Sind Tabs heutzutage ausreichend?

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Steve97
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Würde gerne mal die meinung von mehr oder weniger Profis zu dem Thema hören weil, mir gesagt wurde man sollte auf jeden Fall auch die ganzen Noten am Griffbrett + Akkorde kennen.
 
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Kommt darauf an, für was es ausreichend sein soll. Wenn du dich nur mit anderen Gitarristen unterhältst, habt ihr vielleicht eine gemeinsame Sprache, aber mit anderen Instrumenten scheitert es bereits. Und was machst du, wenn dir jemand sagt "spiel mal einen G-Dur" - soll er ihn dir aufmalen?
 
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Also das war ein ja?
 
Also das war ein ja?

Wenn es dir reicht, keinen Akkord spielen zu können, außer man malt ihn dir auf ein Blatt Papier, dann kannst du das als "Ja" interpretieren, auch wenn es nicht so gedacht war.
 
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Die Frage ist mit dem Begriff "heutzutage" schon falsch gestellt.
Es gab schon immer Musiker, die keine Noten lesen konnten, aber die waren dann halt auch nur nur begrenzt in der Lage, die gemeisame Sprache fast aller Instrumente weltweit zu sprechen.

Bei der Gitarre hat das mehrstimmige Spiel mittels Tabs ein paar Vorteile, deshalb hat sich das parallel entwickelt.
Trotzdem ist es sehr von Vorteil, wenn du zumindest einstimmige Melodien auf die Gitarre übertragen kannst, sonst bleibt dir sehr viel Notenmaterial vorenthalten.
 
Also das war ein ja?

Das "ja" war ja so gemeint, das es halt sinnvoll ist, Noten zu kennen Akkorde sowieso.

Ja, auf jeden Fall sinnvoll, ich mache es kurz :) schaden kann es absolut nicht und ich ärgere mich schon, dass ich das in jungen Jahren völlig vernachlässigt habe. Hole jetzt ein ganz bisschen und senil in Theorie auf und merke , wie gut das tut. merkst schon :) eher weniger profi !
 
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Das ist eher eine Frage, die du dir selbst stellen musst. Wenn du also nur nachmachen und hinterherspielen möchtest sind Tabs vollkommen ausreichend.
Heute, gestern und morgen auch noch. Willst du mit anderen eigene Musik machen musst du deine Ideen rüberbringen können. An dieser Stelle ist die Musik
wie jede andere Sprache auch mit ihrem eigenen Vokabular und ihrer Grammatik. Also Griffbrett kennen, grundlegende Tonleitern und Akkorde bauen, ein
wenig Musiktheorie und Noten entziffern (nicht lesen!) sollten schon zum Handwerkszeug gehören. Und auch wenn sich vieles über Muster lernen lässt ist es
einfacher sich zum Beispiel die allgemeine Bauanleitung für Akkorde anzueignen als ein gesamtes Buch an Grifftabellen auswendig zu lernen. Aber wie gesagt,
deine Entscheidung!
 
DIe Musiktheorie verlangt natürlich Notenlesen. Um Musikharmonie zu verstehen ist es sicherlich auch Essentiell aber, um ein guter Gitarrist zu werden ist dass nicht nötig.
Hier werden gerade ein paar Dinge verwechselt. Um ein Akkord zu spielen werden nicht zwangshaft Noten benötigt, man kann Akkorde ebenso an Tabs ablesen. Der große Nachteil ist dass man aus Tabs nich geschwindigkeit etc... auslesen kann. Beim Gitarre spielen halte ich es aber im ersten Schritt erstmal wichtig ein Gefühl für die Gitarre zu bekommen und Akkorde (auch gerne mit Tabs) zu lernen. Noten ist zweit rangig. Wo du am ehesten auf Noten stößt ist wenn Klassik auf der Gitarre spielen möchte. Ich habe nach ca. 2 Jahren Gitarre spielen erst Noten lesen gelernt ;) und dass auch nur aus interesse, nicht weil es notwendig war !
 
Schön schön und alles richtig.....ich wiederhole mich :) lerne mal ruhig ein bisschen Theorie, schaden kann es nicht und mir hat es auf der Gitarre etwas gefehlt. Ich habe gut Gitarre gespielt, aber im Zusammenspiel haperte es dann oft und da kann ein wenig Theorie auf jeden Fall hilfreich sein. Hilfreich und sinnvoll, will das gar nicht überbewerten, aber Sinn machts schon. Und überhaupt, warum denn nicht ein bisschen Theorie???
 
