Irrungen und Wirrungen beim Gitarrenkauf.
Ich hatte eine Ibanez-Jumbo und die war mir für den bevorzugten Stil namens Fingerpicking zu groß und das Griffbrett zu schmal - wurde also verkauft.
Nun musste also eine neue her, passend für Fingerpicking. Korpusform sollte dann OOO oder OM sein, Griffbrettbreite am Sattel zwischen 44mm und 46mm, maximal 700,-€.
Aufgrund der guten Berichte hatte ich mir ein paar Sigmas ausgeguckt und bin dann letzte Woche zum testen und kaufen nach Köln gefahren.
Dort packte ich mir dann meine auserkorenen Sigmas (OOOR-42, SOOOM-15, OOOR-28VS, OOOR-28V, OOOM-15S) und fing an zu testen und musste schnell feststellen: nicht mein Ding, der Klang war bei allen getesteten nicht so wie ich mir das vorstellte, meistens zu basslastig, bei den günstigeren auch mal eher pappig.
Okay, dann komme ich wohl mit meinen avisierten 700,-€ nicht hin. Habe mich dann in den Glaskasten vorgekämpft in dem die höherpreisigen Modelle stehen.
Die Martin OOO-15M war die einzige die am nähesten an den 700,-€ lag. Genommen und gespielt und ich war begeistert. Klingt richtig toll. So muss das.
ABER: Breite am Sattel nur 43mm, hatte meine alte Ibanez auch, will ich nicht mehr. Klang aber toll, die kleine Martin.
Bin dann unverrichteter Dinge wieder zurück gefahren. Die Martin ging mir nicht mehr aus dem Kopf, weit über dem Budget, Sattelbreite passt nicht.
Nun denn, was macht man da am einfachsten? Genau, Budget aufstocken auf 1000,-€ und zu unseren beiden großen hiesigen Musikläden in Ibbenbüren und Osnabrück gefahren.
Mal sehen was die so schönes haben.
Dabei sind mir dann diverse Taylors in die Finger geraten und in Osnabrück hatten sie sogar die kleine Mahagoni-Martin und auch Sigmas.
Sigmas interessierten mich nicht mehr, habe mich dann mit der Martin, den vorhandenen Taylors und anderen Herstellern beschäftigt.
Martin war immer noch toll, die Taylors gefielen mir auch. Haken bei denen: Grand Auditorium-Korpus, für mich einfach zu groß, und die die mir richtig gut gefielen
lagen preislich schon weit über 1000,-€.
Also, wieder nach Haus, wieder ohne Gitarre.
Da dann im Internet geschaut, ob Taylor nicht auch was kleineres hat. Haben sie, die Grand Concert, kostet aber schlappe 1700,-€.
Was tun, genau, wieder Budget nach oben schrauben. Am nächsten Tag also wieder in unsere Heimatläden gefahren.
Die kleine Taylor angetestet, klang prima, aber dieses blöde Griffbrett hatte am Sattel auch nur 43mm. Nein, für so viel Geld muss alles passen.
Auf also zum nächsten Laden, zum dem der die Martin hatte.
Martin klang immer noch toll aber eigentlch, dachte ich mir dann, muss da ja das gleiche wie bei den Taylors gelten: für das Geld muss es nun mal passen.
Okay, testen wir halt nochmal diese eigenwilligen Sigmas. Hatten da auch die Mahagoni-Modelle, die wie meine geliebte Martin aussehen.
Vom Klang kamen die aber nicht annähernd an diese heran. Teilweise empfand ich den Bass schon als unangenehm.
Und dann hatte ich u.a. auch die OOOR-28VS in den Fingern. Sattelbreite passte schon mal, Preis ja sowieso, und siehe da: die klang ja auf einmal richtig gut.
Hatte diese ab da immer wieder mit der Martin verglichen und es blieb dabei, die Sigma klang genauso wie ich mir das vorstellte. Da war ich schon sehr erstaunt.
Ich hatte nun nach 3 mehr oder weniger komplett verbratenen Urlaubstagen endlich eine Gitarre gefunden die so war wie ich mir das vorstellte.
Und das zu einem Preis der weit unter meinem ersten Budgetansatz lag. Cool.
Im Nachhinein hatte mir die Suche aber doch viel Spaß gemacht und ich bin froh nicht vorschnell eine teurere Gitarre gekauft zu haben, die halt nicht genau meinen
Vorstellungen entsprach.
Und ich habe auch einiges dabei gelernt. So lange suchen bis es passt und es kann absolut nicht schaden mehrere Modelle der gleichen Spezies auszuprobieren.
Gruß,
Axel
Aber eine Taylor gibt es irgendwann auch, muss halt noch ein wenig sparen.