Gitarren-Bausätze von Harley Benton im Selbstbau

Ohweh, der Hals schaut ziemlich ungleichmäßig aus, oder ist das nur auf dem Foto so?

Teils, teils. Farbe doch nicht ganz durchgetrocknet, ungünstiger Lichteinfall und gnadenlose Kamera Nahaufnahme ;)
Hab noch mal fein nachgeschliffen und nachgebeizt. Unregelmässigkeiten sind wohl durch die ursprünglich vorhandene Grundierung bedingt, die unterschiedlich tief im Holz sitzt. Auch um Astlöcher ist das Holz harziger und nimmt nicht so die Beize an. Muss man wohl ein Stück weit mit leben :(

Ach, das wird schon noch. Bin da ganz zuversichtlich :D

P.S.: jo, dfx passt
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Zu den "Update"-Photos: So, besser kriege ichs nicht hin. Mache mich wohl morgen an den Schutzlack, wenn alles richtig durchgetrocknet ist. Mal sehen, was ich da noch rausholen kann :gruebel:
 

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Grosses Missgeschick: Habe versehentlich Birnenbaum-Beize in grossen Pfützen über den Eiche-hell Body verteit, was eine irre Hektik und anschliessende, umfangreiche Nachbesserungen zur Folge hatte ;) Gücklicherweise war die erste Schutzlackschicht schon drauf, sonst hätte ich, beim Body, gaaanz von vorne Anfangen müssen :)

Die Bohrungen für Brücke und Tail habe ich erweitert und das Micro-Mesh ist mittlerweile auch da. Tolles Material! Möchte man am liebsten gar nicht verwenden, damits so bleibt wie es ist ;) Vielleicht reicht ja auch das 1000er, was ich im Bauhaus noch hab auftreiben können und da Micro-Mesch nur für absolute Spezialfälle :gruebel:

Body muss jetzt noch mehrmals schutz-lackiert werden. Jeweils mit Zwischenschliffen und Trocknungsphasen. Beim Hals fange morgen mal an zu polieren. Möchte es da möglichst bei nur einer dünnen Schicht belassen. Schaun wir mal...
 

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Meine SG ist fast fertig. Komme wahrscheinlich morgen oder übermorgen schon zum abschliessenden Zusammenbau, testen und Manöverkritik schreiben :)
Schaun wir mal...

Als kleines Intermezzo vielleicht: Meine Tele-Brücken sind da (s. #59). Eine ist z. Zt., zusammen mit unserem tüf-fälligen PKW in einer Schrauberwerkstatt und wird gecuttet. Glaube die waren ganz froh über den Spezialauftrag und wir haben eifrig diskutiert. Bei der anderen Tele-Brücke wollte ich ja eigentlich eine HU-Fräsung machen lassen. Kann man ja auch so kaufen. Nur macht das eigentlich keinen Sinn :confused: :

- Wenn ich einen Standard-Humbucker einbauen will kann ich den nicht an der Tele-Brücke befestigen, weil diese nicht breit genug ist
- Wenn ich die Befestigung im Body selbst machen will, wäre die HU-Fräsung im Body ebenfalls breiter wie die Brücke
- Wenn ich eine Befestigungsrahmen verwenden wollte, wäre die Brücke im Weg

Ergo, eigentlich macht eigentlich nur die gekürze Variante Sinn. Nur, warum werden dann Tele-Brücken mit HU-Fräsung verkauft? Irgenwelche evtl. passenden spezial HUs wären ja keine saubere Lösung.

Update: Spacing müsste passen (Photo 16_4)
 

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So, fertisch :)

Review gibts morgen.

Aber so viel sei schon verraten: Sie funktioniert ;)
 

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Hier nun das angekündigte Review:

1. Der Bausatz
Es handelt sich um folgende Gitarre:
https://www.thomann.de/de/harley_benton_eguitar_kit_sgstyle.htm

Er enthält alle benötigten Teile und ein dünnes, mehrseitiges Manual mit den wichtigsten Infos zum Zusammenbau. Bemerkenswert ist, dass kein Teil zuviel geliefert wird. Selbst die kleinsten Schräubchen sind genau abgezählt. Wenn da was verloren geht, muss man sich anderweitig Ersatz beschaffen!