Hab selber nicht viel Ahnung von Noten. Kann sie entziffern aber sicher nicht flüssig lesen. Denke für's harmonische Verständnis bringen sie auf jeden Fall was, da man die Tonhöhen einfach besser daran ablesen kann. Meist unbrauchbar find ich Tabs welche komplett ohne Notation auskommen. Ne Kombination aus Tabs und Notation (wie sie z.B. in den Büchern von Stetina verwendet wird) ist sinnvoll.

Metal jetzt nur nach Noten zu spielen würd ich komisch finden. Bei irgendwelchen Malmsteen Sachen macht das sicher Sinn, aber wozu soll ich mich mit Noten bei Stücken rumplagen, die nur aus ein paar Powerchords und einigen Palm Muts bestehen?
 
Ich denke unter "Noten lesen" kann man durchaus zwei Dinge verstehen: Erstens den Notenwert kennen, also die Tondauer. Ja, das ist wirklich fürs Spielen absolut essentiell und geht aus Tabs nicht hervor. Allerdings ist das auch sehr schnell gelernt und ziemlich einfach. Zweitens: Den Namen des Tons kennen und ihn auf dem Griffbrett finden, in allen Lagen. Nein, das muss man definitiv nicht zwangsläufig beherrschen und viele können es auch nicht. Gerade als Anfänger macht dies den Einstieg viel schwerer als erst mal mit Tabulaturen zu beginnen. Deswegen lehren alle Gitarrenlehrer die ich kenne zuerst ohne Noten und notieren für den Schüler auch Tabulaturen bzw. nur den Rhythmus in Notenschrift. Es sei denn natürlich der Schüler möchte ganz konkret nach Noten lernen. Auch ohne Noten kann man alles nachspielen was es gibt, nur selbst kreativ werden ist schwer.

Allerdings kommt bei den meisten Spielern eh über kurz oder lang doch der Wunsch auf zu wissen wieso was gut klingt und wieso man was spielt wie man es spielt. Das weckt dann ganz natürlich das Interesse für die harmonischen Hintergründe und damit auch für die Notenschrift. Ich finde dass es durchaus eine gute Kombination ist erst mal spielen zu können und dann später bei Interesse Notenkenntnisse dazu zu lernen. Damit macht man nichts kaputt, ganz im Gegenteil fällt es später doch leichter wenn man im Laufe des Lernens schon einige harmonische Grundlagen nebenbei aufgeschnappt und unbewusst auch benutzt hat.

Kurz gesagt: Nein, muss man nicht unbedingt, aber wenn man von Anfang an Interesse an den Hintergründen hat soll mans gerne auch direkt angehen.
 
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Ich bin nun alles Andere als ein Gitarrengott und werde auch keiner mehr. Andererseits habe ich eben durchaus ein paar Chords/Licks/Riffs etc irgendwo drin/drauf. Noten lesen Fehlanzeige, Musiktheorie nur ganz ansatzweise... aber eben bissel "Handwerk" ist da.

Sieh es mal so: in meiner Band spielen wir Soul&Funk-basierte eigene Stücke, durch den Einfluss der einzelnen Band-Mitglieder aber eben nicht 08/15 Blues Brother Dinger, sondern eben durchaus etwas vertracktere Dinge (so rein harmonisch meine ich). Es ist für uns alle völlig normal, dass am Ende einer Ausarbeitung einer Song-Idee so ein Akkord-Gefüge wie Bb7/9 - Eb7/9 im Wechsel für den Verse/Jam-Teil steht, gefolgt von einer Bridge/Chorus-Linie von C und F7#9. Es ist auch völlig normal, dass sich noch in der Probe da jeder irgendwie reinfuchst, die Gitarristen sinnvolle Akkorde bzw. Akkordfragmente dazu finden. Es ist genauso normal, dass man da mal eben fix irgendwie drüber ein erstes Solo probiert. Und auch normal ist, dass unsere Sängerin nach 2-3 Versuchen feststellt, dass eine große Terz höher besser wäre - gefolgt von ein bisschen Umschreiben eventuell noch vorhandener Lead Sheets und nochmal abzählen der Bünde bei den Gitarristen.

Was für uns so "normal" ist hat dann einen neuen Kandidaten in der Band dazu gebracht, wegen unseres viel zu hohen Niveaus hinzuwerfen - er hat halt kein Repertoire von diversen Akkorden/Voicings abrufbar und tut sich mit fixem Transponieren sehr schwer. Nicht falsch verstehen - für mich als Dilettant war das auch nicht einfach, aber ich habe mich gut reingefuchst und habe viel abrufbar im Kopf, ohne es aber im Detail zu verstehen. Das erlaubt mir, mich immer irgendwie reinzuwerkeln, manchnal auch über ein paar Experimente mit recht schiefen Tönen, aber ich kriege es hin.

