Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Als die Idee dieser Aktion publiziert wurde, motivierte es mich, meine Ideen kurz zu skizzieren und euch zu präsentieren. Ich bin nicht der Mann für grosse Ankündigungen und vielen Versprechungen. Wenn mich der Enthusiasmus für ein Projekt packt, versuche ich aber mein Bestes zu geben. Sicher war von Anfang an, dass nicht ein kreatives Projekt entsteht. Da bin ich viel zu fest in der Tradition der Les Paul verwurzelt. Was mich aber gereizt hat ist, zu schauen, was mit einem preisgünstigen Bausatz alles möglich ist. Diese Gitarre erinnert mich an meine erste Les Paul, einer Custom Made in Japan mit geschraubtem Hals, hergestellt ca. 1970. Leider habe ich diese schon lange nicht mehr. Die Musiker Board Paula soll aber wenigstens ein Koffer aus dieser Zeit erhalten. Ich suche aber noch.
Mit dem Bau begann ich am 12. Oktober 2012. Zuerst ging es darum, den Korpus und den Hals richtig zu lackieren. Damit verbrachte ich auch die meiste Zeit. Der Korpus hat etwa 8 Lackschichten und dann 2 transparente Decklackschichten. Da habe ich in der Zwischenzeit gemerkt, dass dem Korpus nochmals 2 Schichten Decklack gut tun würden. Eventuell werde ich dies dann später mal nachholen. Zu den Anschaffungskosten kommen dann auch noch die Auslagen für Farbe, Lack, Schleifpapier, Politur usw. dazu.
Danach setzte ich die Gitarre zusammen, optimierte die Einstellungen und montierte Hardware und Elektronik. Das Ganze war ein Kinderspiel. Laien können dies mit der beiliegenden Gebrauchsanweisung sehr gut. Die Gitarre war eigentlich schon ohne grosse Optimierung gut spielbar. Dies finde ich sehr wichtig. Dies heisst nämlich, dass auch Anfänger einen solchen Bausatz zusammensetzen können. Der Sound des Instrumentes finde ich absolut okay. Sicher kommt sie nicht an eine Gibson Les Paul heran. Sie kann sich aber in der Preisklasse bis ca. 300.- Euro sicher behaupten. In dieser Preisklasse gehört si auch hin, denn die sorgfältige Zusammenarbeit hat ja auch ihren Wert.
Nachdem die Gitarre zusammen war, begann ich die Teile zu ersetzen mit hochwertigen Parts von Faber, welche mir Gottfried Schmid von Tokai Guitars Germany gesponsert hat. Ihm auf diesem Weg auch nochmals ein herzliche Dankeschön und an euch alle die Empfehlung: Probiert diese Parts aus. Nicht nur optisch sind sie toll, nein auch klanglich eine sich immer lohnende Verbesserung der Gitarre. Die Grover Mechaniken schickte mir Gregor Hilden, die ersten Humbucker in Cremé bekam ich von meinem Freund, dem Bluesgitarristen Rolf LL Lüthi. Die Faber Parts und die Grover Mechaniken warnen ein voller Erfolg. Mit den DiMarzio Humbucker mit einer Empfindlichkeit von 13.0 kOhm, wurde ich nicht recht warm. Da hatte mir Gottfried Schmid ja auch noch die wunderbaren Faber Concerto Grosso Pickups geschickt. Diese baute ich dann in einem weiteren Schritt ein. Und da, die Sonne ging auf
so stelle ich mir einen guten Vintage-orientierten Pick-up vor. Er hat nicht eine allzu grosse Ausgangsleistung, kann im cleanen Bereich, wie auch im verzerrten Bereich voll überzeugen. Die Lagen um den 12. Bund sind ja bei Les Pauls mit dem Halstonabnehmer im verzerrten Bereich eine Herausforderung, dass es nicht matscht. Da habe ich schon meine favorisierte Einstellung. Dieser Pickup bewältigt diese Aufgabe perfekt. Es sind schöne Single Notes, wie auch jazzig-warme Akkordfolgen möglich. Die Mittelposition bringt einen eher glockigen Sound. Auch er mit verschiedenen Ampeinstellungen wunderbar zu gebrauchen. Ein weiteres Update folgte dann mit den Schrauben, welche mir MB-User Burki hergestellt hat. Die iNserts passen nicht, da Harley Benton eigenes Material verwendet. Die Montagelöcher für die ABR-Bridge haben einen Durchmesser von 14 mm. Was tun? Mit Dübelstab ausfüllen und dann ein neues Loch bohren, oder aber das bestehende umbauen, damit es passt. Ich entschied mich für den einfacheren Weg und baute die Studs um. Dazu musste ich aber die Tune-O-Matic Bridge noch leicht aufbohren. So stand einer Montage nichts mehr im Weg.