-> Entgegen den Produktphotos bei Thomann, wird die Gitarre mit sog. Speed Knobs geliefert:

https://www.thomann.de/de/goeldo_speed_knob_kb5jb.htm

Dies ist beileibe kein Nachtteil ist, wie sich herausstellte. Auf dem Photos im Manual ist zu sehen, das es offenbar verschiedene Bausatzvarianten, mit unterschiedlichen Potiknöpfen gab/gibt.

2. Body:
Der Body ist breiter als bei den normalen Gibson-SG Modelle und besteht aus Linde. Die "Hörner" sind weniger spitz, die Ausbuchtungen weniger markant. Er wirkt also wuchtiger, ist die Gitarre ist dabei jedoch nicht schwererer als z.B. eine Strat oder Tele mit Erle-Body. Die Bohrungen sind alle, bis auf eine Bohrung für die Halsbefestigung passgenau. Die Bohrung für die Halsbefestigung liess aber trotzdem gerade noch eine korrekte Schraubenführung zu.

Der Body ist (wie der Hals) bereits grundiert und könnte gleich mit Farblack behandelt werden könnte. Für Beizungen z.B. muss die Grundierung wieder runter geschliffen werden, da die Beize sonst nicht ins Holz eindringen kann. Dort, wo man nicht tief genug die Grundierungen runter geschliffen hat ist mit unschönen Farbabweichungen zu rechnen, die man aber korrigieren kann.

Leider sitzt der Hals nicht fest in Halsansatz. Ca. 1 mm Spiel, die mit einem Furnierstreifen ausgeglichen werden müssten. Geht aber auch erstmal ohne.

Gravierender war, dass nach dem Zusammenbaus die Saitenlage viel zu hoch war. Hier war, auf die Schnelle, ein ca. 1 cm breiter und 1,5 mm dicker "Shim" ganz am Halsfuss nötig, der den Hals etwas weiter nach hinten neigt. Werde die Halstasche später entsprechend Nachfeilen müssen.

-> Ich empfehle eine Senkbohrung, um die Hülsen für Brücke und Tail zu versenken, dies erleichtert eine nachträgliche Bearbeitung de Bodys ungemein und bietet mehr Spielraum bei der Einstellung der Saitenlage, wenn man zusätzlich auch die -> Bohrungen im Pickguard erweitert (hatte bei mir aber trotzdem nicht ausgereicht).
Ein Photo des von mir verwendeten Senkbohrers befindet sich in #62 (Bauhaus, 16 mm, ca. 7 €)

Der Body weist auch ein grosses Astloch im Bereich des oberen Horns auf. Dies hatte zur Folge, dass die Beize an dieser Stelle viel dunkler ist. Kann man nichts machen. Wäre aber irrelevant wen man deckende Lackfarbe verwenden würde.

Die Maserungen sind also nicht so toll gewesen, weshalb ich die Beize lange habe einwirken lassen und das "Eiche hell" ziemlich gelblich wirkt. Mir gefällts so. Auch da etwas rötliche von der Kirschbaum-Beize macht sich m.E. gut. Ergibt zusammen einen desert-look, weshalb erstmal, thematisch passen, ein Dromedar auf der Kopfplatte angebracht habe (Ausdruck zurechgeschnitten und überlackiert).

3. Hals
Der Hals ist von der Verarbeitung her klasse. Würde sagen "modern-C-shape. Er ist gerade und hat breite, hochwertig wirkende Bünde. Lediglich die Maserung ist nicht besonders schön bzw. gleichmässig. Die vordere Seite der Kopfplatte habe ich daher schwarz gestrichen.