Kommt wieder zurück - hängt davon ab, was man will und was man für Musik macht. Will man wirklich eigene Sachen und Sounds schaffen, braucht es jemanden, der versteht, was da passiert. Bei uns in der Band sind das nicht alle - aber jeder ist in der Lage, seinen Teil beizusteuern und fix einzusteigen. Und so wie wir arbeiten, geht das eben nicht über Tabs und Co, sondern über das gemeinsame Weiterentwicklen aufgenommener Songskizzen etc.

Grundsätzlich sollte es - meiner Meinung nach - also zum "guten" Gitarristen dazugehören, zu jedem der 12 Halbtöne die wesentlichen Akkorde hinzukriegen bzw zu wissen, was er dazu spielt. In unserer Welt sind das - am Beispiel E-Dur - also E, E7, Em, Em7, Emaj7, E9. Damit ist man dann durchaus in der Lage, zu "jedem" Song irgendwas zu machen. Wenn dann noch ein bisschen Tonleitern da ist (Pentatonik reicht da als Einstieg durchaus), dann isses schon sehr solide. Aber ich bin auch keiner der gefragten "Profis" - die echten Profis, die ich kenne, verfügen aber allesamt über ein sehr SEHR (!) solides Wissen von Spielmechaniken auf der Gitarre, Musiktheorie und deren Übertragung auf unser Instrument, und viel automatisiertem Wissen das sofort abrufbar ist. Da habe ich noch mehr zu knabbern und muss mir ein paar Sachen erstmal überlegen/herleiten.
 
Vielleicht verstehe ich das ja falsch, aber eigentlich solltest Du die theoretischen Aspekte auch bei den Tabulaturen vorfinden - es handelt sich ja letztendlich nur um eine unterschiedliche Art der schriftlichen Fixierung. Wie auch immer, halte dich am Anfang ruhig primär an ein System (wenn es Dir einfacher erscheint). Mit etwas Zeit wirst du schon die Vor- und Nachteile des jeweiligen Notationssystems von selbst erkennen. Denk da nicht zu viel drüber nach, einfach machen und vorallem Spaß haben!

Cheers
 
Das Notensystem wurde mit dem Tasteninstrument entwickelt und gewissermaßen auch dafür. Was auf dem Klavier in Notenschrift eindeutig ist, kann auf der Gitarre schon für Verwirrung sorgen, z.B. wenn man nicht genau weiß welches "C" auf dem Griffbrett gemeint ist. Dennoch ist die Notenschrift der Tabulatur eindeutig überlegen, alleine schon wegen der Intervallangabe etc., mit der auch ohne musikalischen Kontext ersichtlich wird, wie etwas zu spielen ist.

Akkorde kennen, Noten auf dem Griffbrett finden sind allerdings wieder Kenntnisse, die jeder haben sollte und die sich ganz natürlich entwickeln, je öfter und je länger man die Gitarre spielt...
 
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...Das weckt dann ganz natürlich das Interesse für die harmonischen Hintergründe und damit auch für die Notenschrift...

mir gefällt Dein beitrag sehr gut :great:

beim zitierten sehe ich aber ein klein wenig anders. das mit der notenschrift kann sich auch nur auf die notenwerte beschränken. also was ist eine ganze, halbe, achtel usw. note. das hat mmn noch nichts mit "noten lesen können" zu tun, was ich z.b. auch nicht kann (außer mit mühsamen abzählen). trotzdem bin ich in der lage eine tonart anhand einiger töne zu erkennen, mir die zugehörigen akkorde zu bauen, darüber ein solo oder harmonien zu spielen, oder auch alles mal in einer anderen tonart zu versuchen. aber ich kann , wie gesagt, keine noten lesen. es ist bei mir alles rein auf das gitarre spielen bezogen. das interesse daran ist, wie Du geschrieben hast,mit der zeit von ganz von selbst gekommen.

ansonsten finde ich, daß die vorteile, es zu können hier schon zu genüge beschrieben worden sind. als fehler kann man es sicherlich nicht betrachten, wenn man sich mit allen aspekten der notenschrift auseinandersetzt. man kann nur gewinnen dabei. unbedingte voraussetzung zum gitarre spielen ist es aber nicht.

gruß
 
Wobei ich mich übrigens schon länger frage wieso es eigentlich keine Tabulaturschrift gibt die auch direkt die Notenwerte anzeigt. Die Bundangabe auf den Saiten-Linien könnte man einfach um die Note ergänzen, also anstatt beispielsweise nur "5" zu schreiben die entsprechende Note mit einer "5" im Kopf. Außer dass diese Notation auf den ersten flüchtigen Blick mit dem klassischen Notensystem verwechselt werden könnte hätte sie keine Nachteile, würde aber sehr viel Platz sparen, vor allem im Vergleich zur gleichzeitigen Abbildung von Tabulatur und Notensystem übereinander die man sehr häufig findet.
 
