Achtung Artenschutz: Augen auf beim Gitarrenkauf

  • Ersteller olerabbit
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ren Seite stelle ich mir den Zöllner vor, der das beurteilen kann. Ich nehme z.B. meine Gitarre immer wenn ich fliege mit an Board. Sie durchläuft sozusagen mit mir alle Kontrollen. Da war noch nie jemand, der sich dafür interessiert hat, ob ich die Gitarre ein- oder ausführe. Und ich stelle mir die Jungs vor wie sie uns demnächst bitten die Gitarren auszupacken um die Hälse zu inspizieren :rolleyes:

Da geb ich Dir ABSOLUT recht. Aber aufgeben oder mitnehmen spielt keine Rolle, der zoll kommt immer ganz am Ende, da hast Du sowieso das ganze Gepäck am Start.

Wichtig ist aber: JETZT können es sich die Zöllner einfach machen, denn DU musst nachweisen, dass die Gitarre nicht aus entsprechenden Hölzern gemacht wird. Nix mehr mit in dubio pro reo. Und sobald mal eine Rundmail wie "Schaut mal auf Instrumente und deren Papiere bezüglich Holzeinfuhr" rausgeht, kann es sich jeder dieser Denunzianten leicht machen und sich zurücklehnen. Der einzige Vorteil ist: Damit ist kein Geld zu verdienen, denn die Gitarre wird nur eingezogen. Das könnte die Chance sein für uns, dass da vielleicht nicht so darauf geschaut wird. :confused:

Wohl bemerkt: KANN, muss nicht. Ich hatte aber schonmal Probleme bezüglich Zoll und Einfuhrsteuer/Umsatzsteuer. Klar, war meine Schuld, weil ich nichts dabei hatte (durch Zufall dann doch eine Rechnung eines Umbaus gefunden, die noch im Koffer war und bei der die Seriennummer drauf stand). Und da war es auch so: Genüssliches zurücklehnen, arrogantes Lächeln und ein "Beweisen sie, dass sie die Gitarre nicht im Ausland gekauft haben. Wenn nicht, zahlen sie oder wir behalten das Ding einfach da".

Sorry, so einfach würde ich das nicht abtun... :rolleyes:
 
Ich bin mir da nicht so sicher, ob die Suppe wirklich so heiss gegessen wird, wie sei gekocht ist.

Dazu sei auf einen Leserbrief im aktuellen G&B (08/2012), wo jemand berichtet, dass ihm vor bereits 1.5 Jahren, nachdem er seine Gitarren per E-Bay verkaufen wollte, dieselben mitsamt seinem Computer beschlagnahmt worden wären und ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet worden sei, welches nun niedergelegt sei und er die beschlagnahmten Gitarren teilweise wieder erhalten hätte. 3 PRS aber seien nach der Freigabe sofort wieder beschlagnahmt worden und sollen nun vernichtet werden. Der Vorschlag, neue Griffbretter aufziehen zu lassen, wäre nicht angenommen worden.

Interessant auch die Antwort der Redaktion. Im Kern heißt es, dass jeder, der irgendetwas mit Rio-Palisander verkaufen will eine Vermarktungsgenehmigung braucht. Das No. 1 Guitar Center sei in solchen Angelegenheiten behilflich, heißt es da.

Näheres hier:
http://www.no1-guitars.de/node/222
 
FAKEALARM!

Leute lasst euch doch nicht hinters Licht führen und verunsichern.

Es ist klar, dass man für den Besitz des Rio Palisanders eine Cites Braucht, falls nicht vorhanden verstößt man gegen das Washingtoner Artenschutzgesetz und kann bis in die letzte Instanz bestraft werden. Dies gilst aber nur für das Holz!

Auf Gitarren gibt es Seriennummern! Wenn man beispielsweise eine alte Fender Strat hat mit einem Rio Palisander Griffbrett, dann kann man doch schon anhand der Seriennummer belegen, dass es eine alte Gitarre ist und der darauf verarbeitete Riopalisander noch vor dem Ausfuhrverbot aus Brasilien verarbeitet wurde.
Auf neuen Gitarren wird man wohl kaum mehr dieses Holz finden, es sei denn man kauft eine Gitarre von einem Gitarrenbauer, der diese Holz für seine Gitarren verwendet. Habe mal eine Gitarre von Armin Dreier gesehen, die einen Boden aus Rio Palisander hatte.