-> Bei der Bearbeitung ist zu beachten, dass immer nur in Maserungsrichtung geschliffen, lackiert, gebeizt wird! Tut man das nicht sieht man das hinterher an einem unschönen Ergebnis. Lässt sich korrigieren, indem man alles noch mal abschleift und dann richtig macht ;)
-> Ich empfehle für die Halsbearbeitung kleine Borstenpinsel zu verwenden (bis max. 1cm), um feiner arbeiten zu können und das herunterlaufen von Streichmaterial zu verhindern. Gibt u.U. hässliche Laufspuren!

4. Mechaniken inkl. Brücke, Tail
Alles solide Standardqualität. Nur die mitgelieferten Saiten wirken billig. Habe ich gar nicht erst verwendet.

5. Elektrik (Potis, Schalter, Knöpfe, PUs)
Ebenfalls solide Qualität. Alles stabil verlötet. Sehr gut das die Kabelverbindung zu den PUs mittels Steckverbindung möglich ist. Spart eine Menge Arbeit insbesondere, wenn man was vertauscht. Toll sind die Speed-Knobs. Sie sitzen nicht so tief auf den potis. Lassen sich butterweich bedienen.

Die Volume- und Toneregelungen sind der Hammer! Richtig feine Abstufungen möglich. So muss das sein :)

Die PU sind ebenfalls völlig ok. Auch vom Sound her. Für meine aktuellen Ansprüche reichts. Die Metall-Cover sehen goil aus :D

6. Bespielbarkeit
Hab gestern ca. 1h drauflos gespielt. Die Gitarre ging ab wie Schmidts Katze :D So funkige, jazzige, prog-rockige Sachen, wie ich sie mag kann man damit sehr gut umsetzen. Mit und ohne Druck. Der Hals flutschte nur so, nachdem ich ihn wieder etwas mehr vom Lack befreit/angerauht hatte.

Man merkt auch, dass auch noch Potential für härtere Sachen besteht. Einfach die Regler in die entsprechende Richtung drehen ;)
Cleane oder bluesige Sachen gingen auch, machen mir aber mit meiner Tele mehr Spass.

7.Fazit
Bastelpotential besteht weiterhin. In Sichworten: Halstasche/Saitenlage, Shim, evtl. Nachshapen Body, Inlays an der Kopfplatte anbringen.

Für weitere Herausforderungen ist also gesorgt ;)

-> Der Bausatz ist definitiv nichts für Anfänger! Man kann viel falsch machen und sich rasch alles verhunzen. Wenn z.B. jemand versuchen würde eine viel zu hohe Saitenlage am Sattel oder via truss-rod zu korrigieren. Auch war ich froh, eine montierte SG dazuhaben, wo ich nachschauen konnte, wie eine Unklarheit da gelöst wurde. Falls ggf. aufwendige Nacharbeiten notwenig wären, stellt u.U. bei vielen Frust/Verärgerung ein. Der Bausatzt ist sicherlich nicht perfekt! Halt eher was für Bastel-Freaks ;)

Auch viel Geld spart man dabei nicht. Denke mal, für ca. 120 Euro kriegt man Vergleichbares. Fertig montiert.

Mir hat das Basteln trotzdem wieder viel Spass bereitet. Dass, wenn auch noch nicht perfekte Ergebnis, ist besser als ich erwartet hätte. Für mich hat sich das, auch in der Rückschau, gelohnt. Die dabei gesammelten Erfahrungen waren für mich sehr wertvoll.

mathez
 

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ich finds optisch voll okay!
 
Ist mal was anderes, so eine 'Desert-SG'. Klar, nicht jedermanns Geschmack.
Die Paula wird wieder etwas traditioneller.

Interessiert das überhaupt noch jemanden. Sonst schreibe ich nur einen Kurzbericht. Der Vollständigkeit halber.
 
Ist mal was anderes, so eine 'Desert-SG'. Klar, nicht jedermanns Geschmack.
Die Paula wird wieder etwas traditioneller.

Interessiert das überhaupt noch jemanden. Sonst schreibe ich nur einen Kurzbericht. Der Vollständigkeit halber.

Na, aber du hast ja die Gitarre icht für jedermann gebaut, oder? Wichtig ist, dass sie dir gefällt.

