten bzw. sich immer darum zu bemühen.
Eine weitere geeignete Übung ist die First Study von Herbert L. Clarke, die darf man aber erst ab nächstem Jahr aufschreiben. Es ist einfach eine chromatische Tonleiter, aber nur vom Grundton bis zum Tritonus und zurück. Das wird viermal gespielt und mit einem lang ausgehaltenen Grundton abgeschlossen.
E2 ist also aktuell deine spielbare obere Grenze, ab der das Atem/Ansatz-System nicht mehr so richtig mitspielt.
Über die genauen Mechanismen könnte man nun spekulieren, für dich nützlicher ist aber eine gelassene Selbstbeobachtung wie bisher und die Strategie "fordern ohne überfordern".
Was ich zum Einstellen des Körpers auf das Trompete spielen und zum Erweitern des Tonraums weiß und was ich als Übungen mag steht zum großen Teil schon in den vorigen Beiträgen des Thread.
Mir bringt es viel, die Flow Studies in der Version des Reinhold Friedrich Lehrvideos im Warm Up zu haben.
Das Versagen an der oberen Tonraumgrenze zeigt sich dann bei mir in der Regel nur selten durch das unangenehme "Hals zu"-Gefühl. Meistens blendet sich der Ton aus, er wird dünner und leiser. Es gibt auch Tage, wo das nicht hinhaut, das ist normal.
Dass ausreichend Pausen sehr wichtig sind, gehört auch zu den guten Tips für die Entwicklung von Ansatz und Höhe. Mit "platt spielen" baut man den Ansatz nicht auf, sondern ab (aufgrund der sich einschleichenden Fehler). James Morrison hat das in seinem Lehr-Video schön mit seiner Unterscheidung von "tired vs. sour lips" beschrieben.
Welche Auswirkung hat der Vorderzungenverschluss [t] und Hinterzungenverschluss [k] auf das Spiel...
Solche Worte kenne ich gar nicht, wo hast Du das denn her?
Für den Anstoß der Doppel- und Triolenzunge benötigt man die k- oder g-Artikulation. Die Ausführung erfolgt wie beim natürlichen Sprechen von t-k-t-k bzw. d-g-d-g mit einem g (oder k) durch möglichst kleine Bewegung der Zunge.
Die "weichen" Artikulation d-g-d-g ist oft eine gute Wahl, um das unverkrampfter üben zu können.
Wenn man die Technik drauf hat, hört man keinen Unterschied zwischen t und k bzw. d und g. Um das zu üben, kann man einen Teil der täglichen Skalenübungen allein mit g oder k artikulieren.
Ich kann DZ/TZ nicht gut, habe es mangels MV-Erfahrung aber auch nie gebraucht und übe es überhaupt erst in den letzten Jahren, weil DZ/TZ ein gutes Zungentraining ist.
Bei solchen Übungen macht es Sinn, das Metronom einzuschalten.
Ich weiß ich stell viele Fragen,...
Normal - ich habe übrigens den Eindruck, dass Du schon recht viel weißt.
Benutzt Du eigentlich eine bestimmte Schule/Methode zum Trompete lernen ode wie baust Du deinen Übungsplan auf?
Gruß Claus