Die Gitarren die man sich heute kaufen regulär kann bestehen meisst aus Mahagoni, Erle, Pappel, Ahorn, Ostindischen Palisander, Ebenholz u.s.w.
Aber diese fallen nicht wie der Rio Palisander unter diese Bestimmung, mit der man euch hier verrückt machen will.

Die Leute hier, die euch derartige Märchen aufbinden verfolgen eigene Ziele und wollen Ihre eigene Lobby durchsetzen indem sie euch verunsichern wollen.
Das sind bestimmte informatisch hochgebildete Personen die man in konzentrierter Form bei www. gearbuilder.de/fn/ antrifft, die meistens auch unter mehreren Profilen, die mal männlich, mal weiblich auftreten und versuchen euch für ihre eigenen Ziele zu manipulieren. Es handelt sich dabei um Personen die selbst Rio Palisander bei sich stehen haben aber nach aussen hin ein ganz anderes Manöver fahren um daraus ihr eigenes Fortkommen zu unterstützen.


Also lasst euch nicht veräppeln und fragt, wenn ihr dennoch unsicher seid bei einigen Gitarrenbauern nach, die müssen es wissen, weil es deren täglich Brot ist!

Greetz
 
gidarr
  • Gelöscht von TheMystery
  • Grund: OT/Spam
P. Reed Smith
  • Gelöscht von TheMystery
  • Grund: OT/Spam
Eben nicht!
Wer eine Gitarre mit Rio-Palisander besitzt, hat, wenn er die Gitarre verkaufen will ein Problem, egal wann sie gebaut worden ist. Seriennummer alleine nützt nicht, man braucht eine Expertise für den Nachweis, dass das Holz vor 1992 importiert worden ist. Dann kann man eine Vermarktungsgenehmigung beantragen.

Wenn man die Gitarre nur zu Hause an der Wand hängen hat, kann nichts passieren.
 
In der aktuellen G&B wird unter Leserbriefen ja nochmal auf das Thema eingegangen.Die werden auch nicht müde den N°1 Guitarshop als Retter in der Not anzupreisen,dort kann man sich - sicherlich gegen gutes Geld - eine Expertise erstellen lassen und alles ist in Butter...ich hatte mal ne Greco Super Real 1200,gekauft von nem Ami aus Hawaii,der sie einem japanischen Sammler Jahre vorher abgeluchst hat.Das man,vielleicht mal abgesehen von Tokai,von den japanischen Herstellern keine Hilfe erwarten darf,dürfte sich rumgesprochen haben.Jetzt frage ich mich wie N°1 für eine Gitarre wie meine Greco eine Expertise erstellen will...besuchen die den Hersteller,fordern Unterlagen vom Hawaiianer oder dem japanischen Sammler an,oder was veranstalten die da ? Würd mich mal interessieren,was der Spaß kostet aber ich glaube nicht,das die erstellte Expertise seriös ist,auch wenn das Umweltamt sie anerkennt.

Edit : Goggle hat geholfen,hier steht zumindest mal was der Spaß kostet,eigentlich ganz human,wenn danach der Ärger ein Ende hat

http://www.gitarren-forum.de/index.php?page=Thread&postID=570216
 
Ich schätze einmal, du wirst ganz einfach keine bekommen, zumindest keine, die dir helfen wird. ;)

Kann gut sein das Du Recht hast,ich hab trotzdem mal im Shop angefragt.Die haben eben geantwortet,Expertise kostet 80 Euronen + 45 Behördengebühren obendrauf.Das Instrument muss dafür aber vorliegen.Sollte es,wie wir beide bereits vermuten,dabei Schwierigkeiten oder Unstimmigkeiten geben,hat das den Vorteil das die Geige sofort beschlagnahmt wird und für immer verschwindet...:D
 
Sollte es,wie wir beide bereits vermuten,dabei Schwierigkeiten oder Unstimmigkeiten geben,hat das den Vorteil das die Geige sofort beschlagnahmt wird und für immer verschwindet...:D

Also egal wie es ausgeht, in Bezug auf "Eine Sorge weniger", immer ein Erfolg. :)
 
Aus aktuellem Anlass - 40 Jahre Washingtoner Artenschutzabkommen (Cites) - findet ab heute 03.03. - 14.03. in Bangkok/Thailand die Cites-Artenschutzkonferenz der 178 Teilnehmerstaaten statt. Über 70 Anträge stehen zur Diskussion, darunter ein Antrag Madagaskars, der (neben ein paar anderen) auch bei Musikern Beachtung finden sollte:

Holz: Madagaskar möchte Handelsbeschränkungen für Ebenholz und Palisander durchsetzen. Ihr Vorkommen ist durch den illegalen Einschlag in Nationalparks bedroht.