Warum sollte der Baubericht für die Paula nicht interessieren? Ich bin auf alle Fälle interessiert.

Rudi
 
Weitermachen!
 
Mich würde mal interessieren, wie der Qualitätsunterschied zwischen Harley Benton Selbstbau und ML Factpry liegen?

Kann da einer was zu sagen?
 
ich habe vor einiger Zeit 2x den Harley Benton SG-Bausatz und kurz drauf den ML-Factory Tele Deluxe zusammen gebaut. Mein Fazit: Bei allen Bausätzen gab es einige Dinge, die ich nachbessern musste (womit man auch rechnen sollte), aber aus allen ließen sich angenehm spielbare und gut klingende Instrumente bauen. Die Harley Bentons sparen eine Menge Arbeit, wenn man farbig lackieren will, da sie schon grundiert waren. Der ML-Factory Bausatz war eben durch das unbehandelte Holz zum Beizen + Ölen oder Klarlack sehr geeignet.
Bei dem SG-Bausatz waren die Pickguards deutlich hochwertiger als bei dem Tele Deluxe von ML-Factory, möchte ich noch anmerken.
Fotos meiner zweiten SG (aktuell meine zweit liebste Gitarre) werde ich hier posten, sobald ich dazu komme welche zu machen
 
Warum sollte der Baubericht für die Paula nicht interessieren? Ich bin auf alle Fälle interessiert.
Irgenwie kam mir der Gedanke, dass es vielleicht die meissten hier nervt, wenn ich den Threads durch meine vielen Post immer wieder hervor hole. Nun ja, isch weiss es nich.

Die Paula ist bald fertig, dann gibts den Bericht mit statements zu den 3 Bausätzen insgesamt. Weitere hole ich mir nicht. Dann wäre erstmal von mir aus Schluss.

Obwohl? Wollte eigenlich demnächst noch meine P90 PUs in die Tele einbauen. Aber is vielleicht zuviel des Guten ;)

Mich würds mal interessieren, was andere aus ihren HB-Bausätzen gemacht haben, so sie denn einen haben/hatten. ´n Photo vieleicht dazu. Muss ja nicht viel dabei stehen.
Oder was andere generell zu den Kits meinen. Für mich sind billige Einstiege (gewesen). Bin ja noch nicht lange dabei. Vor einem Jahr habe ich meine Gitarre zum Saitenaufziehen noch zum Gitarrenbauer gebracht. Hab halt nicht soo viel gespielt. Mit Einstellungen waren dann auch immer gleich 50 Euro weg.

mathez
 
Ich hab nur einen ML-Hals der normalerweise 50€ kostet. Der war von ebay und II. Wahl. Letzteres bezog sich auf einen Ast im Griffbrett. Die Verarbeitung des Halses ist unterirdisch (Ast ausgenommen, das wusste ich ja) und der aus meinem 79€-HB-SG-Bausatz ist dem ML haushoch überlegen. Dafür dass noch ein Body, komplette Mechanikteile, Pickups und alles andere dabei war, ist der Harley Benton Satz ein wirkliches Schnäppchen. Den Body habe ich verkauft. Hätte bei ebay 20€ gebracht wenn meine Tochter nicht meinen Laptop kurz vor Verkaufsende auf den Body geworfen und damit einen Kratzer rein gemacht hätte. So habe ich mich mit den Verkäufer auf 15€ geeinigt. Rein theoretisch kostet der HB-Satz nicht viel mehr und bietet eine ausgezeichnete Qualität. Würde nur noch die HB-Sätze kaufen. ML hat halt mehr Vielfalt und Varianten. Evtl. war mein Hals ein Ausrutscher. Die von HB sind aber wirklich sauber verarbeitet aber halt leider kein besonders schönes Holz. Also entweder lackieren oder in meinem Fall mit was überziehen.
 
Kommen wir nun zum Abschluss meiner "Triologie" und zur Gesamtbeurteilung aller von mir zusammengebauten drei Kits.