Dieses Les Paul Modell unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von einem Original. Ich beliess diese, denn es ging mir nicht darum, einen möglichst originalen Gibson Les Paul-Clone zu bauen. Das Stoptailpiece ist zu weit hinten, der Kopfplatte fehlt der Einschnitt in der Mitte, damit die Open Book Form entsteht. Der Korpus ist etwas dünner, der Hals ist geschraubt. Diese Verbindung verbesserte ich indem zusätzliche Schrauben aus unterschiedlichem Material eingesetzt wurde. Diese Verbindung ist nun absolut fest und kann nicht bewegt werden. Sie kommt einem schönen Les Paul Sound nahe, vor allem näher jemem der alten Les Pauls, weil ihr die Bässe fehlen. Dies führe ich auf die Holzauswahl zurück. Linde ist nicht gleich Mahagoni und die Decke und der Hals bestehen aus Ahorn. Das Griffbrett besteht aus schönem Palisander. Die Trapez Inlays, die sind billige Kunststoffteile. Aber in dieser Preisklasse etwas anderes zu erwarten, wäre dann schon zu viel verlangt. Mir würden natürlich schöne Perlmutt-Einlagen schon gefallen. Auch dies könnte nachgerüstet werden und wäre eigentlich gar nicht so kompliziert. Vielleicht wird es mir ja einmal Langweilig, dann setze ich dies mal auf die Pendenzenliste auf Position 1959.
Die ganze Aktion hat mir Spass gemacht. Danke an Johannes Hofmann für die Idee und der Umsetzung. Im Weiteren möchte ich mich bei ChevChelios und Burki bedanken. Mit ihnen hatte ich im Hintergrund intensiven Austausch. Auch kam dann die eine oder andere Idee, was noch alles machbar wäre. So kam unter anderem auch der Vorschlag, ein Bigsby zu montieren, damit die Distanz des Stoptailpieces zum Tune-O-Matic nicht so auffällt. Ich bin dann aber zum Schluss gekommen, dass es genug ist mit den Updates. Neue Ideen kommen dann beim nächsten Projekt, dem Nachbau einer 1959er Les Paul zur Umsetzung. Da wird die Basis dann aus authentischen Hölzern sein. Somit kommen wir nochmals zu Tokai Guitars mit ihren fabelhaften Faber Parts. Diese Teile haben das Instrument wirklich toll aufgewertet. Danke nochmals.
Und zum Schluss möchte ich mich bei all jenen bedanken, die mich gewählt haben, dieses Projekt zu machen. Ich hoffe, dass die Erwartungen erfüllt wurden. Dann auch bei jenen, die Quereinsteiger sind und mitgelesen haben. Ich habe jetzt schon gewonnen, wie immer diese Aktion weitergeht. All jenen die auch bei dieser Aktion mitgemacht haben, weiter so, ihr seid toll. Faire Konkurrentinnen und Konkurrenten. Soll das beste Projekt gewinnen. Viel Glück an alle.
Grüsse von Peter