Mehr dazu: Hier und hier und dazu hier noch ein paar Links.
 
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Die Cites-Konferenz in Bangkok ist schon ein paar Wochen vergangen - Zeit, auf die Ergebnisse hinzuweisen.
Neben vielen gefährdeten Tierarten ging es auch um Tropenholz, das für Musikinstrumente verwendet wird.
Kurz gesagt:
"Der unkontrollierte Handel mit Ebenhölzern, Rosenhölzern und Palisander aus Südostasien, Lateinamerika und Madagaskar wird gestoppt. Holzlieferungen brauchen künftig Exportpapiere, die nur ausgestellt werden dürfen, wenn die Art durch die Abholzung nicht gefährdet ist."
Etwas ausführlicher steht es in der Pressemitteilung von Cites:
"Precious timber
International trade in a range of rosewoods and ebonies from Asia, Central America and Madagascar will now be regulated by the Convention. Rapidly rising demand for these precious tropical hardwoods has led to serious concerns that unregulated logging is depleting populations of already rare species. Range States, including the host country, Thailand, believe that regulation under CITES will help them manage these valuable resources more sustainably.
The joint programme between CITES and the International Tropical Timber Organization (ITTO) will support the efforts of the countries concerned to strengthen their capacities to implement the Convention.
Cross-border movement of wooden musical instruments was also addressed during the meeting. Special procedures under CITES have been agreed for musicians and institutions travelling with musical instruments containing precious woods such as Brazilian rosewood, and other productes of species listed by the Convention."
Für Musiker, die mit Instrumenten aus geschützten Hölzern über Landesgrenzen hinweg unterwegs sind, wurden besondere Vorgehensweisen vereinbart.

Ursprungsländer aus drei Kontinenten stellten Schutzanträge. Gastgeber Thailand hatte z.B. Erfolg mit seinem Antrag, Phayung/Siamesischen Palisander (Dalbergia cochinchinensis) in den Anhang II der Cites-Liste aufzunehmen. Dieses Holz, das hauptsächlich im Möbelbau verwendet wird, gibt es nur noch in geschützten Wäldern. Ging man 2005 noch von 300.000 Bäumen aus, zählte man letztes Jahr nur noch 100.000. Der Schutzstatus soll helfen, zu verhindern, dass illegal geschlagenes Holz aus dem Land geschmuggelt wird. Sollte einmal legal angebautes Holz herangewachsen sein, wäre damit aber internationaler Handel möglich.

Bitte berücksichtigen, dass Rosewood (Palisander) oft falsch als Rosenholz übersetzt wird.
 
Danke für die toll aufbereitete Informationen, gidarr!

Ich finde diese Vereinbarung richtig klasse, weil damit hoffetnlich endlich diejenigen in die Verantwortung genommen werden können, die den größten Einfluss auf die Umsetzung das Abkommens haben: Holzieferanten und Gitarrenhersteller. Ich hoffe auch, dass es Gitarrenherstelller zukünftig schwerer haben, die Verantwortung auf uns Gitarristen/Endkonsumenten abzudrücken. Wir können die legale Herkunft von Hölzern am wenigsten beurteilen - aber mit dieser Information wissen wir, daß wir das hinterfragen und uns bestätigen lassen können.

Ich habe noch nicht und werde auch zukünftig keine Gitarre kaufen, deren Hölzer nicht nachweislich legal erworben wurden, um meiner Verantwortung als Erdenbürger meiner Umwelt ggü. gerecht zu werden. Diese Verantwortung für mein Verhalten trage ich auch gerne. Die Verantwortung für illegalen Raubbau möchte ich nicht tragen - und möchte auch durch den Gesetzgeber dafür nicht als schwächstes Glied der Wertschöpfungskette für etwas in Regress genommen werden, was ich nicht leisten kann.
 
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Ich hätte da noch eine Frage, die mir jetzt schon eine Weile im Kopf rumspukt:

Ist es dank dieses Gesetzes überhaupt noch möglich, z.B. alte Gibsons mit Rio-Palisander aus den USA zu importieren?