Zunächst der Review vom LP-Bausatz:

https://www.thomann.de/de/harley_benton_e_guitar_kit_lp_style.htm

1. Der Bausatz:
Eindeutig der anspruchvollste Bausatz bisher, aufgrund des komplizierten Kabelroutings der LP. Dazu später mehr. Ansonsten, alles wie gehabt: knappes Manual, Bauteile vollständig, genau abgezählte Schräubchen.

2. Der Body:
Hat wie auch der Hals ein einfaches Binding und ist wieder grundiert. Bis auf kleine Klebereste im Halsbereich, keine Beanstandungen (Astlöcher oder so). Habe den Body wieder abgeschliffen und mit Clou Tütchenbeize gebeizt.

- Decke Hellrot 154 und leicht nachgebeizt mit Gelb R 152. Das ergabt einen leichten, sunburstartigen Effekt. Je nach Lichteinfall schimmert die Gitarre von leuchtendem Orangerot bis Dunkelrot. Lässt sich auf den Photos leider nicht richtig darstellen. Ist aber schon beindruckend. Sogar einige kleine flames sind sichtbar.

- Unterer Korpus Eiche hell Clou 163. Ein helleres braun, wie auf manchen Originalen wäre mir lieber gewesen, konnte aber keine passende Beize auftreiben.

Schutzlack wieder PU verstärkter Acryl-Klarlack vom Hornbach. Man muss verflucht aufpassen, dass man nirgendwo andotzt. Da Linde sehr weich ist, hat man sofort ne Macke im Material. Auch ist der Body auch mit Schutzlack noch empfindlich. Für den Bühneneinsatz wäre das nix ;)

Stabilerer Schutzlack wäre wünschenswert. Wollte mir aber keinen brutalen Chemiecocktail draufmachen, der 3 Wochen braucht um auszuhärten.

Auch habe ich wieder die bewährte Senkbohrungen für die Hülsen Brücke/Tail gemacht.

3. Hals

Eigentlich ganz gutes Material. Ist jedoch mehrteilig zusammengesetzt (Ansatz, Halsteil sowie Kopfplatte). Hat, wie der Body, ein Binding. Sauber eingearbeitet - keine Klebereste.

Hab nur die geschäftete Kopfplatte vorne schwarz gestrichen. Den Rest habe ich vorerst so gelassen, wie er war.

Wieder Jumbo-Bünde, insgesamt sehr gut verarbeitet. Klasse bespielbar.

Sitzt passgenau (optimale Seitenlage einstellbar) und fest im Body. Toll!

4. Mechaniken inkl. Brücke, Tail
Alles solide Standardqualität. Nix besonderes.

5. Elektrik (Potis, Schalter, Knöpfe, PUs)

Kommen wir nun zu der kapitalen Schwäche bei diesen Bausatz:

Bis auf die PUs (scheinbar dieselben wie bei der SG) ist die Elektrik m.E. MANGELHAFT!

-Verkabelung
Gerade bei einer Paula, mit ihren langen Kabelverbindungen zum PU-Schalter, oben am Body, wäre es extrem wichtig, dass die Kabel unterschiedliche Farbmarkierungen haben. Tritt ein Verkabelungsfehll auf ist es extrem aufwendig, den Fehler zu finden, da man nicht sehen kann, wo genau ein bestimmtes Kabel vom Schalter zum Poti hinführt.

Aber gerade das wurde NICHT gemacht. Alles nur in rot/schwarz. Hinzu kommt, dass die Kabel offenbar falsch verlötet sind. Hat ne Weile gedauert bis mir da klar wurde und zudem eine helle e-Saite gekostet, vom dauernden Tail/Saiten rauf, Tail/Saiten runtermachen. Anders kommt man nicht an die Kabelsteckverbindungen Schalter/Potis ran.

Im Manual steht zwar was von Markierungen, die sind aber nicht vorhanden. Auch einen Schaltplan gibt es keinen.

Also kurzerhand MURKS.

- Potis
Billige, schwergänige Potis und billige, unhandliche Poti-Knöpfe. Inneren Poti-Höhenschrauben fehlen, sodass man die Potiknöpfe zu weit über dem Body rausragen (war bei der SG allerdings auch schon so).