Ich merks gerade wenn ich mal aushelfe dass ich komplett darauf baue Noten und Leadsheets lesen zu können.
Wenn du etwas mehr ins Bandgeschäft einsteigst, also auch mal kurzfristig Musik mit fremden Leuten bei nem Gig machst wirst du merken, dass es von Vorteil ist, sich mit Musiktheorie und Notenlesen befasst zu haben.
Niemand verlangt einen Gitarristen, der alles perfekt beim ersten Versuch vom Blatt spielt, aber es gibt Bands da wirst du aus dem Saal geworfen wenn du ne Frage stellst wie "was ist das nochmal wenn die Kugel zwischen der 3. un 4. Linie liegt?" :D
Auch wenn du über ausgeschriebene Akkorde solierst, ist es sinnvoll sich mit Musiktheorie einigermaßen auszukennen. Wenn du z.B. 2 Takte Gm6 hast, ists ganz schön mal die 6 in dein Solo einzubringen etc...dazu muss man halt wissen wo die jeweils liegt :)
Unbedingt solltest du Akkorde beherrschen. Wenn dir jemand sagt "die Akkordfolge ist G, D, C musst du wissen wie du diese Akkorde greifst ansonsten bist du meiner Meinung nach echt aufgeschmissen...
Ich hab mich "damals" (mit 14) ins kalte Wasser geworfen und in ner (halbwegs semiprofessionellen) Bigband angefangen (war noch die reine Probephase der Band)..Ich konnte zu dem Zeitpunkt Dur- und Mollakkorde und Noten lesen, minimalst improvisieren. Hab mich dann echt jeden Tag hingesetzt, Jazztheroie geübt, gelernt, die Akkorde reingeballert...hab mir dann in 3 Monaten 20 Stücke draufgeschafft (z.B. Basie, straight ahead) und nen Gig gespielt und jetzt läufts ganz gut. Was ich damit sagen will: Theorie tut nicht weh und ist in der praktischen Umsetzung sehr hilfreich. Der Krempel basiert auch nur auf Logik und ist etwas übungssache, aber nicht allzu kompliziert. Ich würde dir wirklich raten dich da reinzuschaffen :)

lg
 
Wobei ich mich übrigens schon länger frage wieso es eigentlich keine Tabulaturschrift gibt die auch direkt die Notenwerte anzeigt.

Wenn man bei GuitarPro die Einstellung "Standardnotation verbergen" nimmt, hat man Tabs mit Rhythmusfähnchen drunter. Perfekt! :great:
 
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Tatsache. :eek: Danke, ist bisher komplett an mir vorbeigegangen. Gefällt mir, kompakt und mit allen nötigen Informationen.
 
Meines Erachtens, ist das Noten lesen und das damit verbundene Theoriewissen ein muß,
wenn man mehr möchte, als die Songs,die es als Tabs gibt, nachzuspielen wie ein Roboter.

Man wird ja auch kein Maler wenn man malen nach zahlen macht.

Es wird einem gezeigt wie man etwas zu machen hat und Kreativität ist nicht erwünscht.

Sollte in einem jedoch der Wunsch schlummern mal mehr machen zu wollen als Songs nachzuspielen,
wird er schnell merken, dass es ohne Notenwissen nicht funktioniert.

Als Gitarrenlehrer habe ich die Verantwortung/Pflicht dem Schüler alle Möglichkeiten offen zu halten, so dass ihm in der Zukunft keine Steine in den Weg gelegt werden.

Spiele ich nach zahlen muß ich alles auswendig lernen, weiß ich wo meine Töne auf der Gitarre sind, in welchem Zusammenhang sie stehen, brauche ich dies nicht.
Meine Erachtens die einfachere Variante auch wenn sie auf den ersten Blick anstrengender erscheint.

Auch die Kommunikation unter Musikern funktioniert nicht ohne Notenwissen.
 
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