1. Wäre es interessant, ob das privat noch möglich ist, und wenn ja, wie?
2. Würde mich auch interessieren, ob wir damit praktisch ein Handelsembargo mit dem EU-Ausland haben, was alte Rio-Gitarren betrifft. Sprich, kann ein Händler von Vintage-Gitarren zukünftig nur noch Gitarren verkaufen, die vor 1992 nach EU importiert worden sind? Damit wäre der EU-Vintage-Markt ja rechtlich größtenteils vom Weltmarkt abgekoppelt. D.h. anders gesagt, wir würden nach aktueller Rechtslage nie wieder eine Chance haben, an eine amerikanische Gitarre mit Rio-Palisander zu gelangen - es sei denn, sie befindet sich schon seit min. 1992 in der EU?
 
... Ist es dank dieses Gesetzes überhaupt noch möglich, z.B. alte Gibsons mit Rio-Palisander aus den USA zu importieren? ...

Rio-Palisander (Dalbergia nigra) ist durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES seit 1992 strengstens geschützt. Für die Einfuhr von Musikinstrumenten, bei deren Bau dieses Holz vor diesem Zeitpunkt verwendet wurde, gilt:
Es sind sind ein CITES-Ausfuhrdokument des Ursprungs- oder Versendungslandes und eine Einfuhrgenehmigung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) erforderlich. (Bundesamt für Naturschutz)
Ansonsten droht neben hohen Geldbußen die Beschlagnahmung und Einziehung der betroffenen Musikinstrumente.
Die dafür benötigten Zertifizierungen fertigt zum Beispiel No.1 Guitar Center in Hamburg aus.
 
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Hilft mir leider nicht weiter, denn das Gesetz kenne ich bereits.
Mit wären Ja/Nein-Antworten auf meine Fragen lieber gewesen. Bzw. lautet die übergeordnete Frage: Wie sieht das Ganze dann in der Praxis aus?

Danke :) !
 
Das heißt:

Ist es dank dieses Gesetzes überhaupt noch möglich, z.B. alte Gibsons mit Rio-Palisander aus den USA zu importieren?

1. Wäre es interessant, ob das privat noch möglich ist, und wenn ja, wie?

2. Würde mich auch interessieren, ob wir damit praktisch ein Handelsembargo mit dem EU-Ausland haben, was alte Rio-Gitarren betrifft.

Sprich, kann ein Händler von Vintage-Gitarren zukünftig nur noch Gitarren verkaufen, die vor 1992 nach EU importiert worden sind?

Damit wäre der EU-Vintage-Markt ja rechtlich größtenteils vom Weltmarkt abgekoppelt.

D.h. anders gesagt, wir würden nach aktueller Rechtslage nie wieder eine Chance haben, an eine amerikanische Gitarre mit Rio-Palisander zu gelangen - es sei denn, sie befindet sich schon seit min. 1992 in der EU?

Oder wie ;) ?
 
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Der kommerzielle Handel ist nur noch mit Gitarren aus der EU möglich - privat kann man mit (vorher besorgten Papieren) noch im Ausland einkaufen. Das gilt im Prinzip weltweit: Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (Cites) haben über 170 Staaten unterzeichnet.
Hier gibt es noch ein kleines Video-Interview mit je einem Vertreter vom BfN und vom vTI zum Thema.
 
Hilft mir leider nicht weiter, denn das Gesetz kenne ich bereits.
Mit wären Ja/Nein-Antworten auf meine Fragen lieber gewesen. Bzw. lautet die übergeordnete Frage: Wie sieht das Ganze dann in der Praxis aus?

Danke :) !

Wenn du erwischt wirst, wird die Gitarre beschlagnahmt und höchstwahrscheinlich vernichtet. ;)

Wenn du die Regelung kennst, was genau ist daran unklar? Die Problematik geht doch i. d. R. damit los, dass Hersteller für bestehende Gitarren keine Zertifikate (Unbedenklichkeitsbescheinigungen was die Herkunft des Holzes angeht) nachliefern. Z. T. gibt es auch keine entsprechenden Papiere für aktuell gebaute Gitarren. Insofern erscheint es schonmal schwierig an die geforderten Papiere zu kommen... evtl. kann man über die Seriennr. das Alter nachweisen...

... aber so fehlen hier IMHO einschlägige Berichte von Leuten, die das durchexzerziert haben... Man muss dann wohl jeweils den genauen Einzelfall betrachten.

Edit: gidarrs Antwort nicht gesehen, bevor/als ich schrieb...
 

Ja.





:D

Meine Antwort beruht einfach darauf, dass wenn man die entsprechende Bewillung hat, alles machen kann. Ob man sie bekommt und wie man sie bekommt, ist eine andere Sache. Joe Bonamassa hat irgendwo erwähnt, dass es schwierig ist, mit seinen Gitarren zu reisen, wohl aber nicht unmöglich. ;)
 

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