- Keine Ahnung, was das für Potis sind und was die regeln sollen. Alles sehr merkwürdig und keineswegs Standard. Keine feine Tone-Abstufungen (wie bei der SG). EIN einzelner Volumeregler hat die Eigenschaft die Lautstärke in beide Richtungen (!) abzuschalten. Also auch kurz nach maximaler Lautstärke?!

-> möglicherweise hängen die Effekte mit der mangelhaften Verkabelung zusammen. Bin kein Elektrik-Freak. Werds bei Gelegenheit mal systematisch testen oder alles komplett auswechseln.

6. Bespielbarkeit

Man kann, in einen bestimmten Regelbereich, durchaus mit der Gitarre spielen. Neck, Hals und Zwischenposition sind irgendwie auswählbar, jedoch leider nicht vernünftig regelbar. Da der Hals klasse ist und die Saitenlage stimmt, ist die reine Bespielbarkeit toll. Wenn ich die Elektrik in den Griff bekomme wahrscheinlich für mich nahezu ideal. So machts spielen allerdings keinen Spass :(

Da ist halt weiteres, aufwendige Basteln angesagt ;)

---

Generelles Fazit:

Keiner der 3 von mir getesteten Bausätze ist perfekt:

- Tele (schlechte PUs)
- SG (Saitenlage bzw. Halsbefestigung nicht ok)
- LP (Elektronik mangelhaft)

In meinen Reviews habe ich jedoch auch Vorzüge genannt, die für die jeweiligen Bausätze sprechen:

- Tele (einfache unkomlizierte Konstuktion, interessante Basis für weitere Experimente wie bessere Pus, andere Brücke..)
- SG (super Elektrik inkl. PUs, klasse Hals/Bünde)
- LP (klasse Halseinpassung, Binding, tolle Bespielbarkeit, PUs viel versprechend)

Eigenlich hatte ich mir meine beiden letzten Bausätze für lange Winterabenden aufsparen wollen. Schon jetzt gekauft, da sie ja immer mal wieder zwischendrin nicht erhältlich sind.

Aber dann hats mich doch gleich/sofort gejuckt ;)

Vor den langen Winterabenden brauche ich mich jetzt dennoch nicht zu fürchten, denn es bleibt noch reichlich Optimierungsbedarf :D

---

Wie schon geschrieben, mich interessierts was ihr ggf. aus euren Bausätzen macht/gemacht habt. Würde mich freuen hier mal ab und zu was von euch dazu zu lesen/auf Photos zu sehen.

Viele Grüsse

mathez

---

Anm. zu den Paula-Photos: Je nach Lichteinfall schimmert die Gitarre von leuchtendem Orangerot bis Dunkelrot. Lässt sich auf den Photos leider nicht richtig darstellen. Ist aber schon beindruckend. Sogar einige kleine flames sind sichtbar. (s.a. o. "2. Body")
 

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Also, entweder bei deiner Elektronik ist irgendwas kaputt - ich wüsste aber nicht, was. Oder du hast was falsch gemacht.

Ehrlich gesagt fand ichs nicht schwer, die Elektronik zu verkabeln, mit dem klitzekleinen Detail, dass zwei Kabel einfach fehlten. :D Naja. Hab ich halt die Steckverbinder abgeschnitten und selbst gelötet. Ich glaub, das mach ich eh noch mal. Die übermäßig langen Kabelwege in der Gitarre sind mir nicht ganz geheuer...
Ich bin mit meiner LP *eigentlich* recht zufrieden, nur dass die Pickups etwas weniger matschen könnten und der 12. Bund Probleme macht. Ausgerechnet der... :( Ich muss die Saitenlage höher stellen als ich eigentlich will, damit da überhaupt Töne rauskommen :/
 
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Nun der "Kabelbaum" (Verbindung: Pontis-Schalter) ist ja vorab kombiniert. Man muss nur 3 Kabelverbindungen trennen, um sie im Body routen zu können. Die hatte ich vorher eindeutig gekennzeichnet und hinterher, wieder genau so zusammengesteckt. Diesbezüglich ist ein Fehler meinerseits ausgeschlossen.

Wie geschrieben, ich teste die Stechverbindungen nochmal systematisch durch. Ansonsten muss ich mich halt mal näher mit dem "Elektrikkram" einer Gitarre auseinandersetzen und Schaltpäne durchackern. Stand eh mal auf dem Plan :D

Aber die Schwergängikeit der Potis, im Vergleich mit denen von der SG, ist schon erheblich. Qualitätsmässig kein Vergleich. Gibts dagegen eigentlich nen Spray oder sowas?
 
Keine Ahnung. Ist mir aber auch aufgefallen. Ich komm damit klar, aber es wäre schöner, wenn sie sich besser bewegen ließen.
Naja, ich ärgerm ich nicht drüber, weil ich vielleicht in den nächsten Monaten oder Jahren immer wiedermal dran rumbastele.
Zwischendurch dachte ich schon, ich bräuchte ne bessere Brücke, weil mir ständig die hohe E-Saite gerissen ist. Aber nach ein bisschen Rumfeilen am Reiter ist hoffentlich Ruhe...
 
Ich bevorzuge ja schwergängige Potis. Leichtgängige geben mir das Gefühl, dass sie sich leicht verstellen.



Zur Verkabelung: Die Steckverbindungen der HB-Bausätze ist sicherlich praktisch für Leute die nich mit Lötkolben umgehen können und keine Ahnung von Elektronik haben aber wenn das Zeug dauerhaft drin bleiben soll dann würde ich das ordentlich löten und die Leitungen passend kürzen. Das Gewirr der langen Kabel würde mich nerven. Schaut einfach sch... aus.
 
Naja, ich ärgerm ich nicht drüber, weil ich vielleicht in den nächsten Monaten oder Jahren immer wiedermal dran rumbastele.
Jo, ich nehms auch gelassen.

Ne, e-Saite (9er) ist mir auch gerissen. Beim groben stimmen nach Gehör. Etwas überdreht. Man muss verflucht aufpassen, nicht in die falsche Richtung zu drehen. Von Tele/Strat ist mans ja anders gewöhnt. Wielleich dickere/stabilere Saiten nehmen?

Ich bevorzuge ja schwergängige Potis. Leichtgängige geben mir das Gefühl, dass sie sich leicht verstellen.
So gesehen täts dann schon passen ;)

Es ist ja das goile bei den SG/PL-Typen, dass man mit den Tone-Potis besondere Spieleffekte erzeugen kann, wenn man sie z.B. rasch hin- und her bewegt. Von daher sollten zumindest die Tone-Potis flutschen.

Wenn ich das Elektrik-Problem im Griff habe, werden ich mal griffigere Knobs draufmachen. Vielleicht bringt das ja schon mal was.
 
Hab den Fehler bei der Verkabelung gefunden. Der "Kabelbaum" war ab Werk falsch zusammengesteckt!

Für diejenigen, die sich den Bausatz holen bzw. diesbezüglich Probleme habe ein paar Photos zu einer bequemen Testmethode.
Möglicherweise werden die Kabelbäume im Werk generell willkürlich zusammengesteckt?!

1. Schalter mit Kabelbaum ausserhalb vom Korpus (PUs, Anschlussbuchse etc. schon eingebaut, sodass man den Soundoutput testen kann)
2. Schauen, welches der drei Kabel Fasern von den jeweiligen anderen enthält (bei mir wars Gelb)
und welches Kabel von der mittleren Schalterposition kommt
3. Zusammengehörige Kabel markieren (hab farbiges Isolierband genommen)

Testen obs klappt. Dann können die Kabel auseinandergenommen und durch den Korpus geroutet werden.

P.S. Die Potis sind trotzdem Mist. Keine ordentliche Feinabstufung. Mehr oder weniger an/aus-Funktion, wie bei (m)einer Strat ;)
 

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